Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
Zwölftes Kapitel.

Der Hauptzweck des Feldzugs war er¬
reicht, und Eduard mit Ehrenzeichen ge¬
schmückt, rühmlich entlassen. Er begab sich
sogleich wieder auf jenes kleine Gut, wo er
genaue Nachrichten von den Seinigen fand,
die er, ohne daß sie es bemerkten und wu߬
ten, scharf hatte beobachten lassen. Sein
stiller Aufenthalt blickte ihm aufs freundlichste
entgegen: denn man hatte indessen nach seiner
Anordnung manches eingerichtet, gebessert und
gefördert, so daß die Anlagen und Umgebun¬
gen, was ihnen an Weite und Breite fehlte,
durch das Innere und zunächst Genießbare
ersetzten.

15 *
Zwoͤlftes Kapitel.

Der Hauptzweck des Feldzugs war er¬
reicht, und Eduard mit Ehrenzeichen ge¬
ſchmuͤckt, ruͤhmlich entlaſſen. Er begab ſich
ſogleich wieder auf jenes kleine Gut, wo er
genaue Nachrichten von den Seinigen fand,
die er, ohne daß ſie es bemerkten und wu߬
ten, ſcharf hatte beobachten laſſen. Sein
ſtiller Aufenthalt blickte ihm aufs freundlichſte
entgegen: denn man hatte indeſſen nach ſeiner
Anordnung manches eingerichtet, gebeſſert und
gefoͤrdert, ſo daß die Anlagen und Umgebun¬
gen, was ihnen an Weite und Breite fehlte,
durch das Innere und zunaͤchſt Genießbare
erſetzten.

15 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0230" n="[227]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#g">Zwo&#x0364;lftes Kapitel.</hi><lb/>
        </head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p>Der Hauptzweck des Feldzugs war er¬<lb/>
reicht, und Eduard mit Ehrenzeichen ge¬<lb/>
&#x017F;chmu&#x0364;ckt, ru&#x0364;hmlich entla&#x017F;&#x017F;en. Er begab &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;ogleich wieder auf jenes kleine Gut, wo er<lb/>
genaue Nachrichten von den Seinigen fand,<lb/>
die er, ohne daß &#x017F;ie es bemerkten und wu߬<lb/>
ten, &#x017F;charf hatte beobachten la&#x017F;&#x017F;en. Sein<lb/>
&#x017F;tiller Aufenthalt blickte ihm aufs freundlich&#x017F;te<lb/>
entgegen: denn man hatte inde&#x017F;&#x017F;en nach &#x017F;einer<lb/>
Anordnung manches eingerichtet, gebe&#x017F;&#x017F;ert und<lb/>
gefo&#x0364;rdert, &#x017F;o daß die Anlagen und Umgebun¬<lb/>
gen, was ihnen an Weite und Breite fehlte,<lb/>
durch das Innere und zuna&#x0364;ch&#x017F;t Genießbare<lb/>
er&#x017F;etzten.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">15 *<lb/></fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[227]/0230] Zwoͤlftes Kapitel. Der Hauptzweck des Feldzugs war er¬ reicht, und Eduard mit Ehrenzeichen ge¬ ſchmuͤckt, ruͤhmlich entlaſſen. Er begab ſich ſogleich wieder auf jenes kleine Gut, wo er genaue Nachrichten von den Seinigen fand, die er, ohne daß ſie es bemerkten und wu߬ ten, ſcharf hatte beobachten laſſen. Sein ſtiller Aufenthalt blickte ihm aufs freundlichſte entgegen: denn man hatte indeſſen nach ſeiner Anordnung manches eingerichtet, gebeſſert und gefoͤrdert, ſo daß die Anlagen und Umgebun¬ gen, was ihnen an Weite und Breite fehlte, durch das Innere und zunaͤchſt Genießbare erſetzten. 15 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/230
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. [227]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/230>, abgerufen am 29.03.2024.