Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Auch selbst Mein Leben ist so bald zerronnen / Daß Ichs gemercket kaum; Doch hab Ich / GOtt sey Preys / auch in so kurtzen Jahren / Daß alles eitel sey / mit Salomon erfahren. Mein Erbe / Land und Sand / Das Mir beständig bleibet / ist dort oben / Wohin Mein Vatter mich nun hat erhoben Im rechten Engel-Land. Fürwahr Ich nähme nicht diß gantze Rund der Erden / Wenn dieses Erbtheil Mir geraubet solte werden! Er stärckte Seinen Muht Mit dem / was dort der Heyland hat verheissen: Die Meinen kenn Ich; Niemand soll Mir reissen Aus Meiner Hand Mein Gut! Mit diesem Trost / sprach Er / will Ich von hinnen scheiden; Ich werd' nun gehen ein zu meines JESU Freuden! Euch sag' Ich gute Nacht / Die Ihr von einem Blut mit Mir entsprossen / Lebt wohl! Ich geh zu CHristi Reichs-Genossen; Mein Lauff ist vollenbracht! Je früher Ich Euch hier / weils GOtt gewollt / verlassen / Je froher will Ich dort Euch dermahleins umfassen!
Auch selbst Mein Leben ist so bald zerronnen / Daß Ichs gemercket kaum; Doch hab Ich / GOtt sey Preys / auch in so kurtzen Jahren / Daß alles eitel sey / mit Salomon erfahren. Mein Erbe / Land und Sand / Das Mir beständig bleibet / ist dort oben / Wohin Mein Vatter mich nun hat erhoben Im rechten Engel-Land. Fürwahr Ich nähme nicht diß gantze Rund der Erden / Wenn dieses Erbtheil Mir geraubet solte werden! Er stärckte Seinen Muht Mit dem / was dort der Heyland hat verheissen: Die Meinen kenn Ich; Niemand soll Mir reissen Aus Meiner Hand Mein Gut! Mit diesem Trost / sprach Er / will Ich von hinnen scheiden; Ich werd’ nun gehen ein zu meines JESU Freuden! Euch sag’ Ich gute Nacht / Die Ihr von einem Blut mit Mir entsprossen / Lebt wohl! Ich geh zu CHristi Reichs-Genossen; Mein Lauff ist vollenbracht! Je früher Ich Euch hier / weils GOtt gewollt / verlassen / Je froher will Ich dort Euch dermahleins umfassen!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <l><pb facs="#f0052"/>
Auch selbst Mein Leben ist so bald                      zerronnen / Daß Ichs gemercket kaum; Doch hab Ich / GOtt sey Preys / auch in so                      kurtzen Jahren / Daß alles eitel sey / mit Salomon erfahren.</l>
        <l>Mein Erbe / Land und Sand / Das Mir beständig bleibet / ist dort oben / Wohin                      Mein Vatter mich nun hat erhoben Im rechten Engel-Land. Fürwahr Ich nähme nicht                      diß gantze Rund der Erden / Wenn dieses Erbtheil Mir geraubet solte werden!</l>
        <l>Er stärckte Seinen Muht Mit dem / was dort der Heyland hat verheissen: Die Meinen                      kenn Ich; Niemand soll Mir reissen Aus Meiner Hand Mein Gut! Mit diesem Trost /                      sprach Er / will Ich von hinnen scheiden; Ich werd&#x2019; nun gehen ein zu meines JESU                      Freuden!</l>
        <l>Euch sag&#x2019; Ich gute Nacht / Die Ihr von einem Blut mit Mir entsprossen / Lebt                      wohl! Ich geh zu CHristi Reichs-Genossen; Mein Lauff ist vollenbracht! Je früher                      Ich Euch hier / weils GOtt gewollt / verlassen / Je froher will Ich dort Euch                      dermahleins umfassen!</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0052] Auch selbst Mein Leben ist so bald zerronnen / Daß Ichs gemercket kaum; Doch hab Ich / GOtt sey Preys / auch in so kurtzen Jahren / Daß alles eitel sey / mit Salomon erfahren. Mein Erbe / Land und Sand / Das Mir beständig bleibet / ist dort oben / Wohin Mein Vatter mich nun hat erhoben Im rechten Engel-Land. Fürwahr Ich nähme nicht diß gantze Rund der Erden / Wenn dieses Erbtheil Mir geraubet solte werden! Er stärckte Seinen Muht Mit dem / was dort der Heyland hat verheissen: Die Meinen kenn Ich; Niemand soll Mir reissen Aus Meiner Hand Mein Gut! Mit diesem Trost / sprach Er / will Ich von hinnen scheiden; Ich werd’ nun gehen ein zu meines JESU Freuden! Euch sag’ Ich gute Nacht / Die Ihr von einem Blut mit Mir entsprossen / Lebt wohl! Ich geh zu CHristi Reichs-Genossen; Mein Lauff ist vollenbracht! Je früher Ich Euch hier / weils GOtt gewollt / verlassen / Je froher will Ich dort Euch dermahleins umfassen!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/52
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/52>, abgerufen am 23.04.2024.