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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 115, Hamburg, 21. Juli 1789.

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[Spaltenumbruch] von Heyn und Malmen; zum Unter-Lieutenant bey
der Artillerie, den Sergeanten Kytteus. Se. Majestät
bezeigten hiernächst in einer gnädigen Unterredung
Dero höchste Zufriedenheit über des General-Lieute-
nants von Platen, Obersten von Klingsporens, der die
Dienste eines General-Adjutanten beym Könige ver-
richtete, so wie aller übrigen Officiers Wohlverhalten,
dankten jedem Regiment und Corps für sich, und gaben
den Soldaten und Unter-Officiers eine Gratification.
Der Verlust an unserer Seite war ein Officier, Fähn-
rich Rosen beym Westmannländischen Regiment, und
2 Bleßirte, nämlich Capitain Kröningswärd, und
Fähnrich, Baron Lehausen; an Soldaten 14 Todte,
und 86 Verwundete. Wir begruben 40 Rußische Todte.
Wegen des dichten Waldes, und da der Feind gewohnt
ist, seine Todten mit sich fortzunehmen, kann man
die mehrere Zahl nicht genau angeben. Von den
Ueberläufern aber weiß man, daß ein großer Theil ihrer
Kanonenbedienungen geblieben ist. Verschiedene schöne
Pferde sind von den unsrigen erbeutet worden, darun-
ter eins mit reichem Sattelzeug und gesticktem Na-
menszug der Kayserinn befindlich ist. Die eigentliche
Absicht des Uebergangs über den Komenefluß war, den
Feind in Ungewißheit zu setzen, wohin wir eigentlich
wollten, um hiernächst desto leichter nach Davidtsstadt
oder Willmannstrand zu kommen. Um aber des stär-
kern Feindes wegen vorsichtig zu gehen, so ward be-
schlossen, nach Friedrichshamn zu marschiren, um die
Truppen aufzusuchen, die, wie es hieße, von der
Wiala-Seite uns angreifen wollten. Jn dieser Absicht
ist die Armee den 1sten Julii von Mäkikowolo abmar-
schirt, nachdem der König und unter demselben Ge-
neral-Lieutenant von Platen den Tag vorher mit der
Avantgarde den Feind aus dem Dorfe Wiala delogirt
hatte. Jn Werele ward zur Besetzung der Brücke ein
starkes Corps unter dem Obersten von Essen zurückge-
gelassen. Den 2ten Julii traf der übrige Theil der
Armee aus dem Lager zu Wiala unter des General-
Lieutenant, Baron Siegroths, Befehl ein. Um sich
genau von der feindlichen Position zu unterrichten,
und die Strandgegenden zu erfahren, machte der Ober-
Admiral, Graf Ehrenswärd, den 26sten Junii Mine,
bey Kymenegrod zu landen. Er näherte sich mit sei-
nen Galeeren, Kanonenschaluppen, etc. und gieng eine
Strecke längs dem Flusse, unter beständigem Feuer
von feindlicher und unserer Seite, dabey, wie wir er-
fahren, vom Feinde ziemlich viele, von unsern aber
wenige geblieben sind. Da aber die Feinde sich gut
verschanzt, so zogen unsere Truppen sich wieder nach
ihren Grenzen zurück.

Den 2ten Julii, Morgens um 4 Uhr, setzte die Armee
in 3 Colonnen sich wieder in Marsch. Die erste unter
den Befehlen des Königs, und unter ihm der General-
Lieutenant von Platen mit der Leibgarde, Croneborgs
und Westerbotlands Regiment, und der Hälfte der
Leibdragoner. Des Oberst-Lieutenant Armfelts Jäger,
die Carelsche Esquadron und die Leibgarde Jäger
machten die Avantgarde. Diese Colonne führte, außer
den Regiments-Kanonen, eine ansehnliche Anzahl
6pfündiger Kanonen und 16 Haubitzen und Ricochet-
Mörser bey sich. Des General Siegroths Colonne be-
stand aus den Westmannland und Ostgothischen Regi-
mentern, und der andern Hälfte der Leibdragoner und
[Spaltenumbruch] den Armfeltschen Jägern mit der übrigen Artillerie.
Die 3te Colonne bestand aus der leichten Bagage mit
den Jönköpingschen Regiment, unter dem Oberst-Lieu-
tenant, Baron Friesendorf; sie war über die Brücke
bey Werele gegangen, und folgte dem Strom auf der
Schwedischen Seite bis Anjula. Diese Colonne nahm
auf einer Weite von einer Werste den Landweg nach
Friedrichsham, aber des Königs Colonne zog sich zur
Rechten, durch einen sehr bergigten Waldweg, der
nach Mämmele führt, so daß auch die Feinde nicht
glaubten, daß durch diese engen Wege mit Bagage
durchzukommen sey. General Siegroth marschirte zur
Linken grade auf Likola, machte Halt, und nahm eine
Stellung, um dem Könige Zeit zu geben, die Höhe
seiner Tete wegen des Umwegs mit seiner Colonne zu
gewinnen. Die Bagage Colonne folgte 3 Werste nach,
und scharmuzirte beständig mit den feindlichen Jägern.
Der gemachte Weg war äußerst beschwerlich. Der
König eilte immer hin und her, die Colonnen in Ord-
nung zu halten. Nachdem nun alle wieder auf dem
großen Wege waren, ließ der König die Colonne wen-
den, und marschirte nach dem Wege auf Likola. Die
Truppen nahmen inzwischen eine sehr vortheilhafte
Stellung, und weil die Bagage langsam nachkam,
ruheten die Truppen die Nacht über. Den 3ten Julii,
um 6 Uhr, marschirten die beyden Colonnen grade auf
Likola zu. Zwey Werste von dem Dorfe stieß die Tete
auf die feindlichen Vorposten, die eine aufgeworfene
Brücke, eine Werste von da, und eine Höhe mit Ka-
nonen besetzt hatten. Hier fieng sich der Angriff an,
um 71/2 Uhr Morgens, und dauerte 2 Stunden. Die
feindliche vortheilhafte Stellung, der schlechte Boden,
auf welchem die Schwedischen Truppen manövriren
mußten, schien ein blutiges Treffen vorher zu sagen;
aber unsere gute Artillerie und der Truppen Tapferkeit
gab uns schnellern Sieg als wir vermuthen konnten;
denn während, daß unser schweres Geschütz das feind-
liche zum schweigen brachte, forcirten beyde Garde-
Bataillons, unter Anführung des Oberst-Lieutenants,
Freyherrn von Cederström, und des Oberst Lieutenants
von Numers, die Höhe, und zwangen den Feind, sich
zu retiriren, welche Retraite durch die abgeworfenen
Brücken begünstigt wurde. Da dieses aber in Eile
und nicht vollkommen geschehen war, so wurden diese
bald wieder hergestellt. Die Schwedische Armee zog
also hierauf in Likola ein, 18 Werste von Friedrichshamn,
schlug ihr Lager hinter dem Strom auf, und nahm die
Höhe an beyden Seiten ein. Wir haben 3 Todte und
18 Verwundete gehabt. Unter den letztern befinden
sich Oberst-Lieutenant Numers, Baron Rappe, und
ein Artillerie-Officier. Se. Königl. Majestät, unter
deren Augen diese Affaire geschahe, bezeigten der Garde,
der Artillerie und dem Croneborgschen Regiment ihr
gnädiges Wohlgefallen darüber, welches mit vielen
Hurras beantwortet wurde. Der König gab der Garde
die zum ersten mal in diesem Feldzug im Feuer war,
eine Gratification. Von den eingebrachten 6 Gefan-
genen hat man erfahren, daß der Feind aus 4 Com-
pagnien Jäger, 4 Compagnien Narvaschen, 4 von
Skoppschen Regiment, 60 Cosacken und 4 Kanonen
bestanden habe. Se. Königl. Majestät haben den Oberst-
Lieutenant Numers zum Ritter des Schwerdt-Ordens
ernannt.

[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] von Heyn und Malmén; zum Unter-Lieutenant bey
der Artillerie, den Sergeanten Kytteus. Se. Majeſtaͤt
bezeigten hiernaͤchſt in einer gnaͤdigen Unterredung
Dero hoͤchſte Zufriedenheit uͤber des General-Lieute-
nants von Platen, Oberſten von Klingſporens, der die
Dienſte eines General-Adjutanten beym Koͤnige ver-
richtete, ſo wie aller uͤbrigen Officiers Wohlverhalten,
dankten jedem Regiment und Corps fuͤr ſich, und gaben
den Soldaten und Unter-Officiers eine Gratification.
Der Verluſt an unſerer Seite war ein Officier, Faͤhn-
rich Roſen beym Weſtmannlaͤndiſchen Regiment, und
2 Bleßirte, naͤmlich Capitain Kroͤningswaͤrd, und
Faͤhnrich, Baron Lehauſen; an Soldaten 14 Todte,
und 86 Verwundete. Wir begruben 40 Rußiſche Todte.
Wegen des dichten Waldes, und da der Feind gewohnt
iſt, ſeine Todten mit ſich fortzunehmen, kann man
die mehrere Zahl nicht genau angeben. Von den
Ueberlaͤufern aber weiß man, daß ein großer Theil ihrer
Kanonenbedienungen geblieben iſt. Verſchiedene ſchoͤne
Pferde ſind von den unſrigen erbeutet worden, darun-
ter eins mit reichem Sattelzeug und geſticktem Na-
menszug der Kayſerinn befindlich iſt. Die eigentliche
Abſicht des Uebergangs uͤber den Komenefluß war, den
Feind in Ungewißheit zu ſetzen, wohin wir eigentlich
wollten, um hiernaͤchſt deſto leichter nach Davidtsſtadt
oder Willmannſtrand zu kommen. Um aber des ſtaͤr-
kern Feindes wegen vorſichtig zu gehen, ſo ward be-
ſchloſſen, nach Friedrichshamn zu marſchiren, um die
Truppen aufzuſuchen, die, wie es hieße, von der
Wiala-Seite uns angreifen wollten. Jn dieſer Abſicht
iſt die Armee den 1ſten Julii von Maͤkikowolo abmar-
ſchirt, nachdem der Koͤnig und unter demſelben Ge-
neral-Lieutenant von Platen den Tag vorher mit der
Avantgarde den Feind aus dem Dorfe Wiala delogirt
hatte. Jn Werele ward zur Beſetzung der Bruͤcke ein
ſtarkes Corps unter dem Oberſten von Eſſen zuruͤckge-
gelaſſen. Den 2ten Julii traf der uͤbrige Theil der
Armee aus dem Lager zu Wiala unter des General-
Lieutenant, Baron Siegroths, Befehl ein. Um ſich
genau von der feindlichen Poſition zu unterrichten,
und die Strandgegenden zu erfahren, machte der Ober-
Admiral, Graf Ehrenſwaͤrd, den 26ſten Junii Mine,
bey Kymenegrod zu landen. Er naͤherte ſich mit ſei-
nen Galeeren, Kanonenſchaluppen, ꝛc. und gieng eine
Strecke laͤngs dem Fluſſe, unter beſtaͤndigem Feuer
von feindlicher und unſerer Seite, dabey, wie wir er-
fahren, vom Feinde ziemlich viele, von unſern aber
wenige geblieben ſind. Da aber die Feinde ſich gut
verſchanzt, ſo zogen unſere Truppen ſich wieder nach
ihren Grenzen zuruͤck.

Den 2ten Julii, Morgens um 4 Uhr, ſetzte die Armee
in 3 Colonnen ſich wieder in Marſch. Die erſte unter
den Befehlen des Koͤnigs, und unter ihm der General-
Lieutenant von Platen mit der Leibgarde, Croneborgs
und Weſterbotlands Regiment, und der Haͤlfte der
Leibdragoner. Des Oberſt-Lieutenant Armfelts Jaͤger,
die Carelſche Esquadron und die Leibgarde Jaͤger
machten die Avantgarde. Dieſe Colonne fuͤhrte, außer
den Regiments-Kanonen, eine anſehnliche Anzahl
6pfuͤndiger Kanonen und 16 Haubitzen und Ricochet-
Moͤrſer bey ſich. Des General Siegroths Colonne be-
ſtand aus den Weſtmannland und Oſtgothiſchen Regi-
mentern, und der andern Haͤlfte der Leibdragoner und
[Spaltenumbruch] den Armfeltſchen Jaͤgern mit der uͤbrigen Artillerie.
Die 3te Colonne beſtand aus der leichten Bagage mit
den Joͤnkoͤpingſchen Regiment, unter dem Oberſt-Lieu-
tenant, Baron Frieſendorf; ſie war uͤber die Bruͤcke
bey Werele gegangen, und folgte dem Strom auf der
Schwediſchen Seite bis Anjula. Dieſe Colonne nahm
auf einer Weite von einer Werſte den Landweg nach
Friedrichsham, aber des Koͤnigs Colonne zog ſich zur
Rechten, durch einen ſehr bergigten Waldweg, der
nach Maͤmmele fuͤhrt, ſo daß auch die Feinde nicht
glaubten, daß durch dieſe engen Wege mit Bagage
durchzukommen ſey. General Siegroth marſchirte zur
Linken grade auf Likola, machte Halt, und nahm eine
Stellung, um dem Koͤnige Zeit zu geben, die Hoͤhe
ſeiner Tete wegen des Umwegs mit ſeiner Colonne zu
gewinnen. Die Bagage Colonne folgte 3 Werſte nach,
und ſcharmuzirte beſtaͤndig mit den feindlichen Jaͤgern.
Der gemachte Weg war aͤußerſt beſchwerlich. Der
Koͤnig eilte immer hin und her, die Colonnen in Ord-
nung zu halten. Nachdem nun alle wieder auf dem
großen Wege waren, ließ der Koͤnig die Colonne wen-
den, und marſchirte nach dem Wege auf Likola. Die
Truppen nahmen inzwiſchen eine ſehr vortheilhafte
Stellung, und weil die Bagage langſam nachkam,
ruheten die Truppen die Nacht uͤber. Den 3ten Julii,
um 6 Uhr, marſchirten die beyden Colonnen grade auf
Likola zu. Zwey Werſte von dem Dorfe ſtieß die Tete
auf die feindlichen Vorpoſten, die eine aufgeworfene
Bruͤcke, eine Werſte von da, und eine Hoͤhe mit Ka-
nonen beſetzt hatten. Hier fieng ſich der Angriff an,
um 7½ Uhr Morgens, und dauerte 2 Stunden. Die
feindliche vortheilhafte Stellung, der ſchlechte Boden,
auf welchem die Schwediſchen Truppen manoͤvriren
mußten, ſchien ein blutiges Treffen vorher zu ſagen;
aber unſere gute Artillerie und der Truppen Tapferkeit
gab uns ſchnellern Sieg als wir vermuthen konnten;
denn waͤhrend, daß unſer ſchweres Geſchuͤtz das feind-
liche zum ſchweigen brachte, forcirten beyde Garde-
Bataillons, unter Anfuͤhrung des Oberſt-Lieutenants,
Freyherrn von Cederſtroͤm, und des Oberſt Lieutenants
von Numers, die Hoͤhe, und zwangen den Feind, ſich
zu retiriren, welche Retraite durch die abgeworfenen
Bruͤcken beguͤnſtigt wurde. Da dieſes aber in Eile
und nicht vollkommen geſchehen war, ſo wurden dieſe
bald wieder hergeſtellt. Die Schwediſche Armee zog
alſo hierauf in Likola ein, 18 Werſte von Friedrichshamn,
ſchlug ihr Lager hinter dem Strom auf, und nahm die
Hoͤhe an beyden Seiten ein. Wir haben 3 Todte und
18 Verwundete gehabt. Unter den letztern befinden
ſich Oberſt-Lieutenant Numers, Baron Rappe, und
ein Artillerie-Officier. Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt, unter
deren Augen dieſe Affaire geſchahe, bezeigten der Garde,
der Artillerie und dem Croneborgſchen Regiment ihr
gnaͤdiges Wohlgefallen daruͤber, welches mit vielen
Hurras beantwortet wurde. Der Koͤnig gab der Garde
die zum erſten mal in dieſem Feldzug im Feuer war,
eine Gratification. Von den eingebrachten 6 Gefan-
genen hat man erfahren, daß der Feind aus 4 Com-
pagnien Jaͤger, 4 Compagnien Narvaſchen, 4 von
Skoppſchen Regiment, 60 Coſacken und 4 Kanonen
beſtanden habe. Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben den Oberſt-
Lieutenant Numers zum Ritter des Schwerdt-Ordens
ernannt.

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[[6]/0006] von Heyn und Malmén; zum Unter-Lieutenant bey der Artillerie, den Sergeanten Kytteus. Se. Majeſtaͤt bezeigten hiernaͤchſt in einer gnaͤdigen Unterredung Dero hoͤchſte Zufriedenheit uͤber des General-Lieute- nants von Platen, Oberſten von Klingſporens, der die Dienſte eines General-Adjutanten beym Koͤnige ver- richtete, ſo wie aller uͤbrigen Officiers Wohlverhalten, dankten jedem Regiment und Corps fuͤr ſich, und gaben den Soldaten und Unter-Officiers eine Gratification. Der Verluſt an unſerer Seite war ein Officier, Faͤhn- rich Roſen beym Weſtmannlaͤndiſchen Regiment, und 2 Bleßirte, naͤmlich Capitain Kroͤningswaͤrd, und Faͤhnrich, Baron Lehauſen; an Soldaten 14 Todte, und 86 Verwundete. Wir begruben 40 Rußiſche Todte. Wegen des dichten Waldes, und da der Feind gewohnt iſt, ſeine Todten mit ſich fortzunehmen, kann man die mehrere Zahl nicht genau angeben. Von den Ueberlaͤufern aber weiß man, daß ein großer Theil ihrer Kanonenbedienungen geblieben iſt. Verſchiedene ſchoͤne Pferde ſind von den unſrigen erbeutet worden, darun- ter eins mit reichem Sattelzeug und geſticktem Na- menszug der Kayſerinn befindlich iſt. Die eigentliche Abſicht des Uebergangs uͤber den Komenefluß war, den Feind in Ungewißheit zu ſetzen, wohin wir eigentlich wollten, um hiernaͤchſt deſto leichter nach Davidtsſtadt oder Willmannſtrand zu kommen. Um aber des ſtaͤr- kern Feindes wegen vorſichtig zu gehen, ſo ward be- ſchloſſen, nach Friedrichshamn zu marſchiren, um die Truppen aufzuſuchen, die, wie es hieße, von der Wiala-Seite uns angreifen wollten. Jn dieſer Abſicht iſt die Armee den 1ſten Julii von Maͤkikowolo abmar- ſchirt, nachdem der Koͤnig und unter demſelben Ge- neral-Lieutenant von Platen den Tag vorher mit der Avantgarde den Feind aus dem Dorfe Wiala delogirt hatte. Jn Werele ward zur Beſetzung der Bruͤcke ein ſtarkes Corps unter dem Oberſten von Eſſen zuruͤckge- gelaſſen. Den 2ten Julii traf der uͤbrige Theil der Armee aus dem Lager zu Wiala unter des General- Lieutenant, Baron Siegroths, Befehl ein. Um ſich genau von der feindlichen Poſition zu unterrichten, und die Strandgegenden zu erfahren, machte der Ober- Admiral, Graf Ehrenſwaͤrd, den 26ſten Junii Mine, bey Kymenegrod zu landen. Er naͤherte ſich mit ſei- nen Galeeren, Kanonenſchaluppen, ꝛc. und gieng eine Strecke laͤngs dem Fluſſe, unter beſtaͤndigem Feuer von feindlicher und unſerer Seite, dabey, wie wir er- fahren, vom Feinde ziemlich viele, von unſern aber wenige geblieben ſind. Da aber die Feinde ſich gut verſchanzt, ſo zogen unſere Truppen ſich wieder nach ihren Grenzen zuruͤck. Den 2ten Julii, Morgens um 4 Uhr, ſetzte die Armee in 3 Colonnen ſich wieder in Marſch. Die erſte unter den Befehlen des Koͤnigs, und unter ihm der General- Lieutenant von Platen mit der Leibgarde, Croneborgs und Weſterbotlands Regiment, und der Haͤlfte der Leibdragoner. Des Oberſt-Lieutenant Armfelts Jaͤger, die Carelſche Esquadron und die Leibgarde Jaͤger machten die Avantgarde. Dieſe Colonne fuͤhrte, außer den Regiments-Kanonen, eine anſehnliche Anzahl 6pfuͤndiger Kanonen und 16 Haubitzen und Ricochet- Moͤrſer bey ſich. Des General Siegroths Colonne be- ſtand aus den Weſtmannland und Oſtgothiſchen Regi- mentern, und der andern Haͤlfte der Leibdragoner und den Armfeltſchen Jaͤgern mit der uͤbrigen Artillerie. Die 3te Colonne beſtand aus der leichten Bagage mit den Joͤnkoͤpingſchen Regiment, unter dem Oberſt-Lieu- tenant, Baron Frieſendorf; ſie war uͤber die Bruͤcke bey Werele gegangen, und folgte dem Strom auf der Schwediſchen Seite bis Anjula. Dieſe Colonne nahm auf einer Weite von einer Werſte den Landweg nach Friedrichsham, aber des Koͤnigs Colonne zog ſich zur Rechten, durch einen ſehr bergigten Waldweg, der nach Maͤmmele fuͤhrt, ſo daß auch die Feinde nicht glaubten, daß durch dieſe engen Wege mit Bagage durchzukommen ſey. General Siegroth marſchirte zur Linken grade auf Likola, machte Halt, und nahm eine Stellung, um dem Koͤnige Zeit zu geben, die Hoͤhe ſeiner Tete wegen des Umwegs mit ſeiner Colonne zu gewinnen. Die Bagage Colonne folgte 3 Werſte nach, und ſcharmuzirte beſtaͤndig mit den feindlichen Jaͤgern. Der gemachte Weg war aͤußerſt beſchwerlich. Der Koͤnig eilte immer hin und her, die Colonnen in Ord- nung zu halten. Nachdem nun alle wieder auf dem großen Wege waren, ließ der Koͤnig die Colonne wen- den, und marſchirte nach dem Wege auf Likola. Die Truppen nahmen inzwiſchen eine ſehr vortheilhafte Stellung, und weil die Bagage langſam nachkam, ruheten die Truppen die Nacht uͤber. Den 3ten Julii, um 6 Uhr, marſchirten die beyden Colonnen grade auf Likola zu. Zwey Werſte von dem Dorfe ſtieß die Tete auf die feindlichen Vorpoſten, die eine aufgeworfene Bruͤcke, eine Werſte von da, und eine Hoͤhe mit Ka- nonen beſetzt hatten. Hier fieng ſich der Angriff an, um 7½ Uhr Morgens, und dauerte 2 Stunden. Die feindliche vortheilhafte Stellung, der ſchlechte Boden, auf welchem die Schwediſchen Truppen manoͤvriren mußten, ſchien ein blutiges Treffen vorher zu ſagen; aber unſere gute Artillerie und der Truppen Tapferkeit gab uns ſchnellern Sieg als wir vermuthen konnten; denn waͤhrend, daß unſer ſchweres Geſchuͤtz das feind- liche zum ſchweigen brachte, forcirten beyde Garde- Bataillons, unter Anfuͤhrung des Oberſt-Lieutenants, Freyherrn von Cederſtroͤm, und des Oberſt Lieutenants von Numers, die Hoͤhe, und zwangen den Feind, ſich zu retiriren, welche Retraite durch die abgeworfenen Bruͤcken beguͤnſtigt wurde. Da dieſes aber in Eile und nicht vollkommen geſchehen war, ſo wurden dieſe bald wieder hergeſtellt. Die Schwediſche Armee zog alſo hierauf in Likola ein, 18 Werſte von Friedrichshamn, ſchlug ihr Lager hinter dem Strom auf, und nahm die Hoͤhe an beyden Seiten ein. Wir haben 3 Todte und 18 Verwundete gehabt. Unter den letztern befinden ſich Oberſt-Lieutenant Numers, Baron Rappe, und ein Artillerie-Officier. Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt, unter deren Augen dieſe Affaire geſchahe, bezeigten der Garde, der Artillerie und dem Croneborgſchen Regiment ihr gnaͤdiges Wohlgefallen daruͤber, welches mit vielen Hurras beantwortet wurde. Der Koͤnig gab der Garde die zum erſten mal in dieſem Feldzug im Feuer war, eine Gratification. Von den eingebrachten 6 Gefan- genen hat man erfahren, daß der Feind aus 4 Com- pagnien Jaͤger, 4 Compagnien Narvaſchen, 4 von Skoppſchen Regiment, 60 Coſacken und 4 Kanonen beſtanden habe. Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben den Oberſt- Lieutenant Numers zum Ritter des Schwerdt-Ordens ernannt.

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 115, Hamburg, 21. Juli 1789, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1152107_1789/6>, abgerufen am 29.03.2024.