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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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des Fünfften Theils/ Phil. O.
so wohl Biblische oder Geistliche als Weltliche Historien
vnd Geschichten/ dardurch dem Menschen für-mahlen
vnd erinnern kan; Also ist es so vbel nicht gethan/ daß
man dieselben lehre machen: Dann man solcher nicht
wol entrahten kan; vnd so schlecht als es zu seyn scheinet/
so ist es gleichwohl eine solche nützliche Wissenschafft;
Weilen solche Farben in grosser Mänge/ an vielen Or-
then/ (dardurch man viel erwerben kan) consummiret
werden.



Beschluß.

WAs allhier bey diesen Annotationibus gesagt
ist/ darff niemand daran zweiffeln; sondern
als warhaffte Dinge/ glauben vnd an neh-
men: Dann die Natur vnd Kunst vermag
viel/ wir aber wissen wenig; vnd dieses von den vegeta-
bili
schen Dingen zu verstehen/ in Metallicis aber wissen
wir noch weniger/ ja schier gar nichts/ das ist die Vr-
sach/ daß den Vnwissenden vnd Vnerfahrnen solche
Dinge/ davon sie zuvorn nichts gehöret oder gesehen ha-
ben/ also frembd/ seltzam vnd vnglaublich scheinen vnd
vorkommen: Bezeuge derohalben hiermit noch einmahl/
daß diese meine Schrifften keine Fabeln/ oder Träume;
sondern natürliche gute Wissenschafften vnd Secreten
seyn; Ja viel besser als sie scheinen/ in der That ersunden
werden; Dann die Natur sehr reich/ vnd der gantze Erd-
boden voller verborgenen Schätzen schwanger ist/ vnd
doch von wenigen erkandt vnd geglaubt wird/ vnd nicht

allein
F ij

des Fuͤnfften Theils/ Phil. O.
ſo wohl Bibliſche oder Geiſtliche als Weltliche Hiſtorien
vnd Geſchichten/ dardurch dem Menſchen fuͤr-mahlen
vnd erinnern kan; Alſo iſt es ſo vbel nicht gethan/ daß
man dieſelben lehre machen: Dann man ſolcher nicht
wol entrahten kan; vnd ſo ſchlecht als es zu ſeyn ſcheinet/
ſo iſt es gleichwohl eine ſolche nuͤtzliche Wiſſenſchafft;
Weilen ſolche Farben in groſſer Maͤnge/ an vielen Or-
then/ (dardurch man viel erwerben kan) conſummiret
werden.



Beſchluß.

WAs allhier bey dieſen Annotationibus geſagt
iſt/ darff niemand daran zweiffeln; ſondern
als warhaffte Dinge/ glauben vnd an neh-
men: Dann die Natur vnd Kunſt vermag
viel/ wir aber wiſſen wenig; vnd dieſes von den vegeta-
bili
ſchen Dingen zu verſtehen/ in Metallicis aber wiſſen
wir noch weniger/ ja ſchier gar nichts/ das iſt die Vr-
ſach/ daß den Vnwiſſenden vnd Vnerfahrnen ſolche
Dinge/ davon ſie zuvorn nichts gehoͤret oder geſehen ha-
ben/ alſo frembd/ ſeltzam vnd vnglaublich ſcheinen vnd
vorkommen: Bezeuge derohalben hiermit noch einmahl/
daß dieſe meine Schrifften keine Fabeln/ oder Traͤume;
ſondern natuͤrliche gute Wiſſenſchafften vnd Secreten
ſeyn; Ja viel beſſer als ſie ſcheinen/ in der That erſunden
werden; Dann die Natur ſehr reich/ vnd der gantze Erd-
boden voller verborgenen Schaͤtzen ſchwanger iſt/ vnd
doch von wenigen erkandt vnd geglaubt wird/ vnd nicht

allein
F ij
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[83/0085] des Fuͤnfften Theils/ Phil. O. ſo wohl Bibliſche oder Geiſtliche als Weltliche Hiſtorien vnd Geſchichten/ dardurch dem Menſchen fuͤr-mahlen vnd erinnern kan; Alſo iſt es ſo vbel nicht gethan/ daß man dieſelben lehre machen: Dann man ſolcher nicht wol entrahten kan; vnd ſo ſchlecht als es zu ſeyn ſcheinet/ ſo iſt es gleichwohl eine ſolche nuͤtzliche Wiſſenſchafft; Weilen ſolche Farben in groſſer Maͤnge/ an vielen Or- then/ (dardurch man viel erwerben kan) conſummiret werden. Beſchluß. WAs allhier bey dieſen Annotationibus geſagt iſt/ darff niemand daran zweiffeln; ſondern als warhaffte Dinge/ glauben vnd an neh- men: Dann die Natur vnd Kunſt vermag viel/ wir aber wiſſen wenig; vnd dieſes von den vegeta- biliſchen Dingen zu verſtehen/ in Metallicis aber wiſſen wir noch weniger/ ja ſchier gar nichts/ das iſt die Vr- ſach/ daß den Vnwiſſenden vnd Vnerfahrnen ſolche Dinge/ davon ſie zuvorn nichts gehoͤret oder geſehen ha- ben/ alſo frembd/ ſeltzam vnd vnglaublich ſcheinen vnd vorkommen: Bezeuge derohalben hiermit noch einmahl/ daß dieſe meine Schrifften keine Fabeln/ oder Traͤume; ſondern natuͤrliche gute Wiſſenſchafften vnd Secreten ſeyn; Ja viel beſſer als ſie ſcheinen/ in der That erſunden werden; Dann die Natur ſehr reich/ vnd der gantze Erd- boden voller verborgenen Schaͤtzen ſchwanger iſt/ vnd doch von wenigen erkandt vnd geglaubt wird/ vnd nicht allein F ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/85>, abgerufen am 29.03.2024.