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Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

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Die starcken Petarden bald werden zerschmeissen
Die Porten: Die Bänder vom Brette zerreissen. etc.
Und weilen die Daunische Löwen zufinden
Die ihren Gutthäteren geben den Danck:
Und weilen die Bäeren in dunckelen gründen
Belohnen die Treue ohn fälschlichen wanck:
Und weilen die Storchen in Danckbarkeit Leben/
Was soll ich dann endlich zur Danckbarkeit geben?
Ein jmmer beharrendes danckbares Gmüthe.
Wie lange die Berge der fröliche Wein/
Wie lange mein Othem/ mein warmes Geblüthe/
Kan meinen Leib lieben/ so lang will ich sein
Ein danckbarer Diener/ und allezeit bleiben/
Und Eueren Nahmen in die Ewigkeit schreiben.
Inzwischen so last euch Großgünstig belieben/
Das was ich von meiner beständigen Treu
Hieoben mit mehrerem habe geschrieben/
Dem Mannlichen Spiegel zusezen hinbei.
Man wird Ihn nun fürters durchblätteret finden
Von Fürstlich- von Gräflich- und Künstlichen Händen.
Seinem Hochge Ehrten Herren Vettern als Vattern
zu gehorsamer Diensterweisung.

gesungen von
Gabriel Furtenbach Phil. St.


Innhalt deß Tittulblats No: 1:
GLeich wie die helle Sonn am hochen Himmelsthrone/
Mit ihrem liechten Glantz ist aller Liechter krone:
Darüber sich der Mensch/ vnd was in Lüfften schwebt/
Erfrewet/ auch was in dem tieffen Wasser lebt/
Also die Danckbarkeit der Sonnen gleich thut stehen
Ihr weitberühmtes Lob thut über alle gehen.
Ihr hellleuchtender Glantz/ Ihr Adelich Geberd/
Vor aller Tugendt trägt darvon den Preiß auff Erd/
Gleich wie die Sonn/ wann sie thut auff den Abend weichen/
Dort zu dem tieffen Meer mit ihrem Lauff hinstreichen/
Wann sie die Straalen zuckt. Darauff erfolgt die Nacht
Die durch die finster Lufft nun alles trawrig macht.
Also die Danckbarkeit/ wann sie mit ihrem scheine.
Hinweicht/ so wird das Hertz deß Menschen gar vnreine.
Der Lastergeist sich regt als ob er rasend wer.
Wo kein Danck ist/ da ist fürwar ein schlechte Ehr.
Der Meister dises Wercks hat solches wol gefasset
Von seiner Jugend her/ auff Danckbarkeit gepasset.
Das
Die ſtarcken Petarden bald werden zerſchmeiſſen
Die Porten: Die Baͤnder vom Brette zerreiſſen. ꝛc.
Und weilen die Dauniſche Loͤwen zufinden
Die ihren Gutthaͤteren geben den Danck:
Und weilen die Baͤeren in dunckelen gruͤnden
Belohnen die Treue ohn faͤlſchlichen wanck:
Und weilen die Storchen in Danckbarkeit Leben/
Was ſoll ich dann endlich zur Danckbarkeit geben?
Ein jmmer beharrendes danckbares Gmuͤthe.
Wie lange die Berge der froͤliche Wein/
Wie lange mein Othem/ mein warmes Gebluͤthe/
Kan meinen Leib lieben/ ſo lang will ich ſein
Ein danckbarer Diener/ und allezeit bleiben/
Und Eueren Nahmen in die Ewigkeit ſchreiben.
Inzwiſchen ſo laſt euch Großguͤnſtig belieben/
Das was ich von meiner beſtaͤndigen Treu
Hieoben mit mehrerem habe geſchrieben/
Dem Mannlichen Spiegel zuſezen hinbei.
Man wird Ihn nun fuͤrters durchblaͤtteret finden
Von Fuͤrſtlich- von Graͤflich- und Kuͤnſtlichen Haͤnden.
Seinem Hochge Ehrten Herren Vettern als Vattern
zu gehorſamer Dienſterweiſung.

geſungen von
Gabriel Furtenbach Phil. St.


Innhalt deß Tittulblats No: 1:
GLeich wie die helle Sonn am hochen Himmelsthrone/
Mit ihrem liechten Glantz iſt aller Liechter krone:
Daruͤber ſich der Menſch/ vnd was in Luͤfften ſchwebt/
Erfrewet/ auch was in dem tieffen Waſſer lebt/
Alſo die Danckbarkeit der Sonnen gleich thut ſtehen
Ihr weitberuͤhmtes Lob thut uͤber alle gehen.
Ihr hellleuchtender Glantz/ Ihr Adelich Geberd/
Vor aller Tugendt traͤgt darvon den Preiß auff Erd/
Gleich wie die Sonn/ wann ſie thut auff den Abend weichen/
Dort zu dem tieffen Meer mit ihrem Lauff hinſtreichen/
Wann ſie die Straalen zuckt. Darauff erfolgt die Nacht
Die durch die finſter Lufft nun alles trawrig macht.
Alſo die Danckbarkeit/ wann ſie mit ihrem ſcheine.
Hinweicht/ ſo wird das Hertz deß Menſchen gar vnreine.
Der Laſtergeiſt ſich regt als ob er raſend wer.
Wo kein Danck iſt/ da iſt fuͤrwar ein ſchlechte Ehr.
Der Meiſter diſes Wercks hat ſolches wol gefaſſet
Von ſeiner Jugend her/ auff Danckbarkeit gepaſſet.
Das
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[4/0032] Die ſtarcken Petarden bald werden zerſchmeiſſen Die Porten: Die Baͤnder vom Brette zerreiſſen. ꝛc. Und weilen die Dauniſche Loͤwen zufinden Die ihren Gutthaͤteren geben den Danck: Und weilen die Baͤeren in dunckelen gruͤnden Belohnen die Treue ohn faͤlſchlichen wanck: Und weilen die Storchen in Danckbarkeit Leben/ Was ſoll ich dann endlich zur Danckbarkeit geben? Ein jmmer beharrendes danckbares Gmuͤthe. Wie lange die Berge der froͤliche Wein/ Wie lange mein Othem/ mein warmes Gebluͤthe/ Kan meinen Leib lieben/ ſo lang will ich ſein Ein danckbarer Diener/ und allezeit bleiben/ Und Eueren Nahmen in die Ewigkeit ſchreiben. Inzwiſchen ſo laſt euch Großguͤnſtig belieben/ Das was ich von meiner beſtaͤndigen Treu Hieoben mit mehrerem habe geſchrieben/ Dem Mannlichen Spiegel zuſezen hinbei. Man wird Ihn nun fuͤrters durchblaͤtteret finden Von Fuͤrſtlich- von Graͤflich- und Kuͤnſtlichen Haͤnden. Seinem Hochge Ehrten Herren Vettern als Vattern zu gehorſamer Dienſterweiſung. geſungen von Gabriel Furtenbach Phil. St. Innhalt deß Tittulblats No: 1: GLeich wie die helle Sonn am hochen Himmelsthrone/ Mit ihrem liechten Glantz iſt aller Liechter krone: Daruͤber ſich der Menſch/ vnd was in Luͤfften ſchwebt/ Erfrewet/ auch was in dem tieffen Waſſer lebt/ Alſo die Danckbarkeit der Sonnen gleich thut ſtehen Ihr weitberuͤhmtes Lob thut uͤber alle gehen. Ihr hellleuchtender Glantz/ Ihr Adelich Geberd/ Vor aller Tugendt traͤgt darvon den Preiß auff Erd/ Gleich wie die Sonn/ wann ſie thut auff den Abend weichen/ Dort zu dem tieffen Meer mit ihrem Lauff hinſtreichen/ Wann ſie die Straalen zuckt. Darauff erfolgt die Nacht Die durch die finſter Lufft nun alles trawrig macht. Alſo die Danckbarkeit/ wann ſie mit ihrem ſcheine. Hinweicht/ ſo wird das Hertz deß Menſchen gar vnreine. Der Laſtergeiſt ſich regt als ob er raſend wer. Wo kein Danck iſt/ da iſt fuͤrwar ein ſchlechte Ehr. Der Meiſter diſes Wercks hat ſolches wol gefaſſet Von ſeiner Jugend her/ auff Danckbarkeit gepaſſet. Das

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Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/32>, abgerufen am 29.03.2024.