Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

Bild:
<< vorherige Seite
Mechanica.

. der Beutelrühmen gesehen.

X. das Kästlin von dahr auß/ man das schöne Meel/ den vorlauff nehmen kan. BeyWie auch
der Kur-
ben angen.

y. y. zu beyden Seiten/ seynd zwo (jede 81/2. Schuch lange) Kurbenstangen/ an die beede Kurben/
oder Schwungräder verfasset/ dero Endschafft aber bey

z. z. in beyde daselbst herab hangende Schenckel (deren jeder 41/4. Werckschuch an seiner höhe hält)
einverleibt worden. Oben bey

. . aber/ in den obern Balcken . geschlossen/ daß wann bey z. die dritte/ vnd widerumben bey
z. die vierdte Person also vffrechter für sich truckend dastehen/ oder gegen dem Schwungrad schieben/
so könden sie neben den ersten vnd andern/ schon bey den Schwungrädern arbeitenden Personen/ vnd
also dise vier Menschen/ mit gar guter commoditet die beyde Schwungräder eylfertig vmblauffen/ vnd
per consequenza den Mühlstein behänd vmbtreiben/ daß er alsdann bey t. das hinabfallende Korn
darnider mahlet.

Vnd dieses ist also die beste beständigste vnd ringfertigste Manier/ die Handmühlenen auffzurich-
ten/ so ich bißhero gesehen habe/ die dann zu all- vnd jeden Zeiten auß mangel der treibenden Wasser/ so
wol in den Ploquierungen/ als auch in den Vöstungen/ mit grossem Nutzen (fürnemblichen aber in di-
sem Tractat bey der Architectura Militari daselbsten bey dem Kupfferblatt No: 26. fürgebildetem
Berghauß mit 12. dergleichen Handmühlen versehen zu seyn) wol zugebrauchen wären. Wie aber
ein sehr starcker eyserner Schoß- oder Fellgatter ein Statt-Thor darmit zuverschiessen gestaltet seyn
solle/ darvon so thut deß Joseph Furttenbachs deß Jüngern Seel. in den Truck gegebene feriae Archite-
ctonicae
allda beym Kupfferblatt No: 15. gute Relation ertheilen/ darauff ich mich nun referiere.



Von dem Brottenwerck.
VIel raisen weit vnd breit kunstreiche Ding zusehen
Darüber ihnen thut offt viel Vnkosten gehen:
Sie achten kein Gefahr/ darzu kein Vngemach
Nun das sie könden alsdann reden von der Sach.
Wer sehen will ein schön Kunstkämmerlin geschmucket
Von vielem Wunderding/ daß er gleichsam entzucket
Gantz seiner selbs vergißt/ weist nit wie ihm geschicht
So gar wird sein Gemüth auff diese Ding gericht.
Der komme her/ und seh die wunderliche Sachen/
Die der Allmächtig GOTT zu aller Zeit thut machen:
Die er gesetzet in den tieffen Meeresgrund
Daß hierdurch seine Macht dem Menschen wurde kund.
Wie sehr Kunstreich seynd doch die Muschelen gewunden?
Wie werden doch sovil der Schnecken dort gefunden?
Wie schön seynd sie bekleidt von so standhaffter Farb?
Daß deren ein jemal nicht leichtlichen verdarb?
Wie wachsen doch so hart die Zincken der Corallen.
Sie förchten keine Hitz/ kein Kälte der Schneeballen.
Sag? welcher Mensch kan doch außsprechen solche Ding
Mit aller seiner Witz ist er vil zu gering.
Damit er aber doch ihm stetigs stell vor Augen
Die Wercke Gottes! was mag an dem besten taugen
Das setzt er Maisterlich zusammen/ macht ein Grott/
Darvon hat er groß Ehr/ vnd wird geprisen Gott.
Das
N 3
Mechanica.

☌. der Beutelruͤhmen geſehen.

X. das Kaͤſtlin von dahr auß/ man das ſchoͤne Meel/ den vorlauff nehmen kan. BeyWie auch
der Kur-
ben angẽ.

y. y. zu beyden Seiten/ ſeynd zwo (jede 8½. Schuch lange) Kurbenſtangen/ an die beede Kurben/
oder Schwungraͤder verfaſſet/ dero Endſchafft aber bey

z. z. in beyde daſelbſt herab hangende Schenckel (deren jeder 4¼. Werckſchuch an ſeiner hoͤhe haͤlt)
einverleibt worden. Oben bey

♀. ♀. aber/ in den obern Balcken ☿. geſchloſſen/ daß wann bey z. die dritte/ vnd widerumben bey
z. die vierdte Perſon alſo vffrechter fuͤr ſich truckend daſtehen/ oder gegen dem Schwungrad ſchieben/
ſo koͤnden ſie neben den erſten vnd andern/ ſchon bey den Schwungraͤdern arbeitenden Perſonen/ vnd
alſo diſe vier Menſchen/ mit gar guter commoditet die beyde Schwungraͤder eylfertig vmblauffen/ vnd
per conſequenza den Muͤhlſtein behaͤnd vmbtreiben/ daß er alsdann bey t. das hinabfallende Korn
darnider mahlet.

Vnd dieſes iſt alſo die beſte beſtaͤndigſte vnd ringfertigſte Manier/ die Handmuͤhlenen auffzurich-
ten/ ſo ich bißhero geſehen habe/ die dann zu all- vnd jeden Zeiten auß mangel der treibenden Waſſer/ ſo
wol in den Ploquierungen/ als auch in den Voͤſtungen/ mit groſſem Nutzen (fuͤrnemblichen aber in di-
ſem Tractat bey der Architectura Militari daſelbſten bey dem Kupfferblatt No: 26. fuͤrgebildetem
Berghauß mit 12. dergleichen Handmuͤhlen verſehen zu ſeyn) wol zugebrauchen waͤren. Wie aber
ein ſehr ſtarcker eyſerner Schoß- oder Fellgatter ein Statt-Thor darmit zuverſchieſſen geſtaltet ſeyn
ſolle/ darvon ſo thut deß Joſeph Furttenbachs deß Juͤngern Seel. in den Truck gegebene feriæ Archite-
ctonicæ
allda beym Kupfferblatt No: 15. gute Relation ertheilen/ darauff ich mich nun referiere.



Von dem Brottenwerck.
VIel raiſen weit vnd breit kunſtreiche Ding zuſehen
Daruͤber ihnen thut offt viel Vnkoſten gehen:
Sie achten kein Gefahr/ darzu kein Vngemach
Nun das ſie koͤnden alsdann reden von der Sach.
Wer ſehen will ein ſchoͤn Kunſtkaͤmmerlin geſchmucket
Von vielem Wunderding/ daß er gleichſam entzucket
Gantz ſeiner ſelbs vergißt/ weiſt nit wie ihm geſchicht
So gar wird ſein Gemuͤth auff dieſe Ding gericht.
Der komme her/ und ſeh die wunderliche Sachen/
Die der Allmaͤchtig GOTT zu aller Zeit thut machen:
Die er geſetzet in den tieffen Meeresgrund
Daß hierdurch ſeine Macht dem Menſchen wurde kund.
Wie ſehr Kunſtreich ſeynd doch die Muſchelen gewunden?
Wie werden doch ſovil der Schnecken dort gefunden?
Wie ſchoͤn ſeynd ſie bekleidt von ſo ſtandhaffter Farb?
Daß deren ein jemal nicht leichtlichen verdarb?
Wie wachſen doch ſo hart die Zincken der Corallen.
Sie foͤrchten keine Hitz/ kein Kaͤlte der Schneeballen.
Sag? welcher Menſch kan doch außſprechen ſolche Ding
Mit aller ſeiner Witz iſt er vil zu gering.
Damit er aber doch ihm ſtetigs ſtell vor Augen
Die Wercke Gottes! was mag an dem beſten taugen
Das ſetzt er Maiſterlich zuſammen/ macht ein Grott/
Darvon hat er groß Ehr/ vnd wird gepriſen Gott.
Das
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0227" n="149"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Mechanica.</hi> </fw><lb/>
          <p>&#x260C;. der Beutelru&#x0364;hmen ge&#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">X.</hi> das Ka&#x0364;&#x017F;tlin von dahr auß/ man das &#x017F;cho&#x0364;ne Meel/ den vorlauff nehmen kan. Bey<note place="right">Wie auch<lb/>
der Kur-<lb/>
ben ange&#x0303;.</note></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">y. y.</hi> zu beyden Seiten/ &#x017F;eynd zwo (jede 8½. Schuch lange) Kurben&#x017F;tangen/ an die beede Kurben/<lb/>
oder Schwungra&#x0364;der verfa&#x017F;&#x017F;et/ dero End&#x017F;chafft aber bey</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">z. z.</hi> in beyde da&#x017F;elb&#x017F;t herab hangende Schenckel (deren jeder 4¼. Werck&#x017F;chuch an &#x017F;einer ho&#x0364;he ha&#x0364;lt)<lb/>
einverleibt worden. Oben bey</p><lb/>
          <p>&#x2640;. &#x2640;. aber/ in den obern Balcken &#x263F;. ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ daß wann bey <hi rendition="#aq">z.</hi> die dritte/ vnd widerumben bey<lb/><hi rendition="#aq">z.</hi> die vierdte Per&#x017F;on al&#x017F;o vffrechter fu&#x0364;r &#x017F;ich truckend da&#x017F;tehen/ oder gegen dem Schwungrad &#x017F;chieben/<lb/>
&#x017F;o ko&#x0364;nden &#x017F;ie neben den er&#x017F;ten vnd andern/ &#x017F;chon bey den Schwungra&#x0364;dern arbeitenden Per&#x017F;onen/ vnd<lb/>
al&#x017F;o di&#x017F;e vier Men&#x017F;chen/ mit gar guter <hi rendition="#aq">commoditet</hi> die beyde Schwungra&#x0364;der eylfertig vmblauffen/ vnd<lb/><hi rendition="#aq">per con&#x017F;equenza</hi> den Mu&#x0364;hl&#x017F;tein beha&#x0364;nd vmbtreiben/ daß er alsdann bey <hi rendition="#aq">t.</hi> das hinabfallende Korn<lb/>
darnider mahlet.</p><lb/>
          <p>Vnd die&#x017F;es i&#x017F;t al&#x017F;o die be&#x017F;te be&#x017F;ta&#x0364;ndig&#x017F;te vnd ringfertig&#x017F;te Manier/ die Handmu&#x0364;hlenen auffzurich-<lb/>
ten/ &#x017F;o ich bißhero ge&#x017F;ehen habe/ die dann zu all- vnd jeden Zeiten auß mangel der treibenden Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o<lb/>
wol in den Ploquierungen/ als auch in den Vo&#x0364;&#x017F;tungen/ mit gro&#x017F;&#x017F;em Nutzen (fu&#x0364;rnemblichen aber in di-<lb/>
&#x017F;em Tractat bey der <hi rendition="#aq">Architectura Militari</hi> da&#x017F;elb&#x017F;ten bey dem Kupfferblatt N<hi rendition="#aq">o:</hi> 26. fu&#x0364;rgebildetem<lb/>
Berghauß mit 12. dergleichen Handmu&#x0364;hlen ver&#x017F;ehen zu &#x017F;eyn) wol zugebrauchen wa&#x0364;ren. Wie aber<lb/>
ein &#x017F;ehr &#x017F;tarcker ey&#x017F;erner Schoß- oder Fellgatter ein Statt-Thor darmit zuver&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;taltet &#x017F;eyn<lb/>
&#x017F;olle/ darvon &#x017F;o thut deß Jo&#x017F;eph Furttenbachs deß Ju&#x0364;ngern Seel. in den Truck gegebene <hi rendition="#aq">feriæ Archite-<lb/>
ctonicæ</hi> allda beym Kupfferblatt N<hi rendition="#aq">o:</hi> 15. gute <hi rendition="#aq">Relation</hi> ertheilen/ darauff ich mich nun referiere.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Von dem Brottenwerck.</hi> </hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">V</hi>Iel rai&#x017F;en weit vnd breit kun&#x017F;treiche Ding zu&#x017F;ehen</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Daru&#x0364;ber ihnen thut offt viel Vnko&#x017F;ten gehen:</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Sie achten kein Gefahr/ darzu kein Vngemach</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Nun das &#x017F;ie ko&#x0364;nden alsdann reden von der Sach.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Wer &#x017F;ehen will ein &#x017F;cho&#x0364;n Kun&#x017F;tka&#x0364;mmerlin ge&#x017F;chmucket</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Von vielem Wunderding/ daß er gleich&#x017F;am entzucket</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Gantz &#x017F;einer &#x017F;elbs vergißt/ wei&#x017F;t nit wie ihm ge&#x017F;chicht</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">So gar wird &#x017F;ein Gemu&#x0364;th auff die&#x017F;e Ding gericht.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Der komme her/ und &#x017F;eh die wunderliche Sachen/</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Die der Allma&#x0364;chtig GOTT zu aller Zeit thut machen:</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Die er ge&#x017F;etzet in den tieffen Meeresgrund</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Daß hierdurch &#x017F;eine Macht dem Men&#x017F;chen wurde kund.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Wie &#x017F;ehr Kun&#x017F;treich &#x017F;eynd doch die Mu&#x017F;chelen gewunden?</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Wie werden doch &#x017F;ovil der Schnecken dort gefunden?</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Wie &#x017F;cho&#x0364;n &#x017F;eynd &#x017F;ie bekleidt von &#x017F;o &#x017F;tandhaffter Farb?</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Daß deren ein jemal nicht leichtlichen verdarb?</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Wie wach&#x017F;en doch &#x017F;o hart die Zincken der Corallen.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Sie fo&#x0364;rchten keine Hitz/ kein Ka&#x0364;lte der Schneeballen.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Sag? welcher Men&#x017F;ch kan doch auß&#x017F;prechen &#x017F;olche Ding</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Mit aller &#x017F;einer Witz i&#x017F;t er vil zu gering.</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Damit er aber doch ihm &#x017F;tetigs &#x017F;tell vor Augen</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Die Wercke Gottes! was mag an dem be&#x017F;ten taugen</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Das &#x017F;etzt er Mai&#x017F;terlich zu&#x017F;ammen/ macht ein Grott/</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#in">Darvon hat er groß Ehr/ vnd wird gepri&#x017F;en Gott.</hi> </l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">N 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0227] Mechanica. ☌. der Beutelruͤhmen geſehen. X. das Kaͤſtlin von dahr auß/ man das ſchoͤne Meel/ den vorlauff nehmen kan. Bey Wie auch der Kur- ben angẽ. y. y. zu beyden Seiten/ ſeynd zwo (jede 8½. Schuch lange) Kurbenſtangen/ an die beede Kurben/ oder Schwungraͤder verfaſſet/ dero Endſchafft aber bey z. z. in beyde daſelbſt herab hangende Schenckel (deren jeder 4¼. Werckſchuch an ſeiner hoͤhe haͤlt) einverleibt worden. Oben bey ♀. ♀. aber/ in den obern Balcken ☿. geſchloſſen/ daß wann bey z. die dritte/ vnd widerumben bey z. die vierdte Perſon alſo vffrechter fuͤr ſich truckend daſtehen/ oder gegen dem Schwungrad ſchieben/ ſo koͤnden ſie neben den erſten vnd andern/ ſchon bey den Schwungraͤdern arbeitenden Perſonen/ vnd alſo diſe vier Menſchen/ mit gar guter commoditet die beyde Schwungraͤder eylfertig vmblauffen/ vnd per conſequenza den Muͤhlſtein behaͤnd vmbtreiben/ daß er alsdann bey t. das hinabfallende Korn darnider mahlet. Vnd dieſes iſt alſo die beſte beſtaͤndigſte vnd ringfertigſte Manier/ die Handmuͤhlenen auffzurich- ten/ ſo ich bißhero geſehen habe/ die dann zu all- vnd jeden Zeiten auß mangel der treibenden Waſſer/ ſo wol in den Ploquierungen/ als auch in den Voͤſtungen/ mit groſſem Nutzen (fuͤrnemblichen aber in di- ſem Tractat bey der Architectura Militari daſelbſten bey dem Kupfferblatt No: 26. fuͤrgebildetem Berghauß mit 12. dergleichen Handmuͤhlen verſehen zu ſeyn) wol zugebrauchen waͤren. Wie aber ein ſehr ſtarcker eyſerner Schoß- oder Fellgatter ein Statt-Thor darmit zuverſchieſſen geſtaltet ſeyn ſolle/ darvon ſo thut deß Joſeph Furttenbachs deß Juͤngern Seel. in den Truck gegebene feriæ Archite- ctonicæ allda beym Kupfferblatt No: 15. gute Relation ertheilen/ darauff ich mich nun referiere. Von dem Brottenwerck. VIel raiſen weit vnd breit kunſtreiche Ding zuſehen Daruͤber ihnen thut offt viel Vnkoſten gehen: Sie achten kein Gefahr/ darzu kein Vngemach Nun das ſie koͤnden alsdann reden von der Sach. Wer ſehen will ein ſchoͤn Kunſtkaͤmmerlin geſchmucket Von vielem Wunderding/ daß er gleichſam entzucket Gantz ſeiner ſelbs vergißt/ weiſt nit wie ihm geſchicht So gar wird ſein Gemuͤth auff dieſe Ding gericht. Der komme her/ und ſeh die wunderliche Sachen/ Die der Allmaͤchtig GOTT zu aller Zeit thut machen: Die er geſetzet in den tieffen Meeresgrund Daß hierdurch ſeine Macht dem Menſchen wurde kund. Wie ſehr Kunſtreich ſeynd doch die Muſchelen gewunden? Wie werden doch ſovil der Schnecken dort gefunden? Wie ſchoͤn ſeynd ſie bekleidt von ſo ſtandhaffter Farb? Daß deren ein jemal nicht leichtlichen verdarb? Wie wachſen doch ſo hart die Zincken der Corallen. Sie foͤrchten keine Hitz/ kein Kaͤlte der Schneeballen. Sag? welcher Menſch kan doch außſprechen ſolche Ding Mit aller ſeiner Witz iſt er vil zu gering. Damit er aber doch ihm ſtetigs ſtell vor Augen Die Wercke Gottes! was mag an dem beſten taugen Das ſetzt er Maiſterlich zuſammen/ macht ein Grott/ Darvon hat er groß Ehr/ vnd wird gepriſen Gott. Das N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

In der Ausgabe fehlt das Blatt 1, das Frontispiz … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/227
Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/227>, abgerufen am 19.04.2024.