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Finen, Eberhard: Die Rechte des Herrn, ein Lied im Hause der Weyland durchlauchtigsten ... Frauen Sophia Eleonora, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Käyserl. Freyen Stiffts Gandersheim Canonissin, nach dero höchst-seeligsten Absterben zu erbaulicher Andacht anderer frommen Christen, auf hohen gnädigsten Befehl zum Druck befördert. Braunschweig, 1713.

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2. Du Vater-Hertz nahmst bey der Tauff Mich für dein Kind aus Gnaden auf / Ich solt dich immer ehren / Und deinen Ruhm vermehren / Ach aber wie so liederlich Hat mein Hertz oft gehalten sich / Gar selten dich geliebet / Mit Sünden stets betrübet. O weh! der übergrossen Schuld / Ach wie kan ich in deiner Huld O liebster Vater / kommen doch / Ach / ach! das schwere Sünden-Joch Wil mich zur Höllen bringen.

3. Verzagen muß ich in dem Leid / Verzeiffeln in der Traurigkeit / Ohn allen Raht verderben / Ohn alle Hülff hinsterben / Das Vater-Hertz ist abgewandt / Sein Richter-Zorn ist sehr entbrandt / O ihr verfluchte Stunden / Da ich mich von ihm funden / O du vermaledeyter Steg / O du elender breiter Weg / Wär ich doch auf der rechten Bahn / Ach! ach! was hab ich doch gethan / Daß ich GOtt gantz verlassen.

4. Ach kans wol anderst müglich seyn / Als ich muß nun in solcher Pein Verzweiffeln und verzagen / Umsonst ist all mein klagen / Umsonst ist nun mein Hertzeleid / Umsonst da keine Hülff bereit / O ihr verfluchten Sünden! Wie macht ihr doch verschwinden Des Vaters Lieb des Vaters Treu / Ach! ach! wer steht mir Arme bey / Wer hört nach meine Jammer-Wort / Ach ist niemand an diesem Ort Der Meiner sich annehme.

5. O ja! ich darff verzagen nicht / Ich weiß / daß GOTT den Jammer sicht / Er wird nicht immer schelten / Ach nein / sein Hertz läst gelten Die Vorbit / so mein JEsus thut / Es rufft und schreyt sein theures Blut: Ach Vater / schon aus Gnaden / Laß heilen

2. Du Vater-Hertz nahmst bey der Tauff Mich für dein Kind aus Gnaden auf / Ich solt dich immer ehren / Und deinen Ruhm vermehren / Ach aber wie so liederlich Hat mein Hertz oft gehalten sich / Gar selten dich geliebet / Mit Sünden stets betrübet. O weh! der übergrossen Schuld / Ach wie kan ich in deiner Huld O liebster Vater / kommen doch / Ach / ach! das schwere Sünden-Joch Wil mich zur Höllen bringen.

3. Verzagen muß ich in dem Leid / Verzeiffeln in der Traurigkeit / Ohn allen Raht verderben / Ohn alle Hülff hinsterben / Das Vater-Hertz ist abgewandt / Sein Richter-Zorn ist sehr entbrandt / O ihr verfluchte Stunden / Da ich mich von ihm funden / O du vermaledeyter Steg / O du elender breiter Weg / Wär ich doch auf der rechten Bahn / Ach! ach! was hab ich doch gethan / Daß ich GOtt gantz verlassen.

4. Ach kans wol anderst müglich seyn / Als ich muß nun in solcher Pein Verzweiffeln und verzagen / Umsonst ist all mein klagen / Umsonst ist nun mein Hertzeleid / Umsonst da keine Hülff bereit / O ihr verfluchten Sünden! Wie macht ihr doch verschwinden Des Vaters Lieb des Vaters Treu / Ach! ach! wer steht mir Arme bey / Wer hört nach meine Jammer-Wort / Ach ist niemand an diesem Ort Der Meiner sich annehme.

5. O ja! ich darff verzagen nicht / Ich weiß / daß GOTT den Jammer sicht / Er wird nicht immer schelten / Ach nein / sein Hertz läst gelten Die Vorbit / so mein JEsus thut / Es rufft und schreyt sein theures Blut: Ach Vater / schon aus Gnaden / Laß heilen

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                     Hat mein Hertz oft gehalten sich / Gar selten dich geliebet / Mit Sünden stets
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          <p>4. Ach kans wol anderst müglich seyn / Als ich muß nun in solcher Pein
                     Verzweiffeln und verzagen / Umsonst ist all mein klagen / Umsonst ist nun mein
                     Hertzeleid / Umsonst da keine Hülff bereit / O ihr verfluchten Sünden! Wie macht
                     ihr doch verschwinden Des Vaters Lieb des Vaters Treu / Ach! ach! wer steht mir
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[44/0200] 2. Du Vater-Hertz nahmst bey der Tauff Mich für dein Kind aus Gnaden auf / Ich solt dich immer ehren / Und deinen Ruhm vermehren / Ach aber wie so liederlich Hat mein Hertz oft gehalten sich / Gar selten dich geliebet / Mit Sünden stets betrübet. O weh! der übergrossen Schuld / Ach wie kan ich in deiner Huld O liebster Vater / kommen doch / Ach / ach! das schwere Sünden-Joch Wil mich zur Höllen bringen. 3. Verzagen muß ich in dem Leid / Verzeiffeln in der Traurigkeit / Ohn allen Raht verderben / Ohn alle Hülff hinsterben / Das Vater-Hertz ist abgewandt / Sein Richter-Zorn ist sehr entbrandt / O ihr verfluchte Stunden / Da ich mich von ihm funden / O du vermaledeyter Steg / O du elender breiter Weg / Wär ich doch auf der rechten Bahn / Ach! ach! was hab ich doch gethan / Daß ich GOtt gantz verlassen. 4. Ach kans wol anderst müglich seyn / Als ich muß nun in solcher Pein Verzweiffeln und verzagen / Umsonst ist all mein klagen / Umsonst ist nun mein Hertzeleid / Umsonst da keine Hülff bereit / O ihr verfluchten Sünden! Wie macht ihr doch verschwinden Des Vaters Lieb des Vaters Treu / Ach! ach! wer steht mir Arme bey / Wer hört nach meine Jammer-Wort / Ach ist niemand an diesem Ort Der Meiner sich annehme. 5. O ja! ich darff verzagen nicht / Ich weiß / daß GOTT den Jammer sicht / Er wird nicht immer schelten / Ach nein / sein Hertz läst gelten Die Vorbit / so mein JEsus thut / Es rufft und schreyt sein theures Blut: Ach Vater / schon aus Gnaden / Laß heilen

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Die Rechte des Herrn, ein Lied im Hause der Weyland durchlauchtigsten ... Frauen Sophia Eleonora, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Käyserl. Freyen Stiffts Gandersheim Canonissin, nach dero höchst-seeligsten Absterben zu erbaulicher Andacht anderer frommen Christen, auf hohen gnädigsten Befehl zum Druck befördert. Braunschweig, 1713, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_rechte_1713/200>, abgerufen am 19.04.2024.