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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 104, Hamburg, 1. Mai 1848.

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[Spaltenumbruch] Vorschläge, durch welche die Bestimmungen der Ver-
fassungs-Urkunde ergänzt, erl[ä]utert oder abgeändert
werden sollen, bedürfen in jeder der beiden Kammern
der Zustimmung von zwei Drittheilen der anwesenden
Mitglieder. §. 51. Bei allen anderen Gesetzes-Vor-
schlägen genügt die absolute Stimmenmehrheit. §. 52.
Jn beiden Kammern wird die Regierung durch die
verantwortlichen Minister oder von ihrem den Kam-
mern zu bezeichnenden Regierungs-Commissäre ver-
treten. Entscheidende Stimme steht Beiden aber nur
dann zu, wenn sie Mitglieder der Kammern sind.
§. 53. Ein besonderes, von jeder Kammer zu be-
schließendes Reglement wird die Geschästs-Ordnung
für dieselben festsetzen; bis zu dessen Zustandebringung
wird ein provisorisches Reglement für jede der beiden
Kammern von der Regierung erlassen.


VII. Provinzial-Stände.

§. 54. Jn den einzelnen Ländern haben Provinzial-
Stände zur Wahrnehmung der Provinzial-Jnteressen
und zur Besorgung der, für diese Jnteressen sich er-
gebenden Erfordernisse, so weit solche nicht unter den
allgemeinen Staats-Erfordernissen begriffen sind, zu
bestehen. Den bisherigen Provinzial-Ständen wird,
in soferne die Verfassungs-Urkunde keine Aenderung
enthält, ihre Einrichtung und Wirksamkeit erhalten.
§. 55. Eine der ersten Aufgaben des Reichstages wird
es seyn, die Prüfung und Würdigung der von den
Provinzial-St[ä]nden vorzulegenden zeitgemäßen Aende-
rungen ihrer bisherigen Verfassungen und der Vor-
schl[ä]ge über die Art der Ersatzleistung der abl[ö]sbar
erklärten Grundlasten in Verhandlung zu nehmen.
§. 56. Zur Wahrnehmung der besonderen Jnteressen
der Kreise und Bezirke in jeder Provinz wird die Ge-
setzgebung eigene Munizipal-Einrichtungen festsetzen.
§. 57. Die Gemeinde-Verfassungen sind nach dem
Grundsatze zu ordnen, daß in denselben alle Jnteressen
der Gemeinde und ihrer Glieder vertreten werden.
§. 58. Jn dem ganzen Umfange der Monarchie wird
die National-Garde nach den durch ein besonderes
Gesetz zu regelnden Normen errichtet, bleibt jedoch
der Civil-Autorität und den Civil-Gerichten unterge-
ordnet. §. 59. Die National-Garde und sämmtliche
Beamte leisten dem Kaiser auf die Verfassung den
Eid. Der Eid der Armee auf die Verfassung wird
in den Fahneneid aufgenommen. -- Gegeben in Un-
serer Kaiserl. Haupt- und Residenzstadt Wien, den
25 April im Eintausend Achthundert acht und vier-
zigsten; Unserer Reiche im vierzehnten Jahre. --

Ferdinand m. p. (L. S.) Fiquelmont, Minister
der auswärtigen Angelegenheiten und provisorischer
Präsident. Pillersdorff. Minister des Jnnern.
Kraus, Finanzminister. Sommaruga, Minister des
Unterrichts. Zanint, Kriegsminister.

Se. K. K. Majestät haben an den Minister des
Jnnern nachstehendes Allerh[ö]chstes Handschreiben zu
erlassen geruhet: "Lieber Frhr. v. Pillersdorff! Den
gestrigen Tag werde Jch stets zu denjenigen zählen,
an welchen die Vorsehung Meinem Herzen die wohl-
thuendsten Eindrücke und die freudigsten Empfindungen
geschenkt hat. Die zufriedene und dankbare Aufnahme
der Verfassungs-Urkunde, wodurch Jch das Glück der
Mir anvertrauten V[ö]lker dauernd begründet zu haben
hoffe, die edle imponirende Haltung der National-
Garde, und die freiwilligen Merkmale ihrer Anhäng-
lichkeit an Mein Haus und an Meine Person, die
aufopfernden Bestrebungen mehrerer für rühmliche
Zwecke gebildeten Vereine, namentlich des juridisch-
politischen Lesevereines, des Künstlervereines, des
Männer-Gesangsvereines, welchen sich die National-
Garde, die akademische Legion und ein zahlreicher
Theil der Bevölkerung der Residenz angeschlossen hat,
Mir durch einen großartigen Fackelzug ihre Liebe und
ihren Dank zu erkennen zu geben, beweisen Mir, daß
sie Meine Sorgfalt und Meinen Wunsch, ihrem Wohle
Mein Leben zu widmen, richtig erkennen, und diesem
Wunsche mit Vertrauen entgegen kommen. Jch er-
kenne und fühle eben so den hohen Werth, zur Lenkung
der Schicksale eines solchen Volkes berufen zu seyn,
und trage Jhnen auf, diesen aus dem innersten Grunde
Meines Herzens entsprungenen Ausdruck Meinen
getreuen Einwohnern der Residenz zur Kenntniß zu
bringen. Wien, den 26 April 1848. Ferdinand m. p.
-- Der Unterzeichnete fühlt sich gl[ü]cklich und geehrt,
diesen ihm so eben zugekommenen Auftrag des con-
stitutionellen Kaisers zur allgemeinen Kenntniß zu
bringen. Frhr. v. Pillersdorff, Minister des Jnnern.

Der nach Prag bestimmte präsumtive Thron-Erbe,
Erzherzog Franz Josef, ist vorerst nach Verona, in
das Hauptquartier des Marschalls Grafen Radetzky
abgereiset.

Die Wiener Zeitung berichtigt einen allerdings argen
Druckfehler in der Erklärung der Regierung über die
Art des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland. Näm-
lich im Schlußsatz: "Jn sofern letzteres mit der Wesent-
heit eines Staatenbundes" u. s. w. muß dieses Wort
durch "Bundesstaaten" ersetzt werden. Dadurch ge-
winnen wir erst die rechte Folgerung der ganzen Er-
klärung. Jn sofern nämlich die Bedingung Oester-
reichs, wonach es sich seine besondere Beistimmung
zu jedem Bundesversammlungs-Beschluß unbedingt
vorbehält, mit der Wesenheit eines Bundesstaats nicht
vereinbar befunden würde, könnte Oesterreich diesem
nicht beitreten.





Der Kaiser hat nachtr[ä]glich zu dem letzten Mani-
fest erklären lassen, daß die darin ausgesprochene De-
fensive soweit zu verstehen sey: daß selbst dann, wenn
Freischaaren die russische Gränze überschreiten wür-
den, diese bloß zurückgeschlagen werden sollen, ohne
daß Rußland in solchen einen Friedensbruch erkennen
würde. Gleich nach der Erklärung Carl Albert's hat
Rußland den russischen Gesandten von Turin zurück-
berufen und dem sardinischen Gesandten zu St. Pe-
tersburg seine Pässe zustellen lassen. (A. Z.)


Es ist doch endlich eine Deputation von polnischen
Einwohnern nach St. Petersburg abgegangen, die
den Kaiser auf dem Wege nach Warschau getroffen
haben und mit ihm dorthin zurückgekehrt seyn soll. --
Die Desertion im russischen Heere in Polen soll be-
deutend zunehmen, überhaupt zeigen die in den Gränz-
ländern postirten russischen Truppen wenig Anhäng-
lichkeit für ihre Regierung. -- Nach Privat-Nachrich-
ten aus Kamieniec sollen dort Handels-Nachrichten
aus St. Petersburg und Moskau angelangt seyn,
die von dem Ausbruche eines Militär-Aufstandes
unter der St. Petersburger Garde und einem andern
Aufstande unter der Bev[ö]lkerung Moskau's melden.
Wolhynien und Podolien sollen nur auf den günsti-
gen Moment zum Aufstande warten, die dortigen
Juden begünstigen, im Gegensatz zu ihren Posener
Glaubensgenossen, die polnischen Bewegungen, und
betheiligen sich daran thatig. (Breel. Ztg., nach einer
Lemberger polnischen Zeitung.)


(Abends 11 Uhr.) Es ist heute sehr blutig herge-
gangen. Oesterreichische Soldaten besetzten die Werkstatt
des von Frankreich zurückgekehrten Schmieds Müller,
nahmen die dort vorgefundenen, nur eben angefertig-
ten Piken und Sensen in Beschlag, und wollten sich
mit diesem Funde auf's Schloß zurückziehen, als Po-
len sich auf sie stürzten und einen Theil der Waffen
erbe[u]teten. Es blieben bereits einige Mann bei die-
sem Scharmützel. Die Lärmschüsse fielen sofort vom
Schlosse, und die auf der nahen Blonja versammelte
Nationalgarde rückte auf den Markt hin, woselbst
große Militärmassen bereits aufgestellt waren, und
sofort ein anhaltendes Feuer eine Stunde lang auf
die fast unbewaffnete Volksmenge eröffneten. Diese
behielt aber dennoch den Platz, und das Militär zog
sich auf das Schloß zurück, von wo aus mehrere
Brandraketen in die Stadt geschleudert wurden, die
an zwei Orten zündeten, indessen keinen besonderen
Schaden verursachten. Jn wenigen Minuten waren
zahllose Barricaden in den zum Ringe führenden
Straßen von den in diesem Fache auf den Straßen
zu Paris und Berlin letzter Zeit erprobten Männern
[Spaltenumbruch] errichtet, welche wohl schwerlich hätten genommen
werden können. Es trat ein Waffenstillstand auf
11/2 Stunde ein, während dessen dem Ansinnen des
verwundeten Generals Castiglione, die nicht einhei-
mischen Emigranten zur Abreise aus dem Gebiete zu
veranlassen, durch die Letzteren selbst Genüge geschah,
indem dieselben die Stadt durch ihre längere Anwe-
senheit nicht den Gefahren des sonst angedroheten Bom-
bardements aussetzen wollten. (Bresl. Ztg.)

(Am 27 d., Morgens, ist eine aus Polen bestehende
Deputation nach Wien abgegangen, um bei dem Kai-
ser über die Maaßregeln der hiesigen Militär- und
Civil-Behörde Beschwerde zu führen.)





Die Nachrichten aus Jrland lauten günstiger. Die
Beh[ö]rde setzt ihr gerichtliches Verfahren gegen die
Anfrührer fort. Dublin soll in Kriegsstand erklärt
und in allen Häusern nach Waffen geforscht werden.
Eine Chartisten-Versammlung am 24 d. ist gänzlich
fehlgeschlagen. Jm Norden bieten sich tausende von
Bewaffneten der Regierung an.

Orla Lehmann hat sich mit dem preußischen Ge-
sandten Hrn. Bunsen in einen Briefwechsel eingelassen,
welcher auf den Wunsch beider Herren der Oeffent-
lichkeit übergeben ist. Der dänische Minister beklagt
sich über den preußischen Gesandten, daß dieser in
seiner Denkschrift gesagt, gewisse in den Times er-
schienene Briefe wären wahrscheinlich von dem Manne
geschrieben, der vollständig bezeichnet sey durch seinen
blutigen Ausspruch: "Laßt uns die dänischen Gesetze
mit dem Schwerte auf den Rücken der Schleswiger
und Holsteiner schreiben!" Hr. Bunsen antwortet mit
großer Gewandtheit.

Das Geschwader des Admirals Napier soll bedeu-
tend verstärkt werden und im Canal kreuzen.

Die Nachrichten aus Portugal sind beunruhigend.
Die Deputirten-Kammer hat sich für directe Wahlen
entschieden. Die Opposition verlangt ein neues Wahl-
gesetz und Auflösung der Cortes. Die K. Familie
hat 40,000 £ für die Staatsbedürfnisse hergegeben.
Aufrührerische Proclamationen, welche die Entfernung
der Königin verlangten, waren in der ganzen Stadt
angeschlagen. Man erwartete das englische Linien-
schiff Prince Regent im Tajo. Lord Palmerston hat
die Regierung sehr ernstliche Vorstellungen wegen
Nichtzahlung der Dividenden gemacht.

Briefe von Sierra Leone berichten leider, daß das
Meer dort mit Sklavenschiffen bedeckt sei. Ein eng-
lisches Kriegs-Dampfschiff brachte drei derselben auf;
eines war ein Amerikaner mit 850 Sklaven an Bord,
die während der achtstündigen Verfolgung alle in die
unteren Räume gepackt wurden. Jn Folge davon
starben gegen 100 dieser armen Neger.


Die provisorische Regierung hat folgenden wichtigen
Beschluß gefaßt: "Jn Erwägung, daß die Versamm-
lungen der Deutschen, die sich in den Ostdepartementen
bilden trotz der entgegenstehenden Befehle der Behörden;
in Erwägung, daß diese Versammlungen auf einem ein-
zelnen Punkte den Bev[ö]lkerungen dieser Departemente
zur Last sind; in Erwägung, daß sie ferner ein Gegen-
stand der Beunruhigung, ein Vorwand zur Bewaff-
nung, und ein Gegenstand zu Mißverständnissen zwi-
schen Deutschland und der Republik sind; in Erwä-
gung, daß wir in Frieden leben, und daß sich die gu-
ten Beziehungen zwischen den Staaten des deutschen
Bundes und der Republik fester bilden sollen, und
daß es nicht von dem Willen einiger fremden Bewaff-
neten abhängen kann, die Gesinnungen des republika-
nischen Frankreichs gegen Deutschland zu alter[i]ren: --
aus diesen Gründen beschließt die provisorische Regie-
rung: die Versammlungen der Deutschen in den Ost-
departementen werden aufgel[ö]st." Dieses Decret dürfte
wohl die beste Antwort auf alle die Anschuldigungen
und Verläumdungen seyn, die sich in letzter Zeit in
dieser Hinsicht gegen die provisorische Regierung Frank-
reichs erhoben. So lange die deutsche Legion in Paris
war oder unbewaffnet durch das Jnnere Frankreichs
zog, konnte die Regierung nichts thun; so wie sich
aber die Legion in Waffen an der Gränze sammelte,
schritt die Regierung rasch und offen ein und die Un-
terschrift sämmtlicher Mitglieder der Regierung unter
dem Decrete zeigt, daß keines derselben in dieser Hin-
sicht etwas zu desavouiren hat. Um jedoch die Maaß-
regel so schonend als möglich auszuführen, hat Hr.
Lamartine Hrn. C. L. Bernays, als französischer
Bürger naturalisirt, nach Straßhurg und Karlsruhe
mit der speciellen Mission geschickt, die Aufl[ö]sung der
Legion auf friedlichem und freiwilligen Wege zu be-
wirken, dafür zu sorgen, daß diejenigen, die in Frank-
reich bleiben wollen, dieses ungehindert thun k[ö]nnen,
jene aber, die es vorziehen, einzeln und ohne Waffen
nach Deutschland zurückzukehren, von den deutschen
Regierungen mit Wohlwollen und Rücksicht empfan-
gen werden. Hr. Bernays ist zu diesem Zwecke bei
dem Regierungs-Commissar Liechtenberger in Straß-
burg und bei dem franzosischen Gesandten in Karls-
ruhe, Hrn. Lefevre, accreditirt.

Die General-Uebersicht der Wahlresultate wird
morgen auf dem Stadthause mit großer Feierlichkeit
vorgenommen werden und wohl zwei Tage wegneh-
men. Jn Paris selbst haben von 260,000 W[ä]hlern
210 000 an den Wahlen Theil genommen. Jn den
drei ersten Arrondissements zeigt sich bereits als Re-
sultat eine ungeheure Majorität für Lamartine und
seine Partei, während Ledru Rollin und seine Anhän-
ger in einer auffallenden Minorit[ä]t geblieben sind.
Jn den anderen neun Arrondissements soll der Fall
umgekehrt seyn. Die Scission zwischen beiden Theilen
ist übrigens entschieden, man kennt jetzt keine Scho-
nung mehr und es unterliegt auch keinem Zweifel, daß
die Partei Lamartine-Marrast, auf die Bourgeoisie
gestützt, jetzt den Sieg davon trägt; wie lange sie sich
aber halten wird, ist eine andere Frage; und das
Wahrscheinlichste ist, daß aus den neuen Männern
der National-Versammlung eine neue volksthümliche
und zeitgemäße Partei entstehen und die beiden alten
Parteien absorbiren wird. Uebrigens will Ledru-
Rollin noch immer seine Entlassung einreichen.

Die aus den Departements bis jetzt eingelaufenen
Nachrichten best[ä]tigen, daß die Wahlen überall mit
Ruhe und Ordnung vorgenommen worden sind. Die
Zahl der Wähler war überall beträchtlich, -- man
rechnet im Durchschnitte, daß von 100 eingeschriebenen
Wählern 90 an dem Wahl-Acte Theil nehmen.

Das Journal l'Assemblee nationale beschwert sich,
daß eine Deputation der Societe centrale republicaine
(Club Bla[n]qui) mit Drohungen und Lärmen in ihre
Bureaux gekommen und [t]umultuarisch den Widerruf
eines am Morgen in diesem Blatte erschienenen Ar-
tikels über diesen Club verlangt habe. Später sey
eine Deputation der Arbeiter des Luxembourg ge-
kommen und habe ein gleiches Verlangen in Bezug
auf einen Artikel gegen Louis Blanc gestellt. Beide
Deputationen seyen auf heute wieder bestellt worden,
um sich mit der versammelten Redactions Committee
zu verständigen, worauf sie sich entfernten.

Der Club der Clubs, aus den Delegirten von 200
Clubs bestehend, hat eine Proclamation an das Volk
erlassen, wachsam zu seyn, -- die Legitimisten und die
Orleanisten erhöhen das Haupt, um die Reaction und
den Despotismus zurückzuführen. Noch sei zu hoffen,
daß diese Partei ihre Schwäche erkennen und von
ihrem Vorhaben abstehen werde; sollte sie es aber
dennoch wagen, den Zorn des Volkes zu reizen, so
werde dieses die Verschwörer zu vernichten und die
Republik zu vertheidigen wissen.

Die Militair-Journale besprechen die Bildung der
Rhein-Armee, die mit großter Thätigkeit betrieben
wird. -- Von den 17 Divisionen, die diese Armee
bilden werden, sind die Cadres von 12 Divisionen
schon organisirt. Die Generale sind ernannt und die
Regimenter bezeichnet. Diese Armee wird sich in die
eigentliche Rhein-Armee und in die Nordost-Armee
theilen, und sich in ihrer Aufstellung von Calais bis
an den Jura erstrecken, wo sie mit der Alpen-Armee
in Verbindung tritt; ihre Stärke ist vorläufig auf
180 000 Mann festgesetzt.

Ein Decret der provisorischen Regierung im Mo-
[Spaltenumbruch] niteur de l'Armee
ruft die Reserve von den Jahren
1842 bis 1846 in die Waffen. Sie beträgt 99,360
Mann. Der besoldete Effectivstand beläuft sich heute
auf 377[,]000 Mann, endlich die einberufene Altersklasse
von 1847 70,000 Mann. Jm Ganzen 546,360 Mann.

So wie bereits ein Committee der National-Ver-
theidigung zu Lande besteht, so wird nun auch eine
Committee für die Marine errichtet, welches die Aufgabe
hat, sowohl die Flotte als die Küsten-Vertheidigung
auf einen den Bedürfnissen des Augenblicks entspre-
chenden Standpunkt zu bringen.

Jn Beauvais sollen abermals ernste Unruhen aus-
gebrochen seyn; zwei Bataill[o]ne Jnfanterie und ein
Dragoner-Regiment sind auf der Eisenbahn dahin
abgeschickt worden.

Unbekannte richten folgendes offenes Sendschreiben
an Lamartine, Minister des Auswärtigen: "Es ist
wichtig, zu wissen, wo sich die Glieder der ehemaligen
Königsfamilie im gegenwärtigen Augenblick aufhalten?
Wir fordern Sie daher hiermit auf, uns öffentlich zu
erklären: a. wo die Herzogin von Orleans mit ihren
Kindern wohnt, b. wo sich der Prinz Joinville seit
seiner Einschiffung in Algier und Lissabon aufhält,
c. wo die übrigen Glieder der exköniglichen Familie
wohnen? Nach prompter Beantwortung dieser Fra-
gen werden andere folgen."

Zu Algier zogen die Mitglieder eines dortigen Clubs
am 16 d., nachdem sie die angesehensten Geistlichen ge-
zwungen hatten, sie zu begleiten, zum Palaste des
General-Gouverneurs, wo sie einen Freiheitsbaum
aufpflanzten und demselben eine riesige rothe Mütze
aufsetzten. Dies letztere erregte nicht bloß bei Cavaigne
und den Behörden, sondern auch bei der ungeheuren
Mehrzahl der Bevölkerung solche Entrüstung, daß
zwei Tage darauf der Freiheitsbaum unter lauten
Verwünschungen gegen die Anarchisten niedergerissen
wurde.

Man versichert heute, daß eine Offensiv- und De-
fensiv-Allianz zwischen der französischen Republik und
den Ver. Staaten in Unterhandlung sey, um den
Uebergriffen Englands zur See endlich die gebührenden
Schranken zu setzen. Die Seemachte zweiten Ranges
in Europa, namentlich die Jtaliens, werden einge-
laden werden, dieser Allianz beizutreten.

Jtalien.

Es hat sich hier das Ge-
rücht verbreitet, daß Carl Albert und seine ganze
Armee die Absicht geäußert hätten, den Krieg aufzu-
geben, welchen sie zu Gunsten der undankbaren Lom-
barden führten. Diese Nachricht verursachte in Mai-
land einen tiefen Schmerz, und es wurde beschlossen,
alsbald eine Addresse an den König abzusenden, um
ihn der herzlichen Erkenntlichkeit der Lombarden für
ihren Befreier zu versichern. Dieselbe wurde augen-
blicklich mit Tausenden von Unterschriften bedeckt.
(Tur. Conc.) (Anderer Seits meldet eine Correspon-
denz aus Genua vom 18 April im Schw. Mercur:
Carl Albert erwartet noch immer Entschädigung für
die ungeheuren Kriegskosten -- man spricht von
500,000 Lire -- durch den freiwilligen Anschluß der
Mailänder an Sardinien.)

So wären denn nun auch die
Thore des Ghetto gefallen, welche die Judenstadt von
der Gemeinschaft mit der katholischen Christenheit
streng gesondert hielten. Gestern Abend 10 Uhr sind
sie auf Befehl des Cardinal-Vicars niedergerissen
worden und das Juden-Viertel geht von nun an in
dem neuen Rom auf. (Köln. Z.)

Gestern Vormittag 11 Uhr
langte Lord Minto aus Neapel in Rom an, und
wird heute Abend seine Reise nach Piemont fortsetzen.
Kurz nach seiner Ankunft beschied er den hiesigen
englischen Consul, Bankier Freeborn, zu sich und be-
auftragte ihn, sämmtlichen B[ü]rgern von Rom be-
kannt zu machen: England habe weder bei der nea-
politanischen noch bei der piemontesischen Regierung
auf irgend eine Art gegen die von Seiten Piemont's
bereits erfolgte und von Neapel aus zu erwartende
Jntervention in die venetianisch-lombardischen Ange-
legenheiten protestirt: es betrachte vielmehr den Ein-
zug der Piemontesen in die Lombardei mit Gleichgül-
tigkeit. Es habe dies bei beiden H[ö]fen auf die unter
solchen Umständen übliche Weise durch seine Reprä-
sentanten über ihr ferneres Benehmen die nöthige
Aufklärung verlangt, und da diese vollkommen ge-
nügend ausgefallen sey, so bleibe es mit England bei
dem bisherigen guten Vernehmen.

Heute wird eine mit vielen tausend Unterschriften
versehene Addresse Sr. Heiligkeit überreicht, in welcher
man die Entfernung der beiden noch übrigen Minister
geistlichen Standes, Cardinal Antonelli und Mon-
signor Morrichin, verlangt, indem sie im Minister-
rathe fortwährend ein Hinderniß der Jdeen der secu-
lären Minister seyen und mithin am gew[ü]nschten
Fortschreiten hemmten. (N. C.)

Jn Livorno sind am 16 April abermals 1100 Mann
neapolitanischer Truppen und Freiwilliger für die Lom-
bardei angekommen. Sie hatten Neapel am 14 d.
verlassen. (N. C.)

Nach einem österreichischen
Kriegsberichte ist es während der letzten Tage in
Tyrol lebhafter als in Jtalien zugegangen. Die Pie-
montesen standen laut Nachrichten vom 18 und 19 d.
noch immer hinter dem Mincio. Zu Varone bei
Riva wurde eine Jnsurgentenschaar von 600 Mann
durch die Oesterreicher geschlagen; bei Sclemo am
19 d. eine zweite von 1200, die nach Stenico zurück-
wich und hier am 20 d. den Oesterreichern in einem
um 10 Uhr Vormittags noch unentschiedenen Gefecht
Stand hielt. Cles wurde am 19 d. von den Oester-
reichern wieder eingenommen, Male von ihnen am
20 d. besetzt, nachdem 5, bis 600 Jnsurgenten ohne
ernsthaften Kampf entslohen waren.

Den 22 April. Die Jnsurgenten sind gegen den
Tonale, dann von Stenico nach Tione, von Riva bis
Condino zurückgeworfen, haben am 21 d., bei 2000
Mann stark, mit vielen Blessirten Tione geräumt und
sind über Condino nach Lodron zurückgegangen. (A. Z.)

Mailand. Alle Nachrichten vom Kriegsschauplatz
deuten auf einen nahe bevorstehenden Hauptschlag.
Jmmer mehr concentriren sich die Truppen. Fast
t[ä]glich finden mehr und minder lebhafte Vorpostenge-
fechte statt. Am 18 d. schlug man sich in der N[ä]he
von Mantua ziemlich ernsthaft. Die Artillerie mußte
mitwirken. Es sollen die Oesterreicher von den Pie-
montesen mit nicht geringem Verluste zurückgeschlagen
worden seyn. Sind die erwarteten toscanischen und
päpstlichen Truppen an ihren Posten, so wird der
Hauptschlag erfolgen. Von Radetzky meint man, er
gedenke sich durch Tyrol zu ziehen und einer Haupt-
schlacht auszuweichen. (N. Z. Z.)

Eben eingehenden Nachrich-
ten aus Triest vom 24 d. zufolge, war der bisherige
englische Consul in Venedig dort eingetroffen. Er
hatte der Regierung der Republik Venedig erklärt,
England wurde diese Republik nie anerkennen.
Manin hetzte in Folge dieser Erklärung das Gesindel
gegen die Wohnung des Consuls. Das englische
Wappen wurde heruntergerissen und der Consul ent-
schloß sich hierauf zur Abreise. -- Die Anarchie steigt
in Venedig, das Volk stürmte hereits aus Noth das
Versatzamt. (Wien. Z.)

Einem Schreiben aus Mantua vom 18 März zu-
folge wurden die Piemonteser, welche bei Monzambano
auf unser Armeecorps stießen, nach einem hitzigen Ge-
fechte bis über Lonato zurückgeworfen. Jhr Verlust
wird auf mehr als 1000 Todte und die doppelte An-
zahl Verwundete angegeben. Außerdem wurden un-
gefähr 600 Gefangene, darunter 2 piemontesische
Stads-Officiere, gemacht. Den Verlust österreich[is]cher
Seits bezeichnet man als verhältnißmäßig gering. (O. L.)




Vermischte Nachrichten.

Am 25 April starb in Bremen der emerirte Pastor
prim.
an der Domkirche, Dr. theol. Heinrich Wil-
helm Rotermund,
in dem hohen Alter von 87 Jah-
ren. Er ward im Jahre 1798 als Prediger an die
Domkirche berufen, feierte im Jahre 1836 sein 50jäh-
riges Jubiläum als Geistlicher und ward 1845 seines
Amtes aufs Ehrenvollste entlassen.


[Spaltenumbruch]

Der alte Arndt sagt über die republikanischen Be-
strebungen
der letzten Zeit: "Manche Polenbegeisterte
oder sich polenbegeistert Gebehrdende sind noch die
sogenannten Republikaner, die unser liebes Vaterland
von einem Ende bis zum andern in Brand und Blut
über einander stürzen, und es an beiden Gränzen, im
Westen und im Osten, den Wälschen und Moskowi-
tern als bereitete und leicht zerreißliche Beute hin-
werfen möchten. Diese sind keine begeisterte Thoren,
auch nicht bloße Narren, sie sind Vaterlands-Zerrei-
ßer und Vaterlands[-]Verräther, gerade jenen schlechten
Polen gleich, die ihr Land weiland der großen Katha-
rina von Rußland verkauften." (Bekanntlich ging
jene Hingabe an Rußland von der ultra-demokrati-
schen Partei aus, und geschah im Namen der polni-
schen Freiheit, welche von Rußland "beschützt" wurde.)

Wasserstand der Elbe zu Magdeburg:
am 28 April: 16 Zoll unter 0.




Wetterbeobachtung vom 28 und 29 April.

ZeitTherm.Barom.WindAtmosphäre
M. 5 U.-- 0,528, 0 04 f.SO 2htr., Höhenr.
leicht bew. u.
Sun blicke
N. 2 "+10,627,11,11SzO 3
A. 6 "" 9,7" 10,53st." 3
d. 29 April:
M. 5 U." 2,4" 11,39WNW 3heiter
leicht bew.
wolkig
N. 2 "" 10,428, 0 07NW 2
A. 6 "" 6,9" 0,46" 2



[Abbildung]
Berlin-
Hamburger
Eisenbahn.

Frequenz-Einnahme
vom 1. bis 14. April 1848:
für 24,058 Personen ....Pr. Crt.[] type="editorial">Zeichen unbekannt, wahrscheinlich Währung "Reichstaler"32,706. 7. 5.
" Güter und Gepäck ..." 19,017. 16. 7.

Pr. Crt. [] 51,723.24. --.



Herausgegeben von Runkel.



St. Nicolai Kirchenbau.

Die Zahl der Geber, die zum Bau der St. Nicolai
Kirche wöchentlich einen Schilling beitragen, war bei
der 17ten Sammlung in der vergangenen Woche 15,930.
Die Summe der 17 Sammlungen d. J. ist 19,431 [] 12 ß,
wobei 45 [] 10 ß als vierteljährliche Schillingsammlung
in der St. Nicolai Freischule.

Der St. Nicolai Kirchenbau-Verein.



Amtliche Bekanntmachungen.
Decrete des Senats.

Den 29. April: Jn Sachen desti. E. F. Mutzenbecher
Wittwe, geb. Hübbe. -- A. P. Rothlieb. -- P. C. F.
Schweig.




Erkenntnisse des Handelsgerichts.
Zweite Kammer.

Den 29. April: Jn Sachen Canel & Hadler c. R. M.
Sloman jun. -- Mellberg, Staeven & Co. c. J. Heil-
buth. -- Hrn. Dris. W. A. Kramer mand. nom. c. J.
Helmers. -- J. H. von Rohden c. G. Liecker. -- J. E.
Richter c. Blumenhardt. -- Lieben Königswarter c. H.
A. Säuberlich. -- C. Boy c. J. F. Zies Wwe. -- dessel-
ben c. C. H. Harmsen, als etc. -- der zweiten wohlthäti-
gen Vorschuß-Anstalt c. C. H. Köster, als Bürge. --
Hrn. Dris. C. Trummer mand. nom. c. W. Zadig. --
A. Wilmans c. J. P. F. Heydtmann. -- Hrn. Dris.
Biesterfeld, als Curat. perp. etc., c. Wendt. -- J. F.
Grabbert c. G. E. Wölver. -- Hrn. Dris. F. Kunhardt
mand. nom. c. J. Arone. -- Hrn. Dris. H. A. Malm
indoss. nom. c. P. C. Dorgerloh. -- T. Moll indoss.
nom. c.
J. J. W. Dührkoop. -- Hrn. Dris. D. Hertz
indoss. nom. c. L. Falck & Co. -- M. Berlin c. G. C.
Steffens. -- J. A. Lindemann, führend das Schiff Co-
met. c. C. T. Petersen. -- P. Nathan Söhne c. Gebrü-
der Samson. -- Hrn. Dris. von der Meden indoss. nom.
c.
J. Heilbuth.




Brief-Beförderung
nach Newyork, pr. Packetschiff Herschel und pr. Schiff
Auguste & Bertha;
nach St. Thomas, pr. Schiff Swea: heute.

Hamburg. den 1. Mai 1848.

Stadt-Post-Amt.



Schiffs- und Handels-Nachrichten.
Telegr. Bericht.

Hamburg, den 30. April.

An die Stadt gekom-
men, den 28.: Heinrich, Capt. Meyer, von Harwich;
Victoria, Capt Peters, von Bremerhafen; Catharina
Margaretha, Capt. Stehr, von Burntisland.

Den 29.: Hillechina, Capt. Bos, von Amsterdam;
Mechanic, Capt. Parry, von Leith.

Den 30.: Forinto, Capt. Milburn, von Sunder-
land; Gesina Henderika, Capt. Poort, von Amster-
dam; Clatre Marie, Capt. Bertet, von Bordeaux.

Cuxhaven, den 30 April. Angekommen, den 28.:
William Fisher, Capt. Twis, und Johanna, Capt.
Roper, von Bahia; Miles, Capt. Jacobs, von New-
york; Orion, Capt. Broadribb, von Macao; Ru-
dolph, Capt. Schwenn, von Cephalonien; Thetis,
Capt. Bohn, von Messina; Martha Annette, Capt.
Pauls, von Harwich.

Den 29.: Agnes, Capt. Arensfeldt, von New-
Orleans; Jenny, Capt. Stanley, von Portorico;
Dacila, Capt. Arozena, von Havana; Recurso,
Capt. Calsamiglia, von Gibraltar; Neysomheden,
Capt. Huen, von Malaga; 10 Uhr, Helen M'Gregor
(D.), Capt. Frost, von Hull. -- Ajax, Capt. Albers,
und Margaret, von Sunderland; Thomas, Capt.
Lolling, von Newcastle; Juffer Grietje, von Harwich.

Den 30.: Johanna, Capt. Bremer, von Neapel;
Jernbarden, Capt. Erichsen, von Genua; 10 Uhr,
John Bull (D.), Capt. Corbin, von London.

Hier eingekommen, gestern: Rival, Capt. Williams,
von Liverpool nach Tonning bestimmt, und Triton.
Heute: Afra.

Hamb. Schiff Elbe, Capt. Hennings, von der Süd-
see, ist in England eingelaufen; das Schiff soll voll seyn.

Jn See gegangen, den 28.: Globe, Capt. Smith,
Judith Milbanke, Capt. Ridge, und Prince Albert,
Capt. Jones, nach Middlesbro; Eliza, Capt. Pladdy,
Pegasus, Capt. Underwood, Elliot. Capt. Hills, Ann
& Sarah, Capt. Wade, Esther, Capt. Reay, Tyne,
Capt. Storrey, Centenary, Capt Rames, und William,
Capt. Gardiner, nach Newcastle; Martindale, Capt.
Hobson, und Victory, Capt. Clarck, nach Hartlepool;
Orb, Capt. Rackley, und William, Capt. Dunler,
nach Sunderland; Starkotter, Capt. Boye, nach
Arendal; Det gode Haab, Capt. Olsen, nach Christian-
sand; 21/2 Uhr M., Vietoria (D.), Capt. Dickinson,
nach Hull.

Den 29.: 101/4 U., Princeß Royal (D.), Capt. Whit-
tingham, nach London.

Den 30.: 5 U., Queen of Scotland (D.), Capt.
Cape, nach Hull; 6 U., Willem de Eerste, Capt. Sa-
vert, nach Amsterdam. -- Wind: WSW.




Cours der Staatspapiere und Actien.


Cons. a. R. 821/2. Ard. 121/4, 3 pCt. 22. Portug.
4 pCt. 16, 3 pCt. --. Mex. 151/4. Bras. 68.





5 pCt. 69 Fr. -- C., 3 pCt. 47 Fr. -- C. --
Span. 5 pCt. --, 3 pCt. --. -- Portug. 21/2 pCt.
--. -- Neapol. Rothsch, 53 Fr. 50 C.


[Spaltenumbruch] Vorſchläge, durch welche die Beſtimmungen der Ver-
faſſungs-Urkunde ergänzt, erl[ä]utert oder abgeändert
werden ſollen, bedürfen in jeder der beiden Kammern
der Zuſtimmung von zwei Drittheilen der anweſenden
Mitglieder. §. 51. Bei allen anderen Geſetzes-Vor-
ſchlägen genügt die abſolute Stimmenmehrheit. §. 52.
Jn beiden Kammern wird die Regierung durch die
verantwortlichen Miniſter oder von ihrem den Kam-
mern zu bezeichnenden Regierungs-Commiſſäre ver-
treten. Entſcheidende Stimme ſteht Beiden aber nur
dann zu, wenn ſie Mitglieder der Kammern ſind.
§. 53. Ein beſonderes, von jeder Kammer zu be-
ſchließendes Reglement wird die Geſchäſts-Ordnung
für dieſelben feſtſetzen; bis zu deſſen Zuſtandebringung
wird ein proviſoriſches Reglement für jede der beiden
Kammern von der Regierung erlaſſen.


VII. Provinzial-Stände.

§. 54. Jn den einzelnen Ländern haben Provinzial-
Stände zur Wahrnehmung der Provinzial-Jntereſſen
und zur Beſorgung der, für dieſe Jntereſſen ſich er-
gebenden Erforderniſſe, ſo weit ſolche nicht unter den
allgemeinen Staats-Erforderniſſen begriffen ſind, zu
beſtehen. Den bisherigen Provinzial-Ständen wird,
in ſoferne die Verfaſſungs-Urkunde keine Aenderung
enthält, ihre Einrichtung und Wirkſamkeit erhalten.
§. 55. Eine der erſten Aufgaben des Reichstages wird
es ſeyn, die Prüfung und Würdigung der von den
Provinzial-St[ä]nden vorzulegenden zeitgemäßen Aende-
rungen ihrer bisherigen Verfaſſungen und der Vor-
ſchl[ä]ge über die Art der Erſatzleiſtung der abl[ö]sbar
erklärten Grundlaſten in Verhandlung zu nehmen.
§. 56. Zur Wahrnehmung der beſonderen Jntereſſen
der Kreiſe und Bezirke in jeder Provinz wird die Ge-
ſetzgebung eigene Munizipal-Einrichtungen feſtſetzen.
§. 57. Die Gemeinde-Verfaſſungen ſind nach dem
Grundſatze zu ordnen, daß in denſelben alle Jntereſſen
der Gemeinde und ihrer Glieder vertreten werden.
§. 58. Jn dem ganzen Umfange der Monarchie wird
die National-Garde nach den durch ein beſonderes
Geſetz zu regelnden Normen errichtet, bleibt jedoch
der Civil-Autorität und den Civil-Gerichten unterge-
ordnet. §. 59. Die National-Garde und ſämmtliche
Beamte leiſten dem Kaiſer auf die Verfaſſung den
Eid. Der Eid der Armee auf die Verfaſſung wird
in den Fahneneid aufgenommen. — Gegeben in Un-
ſerer Kaiſerl. Haupt- und Reſidenzſtadt Wien, den
25 April im Eintauſend Achthundert acht und vier-
zigſten; Unſerer Reiche im vierzehnten Jahre. —

Ferdinand m. p. (L. S.) Fiquelmont, Miniſter
der auswärtigen Angelegenheiten und proviſoriſcher
Präſident. Pillersdorff. Miniſter des Jnnern.
Kraus, Finanzminiſter. Sommaruga, Miniſter des
Unterrichts. Zanint, Kriegsminiſter.

Se. K. K. Majeſtät haben an den Miniſter des
Jnnern nachſtehendes Allerh[ö]chſtes Handſchreiben zu
erlaſſen geruhet: “Lieber Frhr. v. Pillersdorff! Den
geſtrigen Tag werde Jch ſtets zu denjenigen zählen,
an welchen die Vorſehung Meinem Herzen die wohl-
thuendſten Eindrücke und die freudigſten Empfindungen
geſchenkt hat. Die zufriedene und dankbare Aufnahme
der Verfaſſungs-Urkunde, wodurch Jch das Glück der
Mir anvertrauten V[ö]lker dauernd begründet zu haben
hoffe, die edle imponirende Haltung der National-
Garde, und die freiwilligen Merkmale ihrer Anhäng-
lichkeit an Mein Haus und an Meine Perſon, die
aufopfernden Beſtrebungen mehrerer für rühmliche
Zwecke gebildeten Vereine, namentlich des juridiſch-
politiſchen Leſevereines, des Künſtlervereines, des
Männer-Geſangsvereines, welchen ſich die National-
Garde, die akademiſche Legion und ein zahlreicher
Theil der Bevölkerung der Reſidenz angeſchloſſen hat,
Mir durch einen großartigen Fackelzug ihre Liebe und
ihren Dank zu erkennen zu geben, beweiſen Mir, daß
ſie Meine Sorgfalt und Meinen Wunſch, ihrem Wohle
Mein Leben zu widmen, richtig erkennen, und dieſem
Wunſche mit Vertrauen entgegen kommen. Jch er-
kenne und fühle eben ſo den hohen Werth, zur Lenkung
der Schickſale eines ſolchen Volkes berufen zu ſeyn,
und trage Jhnen auf, dieſen aus dem innerſten Grunde
Meines Herzens entſprungenen Ausdruck Meinen
getreuen Einwohnern der Reſidenz zur Kenntniß zu
bringen. Wien, den 26 April 1848. Ferdinand m. p.
— Der Unterzeichnete fühlt ſich gl[ü]cklich und geehrt,
dieſen ihm ſo eben zugekommenen Auftrag des con-
ſtitutionellen Kaiſers zur allgemeinen Kenntniß zu
bringen. Frhr. v. Pillersdorff, Miniſter des Jnnern.

Der nach Prag beſtimmte präſumtive Thron-Erbe,
Erzherzog Franz Joſef, iſt vorerſt nach Verona, in
das Hauptquartier des Marſchalls Grafen Radetzky
abgereiſet.

Die Wiener Zeitung berichtigt einen allerdings argen
Druckfehler in der Erklärung der Regierung über die
Art des Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland. Näm-
lich im Schlußſatz: “Jn ſofern letzteres mit der Weſent-
heit eines Staatenbundes” u. ſ. w. muß dieſes Wort
durch “Bundesſtaaten” erſetzt werden. Dadurch ge-
winnen wir erſt die rechte Folgerung der ganzen Er-
klärung. Jn ſofern nämlich die Bedingung Oeſter-
reichs, wonach es ſich ſeine beſondere Beiſtimmung
zu jedem Bundesverſammlungs-Beſchluß unbedingt
vorbehält, mit der Weſenheit eines Bundesſtaats nicht
vereinbar befunden würde, könnte Oeſterreich dieſem
nicht beitreten.





Der Kaiſer hat nachtr[ä]glich zu dem letzten Mani-
feſt erklären laſſen, daß die darin ausgeſprochene De-
fenſive ſoweit zu verſtehen ſey: daß ſelbſt dann, wenn
Freiſchaaren die ruſſiſche Gränze überſchreiten wür-
den, dieſe bloß zurückgeſchlagen werden ſollen, ohne
daß Rußland in ſolchen einen Friedensbruch erkennen
würde. Gleich nach der Erklärung Carl Albert’s hat
Rußland den ruſſiſchen Geſandten von Turin zurück-
berufen und dem ſardiniſchen Geſandten zu St. Pe-
tersburg ſeine Päſſe zuſtellen laſſen. (A. Z.)


Es iſt doch endlich eine Deputation von polniſchen
Einwohnern nach St. Petersburg abgegangen, die
den Kaiſer auf dem Wege nach Warſchau getroffen
haben und mit ihm dorthin zurückgekehrt ſeyn ſoll. —
Die Deſertion im ruſſiſchen Heere in Polen ſoll be-
deutend zunehmen, überhaupt zeigen die in den Gränz-
ländern poſtirten ruſſiſchen Truppen wenig Anhäng-
lichkeit für ihre Regierung. — Nach Privat-Nachrich-
ten aus Kamieniec ſollen dort Handels-Nachrichten
aus St. Petersburg und Moskau angelangt ſeyn,
die von dem Ausbruche eines Militär-Aufſtandes
unter der St. Petersburger Garde und einem andern
Aufſtande unter der Bev[ö]lkerung Moskau’s melden.
Wolhynien und Podolien ſollen nur auf den günſti-
gen Moment zum Aufſtande warten, die dortigen
Juden begünſtigen, im Gegenſatz zu ihren Poſener
Glaubensgenoſſen, die polniſchen Bewegungen, und
betheiligen ſich daran thatig. (Breel. Ztg., nach einer
Lemberger polniſchen Zeitung.)


(Abends 11 Uhr.) Es iſt heute ſehr blutig herge-
gangen. Oeſterreichiſche Soldaten beſetzten die Werkſtatt
des von Frankreich zurückgekehrten Schmieds Müller,
nahmen die dort vorgefundenen, nur eben angefertig-
ten Piken und Senſen in Beſchlag, und wollten ſich
mit dieſem Funde auf’s Schloß zurückziehen, als Po-
len ſich auf ſie ſtürzten und einen Theil der Waffen
erbe[u]teten. Es blieben bereits einige Mann bei die-
ſem Scharmützel. Die Lärmſchüſſe fielen ſofort vom
Schloſſe, und die auf der nahen Blonja verſammelte
Nationalgarde rückte auf den Markt hin, woſelbſt
große Militärmaſſen bereits aufgeſtellt waren, und
ſofort ein anhaltendes Feuer eine Stunde lang auf
die faſt unbewaffnete Volksmenge eröffneten. Dieſe
behielt aber dennoch den Platz, und das Militär zog
ſich auf das Schloß zurück, von wo aus mehrere
Brandraketen in die Stadt geſchleudert wurden, die
an zwei Orten zündeten, indeſſen keinen beſonderen
Schaden verurſachten. Jn wenigen Minuten waren
zahlloſe Barricaden in den zum Ringe führenden
Straßen von den in dieſem Fache auf den Straßen
zu Paris und Berlin letzter Zeit erprobten Männern
[Spaltenumbruch] errichtet, welche wohl ſchwerlich hätten genommen
werden können. Es trat ein Waffenſtillſtand auf
1½ Stunde ein, während deſſen dem Anſinnen des
verwundeten Generals Caſtiglione, die nicht einhei-
miſchen Emigranten zur Abreiſe aus dem Gebiete zu
veranlaſſen, durch die Letzteren ſelbſt Genüge geſchah,
indem dieſelben die Stadt durch ihre längere Anwe-
ſenheit nicht den Gefahren des ſonſt angedroheten Bom-
bardements ausſetzen wollten. (Bresl. Ztg.)

(Am 27 d., Morgens, iſt eine aus Polen beſtehende
Deputation nach Wien abgegangen, um bei dem Kai-
ſer über die Maaßregeln der hieſigen Militär- und
Civil-Behörde Beſchwerde zu führen.)





Die Nachrichten aus Jrland lauten günſtiger. Die
Beh[ö]rde ſetzt ihr gerichtliches Verfahren gegen die
Anfrührer fort. Dublin ſoll in Kriegsſtand erklärt
und in allen Häuſern nach Waffen geforſcht werden.
Eine Chartiſten-Verſammlung am 24 d. iſt gänzlich
fehlgeſchlagen. Jm Norden bieten ſich tauſende von
Bewaffneten der Regierung an.

Orla Lehmann hat ſich mit dem preußiſchen Ge-
ſandten Hrn. Bunſen in einen Briefwechſel eingelaſſen,
welcher auf den Wunſch beider Herren der Oeffent-
lichkeit übergeben iſt. Der däniſche Miniſter beklagt
ſich über den preußiſchen Geſandten, daß dieſer in
ſeiner Denkſchrift geſagt, gewiſſe in den Times er-
ſchienene Briefe wären wahrſcheinlich von dem Manne
geſchrieben, der vollſtändig bezeichnet ſey durch ſeinen
blutigen Ausſpruch: “Laßt uns die däniſchen Geſetze
mit dem Schwerte auf den Rücken der Schleswiger
und Holſteiner ſchreiben!” Hr. Bunſen antwortet mit
großer Gewandtheit.

Das Geſchwader des Admirals Napier ſoll bedeu-
tend verſtärkt werden und im Canal kreuzen.

Die Nachrichten aus Portugal ſind beunruhigend.
Die Deputirten-Kammer hat ſich für directe Wahlen
entſchieden. Die Oppoſition verlangt ein neues Wahl-
geſetz und Auflöſung der Cortes. Die K. Familie
hat 40,000 £ für die Staatsbedürfniſſe hergegeben.
Aufrühreriſche Proclamationen, welche die Entfernung
der Königin verlangten, waren in der ganzen Stadt
angeſchlagen. Man erwartete das engliſche Linien-
ſchiff Prince Regent im Tajo. Lord Palmerſton hat
die Regierung ſehr ernſtliche Vorſtellungen wegen
Nichtzahlung der Dividenden gemacht.

Briefe von Sierra Leone berichten leider, daß das
Meer dort mit Sklavenſchiffen bedeckt ſei. Ein eng-
liſches Kriegs-Dampfſchiff brachte drei derſelben auf;
eines war ein Amerikaner mit 850 Sklaven an Bord,
die während der achtſtündigen Verfolgung alle in die
unteren Räume gepackt wurden. Jn Folge davon
ſtarben gegen 100 dieſer armen Neger.


Die proviſoriſche Regierung hat folgenden wichtigen
Beſchluß gefaßt: “Jn Erwägung, daß die Verſamm-
lungen der Deutſchen, die ſich in den Oſtdepartementen
bilden trotz der entgegenſtehenden Befehle der Behörden;
in Erwägung, daß dieſe Verſammlungen auf einem ein-
zelnen Punkte den Bev[ö]lkerungen dieſer Departemente
zur Laſt ſind; in Erwägung, daß ſie ferner ein Gegen-
ſtand der Beunruhigung, ein Vorwand zur Bewaff-
nung, und ein Gegenſtand zu Mißverſtändniſſen zwi-
ſchen Deutſchland und der Republik ſind; in Erwä-
gung, daß wir in Frieden leben, und daß ſich die gu-
ten Beziehungen zwiſchen den Staaten des deutſchen
Bundes und der Republik feſter bilden ſollen, und
daß es nicht von dem Willen einiger fremden Bewaff-
neten abhängen kann, die Geſinnungen des republika-
niſchen Frankreichs gegen Deutſchland zu alter[i]ren: —
aus dieſen Gründen beſchließt die proviſoriſche Regie-
rung: die Verſammlungen der Deutſchen in den Oſt-
departementen werden aufgel[ö]ſt.” Dieſes Decret dürfte
wohl die beſte Antwort auf alle die Anſchuldigungen
und Verläumdungen ſeyn, die ſich in letzter Zeit in
dieſer Hinſicht gegen die proviſoriſche Regierung Frank-
reichs erhoben. So lange die deutſche Legion in Paris
war oder unbewaffnet durch das Jnnere Frankreichs
zog, konnte die Regierung nichts thun; ſo wie ſich
aber die Legion in Waffen an der Gränze ſammelte,
ſchritt die Regierung raſch und offen ein und die Un-
terſchrift ſämmtlicher Mitglieder der Regierung unter
dem Decrete zeigt, daß keines derſelben in dieſer Hin-
ſicht etwas zu desavouiren hat. Um jedoch die Maaß-
regel ſo ſchonend als möglich auszuführen, hat Hr.
Lamartine Hrn. C. L. Bernays, als franzöſiſcher
Bürger naturaliſirt, nach Straßhurg und Karlsruhe
mit der ſpeciellen Miſſion geſchickt, die Aufl[ö]ſung der
Legion auf friedlichem und freiwilligen Wege zu be-
wirken, dafür zu ſorgen, daß diejenigen, die in Frank-
reich bleiben wollen, dieſes ungehindert thun k[ö]nnen,
jene aber, die es vorziehen, einzeln und ohne Waffen
nach Deutſchland zurückzukehren, von den deutſchen
Regierungen mit Wohlwollen und Rückſicht empfan-
gen werden. Hr. Bernays iſt zu dieſem Zwecke bei
dem Regierungs-Commiſſar Liechtenberger in Straß-
burg und bei dem franzoſiſchen Geſandten in Karls-
ruhe, Hrn. Lefèvre, accreditirt.

Die General-Ueberſicht der Wahlreſultate wird
morgen auf dem Stadthauſe mit großer Feierlichkeit
vorgenommen werden und wohl zwei Tage wegneh-
men. Jn Paris ſelbſt haben von 260,000 W[ä]hlern
210 000 an den Wahlen Theil genommen. Jn den
drei erſten Arrondiſſements zeigt ſich bereits als Re-
ſultat eine ungeheure Majorität für Lamartine und
ſeine Partei, während Ledru Rollin und ſeine Anhän-
ger in einer auffallenden Minorit[ä]t geblieben ſind.
Jn den anderen neun Arrondiſſements ſoll der Fall
umgekehrt ſeyn. Die Sciſſion zwiſchen beiden Theilen
iſt übrigens entſchieden, man kennt jetzt keine Scho-
nung mehr und es unterliegt auch keinem Zweifel, daß
die Partei Lamartine-Marraſt, auf die Bourgeoiſie
geſtützt, jetzt den Sieg davon trägt; wie lange ſie ſich
aber halten wird, iſt eine andere Frage; und das
Wahrſcheinlichſte iſt, daß aus den neuen Männern
der National-Verſammlung eine neue volksthümliche
und zeitgemäße Partei entſtehen und die beiden alten
Parteien abſorbiren wird. Uebrigens will Ledru-
Rollin noch immer ſeine Entlaſſung einreichen.

Die aus den Departements bis jetzt eingelaufenen
Nachrichten beſt[ä]tigen, daß die Wahlen überall mit
Ruhe und Ordnung vorgenommen worden ſind. Die
Zahl der Wähler war überall beträchtlich, — man
rechnet im Durchſchnitte, daß von 100 eingeſchriebenen
Wählern 90 an dem Wahl-Acte Theil nehmen.

Das Journal l’Assemblèe nationale beſchwert ſich,
daß eine Deputation der Societé centrale republicaine
(Club Bla[n]qui) mit Drohungen und Lärmen in ihre
Bureaux gekommen und [t]umultuariſch den Widerruf
eines am Morgen in dieſem Blatte erſchienenen Ar-
tikels über dieſen Club verlangt habe. Später ſey
eine Deputation der Arbeiter des Luxembourg ge-
kommen und habe ein gleiches Verlangen in Bezug
auf einen Artikel gegen Louis Blanc geſtellt. Beide
Deputationen ſeyen auf heute wieder beſtellt worden,
um ſich mit der verſammelten Redactions Committee
zu verſtändigen, worauf ſie ſich entfernten.

Der Club der Clubs, aus den Delegirten von 200
Clubs beſtehend, hat eine Proclamation an das Volk
erlaſſen, wachſam zu ſeyn, — die Legitimiſten und die
Orleaniſten erhöhen das Haupt, um die Reaction und
den Despotismus zurückzuführen. Noch ſei zu hoffen,
daß dieſe Partei ihre Schwäche erkennen und von
ihrem Vorhaben abſtehen werde; ſollte ſie es aber
dennoch wagen, den Zorn des Volkes zu reizen, ſo
werde dieſes die Verſchwörer zu vernichten und die
Republik zu vertheidigen wiſſen.

Die Militair-Journale beſprechen die Bildung der
Rhein-Armee, die mit großter Thätigkeit betrieben
wird. — Von den 17 Diviſionen, die dieſe Armee
bilden werden, ſind die Cadres von 12 Diviſionen
ſchon organiſirt. Die Generale ſind ernannt und die
Regimenter bezeichnet. Dieſe Armee wird ſich in die
eigentliche Rhein-Armee und in die Nordoſt-Armee
theilen, und ſich in ihrer Aufſtellung von Calais bis
an den Jura erſtrecken, wo ſie mit der Alpen-Armee
in Verbindung tritt; ihre Stärke iſt vorläufig auf
180 000 Mann feſtgeſetzt.

Ein Decret der proviſoriſchen Regierung im Mo-
[Spaltenumbruch] niteur de l’Armee
ruft die Reſerve von den Jahren
1842 bis 1846 in die Waffen. Sie beträgt 99,360
Mann. Der beſoldete Effectivſtand beläuft ſich heute
auf 377[,]000 Mann, endlich die einberufene Altersklaſſe
von 1847 70,000 Mann. Jm Ganzen 546,360 Mann.

So wie bereits ein Committee der National-Ver-
theidigung zu Lande beſteht, ſo wird nun auch eine
Committee für die Marine errichtet, welches die Aufgabe
hat, ſowohl die Flotte als die Küſten-Vertheidigung
auf einen den Bedürfniſſen des Augenblicks entſpre-
chenden Standpunkt zu bringen.

Jn Beauvais ſollen abermals ernſte Unruhen aus-
gebrochen ſeyn; zwei Bataill[o]ne Jnfanterie und ein
Dragoner-Regiment ſind auf der Eiſenbahn dahin
abgeſchickt worden.

Unbekannte richten folgendes offenes Sendſchreiben
an Lamartine, Miniſter des Auswärtigen: “Es iſt
wichtig, zu wiſſen, wo ſich die Glieder der ehemaligen
Königsfamilie im gegenwärtigen Augenblick aufhalten?
Wir fordern Sie daher hiermit auf, uns öffentlich zu
erklären: a. wo die Herzogin von Orleans mit ihren
Kindern wohnt, b. wo ſich der Prinz Joinville ſeit
ſeiner Einſchiffung in Algier und Liſſabon aufhält,
c. wo die übrigen Glieder der exköniglichen Familie
wohnen? Nach prompter Beantwortung dieſer Fra-
gen werden andere folgen.”

Zu Algier zogen die Mitglieder eines dortigen Clubs
am 16 d., nachdem ſie die angeſehenſten Geiſtlichen ge-
zwungen hatten, ſie zu begleiten, zum Palaſte des
General-Gouverneurs, wo ſie einen Freiheitsbaum
aufpflanzten und demſelben eine rieſige rothe Mütze
aufſetzten. Dies letztere erregte nicht bloß bei Cavaigne
und den Behörden, ſondern auch bei der ungeheuren
Mehrzahl der Bevölkerung ſolche Entrüſtung, daß
zwei Tage darauf der Freiheitsbaum unter lauten
Verwünſchungen gegen die Anarchiſten niedergeriſſen
wurde.

Man verſichert heute, daß eine Offenſiv- und De-
fenſiv-Allianz zwiſchen der franzöſiſchen Republik und
den Ver. Staaten in Unterhandlung ſey, um den
Uebergriffen Englands zur See endlich die gebührenden
Schranken zu ſetzen. Die Seemachte zweiten Ranges
in Europa, namentlich die Jtaliens, werden einge-
laden werden, dieſer Allianz beizutreten.

Jtalien.

Es hat ſich hier das Ge-
rücht verbreitet, daß Carl Albert und ſeine ganze
Armee die Abſicht geäußert hätten, den Krieg aufzu-
geben, welchen ſie zu Gunſten der undankbaren Lom-
barden führten. Dieſe Nachricht verurſachte in Mai-
land einen tiefen Schmerz, und es wurde beſchloſſen,
alsbald eine Addreſſe an den König abzuſenden, um
ihn der herzlichen Erkenntlichkeit der Lombarden für
ihren Befreier zu verſichern. Dieſelbe wurde augen-
blicklich mit Tauſenden von Unterſchriften bedeckt.
(Tur. Conc.) (Anderer Seits meldet eine Correſpon-
denz aus Genua vom 18 April im Schw. Mercur:
Carl Albert erwartet noch immer Entſchädigung für
die ungeheuren Kriegskoſten — man ſpricht von
500,000 Lire — durch den freiwilligen Anſchluß der
Mailänder an Sardinien.)

So wären denn nun auch die
Thore des Ghetto gefallen, welche die Judenſtadt von
der Gemeinſchaft mit der katholiſchen Chriſtenheit
ſtreng geſondert hielten. Geſtern Abend 10 Uhr ſind
ſie auf Befehl des Cardinal-Vicars niedergeriſſen
worden und das Juden-Viertel geht von nun an in
dem neuen Rom auf. (Köln. Z.)

Geſtern Vormittag 11 Uhr
langte Lord Minto aus Neapel in Rom an, und
wird heute Abend ſeine Reiſe nach Piemont fortſetzen.
Kurz nach ſeiner Ankunft beſchied er den hieſigen
engliſchen Conſul, Bankier Freeborn, zu ſich und be-
auftragte ihn, ſämmtlichen B[ü]rgern von Rom be-
kannt zu machen: England habe weder bei der nea-
politaniſchen noch bei der piemonteſiſchen Regierung
auf irgend eine Art gegen die von Seiten Piemont’s
bereits erfolgte und von Neapel aus zu erwartende
Jntervention in die venetianiſch-lombardiſchen Ange-
legenheiten proteſtirt: es betrachte vielmehr den Ein-
zug der Piemonteſen in die Lombardei mit Gleichgül-
tigkeit. Es habe dies bei beiden H[ö]fen auf die unter
ſolchen Umſtänden übliche Weiſe durch ſeine Reprä-
ſentanten über ihr ferneres Benehmen die nöthige
Aufklärung verlangt, und da dieſe vollkommen ge-
nügend ausgefallen ſey, ſo bleibe es mit England bei
dem bisherigen guten Vernehmen.

Heute wird eine mit vielen tauſend Unterſchriften
verſehene Addreſſe Sr. Heiligkeit überreicht, in welcher
man die Entfernung der beiden noch übrigen Miniſter
geiſtlichen Standes, Cardinal Antonelli und Mon-
ſignor Morrichin, verlangt, indem ſie im Miniſter-
rathe fortwährend ein Hinderniß der Jdeen der ſecu-
lären Miniſter ſeyen und mithin am gew[ü]nſchten
Fortſchreiten hemmten. (N. C.)

Jn Livorno ſind am 16 April abermals 1100 Mann
neapolitaniſcher Truppen und Freiwilliger für die Lom-
bardei angekommen. Sie hatten Neapel am 14 d.
verlaſſen. (N. C.)

Nach einem öſterreichiſchen
Kriegsberichte iſt es während der letzten Tage in
Tyrol lebhafter als in Jtalien zugegangen. Die Pie-
monteſen ſtanden laut Nachrichten vom 18 und 19 d.
noch immer hinter dem Mincio. Zu Varone bei
Riva wurde eine Jnſurgentenſchaar von 600 Mann
durch die Oeſterreicher geſchlagen; bei Sclemo am
19 d. eine zweite von 1200, die nach Stenico zurück-
wich und hier am 20 d. den Oeſterreichern in einem
um 10 Uhr Vormittags noch unentſchiedenen Gefecht
Stand hielt. Cles wurde am 19 d. von den Oeſter-
reichern wieder eingenommen, Malè von ihnen am
20 d. beſetzt, nachdem 5, bis 600 Jnſurgenten ohne
ernſthaften Kampf entſlohen waren.

Den 22 April. Die Jnſurgenten ſind gegen den
Tonale, dann von Stenico nach Tione, von Riva bis
Condino zurückgeworfen, haben am 21 d., bei 2000
Mann ſtark, mit vielen Bleſſirten Tione geräumt und
ſind über Condino nach Lodron zurückgegangen. (A. Z.)

Mailand. Alle Nachrichten vom Kriegsſchauplatz
deuten auf einen nahe bevorſtehenden Hauptſchlag.
Jmmer mehr concentriren ſich die Truppen. Faſt
t[ä]glich finden mehr und minder lebhafte Vorpoſtenge-
fechte ſtatt. Am 18 d. ſchlug man ſich in der N[ä]he
von Mantua ziemlich ernſthaft. Die Artillerie mußte
mitwirken. Es ſollen die Oeſterreicher von den Pie-
monteſen mit nicht geringem Verluſte zurückgeſchlagen
worden ſeyn. Sind die erwarteten toscaniſchen und
päpſtlichen Truppen an ihren Poſten, ſo wird der
Hauptſchlag erfolgen. Von Radetzky meint man, er
gedenke ſich durch Tyrol zu ziehen und einer Haupt-
ſchlacht auszuweichen. (N. Z. Z.)

Eben eingehenden Nachrich-
ten aus Trieſt vom 24 d. zufolge, war der bisherige
engliſche Conſul in Venedig dort eingetroffen. Er
hatte der Regierung der Republik Venedig erklärt,
England wurde dieſe Republik nie anerkennen.
Manin hetzte in Folge dieſer Erklärung das Geſindel
gegen die Wohnung des Conſuls. Das engliſche
Wappen wurde heruntergeriſſen und der Conſul ent-
ſchloß ſich hierauf zur Abreiſe. — Die Anarchie ſteigt
in Venedig, das Volk ſtürmte hereits aus Noth das
Verſatzamt. (Wien. Z.)

Einem Schreiben aus Mantua vom 18 März zu-
folge wurden die Piemonteſer, welche bei Monzambano
auf unſer Armeecorps ſtießen, nach einem hitzigen Ge-
fechte bis über Lonato zurückgeworfen. Jhr Verluſt
wird auf mehr als 1000 Todte und die doppelte An-
zahl Verwundete angegeben. Außerdem wurden un-
gefähr 600 Gefangene, darunter 2 piemonteſiſche
Stads-Officiere, gemacht. Den Verluſt öſterreich[iſ]cher
Seits bezeichnet man als verhältnißmäßig gering. (O. L.)




Vermiſchte Nachrichten.

Am 25 April ſtarb in Bremen der emerirte Pastor
prim.
an der Domkirche, Dr. theol. Heinrich Wil-
helm Rotermund,
in dem hohen Alter von 87 Jah-
ren. Er ward im Jahre 1798 als Prediger an die
Domkirche berufen, feierte im Jahre 1836 ſein 50jäh-
riges Jubiläum als Geiſtlicher und ward 1845 ſeines
Amtes aufs Ehrenvollſte entlaſſen.


[Spaltenumbruch]

Der alte Arndt ſagt über die republikaniſchen Be-
ſtrebungen
der letzten Zeit: “Manche Polenbegeiſterte
oder ſich polenbegeiſtert Gebehrdende ſind noch die
ſogenannten Republikaner, die unſer liebes Vaterland
von einem Ende bis zum andern in Brand und Blut
über einander ſtürzen, und es an beiden Gränzen, im
Weſten und im Oſten, den Wälſchen und Moskowi-
tern als bereitete und leicht zerreißliche Beute hin-
werfen möchten. Dieſe ſind keine begeiſterte Thoren,
auch nicht bloße Narren, ſie ſind Vaterlands-Zerrei-
ßer und Vaterlands[-]Verräther, gerade jenen ſchlechten
Polen gleich, die ihr Land weiland der großen Katha-
rina von Rußland verkauften.” (Bekanntlich ging
jene Hingabe an Rußland von der ultra-demokrati-
ſchen Partei aus, und geſchah im Namen der polni-
ſchen Freiheit, welche von Rußland “beſchützt” wurde.)

Waſſerſtand der Elbe zu Magdeburg:
am 28 April: 16 Zoll unter 0.




Wetterbeobachtung vom 28 und 29 April.

ZeitTherm.Barom.WindAtmoſphäre
M. 5 U.— 0,528, 0 04 f.SO 2htr., Höhenr.
leicht bew. u.
☉ blicke
N. 2 „+10,627,11,11SzO 3
A. 6 „„ 9,7„ 10,53ſt.„ 3
d. 29 April:
M. 5 U.„ 2,4„ 11,39WNW 3heiter
leicht bew.
wolkig
N. 2 „„ 10,428, 0 07NW 2
A. 6 „„ 6,9„ 0,46„ 2



[Abbildung]
Berlin-
Hamburger
Eiſenbahn.

Frequenz-Einnahme
vom 1. bis 14. April 1848:
für 24,058 Perſonen ....Pr. Crt.[] type="editorial">Zeichen unbekannt, wahrscheinlich Währung "Reichstaler"32,706. 7. 5.
„ Güter und Gepäck ...„ 19,017. 16. 7.

Pr. Crt. [] 51,723.24. —.



Herausgegeben von Runkel.



St. Nicolai Kirchenbau.

Die Zahl der Geber, die zum Bau der St. Nicolai
Kirche wöchentlich einen Schilling beitragen, war bei
der 17ten Sammlung in der vergangenen Woche 15,930.
Die Summe der 17 Sammlungen d. J. iſt 19,431 [] 12 ß,
wobei 45 [] 10 ß als vierteljährliche Schillingſammlung
in der St. Nicolai Freiſchule.

Der St. Nicolai Kirchenbau-Verein.



Amtliche Bekanntmachungen.
Decrete des Senats.

Den 29. April: Jn Sachen deſti. E. F. Mutzenbecher
Wittwe, geb. Hübbe. — A. P. Rothlieb. — P. C. F.
Schweig.




Erkenntniſſe des Handelsgerichts.
Zweite Kammer.

Den 29. April: Jn Sachen Canel & Hadler c. R. M.
Sloman jun. — Mellberg, Staeven & Co. c. J. Heil-
buth. — Hrn. Dris. W. A. Kramer mand. nom. c. J.
Helmers. — J. H. von Rohden c. G. Liecker. — J. E.
Richter c. Blumenhardt. — Lieben Königswarter c. H.
A. Säuberlich. — C. Boy c. J. F. Zies Wwe. — deſſel-
ben c. C. H. Harmſen, als ꝛc. — der zweiten wohlthäti-
gen Vorſchuß-Anſtalt c. C. H. Köſter, als Bürge. —
Hrn. Dris. C. Trummer mand. nom. c. W. Zadig. —
A. Wilmans c. J. P. F. Heydtmann. — Hrn. Dris.
Bieſterfeld, als Curat. perp. ꝛc., c. Wendt. — J. F.
Grabbert c. G. E. Wölver. — Hrn. Dris. F. Kunhardt
mand. nom. c. J. Arone. — Hrn. Dris. H. A. Malm
indoss. nom. c. P. C. Dorgerloh. — T. Moll indoss.
nom. c.
J. J. W. Dührkoop. — Hrn. Dris. D. Hertz
indoss. nom. c. L. Falck & Co. — M. Berlin c. G. C.
Steffens. — J. A. Lindemann, führend das Schiff Co-
met. c. C. T. Peterſen. — P. Nathan Söhne c. Gebrü-
der Samſon. — Hrn. Dris. von der Meden indoss. nom.
c.
J. Heilbuth.




Brief-Beförderung
nach Newyork, pr. Packetſchiff Herſchel und pr. Schiff
Auguſte & Bertha;
nach St. Thomas, pr. Schiff Swea: heute.

Hamburg. den 1. Mai 1848.

Stadt-Poſt-Amt.



Schiffs- und Handels-Nachrichten.
Telegr. Bericht.

Hamburg, den 30. April.

An die Stadt gekom-
men, den 28.: Heinrich, Capt. Meyer, von Harwich;
Victoria, Capt Peters, von Bremerhafen; Catharina
Margaretha, Capt. Stehr, von Burntisland.

Den 29.: Hillechina, Capt. Bos, von Amſterdam;
Mechanic, Capt. Parry, von Leith.

Den 30.: Forinto, Capt. Milburn, von Sunder-
land; Geſina Henderika, Capt. Poort, von Amſter-
dam; Clatre Marie, Capt. Bertet, von Bordeaux.

Cuxhaven, den 30 April. Angekommen, den 28.:
William Fiſher, Capt. Twis, und Johanna, Capt.
Roper, von Bahia; Miles, Capt. Jacobs, von New-
york; Orion, Capt. Broadribb, von Macao; Ru-
dolph, Capt. Schwenn, von Cephalonien; Thetis,
Capt. Bohn, von Meſſina; Martha Annette, Capt.
Pauls, von Harwich.

Den 29.: Agnes, Capt. Arensfeldt, von New-
Orleans; Jenny, Capt. Stanley, von Portorico;
Dacila, Capt. Arozena, von Havana; Recurſo,
Capt. Calſamiglia, von Gibraltar; Neyſomheden,
Capt. Huen, von Malaga; 10 Uhr, Helen M’Gregor
(D.), Capt. Froſt, von Hull. — Ajax, Capt. Albers,
und Margaret, von Sunderland; Thomas, Capt.
Lolling, von Newcaſtle; Juffer Grietje, von Harwich.

Den 30.: Johanna, Capt. Bremer, von Neapel;
Jernbarden, Capt. Erichſen, von Genua; 10 Uhr,
John Bull (D.), Capt. Corbin, von London.

Hier eingekommen, geſtern: Rival, Capt. Williams,
von Liverpool nach Tonning beſtimmt, und Triton.
Heute: Afra.

Hamb. Schiff Elbe, Capt. Hennings, von der Süd-
ſee, iſt in England eingelaufen; das Schiff ſoll voll ſeyn.

Jn See gegangen, den 28.: Globe, Capt. Smith,
Judith Milbanke, Capt. Ridge, und Prince Albert,
Capt. Jones, nach Middlesbro; Eliza, Capt. Pladdy,
Pegaſus, Capt. Underwood, Elliot. Capt. Hills, Ann
& Sarah, Capt. Wade, Eſther, Capt. Reay, Tyne,
Capt. Storrey, Centenary, Capt Rames, und William,
Capt. Gardiner, nach Newcaſtle; Martindale, Capt.
Hobſon, und Victory, Capt. Clarck, nach Hartlepool;
Orb, Capt. Rackley, und William, Capt. Dunler,
nach Sunderland; Starkotter, Capt. Boye, nach
Arendal; Det gode Haab, Capt. Olſen, nach Chriſtian-
ſand; 2½ Uhr M., Vietoria (D.), Capt. Dickinſon,
nach Hull.

Den 29.: 10¼ U., Princeß Royal (D.), Capt. Whit-
tingham, nach London.

Den 30.: 5 U., Queen of Scotland (D.), Capt.
Cape, nach Hull; 6 U., Willem de Eerſte, Capt. Sa-
vert, nach Amſterdam. — Wind: WSW.




Cours der Staatspapiere und Actien.


Conſ. a. R. 82½. Ard. 12¼, 3 pCt. 22. Portug.
4 pCt. 16, 3 pCt. —. Mex. 15¼. Braſ. 68.





5 pCt. 69 Fr. — C., 3 pCt. 47 Fr. — C. —
Span. 5 pCt. —, 3 pCt. —. — Portug. 2½ pCt.
—. — Neapol. Rothſch, 53 Fr. 50 C.


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[[3]/0003] Vorſchläge, durch welche die Beſtimmungen der Ver- faſſungs-Urkunde ergänzt, erläutert oder abgeändert werden ſollen, bedürfen in jeder der beiden Kammern der Zuſtimmung von zwei Drittheilen der anweſenden Mitglieder. §. 51. Bei allen anderen Geſetzes-Vor- ſchlägen genügt die abſolute Stimmenmehrheit. §. 52. Jn beiden Kammern wird die Regierung durch die verantwortlichen Miniſter oder von ihrem den Kam- mern zu bezeichnenden Regierungs-Commiſſäre ver- treten. Entſcheidende Stimme ſteht Beiden aber nur dann zu, wenn ſie Mitglieder der Kammern ſind. §. 53. Ein beſonderes, von jeder Kammer zu be- ſchließendes Reglement wird die Geſchäſts-Ordnung für dieſelben feſtſetzen; bis zu deſſen Zuſtandebringung wird ein proviſoriſches Reglement für jede der beiden Kammern von der Regierung erlaſſen. VII. Provinzial-Stände. §. 54. Jn den einzelnen Ländern haben Provinzial- Stände zur Wahrnehmung der Provinzial-Jntereſſen und zur Beſorgung der, für dieſe Jntereſſen ſich er- gebenden Erforderniſſe, ſo weit ſolche nicht unter den allgemeinen Staats-Erforderniſſen begriffen ſind, zu beſtehen. Den bisherigen Provinzial-Ständen wird, in ſoferne die Verfaſſungs-Urkunde keine Aenderung enthält, ihre Einrichtung und Wirkſamkeit erhalten. §. 55. Eine der erſten Aufgaben des Reichstages wird es ſeyn, die Prüfung und Würdigung der von den Provinzial-Ständen vorzulegenden zeitgemäßen Aende- rungen ihrer bisherigen Verfaſſungen und der Vor- ſchläge über die Art der Erſatzleiſtung der ablösbar erklärten Grundlaſten in Verhandlung zu nehmen. §. 56. Zur Wahrnehmung der beſonderen Jntereſſen der Kreiſe und Bezirke in jeder Provinz wird die Ge- ſetzgebung eigene Munizipal-Einrichtungen feſtſetzen. §. 57. Die Gemeinde-Verfaſſungen ſind nach dem Grundſatze zu ordnen, daß in denſelben alle Jntereſſen der Gemeinde und ihrer Glieder vertreten werden. §. 58. Jn dem ganzen Umfange der Monarchie wird die National-Garde nach den durch ein beſonderes Geſetz zu regelnden Normen errichtet, bleibt jedoch der Civil-Autorität und den Civil-Gerichten unterge- ordnet. §. 59. Die National-Garde und ſämmtliche Beamte leiſten dem Kaiſer auf die Verfaſſung den Eid. Der Eid der Armee auf die Verfaſſung wird in den Fahneneid aufgenommen. — Gegeben in Un- ſerer Kaiſerl. Haupt- und Reſidenzſtadt Wien, den 25 April im Eintauſend Achthundert acht und vier- zigſten; Unſerer Reiche im vierzehnten Jahre. — Ferdinand m. p. (L. S.) Fiquelmont, Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten und proviſoriſcher Präſident. Pillersdorff. Miniſter des Jnnern. Kraus, Finanzminiſter. Sommaruga, Miniſter des Unterrichts. Zanint, Kriegsminiſter. Wien, den 27 April. Se. K. K. Majeſtät haben an den Miniſter des Jnnern nachſtehendes Allerhöchſtes Handſchreiben zu erlaſſen geruhet: “Lieber Frhr. v. Pillersdorff! Den geſtrigen Tag werde Jch ſtets zu denjenigen zählen, an welchen die Vorſehung Meinem Herzen die wohl- thuendſten Eindrücke und die freudigſten Empfindungen geſchenkt hat. Die zufriedene und dankbare Aufnahme der Verfaſſungs-Urkunde, wodurch Jch das Glück der Mir anvertrauten Völker dauernd begründet zu haben hoffe, die edle imponirende Haltung der National- Garde, und die freiwilligen Merkmale ihrer Anhäng- lichkeit an Mein Haus und an Meine Perſon, die aufopfernden Beſtrebungen mehrerer für rühmliche Zwecke gebildeten Vereine, namentlich des juridiſch- politiſchen Leſevereines, des Künſtlervereines, des Männer-Geſangsvereines, welchen ſich die National- Garde, die akademiſche Legion und ein zahlreicher Theil der Bevölkerung der Reſidenz angeſchloſſen hat, Mir durch einen großartigen Fackelzug ihre Liebe und ihren Dank zu erkennen zu geben, beweiſen Mir, daß ſie Meine Sorgfalt und Meinen Wunſch, ihrem Wohle Mein Leben zu widmen, richtig erkennen, und dieſem Wunſche mit Vertrauen entgegen kommen. Jch er- kenne und fühle eben ſo den hohen Werth, zur Lenkung der Schickſale eines ſolchen Volkes berufen zu ſeyn, und trage Jhnen auf, dieſen aus dem innerſten Grunde Meines Herzens entſprungenen Ausdruck Meinen getreuen Einwohnern der Reſidenz zur Kenntniß zu bringen. Wien, den 26 April 1848. Ferdinand m. p. — Der Unterzeichnete fühlt ſich glücklich und geehrt, dieſen ihm ſo eben zugekommenen Auftrag des con- ſtitutionellen Kaiſers zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Frhr. v. Pillersdorff, Miniſter des Jnnern. Der nach Prag beſtimmte präſumtive Thron-Erbe, Erzherzog Franz Joſef, iſt vorerſt nach Verona, in das Hauptquartier des Marſchalls Grafen Radetzky abgereiſet. Die Wiener Zeitung berichtigt einen allerdings argen Druckfehler in der Erklärung der Regierung über die Art des Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland. Näm- lich im Schlußſatz: “Jn ſofern letzteres mit der Weſent- heit eines Staatenbundes” u. ſ. w. muß dieſes Wort durch “Bundesſtaaten” erſetzt werden. Dadurch ge- winnen wir erſt die rechte Folgerung der ganzen Er- klärung. Jn ſofern nämlich die Bedingung Oeſter- reichs, wonach es ſich ſeine beſondere Beiſtimmung zu jedem Bundesverſammlungs-Beſchluß unbedingt vorbehält, mit der Weſenheit eines Bundesſtaats nicht vereinbar befunden würde, könnte Oeſterreich dieſem nicht beitreten. St. Petersburg, Anfangs April. Der Kaiſer hat nachträglich zu dem letzten Mani- feſt erklären laſſen, daß die darin ausgeſprochene De- fenſive ſoweit zu verſtehen ſey: daß ſelbſt dann, wenn Freiſchaaren die ruſſiſche Gränze überſchreiten wür- den, dieſe bloß zurückgeſchlagen werden ſollen, ohne daß Rußland in ſolchen einen Friedensbruch erkennen würde. Gleich nach der Erklärung Carl Albert’s hat Rußland den ruſſiſchen Geſandten von Turin zurück- berufen und dem ſardiniſchen Geſandten zu St. Pe- tersburg ſeine Päſſe zuſtellen laſſen. (A. Z.) Warſchau, den 20 April. Es iſt doch endlich eine Deputation von polniſchen Einwohnern nach St. Petersburg abgegangen, die den Kaiſer auf dem Wege nach Warſchau getroffen haben und mit ihm dorthin zurückgekehrt ſeyn ſoll. — Die Deſertion im ruſſiſchen Heere in Polen ſoll be- deutend zunehmen, überhaupt zeigen die in den Gränz- ländern poſtirten ruſſiſchen Truppen wenig Anhäng- lichkeit für ihre Regierung. — Nach Privat-Nachrich- ten aus Kamieniec ſollen dort Handels-Nachrichten aus St. Petersburg und Moskau angelangt ſeyn, die von dem Ausbruche eines Militär-Aufſtandes unter der St. Petersburger Garde und einem andern Aufſtande unter der Bevölkerung Moskau’s melden. Wolhynien und Podolien ſollen nur auf den günſti- gen Moment zum Aufſtande warten, die dortigen Juden begünſtigen, im Gegenſatz zu ihren Poſener Glaubensgenoſſen, die polniſchen Bewegungen, und betheiligen ſich daran thatig. (Breel. Ztg., nach einer Lemberger polniſchen Zeitung.) Krakau, den 26 April. (Abends 11 Uhr.) Es iſt heute ſehr blutig herge- gangen. Oeſterreichiſche Soldaten beſetzten die Werkſtatt des von Frankreich zurückgekehrten Schmieds Müller, nahmen die dort vorgefundenen, nur eben angefertig- ten Piken und Senſen in Beſchlag, und wollten ſich mit dieſem Funde auf’s Schloß zurückziehen, als Po- len ſich auf ſie ſtürzten und einen Theil der Waffen erbeuteten. Es blieben bereits einige Mann bei die- ſem Scharmützel. Die Lärmſchüſſe fielen ſofort vom Schloſſe, und die auf der nahen Blonja verſammelte Nationalgarde rückte auf den Markt hin, woſelbſt große Militärmaſſen bereits aufgeſtellt waren, und ſofort ein anhaltendes Feuer eine Stunde lang auf die faſt unbewaffnete Volksmenge eröffneten. Dieſe behielt aber dennoch den Platz, und das Militär zog ſich auf das Schloß zurück, von wo aus mehrere Brandraketen in die Stadt geſchleudert wurden, die an zwei Orten zündeten, indeſſen keinen beſonderen Schaden verurſachten. Jn wenigen Minuten waren zahlloſe Barricaden in den zum Ringe führenden Straßen von den in dieſem Fache auf den Straßen zu Paris und Berlin letzter Zeit erprobten Männern errichtet, welche wohl ſchwerlich hätten genommen werden können. Es trat ein Waffenſtillſtand auf 1½ Stunde ein, während deſſen dem Anſinnen des verwundeten Generals Caſtiglione, die nicht einhei- miſchen Emigranten zur Abreiſe aus dem Gebiete zu veranlaſſen, durch die Letzteren ſelbſt Genüge geſchah, indem dieſelben die Stadt durch ihre längere Anwe- ſenheit nicht den Gefahren des ſonſt angedroheten Bom- bardements ausſetzen wollten. (Bresl. Ztg.) (Am 27 d., Morgens, iſt eine aus Polen beſtehende Deputation nach Wien abgegangen, um bei dem Kai- ſer über die Maaßregeln der hieſigen Militär- und Civil-Behörde Beſchwerde zu führen.) London, den 28 April. Die Nachrichten aus Jrland lauten günſtiger. Die Behörde ſetzt ihr gerichtliches Verfahren gegen die Anfrührer fort. Dublin ſoll in Kriegsſtand erklärt und in allen Häuſern nach Waffen geforſcht werden. Eine Chartiſten-Verſammlung am 24 d. iſt gänzlich fehlgeſchlagen. Jm Norden bieten ſich tauſende von Bewaffneten der Regierung an. Orla Lehmann hat ſich mit dem preußiſchen Ge- ſandten Hrn. Bunſen in einen Briefwechſel eingelaſſen, welcher auf den Wunſch beider Herren der Oeffent- lichkeit übergeben iſt. Der däniſche Miniſter beklagt ſich über den preußiſchen Geſandten, daß dieſer in ſeiner Denkſchrift geſagt, gewiſſe in den Times er- ſchienene Briefe wären wahrſcheinlich von dem Manne geſchrieben, der vollſtändig bezeichnet ſey durch ſeinen blutigen Ausſpruch: “Laßt uns die däniſchen Geſetze mit dem Schwerte auf den Rücken der Schleswiger und Holſteiner ſchreiben!” Hr. Bunſen antwortet mit großer Gewandtheit. Das Geſchwader des Admirals Napier ſoll bedeu- tend verſtärkt werden und im Canal kreuzen. Die Nachrichten aus Portugal ſind beunruhigend. Die Deputirten-Kammer hat ſich für directe Wahlen entſchieden. Die Oppoſition verlangt ein neues Wahl- geſetz und Auflöſung der Cortes. Die K. Familie hat 40,000 £ für die Staatsbedürfniſſe hergegeben. Aufrühreriſche Proclamationen, welche die Entfernung der Königin verlangten, waren in der ganzen Stadt angeſchlagen. Man erwartete das engliſche Linien- ſchiff Prince Regent im Tajo. Lord Palmerſton hat die Regierung ſehr ernſtliche Vorſtellungen wegen Nichtzahlung der Dividenden gemacht. Briefe von Sierra Leone berichten leider, daß das Meer dort mit Sklavenſchiffen bedeckt ſei. Ein eng- liſches Kriegs-Dampfſchiff brachte drei derſelben auf; eines war ein Amerikaner mit 850 Sklaven an Bord, die während der achtſtündigen Verfolgung alle in die unteren Räume gepackt wurden. Jn Folge davon ſtarben gegen 100 dieſer armen Neger. Paris, den 27 April. Die proviſoriſche Regierung hat folgenden wichtigen Beſchluß gefaßt: “Jn Erwägung, daß die Verſamm- lungen der Deutſchen, die ſich in den Oſtdepartementen bilden trotz der entgegenſtehenden Befehle der Behörden; in Erwägung, daß dieſe Verſammlungen auf einem ein- zelnen Punkte den Bevölkerungen dieſer Departemente zur Laſt ſind; in Erwägung, daß ſie ferner ein Gegen- ſtand der Beunruhigung, ein Vorwand zur Bewaff- nung, und ein Gegenſtand zu Mißverſtändniſſen zwi- ſchen Deutſchland und der Republik ſind; in Erwä- gung, daß wir in Frieden leben, und daß ſich die gu- ten Beziehungen zwiſchen den Staaten des deutſchen Bundes und der Republik feſter bilden ſollen, und daß es nicht von dem Willen einiger fremden Bewaff- neten abhängen kann, die Geſinnungen des republika- niſchen Frankreichs gegen Deutſchland zu alteriren: — aus dieſen Gründen beſchließt die proviſoriſche Regie- rung: die Verſammlungen der Deutſchen in den Oſt- departementen werden aufgelöſt.” Dieſes Decret dürfte wohl die beſte Antwort auf alle die Anſchuldigungen und Verläumdungen ſeyn, die ſich in letzter Zeit in dieſer Hinſicht gegen die proviſoriſche Regierung Frank- reichs erhoben. So lange die deutſche Legion in Paris war oder unbewaffnet durch das Jnnere Frankreichs zog, konnte die Regierung nichts thun; ſo wie ſich aber die Legion in Waffen an der Gränze ſammelte, ſchritt die Regierung raſch und offen ein und die Un- terſchrift ſämmtlicher Mitglieder der Regierung unter dem Decrete zeigt, daß keines derſelben in dieſer Hin- ſicht etwas zu desavouiren hat. Um jedoch die Maaß- regel ſo ſchonend als möglich auszuführen, hat Hr. Lamartine Hrn. C. L. Bernays, als franzöſiſcher Bürger naturaliſirt, nach Straßhurg und Karlsruhe mit der ſpeciellen Miſſion geſchickt, die Auflöſung der Legion auf friedlichem und freiwilligen Wege zu be- wirken, dafür zu ſorgen, daß diejenigen, die in Frank- reich bleiben wollen, dieſes ungehindert thun können, jene aber, die es vorziehen, einzeln und ohne Waffen nach Deutſchland zurückzukehren, von den deutſchen Regierungen mit Wohlwollen und Rückſicht empfan- gen werden. Hr. Bernays iſt zu dieſem Zwecke bei dem Regierungs-Commiſſar Liechtenberger in Straß- burg und bei dem franzoſiſchen Geſandten in Karls- ruhe, Hrn. Lefèvre, accreditirt. Die General-Ueberſicht der Wahlreſultate wird morgen auf dem Stadthauſe mit großer Feierlichkeit vorgenommen werden und wohl zwei Tage wegneh- men. Jn Paris ſelbſt haben von 260,000 Wählern 210 000 an den Wahlen Theil genommen. Jn den drei erſten Arrondiſſements zeigt ſich bereits als Re- ſultat eine ungeheure Majorität für Lamartine und ſeine Partei, während Ledru Rollin und ſeine Anhän- ger in einer auffallenden Minorität geblieben ſind. Jn den anderen neun Arrondiſſements ſoll der Fall umgekehrt ſeyn. Die Sciſſion zwiſchen beiden Theilen iſt übrigens entſchieden, man kennt jetzt keine Scho- nung mehr und es unterliegt auch keinem Zweifel, daß die Partei Lamartine-Marraſt, auf die Bourgeoiſie geſtützt, jetzt den Sieg davon trägt; wie lange ſie ſich aber halten wird, iſt eine andere Frage; und das Wahrſcheinlichſte iſt, daß aus den neuen Männern der National-Verſammlung eine neue volksthümliche und zeitgemäße Partei entſtehen und die beiden alten Parteien abſorbiren wird. Uebrigens will Ledru- Rollin noch immer ſeine Entlaſſung einreichen. Die aus den Departements bis jetzt eingelaufenen Nachrichten beſtätigen, daß die Wahlen überall mit Ruhe und Ordnung vorgenommen worden ſind. Die Zahl der Wähler war überall beträchtlich, — man rechnet im Durchſchnitte, daß von 100 eingeſchriebenen Wählern 90 an dem Wahl-Acte Theil nehmen. Das Journal l’Assemblèe nationale beſchwert ſich, daß eine Deputation der Societé centrale republicaine (Club Blanqui) mit Drohungen und Lärmen in ihre Bureaux gekommen und tumultuariſch den Widerruf eines am Morgen in dieſem Blatte erſchienenen Ar- tikels über dieſen Club verlangt habe. Später ſey eine Deputation der Arbeiter des Luxembourg ge- kommen und habe ein gleiches Verlangen in Bezug auf einen Artikel gegen Louis Blanc geſtellt. Beide Deputationen ſeyen auf heute wieder beſtellt worden, um ſich mit der verſammelten Redactions Committee zu verſtändigen, worauf ſie ſich entfernten. Der Club der Clubs, aus den Delegirten von 200 Clubs beſtehend, hat eine Proclamation an das Volk erlaſſen, wachſam zu ſeyn, — die Legitimiſten und die Orleaniſten erhöhen das Haupt, um die Reaction und den Despotismus zurückzuführen. Noch ſei zu hoffen, daß dieſe Partei ihre Schwäche erkennen und von ihrem Vorhaben abſtehen werde; ſollte ſie es aber dennoch wagen, den Zorn des Volkes zu reizen, ſo werde dieſes die Verſchwörer zu vernichten und die Republik zu vertheidigen wiſſen. Die Militair-Journale beſprechen die Bildung der Rhein-Armee, die mit großter Thätigkeit betrieben wird. — Von den 17 Diviſionen, die dieſe Armee bilden werden, ſind die Cadres von 12 Diviſionen ſchon organiſirt. Die Generale ſind ernannt und die Regimenter bezeichnet. Dieſe Armee wird ſich in die eigentliche Rhein-Armee und in die Nordoſt-Armee theilen, und ſich in ihrer Aufſtellung von Calais bis an den Jura erſtrecken, wo ſie mit der Alpen-Armee in Verbindung tritt; ihre Stärke iſt vorläufig auf 180 000 Mann feſtgeſetzt. Ein Decret der proviſoriſchen Regierung im Mo- niteur de l’Armee ruft die Reſerve von den Jahren 1842 bis 1846 in die Waffen. Sie beträgt 99,360 Mann. Der beſoldete Effectivſtand beläuft ſich heute auf 377,000 Mann, endlich die einberufene Altersklaſſe von 1847 70,000 Mann. Jm Ganzen 546,360 Mann. So wie bereits ein Committee der National-Ver- theidigung zu Lande beſteht, ſo wird nun auch eine Committee für die Marine errichtet, welches die Aufgabe hat, ſowohl die Flotte als die Küſten-Vertheidigung auf einen den Bedürfniſſen des Augenblicks entſpre- chenden Standpunkt zu bringen. Jn Beauvais ſollen abermals ernſte Unruhen aus- gebrochen ſeyn; zwei Bataillone Jnfanterie und ein Dragoner-Regiment ſind auf der Eiſenbahn dahin abgeſchickt worden. Unbekannte richten folgendes offenes Sendſchreiben an Lamartine, Miniſter des Auswärtigen: “Es iſt wichtig, zu wiſſen, wo ſich die Glieder der ehemaligen Königsfamilie im gegenwärtigen Augenblick aufhalten? Wir fordern Sie daher hiermit auf, uns öffentlich zu erklären: a. wo die Herzogin von Orleans mit ihren Kindern wohnt, b. wo ſich der Prinz Joinville ſeit ſeiner Einſchiffung in Algier und Liſſabon aufhält, c. wo die übrigen Glieder der exköniglichen Familie wohnen? Nach prompter Beantwortung dieſer Fra- gen werden andere folgen.” Zu Algier zogen die Mitglieder eines dortigen Clubs am 16 d., nachdem ſie die angeſehenſten Geiſtlichen ge- zwungen hatten, ſie zu begleiten, zum Palaſte des General-Gouverneurs, wo ſie einen Freiheitsbaum aufpflanzten und demſelben eine rieſige rothe Mütze aufſetzten. Dies letztere erregte nicht bloß bei Cavaigne und den Behörden, ſondern auch bei der ungeheuren Mehrzahl der Bevölkerung ſolche Entrüſtung, daß zwei Tage darauf der Freiheitsbaum unter lauten Verwünſchungen gegen die Anarchiſten niedergeriſſen wurde. Man verſichert heute, daß eine Offenſiv- und De- fenſiv-Allianz zwiſchen der franzöſiſchen Republik und den Ver. Staaten in Unterhandlung ſey, um den Uebergriffen Englands zur See endlich die gebührenden Schranken zu ſetzen. Die Seemachte zweiten Ranges in Europa, namentlich die Jtaliens, werden einge- laden werden, dieſer Allianz beizutreten. Jtalien. Mailand, den 18 April. Es hat ſich hier das Ge- rücht verbreitet, daß Carl Albert und ſeine ganze Armee die Abſicht geäußert hätten, den Krieg aufzu- geben, welchen ſie zu Gunſten der undankbaren Lom- barden führten. Dieſe Nachricht verurſachte in Mai- land einen tiefen Schmerz, und es wurde beſchloſſen, alsbald eine Addreſſe an den König abzuſenden, um ihn der herzlichen Erkenntlichkeit der Lombarden für ihren Befreier zu verſichern. Dieſelbe wurde augen- blicklich mit Tauſenden von Unterſchriften bedeckt. (Tur. Conc.) (Anderer Seits meldet eine Correſpon- denz aus Genua vom 18 April im Schw. Mercur: Carl Albert erwartet noch immer Entſchädigung für die ungeheuren Kriegskoſten — man ſpricht von 500,000 Lire — durch den freiwilligen Anſchluß der Mailänder an Sardinien.) Rom, den 18 April. So wären denn nun auch die Thore des Ghetto gefallen, welche die Judenſtadt von der Gemeinſchaft mit der katholiſchen Chriſtenheit ſtreng geſondert hielten. Geſtern Abend 10 Uhr ſind ſie auf Befehl des Cardinal-Vicars niedergeriſſen worden und das Juden-Viertel geht von nun an in dem neuen Rom auf. (Köln. Z.) Rom, den 10 April. Geſtern Vormittag 11 Uhr langte Lord Minto aus Neapel in Rom an, und wird heute Abend ſeine Reiſe nach Piemont fortſetzen. Kurz nach ſeiner Ankunft beſchied er den hieſigen engliſchen Conſul, Bankier Freeborn, zu ſich und be- auftragte ihn, ſämmtlichen Bürgern von Rom be- kannt zu machen: England habe weder bei der nea- politaniſchen noch bei der piemonteſiſchen Regierung auf irgend eine Art gegen die von Seiten Piemont’s bereits erfolgte und von Neapel aus zu erwartende Jntervention in die venetianiſch-lombardiſchen Ange- legenheiten proteſtirt: es betrachte vielmehr den Ein- zug der Piemonteſen in die Lombardei mit Gleichgül- tigkeit. Es habe dies bei beiden Höfen auf die unter ſolchen Umſtänden übliche Weiſe durch ſeine Reprä- ſentanten über ihr ferneres Benehmen die nöthige Aufklärung verlangt, und da dieſe vollkommen ge- nügend ausgefallen ſey, ſo bleibe es mit England bei dem bisherigen guten Vernehmen. Heute wird eine mit vielen tauſend Unterſchriften verſehene Addreſſe Sr. Heiligkeit überreicht, in welcher man die Entfernung der beiden noch übrigen Miniſter geiſtlichen Standes, Cardinal Antonelli und Mon- ſignor Morrichin, verlangt, indem ſie im Miniſter- rathe fortwährend ein Hinderniß der Jdeen der ſecu- lären Miniſter ſeyen und mithin am gewünſchten Fortſchreiten hemmten. (N. C.) Jn Livorno ſind am 16 April abermals 1100 Mann neapolitaniſcher Truppen und Freiwilliger für die Lom- bardei angekommen. Sie hatten Neapel am 14 d. verlaſſen. (N. C.) Botzen, den 21 April. Nach einem öſterreichiſchen Kriegsberichte iſt es während der letzten Tage in Tyrol lebhafter als in Jtalien zugegangen. Die Pie- monteſen ſtanden laut Nachrichten vom 18 und 19 d. noch immer hinter dem Mincio. Zu Varone bei Riva wurde eine Jnſurgentenſchaar von 600 Mann durch die Oeſterreicher geſchlagen; bei Sclemo am 19 d. eine zweite von 1200, die nach Stenico zurück- wich und hier am 20 d. den Oeſterreichern in einem um 10 Uhr Vormittags noch unentſchiedenen Gefecht Stand hielt. Cles wurde am 19 d. von den Oeſter- reichern wieder eingenommen, Malè von ihnen am 20 d. beſetzt, nachdem 5, bis 600 Jnſurgenten ohne ernſthaften Kampf entſlohen waren. Den 22 April. Die Jnſurgenten ſind gegen den Tonale, dann von Stenico nach Tione, von Riva bis Condino zurückgeworfen, haben am 21 d., bei 2000 Mann ſtark, mit vielen Bleſſirten Tione geräumt und ſind über Condino nach Lodron zurückgegangen. (A. Z.) Mailand. Alle Nachrichten vom Kriegsſchauplatz deuten auf einen nahe bevorſtehenden Hauptſchlag. Jmmer mehr concentriren ſich die Truppen. Faſt täglich finden mehr und minder lebhafte Vorpoſtenge- fechte ſtatt. Am 18 d. ſchlug man ſich in der Nähe von Mantua ziemlich ernſthaft. Die Artillerie mußte mitwirken. Es ſollen die Oeſterreicher von den Pie- monteſen mit nicht geringem Verluſte zurückgeſchlagen worden ſeyn. Sind die erwarteten toscaniſchen und päpſtlichen Truppen an ihren Poſten, ſo wird der Hauptſchlag erfolgen. Von Radetzky meint man, er gedenke ſich durch Tyrol zu ziehen und einer Haupt- ſchlacht auszuweichen. (N. Z. Z.) Wien, den 26 April. Eben eingehenden Nachrich- ten aus Trieſt vom 24 d. zufolge, war der bisherige engliſche Conſul in Venedig dort eingetroffen. Er hatte der Regierung der Republik Venedig erklärt, England wurde dieſe Republik nie anerkennen. Manin hetzte in Folge dieſer Erklärung das Geſindel gegen die Wohnung des Conſuls. Das engliſche Wappen wurde heruntergeriſſen und der Conſul ent- ſchloß ſich hierauf zur Abreiſe. — Die Anarchie ſteigt in Venedig, das Volk ſtürmte hereits aus Noth das Verſatzamt. (Wien. Z.) Einem Schreiben aus Mantua vom 18 März zu- folge wurden die Piemonteſer, welche bei Monzambano auf unſer Armeecorps ſtießen, nach einem hitzigen Ge- fechte bis über Lonato zurückgeworfen. Jhr Verluſt wird auf mehr als 1000 Todte und die doppelte An- zahl Verwundete angegeben. Außerdem wurden un- gefähr 600 Gefangene, darunter 2 piemonteſiſche Stads-Officiere, gemacht. Den Verluſt öſterreichiſcher Seits bezeichnet man als verhältnißmäßig gering. (O. L.) Vermiſchte Nachrichten. Am 25 April ſtarb in Bremen der emerirte Pastor prim. an der Domkirche, Dr. theol. Heinrich Wil- helm Rotermund, in dem hohen Alter von 87 Jah- ren. Er ward im Jahre 1798 als Prediger an die Domkirche berufen, feierte im Jahre 1836 ſein 50jäh- riges Jubiläum als Geiſtlicher und ward 1845 ſeines Amtes aufs Ehrenvollſte entlaſſen. Der alte Arndt ſagt über die republikaniſchen Be- ſtrebungen der letzten Zeit: “Manche Polenbegeiſterte oder ſich polenbegeiſtert Gebehrdende ſind noch die ſogenannten Republikaner, die unſer liebes Vaterland von einem Ende bis zum andern in Brand und Blut über einander ſtürzen, und es an beiden Gränzen, im Weſten und im Oſten, den Wälſchen und Moskowi- tern als bereitete und leicht zerreißliche Beute hin- werfen möchten. Dieſe ſind keine begeiſterte Thoren, auch nicht bloße Narren, ſie ſind Vaterlands-Zerrei- ßer und Vaterlands-Verräther, gerade jenen ſchlechten Polen gleich, die ihr Land weiland der großen Katha- rina von Rußland verkauften.” (Bekanntlich ging jene Hingabe an Rußland von der ultra-demokrati- ſchen Partei aus, und geſchah im Namen der polni- ſchen Freiheit, welche von Rußland “beſchützt” wurde.) Waſſerſtand der Elbe zu Magdeburg: am 28 April: 16 Zoll unter 0. Wetterbeobachtung vom 28 und 29 April. Zeit Therm. Barom. Wind Atmoſphäre M. 5 U. — 0,5 28, 0 04 f. SO 2 htr., Höhenr. leicht bew. u. ☉ blicke N. 2 „ +10,6 27,11,11 SzO 3 A. 6 „ „ 9,7 „ 10,53ſt. „ 3 d. 29 April: M. 5 U. „ 2,4 „ 11,39 WNW 3 heiter leicht bew. wolkig N. 2 „ „ 10,4 28, 0 07 NW 2 A. 6 „ „ 6,9 „ 0,46 „ 2 [Abbildung] Berlin- Hamburger Eiſenbahn. Frequenz-Einnahme vom 1. bis 14. April 1848: für 24,058 Perſonen .... Pr. Crt._ type="editorial">Zeichen unbekannt, wahrscheinlich Währung "Reichstaler"32,706. 7. 5. „ Güter und Gepäck ... „ 19,017. 16. 7. Pr. Crt. _ 51,723.24. —. Herausgegeben von Runkel. St. Nicolai Kirchenbau. Die Zahl der Geber, die zum Bau der St. Nicolai Kirche wöchentlich einen Schilling beitragen, war bei der 17ten Sammlung in der vergangenen Woche 15,930. Die Summe der 17 Sammlungen d. J. iſt 19,431 _ 12 ß, wobei 45 _ 10 ß als vierteljährliche Schillingſammlung in der St. Nicolai Freiſchule. Der St. Nicolai Kirchenbau-Verein. Amtliche Bekanntmachungen. Decrete des Senats. Den 29. April: Jn Sachen deſti. E. F. Mutzenbecher Wittwe, geb. Hübbe. — A. P. Rothlieb. — P. C. F. Schweig. Erkenntniſſe des Handelsgerichts. Zweite Kammer. Den 29. April: Jn Sachen Canel & Hadler c. R. M. Sloman jun. — Mellberg, Staeven & Co. c. J. Heil- buth. — Hrn. Dris. W. A. Kramer mand. nom. c. J. Helmers. — J. H. von Rohden c. G. Liecker. — J. E. Richter c. Blumenhardt. — Lieben Königswarter c. H. A. Säuberlich. — C. Boy c. J. F. Zies Wwe. — deſſel- ben c. C. H. Harmſen, als ꝛc. — der zweiten wohlthäti- gen Vorſchuß-Anſtalt c. C. H. Köſter, als Bürge. — Hrn. Dris. C. Trummer mand. nom. c. W. Zadig. — A. Wilmans c. J. P. F. Heydtmann. — Hrn. Dris. Bieſterfeld, als Curat. perp. ꝛc., c. Wendt. — J. F. Grabbert c. G. E. Wölver. — Hrn. Dris. F. Kunhardt mand. nom. c. J. Arone. — Hrn. Dris. H. A. Malm indoss. nom. c. P. C. Dorgerloh. — T. Moll indoss. nom. c. J. J. W. Dührkoop. — Hrn. Dris. D. Hertz indoss. nom. c. L. Falck & Co. — M. Berlin c. G. C. Steffens. — J. A. Lindemann, führend das Schiff Co- met. c. C. T. Peterſen. — P. Nathan Söhne c. Gebrü- der Samſon. — Hrn. Dris. von der Meden indoss. nom. c. J. Heilbuth. Brief-Beförderung nach Newyork, pr. Packetſchiff Herſchel und pr. Schiff Auguſte & Bertha; nach St. Thomas, pr. Schiff Swea: heute. Hamburg. den 1. Mai 1848. Stadt-Poſt-Amt. Schiffs- und Handels-Nachrichten. Telegr. Bericht. Hamburg, den 30. April. An die Stadt gekom- men, den 28.: Heinrich, Capt. Meyer, von Harwich; Victoria, Capt Peters, von Bremerhafen; Catharina Margaretha, Capt. Stehr, von Burntisland. Den 29.: Hillechina, Capt. Bos, von Amſterdam; Mechanic, Capt. Parry, von Leith. Den 30.: Forinto, Capt. Milburn, von Sunder- land; Geſina Henderika, Capt. Poort, von Amſter- dam; Clatre Marie, Capt. Bertet, von Bordeaux. Cuxhaven, den 30 April. Angekommen, den 28.: William Fiſher, Capt. Twis, und Johanna, Capt. Roper, von Bahia; Miles, Capt. Jacobs, von New- york; Orion, Capt. Broadribb, von Macao; Ru- dolph, Capt. Schwenn, von Cephalonien; Thetis, Capt. Bohn, von Meſſina; Martha Annette, Capt. Pauls, von Harwich. Den 29.: Agnes, Capt. Arensfeldt, von New- Orleans; Jenny, Capt. Stanley, von Portorico; Dacila, Capt. Arozena, von Havana; Recurſo, Capt. Calſamiglia, von Gibraltar; Neyſomheden, Capt. Huen, von Malaga; 10 Uhr, Helen M’Gregor (D.), Capt. Froſt, von Hull. — Ajax, Capt. Albers, und Margaret, von Sunderland; Thomas, Capt. Lolling, von Newcaſtle; Juffer Grietje, von Harwich. Den 30.: Johanna, Capt. Bremer, von Neapel; Jernbarden, Capt. Erichſen, von Genua; 10 Uhr, John Bull (D.), Capt. Corbin, von London. Hier eingekommen, geſtern: Rival, Capt. Williams, von Liverpool nach Tonning beſtimmt, und Triton. Heute: Afra. Hamb. Schiff Elbe, Capt. Hennings, von der Süd- ſee, iſt in England eingelaufen; das Schiff ſoll voll ſeyn. Jn See gegangen, den 28.: Globe, Capt. Smith, Judith Milbanke, Capt. Ridge, und Prince Albert, Capt. Jones, nach Middlesbro; Eliza, Capt. Pladdy, Pegaſus, Capt. Underwood, Elliot. Capt. Hills, Ann & Sarah, Capt. Wade, Eſther, Capt. Reay, Tyne, Capt. Storrey, Centenary, Capt Rames, und William, Capt. Gardiner, nach Newcaſtle; Martindale, Capt. Hobſon, und Victory, Capt. Clarck, nach Hartlepool; Orb, Capt. Rackley, und William, Capt. Dunler, nach Sunderland; Starkotter, Capt. Boye, nach Arendal; Det gode Haab, Capt. Olſen, nach Chriſtian- ſand; 2½ Uhr M., Vietoria (D.), Capt. Dickinſon, nach Hull. Den 29.: 10¼ U., Princeß Royal (D.), Capt. Whit- tingham, nach London. Den 30.: 5 U., Queen of Scotland (D.), Capt. Cape, nach Hull; 6 U., Willem de Eerſte, Capt. Sa- vert, nach Amſterdam. — Wind: WSW. Cours der Staatspapiere und Actien. London, den 28 April. Conſ. a. R. 82½. Ard. 12¼, 3 pCt. 22. Portug. 4 pCt. 16, 3 pCt. —. Mex. 15¼. Braſ. 68. Paris,den 27 April. 5 pCt. 69 Fr. — C., 3 pCt. 47 Fr. — C. — Span. 5 pCt. —, 3 pCt. —. — Portug. 2½ pCt. —. — Neapol. Rothſch, 53 Fr. 50 C.

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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 104, Hamburg, 1. Mai 1848, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1040105_1848/3>, abgerufen am 29.03.2024.