Laertes stand nachdenklich am Fenster und blickte, auf seinen Arm gestützt, in das Feld hinaus. Philine schlich über den großen Saal herbey, lehnte sich auf den Freund, und verspottete sein ernsthaftes Ansehn.
Lache nur nicht, versetzte er, es ist ab¬ scheulich, wie die Zeit vergeht, wie alles sich verändert und ein Ende nimmt! Sieh nur, hier stand vor kurzem noch ein schönes La¬ ger, wie lustig sahen die Zelte aus! wie lebhaft ging es darin zu! wie sorgfältig be¬ wachte man den ganzen Bezirk! und nun ist alles auf einmal verschwunden. Nur kurze Zeit wird das zertretne Stroh und die ein¬
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Erſtes Capitel.
Laertes ſtand nachdenklich am Fenſter und blickte, auf ſeinen Arm geſtützt, in das Feld hinaus. Philine ſchlich über den großen Saal herbey, lehnte ſich auf den Freund, und verſpottete ſein ernſthaftes Anſehn.
Lache nur nicht, verſetzte er, es iſt ab¬ ſcheulich, wie die Zeit vergeht, wie alles ſich verändert und ein Ende nimmt! Sieh nur, hier ſtand vor kurzem noch ein ſchönes La¬ ger, wie luſtig ſahen die Zelte aus! wie lebhaft ging es darin zu! wie ſorgfältig be¬ wachte man den ganzen Bezirk! und nun iſt alles auf einmal verſchwunden. Nur kurze Zeit wird das zertretne Stroh und die ein¬
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Erſtes Capitel.
Laertes ſtand nachdenklich am Fenſter und
blickte, auf ſeinen Arm geſtützt, in das Feld
hinaus. Philine ſchlich über den großen
Saal herbey, lehnte ſich auf den Freund,
und verſpottete ſein ernſthaftes Anſehn.
Lache nur nicht, verſetzte er, es iſt ab¬
ſcheulich, wie die Zeit vergeht, wie alles ſich
verändert und ein Ende nimmt! Sieh nur,
hier ſtand vor kurzem noch ein ſchönes La¬
ger, wie luſtig ſahen die Zelte aus! wie
lebhaft ging es darin zu! wie ſorgfältig be¬
wachte man den ganzen Bezirk! und nun iſt
alles auf einmal verſchwunden. Nur kurze
Zeit wird das zertretne Stroh und die ein¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/171>, abgerufen am 28.03.2024.
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