Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

Bild:
<< vorherige Seite

den 6. Sonntag nach Pfingsten auf der Cantzel öffentlich gesaget hat: Ist der Päbstische Glaube nicht recht / so straffe mich GOtt mit Blindheit / da er denn auch mitten in der Predigt blind worden ist / daß man ihn ohnmächtig von der Cantzel hat herunter tragen müssen / wie solches Herr D. Mäyer in seinem reinen Gewissen wider den Erffurtischen Jesuiten Schönemannen p. 373. aus dem Jesuiten Alegambe in vita Georgii Schereri mit vielen Umständen erzehlet.

Beschluß.

Weil nun also unsere Evangelische Lutherische Kirche keine Vereinigung widriger Lehren duldet, allen Irthümern widerspricht, wahrhafftig Evangelisch ist, viele darinne selig worden, und also GOtt gefällt, und folgends aller ander Glaube falsch ist / und man in keiner, auch nicht in Pontificia qua tali, kan selig werden, auch in der ersten Kirche und Väter Schrifften Zeugniß hat, alle wahre Heiligen solchen Glauben gehabt, viele ihr Leben dabey gelassen, alle davon Abtrünnige verdammt worden, unser Glaube Pauli Glaube ist, dieser Glaube der Seelen Ruhe giebt, die andern Religionen viele unheilige und GOttes Wort zuwider lauffende Lehren haben, unsere Religion recht alt ist, alle Ketzerey verwirfft, und die Kennzeichen der wahren Kirche hat, darzu alle sich bekehrt und sich noch bekehren, wir Christum und die Apostel zu unserm Urheber haben, und auch unter uns die Lehrer der

den 6. Sonntag nach Pfingsten auf der Cantzel öffentlich gesaget hat: Ist der Päbstische Glaube nicht recht / so straffe mich GOtt mit Blindheit / da er denn auch mitten in der Predigt blind worden ist / daß man ihn ohnmächtig von der Cantzel hat herunter tragen müssen / wie solches Herr D. Mäyer in seinem reinen Gewissen wider den Erffurtischen Jesuiten Schönemannen p. 373. aus dem Jesuiten Alegambe in vita Georgii Schereri mit vielen Umständen erzehlet.

Beschluß.

Weil nun also unsere Evangelische Lutherische Kirche keine Vereinigung widriger Lehren duldet, allen Irthümern widerspricht, wahrhafftig Evangelisch ist, viele darinne selig worden, und also GOtt gefällt, und folgends aller ander Glaube falsch ist / und man in keiner, auch nicht in Pontificiâ quà tali, kan selig werden, auch in der ersten Kirche und Väter Schrifften Zeugniß hat, alle wahre Heiligen solchen Glauben gehabt, viele ihr Leben dabey gelassen, alle davon Abtrünnige verdam̃t worden, unser Glaube Pauli Glaube ist, dieser Glaube der Seelen Ruhe giebt, die andern Religionen viele unheilige und GOttes Wort zuwider lauffende Lehren haben, unsere Religion recht alt ist, alle Ketzerey verwirfft, und die Kennzeichen der wahren Kirche hat, darzu alle sich bekehrt und sich noch bekehren, wir Christum und die Apostel zu unserm Urheber haben, und auch unter uns die Lehrer der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0115" n="115"/>
den 6. Sonntag nach Pfingsten                      auf der Cantzel öffentlich gesaget hat: Ist der Päbstische Glaube nicht recht /                      so straffe mich GOtt mit Blindheit / da er denn auch mitten in der Predigt blind                      worden ist / daß man ihn ohnmächtig von der Cantzel hat herunter tragen müssen /                      wie solches Herr D. Mäyer in seinem reinen Gewissen wider den Erffurtischen                      Jesuiten Schönemannen p. 373. aus dem Jesuiten Alegambe in vita Georgii Schereri                      mit vielen Umständen erzehlet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Beschluß.<lb/></head>
        <p>Weil nun also unsere Evangelische Lutherische Kirche keine Vereinigung widriger                      Lehren duldet, allen Irthümern widerspricht, wahrhafftig Evangelisch ist, viele                      darinne selig worden, und also GOtt gefällt, und folgends aller ander Glaube                      falsch ist / und man in keiner, auch nicht in Pontificiâ quà tali, kan selig                      werden, auch in der ersten Kirche und Väter Schrifften Zeugniß hat, alle wahre                      Heiligen solchen Glauben gehabt, viele ihr Leben dabey gelassen, alle davon                      Abtrünnige verdam&#x0303;t worden, unser Glaube Pauli Glaube ist, dieser                      Glaube der Seelen Ruhe giebt, die andern Religionen viele unheilige und GOttes                      Wort zuwider lauffende Lehren haben, unsere Religion recht alt ist, alle                      Ketzerey verwirfft, und die Kennzeichen der wahren Kirche hat, darzu alle sich                      bekehrt und sich noch bekehren, wir Christum und die Apostel zu unserm Urheber                      haben, und auch unter uns die Lehrer der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0115] den 6. Sonntag nach Pfingsten auf der Cantzel öffentlich gesaget hat: Ist der Päbstische Glaube nicht recht / so straffe mich GOtt mit Blindheit / da er denn auch mitten in der Predigt blind worden ist / daß man ihn ohnmächtig von der Cantzel hat herunter tragen müssen / wie solches Herr D. Mäyer in seinem reinen Gewissen wider den Erffurtischen Jesuiten Schönemannen p. 373. aus dem Jesuiten Alegambe in vita Georgii Schereri mit vielen Umständen erzehlet. Beschluß. Weil nun also unsere Evangelische Lutherische Kirche keine Vereinigung widriger Lehren duldet, allen Irthümern widerspricht, wahrhafftig Evangelisch ist, viele darinne selig worden, und also GOtt gefällt, und folgends aller ander Glaube falsch ist / und man in keiner, auch nicht in Pontificiâ quà tali, kan selig werden, auch in der ersten Kirche und Väter Schrifften Zeugniß hat, alle wahre Heiligen solchen Glauben gehabt, viele ihr Leben dabey gelassen, alle davon Abtrünnige verdam̃t worden, unser Glaube Pauli Glaube ist, dieser Glaube der Seelen Ruhe giebt, die andern Religionen viele unheilige und GOttes Wort zuwider lauffende Lehren haben, unsere Religion recht alt ist, alle Ketzerey verwirfft, und die Kennzeichen der wahren Kirche hat, darzu alle sich bekehrt und sich noch bekehren, wir Christum und die Apostel zu unserm Urheber haben, und auch unter uns die Lehrer der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/115
Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/115>, abgerufen am 18.04.2024.