Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 137, Hamburg, 28. August 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

Den 16ten traf der König in Glogau ein, wo er
über das Regiment von Wolframsdorff, und Nachmit-
tags bey Raudten über die Regimenter von Tschirschky,
von Mahlen- und von Zetiritz Special-Revüe hielt.
Des Abends langte der Monarch auf dem Landsitze des
dirigirenden Herrn Ministers, Grafen von Hoym,
Doherrnfurth, an, wo eine prächtige Jllumination
war. Des Morgens reisete der König nach Carlsruh ab.


(Aus dem Conrier du Bas-Rhin.)

Man hat hier mit eben so viel Befremden als Un-
willen in einigen Zeitungen, und unter andern im
Journal General d'Europe No. 91 einen Artikel gelesen,
in welchem gesagt wird, der Herr Graf von Herzberg,
Staatsminister des Königs von Preußen, hätte an einen
seiner Freunde in Paris einen am 18ten empfangenen
Brief geschrieben, worinn dieser Minister die Ent-
lassung des Herrn Necker, und die darauf zu folgende
Revolution in Paris angekündigt hätte. Man muß ein
eben so niederträchtiger als unverschämter Verläum-
der seyn, um eine so abscheuliche Lüge zu erfinden,
und der Herr Graf von Herzberg fordert einen jeden,
er mag seyn, wer er wolle, heraus, einen Brief von
dieser Art vorzuzeigen, und an einen neutralen Ort
niederzulegen. Herr von Herzberg hat nur selten Cor-
respondenz nach Paris mit dem Grafen von Golz und
mit einem Paar Gelehrten, und es ist gewiß, daß er
im Julii Monat an keinen in Paris geschrieben hat.
Man hat auf eine sehr unkluge Art vorausgesetzt, daß
er die Revolution vorher gesagt habe, die da geschehen
sollte, und man läßt seiner Politik und seinen Gesin-
nungen keine Gerechtigkeit wiederfahren, indem man
solche abgeschmackte und handgreifliche Unwahrheiten
bekannt macht.


Der König hat den bey der Churmärkischen Kammer
bisher gestandenen Assessor, Herrn Büsching, zum
Kriegs- und Steuerrath in der Altemark ernannt.
Der General-Domainen-Cassen-Rentemeister, Herr
Reichel, ist zum geheimen Kriegsrath erhoben, und
die bey dieser Casse als Controlleur und Buchhalter
stehende beyde geheime Secretarien, Herren Weber
und Wetzel, sind zu Kriegsräthen ernannt worden.

Nach einer 3 Tage lang anhaltenden großen Hitze,
stieg am Sonnabend Abend, gegen 8 Uhr, über unsere
Residenzstadt ein Gewitter auf, welches innerhalb der
Stadt an drey verschiedenen Orten, desgleichen im
sogenannten Moabiterlande, einschlug. Bey einem
dieser Schläge traf der Blitz, in Form eines Feuer-
balls, die Spitze des auf der Dreyfaltigkeits-Kirche
stehenden Thurms. Die Spitze sowol, als das darauf
folgende Haubendach desselben, sind mit Blech bedeckt,
aber zwischen beyden befindet sich ein hölzernes Gesimse,
welches die Bedeckungen von einander trennt. Hier
zündete der Strahl, und alsbald brannte das Gesimse
auf der Abendseite des Thurms wie eine Fackel. Von
dort war das Feuer bis auf die gleichfalls mit Blech
gedeckte eiserne Brüstung herabgefahren, wo sich der
Feuerball ringsherum in eine Menge von feurigen
Flocken zerstreute. Ein beherzter Zimmergesell, der
glücklicherweise eben zugegen war, erstieg die Spitze
[Spaltenumbruch] des Thurms, (obgleich in der Dunkelheit der ein-
brechenden Nacht nicht ohne Gefahr seines Lebens,)
und hieb mit seiner Axt einen Theil des brennenden
Gesimses herunter, welches bey dergleichen Gelegen-
heiten, wo man nicht sogleich zum Wasser gelangen
kann, das schleunigste Rettungsmittel ist. Der Name
dieses braven Mannes, Eckstein, verdient öffentlich ge-
nannt zu werden. Das übrige Feuer wurde durch die
zweckmäßigen Anstalten des Königl. geheimen Ober-
Bauraths, Herrn Neumann, auf der Stelle gelöscht.
Als einen Beweis von der Vortrefflichkeit unserer
Löschgeräthschaften müssen wir hier anführen, daß mit
den Stadtschlauch-Spritzen bis auf eine Höhe von
170 Fuß Feuer gelöscht werden kann. Am folgenden
Tage ward bey öffentlichem Gottesdienst dem Höchsten
für die Abwendung der drohenden Gefahr feyerlich
Dank gesagt.

Die Prinzeßinn Augusta hat für die Dedication des
Natur-Calenders zur Unterhaltung für die heran-
wachsende Jugend,
der auch schon durch andere
Schriften rühmlichst bekannten Verfasserinn desselben,
Madame Unger, eine goldene Uhr, nebst einer präch-
tigen Kette, zum Geschenk gemacht.

Man hat hier Briefe aus Constantinopel vom 8ten
Julii, die kein Wort von der Enthauptung des alten
Großveziers melden, die über Jtalien aus Constanti-
nopel, vom 22sten Junius, so umständlich berichtet
worden.




AVERTISSEMENT.

Am 10ten September dieses Jahrs, als am Donnerstage
nach dem 13ten Sonntage Trinitatis, soll ein in Dockenhu-
den in der Herrschaft Pinneberg belegener voller Bauhof
öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. -- Dieser
Hof hat eine vorzüglich angenehme Lage an der Elbe. Außer
den vielen zum Theil nahe beym Hofe belegenen und fruchte
baren Ländereyen, deren Lage und Menge noch durch die
von der Königl. Land-Commißion geschehenen Umwechselun-
gen und Ausweisungen seit kurzem beträchtlich gewonnen
hat, befindet sich bey demselben ein durchaus von Brand-
mauern ganz neu und sehr dauerhaft aufgeführtes bequemes
Wohnhaus, 60 Fuß lang und 40 Fuß breit, ganz kellerhohl
und in beyden Etagen sehr vortheilhaft eingerichtet; ein ge-
räumiger Gartenplatz; ein angenehmes Thal, worinn eine
beträchtliche Anzahl Eichen und andere junge Bäume stehen,
und ein schöner großer ganz neu eingerichteter Fischteich, der
zu jeder Zeit abgelassen werden kann. Zu einer neuen
Scheune, die 50 Fuß lang, und mit einer Beyseite 39 Fuß
breit werden sollte, liegt das fertig gezimmerte Holz bereit,
und wird dem Käufer mit verabfolget. Ueberdies stehet noch
auf der Hofstelle ein altes Bauernhaus und eine schlechte
Scheune. Wer zu diesem Wesen Lust hat, kann sich deshalb
in Altona bey dem Mackler, Herrn Lotz, und in Hamburg
bey dem Mackler, Herrn von der Meden, melden, welche
die nähern Umstände und Bedingungen des Verkaufs anzei-
gen, auch mit dem sich einlassen, der gedachtes Wesen lieber
unter der Hand an sich zu bringen wünschen sollte. Dies
Wesen kann zu Dockenhuden jederzeit in Augenschein genom-
men werden, und der auf dem Hofe befindliche Bauknecht,
Jacob Evers, ist beordert, jedem Kauflustigen von der Lage,
Beschaffenheit und Größe sämmtlicher Ländereyen die nöthige
Auskunft zu geben. Nach geschehenem Verkauf des Hofes
soll ferner an dem nämlichen Tage der Beschlag desselben, das
Jnventarium und die diesjährige Erndte ebenfalls öffentlich
an den Meistbietenden verkauft werden.


NB. Die Verkaufung geschieht Vormittags auf dem Hofe
selbst.



(Hierbey folgt eine Beylage.)
[Spaltenumbruch]

Den 16ten traf der Koͤnig in Glogau ein, wo er
uͤber das Regiment von Wolframsdorff, und Nachmit-
tags bey Raudten uͤber die Regimenter von Tſchirſchky,
von Mahlen- und von Zetiritz Special-Revuͤe hielt.
Des Abends langte der Monarch auf dem Landſitze des
dirigirenden Herrn Miniſters, Grafen von Hoym,
Doherrnfurth, an, wo eine praͤchtige Jllumination
war. Des Morgens reiſete der Koͤnig nach Carlsruh ab.


(Aus dem Conrier du Bas-Rhin.)

Man hat hier mit eben ſo viel Befremden als Un-
willen in einigen Zeitungen, und unter andern im
Journal General d’Europe No. 91 einen Artikel geleſen,
in welchem geſagt wird, der Herr Graf von Herzberg,
Staatsminiſter des Koͤnigs von Preußen, haͤtte an einen
ſeiner Freunde in Paris einen am 18ten empfangenen
Brief geſchrieben, worinn dieſer Miniſter die Ent-
laſſung des Herrn Necker, und die darauf zu folgende
Revolution in Paris angekuͤndigt haͤtte. Man muß ein
eben ſo niedertraͤchtiger als unverſchaͤmter Verlaͤum-
der ſeyn, um eine ſo abſcheuliche Luͤge zu erfinden,
und der Herr Graf von Herzberg fordert einen jeden,
er mag ſeyn, wer er wolle, heraus, einen Brief von
dieſer Art vorzuzeigen, und an einen neutralen Ort
niederzulegen. Herr von Herzberg hat nur ſelten Cor-
reſpondenz nach Paris mit dem Grafen von Golz und
mit einem Paar Gelehrten, und es iſt gewiß, daß er
im Julii Monat an keinen in Paris geſchrieben hat.
Man hat auf eine ſehr unkluge Art vorausgeſetzt, daß
er die Revolution vorher geſagt habe, die da geſchehen
ſollte, und man laͤßt ſeiner Politik und ſeinen Geſin-
nungen keine Gerechtigkeit wiederfahren, indem man
ſolche abgeſchmackte und handgreifliche Unwahrheiten
bekannt macht.


Der Koͤnig hat den bey der Churmaͤrkiſchen Kammer
bisher geſtandenen Aſſeſſor, Herrn Buͤſching, zum
Kriegs- und Steuerrath in der Altemark ernannt.
Der General-Domainen-Caſſen-Rentemeiſter, Herr
Reichel, iſt zum geheimen Kriegsrath erhoben, und
die bey dieſer Caſſe als Controlleur und Buchhalter
ſtehende beyde geheime Secretarien, Herren Weber
und Wetzel, ſind zu Kriegsraͤthen ernannt worden.

Nach einer 3 Tage lang anhaltenden großen Hitze,
ſtieg am Sonnabend Abend, gegen 8 Uhr, uͤber unſere
Reſidenzſtadt ein Gewitter auf, welches innerhalb der
Stadt an drey verſchiedenen Orten, desgleichen im
ſogenannten Moabiterlande, einſchlug. Bey einem
dieſer Schlaͤge traf der Blitz, in Form eines Feuer-
balls, die Spitze des auf der Dreyfaltigkeits-Kirche
ſtehenden Thurms. Die Spitze ſowol, als das darauf
folgende Haubendach deſſelben, ſind mit Blech bedeckt,
aber zwiſchen beyden befindet ſich ein hoͤlzernes Geſimſe,
welches die Bedeckungen von einander trennt. Hier
zuͤndete der Strahl, und alsbald brannte das Geſimſe
auf der Abendſeite des Thurms wie eine Fackel. Von
dort war das Feuer bis auf die gleichfalls mit Blech
gedeckte eiſerne Bruͤſtung herabgefahren, wo ſich der
Feuerball ringsherum in eine Menge von feurigen
Flocken zerſtreute. Ein beherzter Zimmergeſell, der
gluͤcklicherweiſe eben zugegen war, erſtieg die Spitze
[Spaltenumbruch] des Thurms, (obgleich in der Dunkelheit der ein-
brechenden Nacht nicht ohne Gefahr ſeines Lebens,)
und hieb mit ſeiner Axt einen Theil des brennenden
Geſimſes herunter, welches bey dergleichen Gelegen-
heiten, wo man nicht ſogleich zum Waſſer gelangen
kann, das ſchleunigſte Rettungsmittel iſt. Der Name
dieſes braven Mannes, Eckſtein, verdient oͤffentlich ge-
nannt zu werden. Das uͤbrige Feuer wurde durch die
zweckmaͤßigen Anſtalten des Koͤnigl. geheimen Ober-
Bauraths, Herrn Neumann, auf der Stelle geloͤſcht.
Als einen Beweis von der Vortrefflichkeit unſerer
Loͤſchgeraͤthſchaften muͤſſen wir hier anfuͤhren, daß mit
den Stadtſchlauch-Spritzen bis auf eine Hoͤhe von
170 Fuß Feuer geloͤſcht werden kann. Am folgenden
Tage ward bey oͤffentlichem Gottesdienſt dem Hoͤchſten
fuͤr die Abwendung der drohenden Gefahr feyerlich
Dank geſagt.

Die Prinzeßinn Auguſta hat fuͤr die Dedication des
Natur-Calenders zur Unterhaltung fuͤr die heran-
wachſende Jugend,
der auch ſchon durch andere
Schriften ruͤhmlichſt bekannten Verfaſſerinn deſſelben,
Madame Unger, eine goldene Uhr, nebſt einer praͤch-
tigen Kette, zum Geſchenk gemacht.

Man hat hier Briefe aus Conſtantinopel vom 8ten
Julii, die kein Wort von der Enthauptung des alten
Großveziers melden, die uͤber Jtalien aus Conſtanti-
nopel, vom 22ſten Junius, ſo umſtaͤndlich berichtet
worden.




AVERTISSEMENT.

Am 10ten September dieſes Jahrs, als am Donnerſtage
nach dem 13ten Sonntage Trinitatis, ſoll ein in Dockenhu-
den in der Herrſchaft Pinneberg belegener voller Bauhof
oͤffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden. — Dieſer
Hof hat eine vorzuͤglich angenehme Lage an der Elbe. Außer
den vielen zum Theil nahe beym Hofe belegenen und fruchte
baren Laͤndereyen, deren Lage und Menge noch durch die
von der Koͤnigl. Land-Commißion geſchehenen Umwechſelun-
gen und Ausweiſungen ſeit kurzem betraͤchtlich gewonnen
hat, befindet ſich bey demſelben ein durchaus von Brand-
mauern ganz neu und ſehr dauerhaft aufgefuͤhrtes bequemes
Wohnhaus, 60 Fuß lang und 40 Fuß breit, ganz kellerhohl
und in beyden Etagen ſehr vortheilhaft eingerichtet; ein ge-
raͤumiger Gartenplatz; ein angenehmes Thal, worinn eine
betraͤchtliche Anzahl Eichen und andere junge Baͤume ſtehen,
und ein ſchoͤner großer ganz neu eingerichteter Fiſchteich, der
zu jeder Zeit abgelaſſen werden kann. Zu einer neuen
Scheune, die 50 Fuß lang, und mit einer Beyſeite 39 Fuß
breit werden ſollte, liegt das fertig gezimmerte Holz bereit,
und wird dem Kaͤufer mit verabfolget. Ueberdies ſtehet noch
auf der Hofſtelle ein altes Bauernhaus und eine ſchlechte
Scheune. Wer zu dieſem Weſen Luſt hat, kann ſich deshalb
in Altona bey dem Mackler, Herrn Lotz, und in Hamburg
bey dem Mackler, Herrn von der Meden, melden, welche
die naͤhern Umſtaͤnde und Bedingungen des Verkaufs anzei-
gen, auch mit dem ſich einlaſſen, der gedachtes Weſen lieber
unter der Hand an ſich zu bringen wuͤnſchen ſollte. Dies
Weſen kann zu Dockenhuden jederzeit in Augenſchein genom-
men werden, und der auf dem Hofe befindliche Bauknecht,
Jacob Evers, iſt beordert, jedem Kaufluſtigen von der Lage,
Beſchaffenheit und Groͤße ſaͤmmtlicher Laͤndereyen die noͤthige
Auskunft zu geben. Nach geſchehenem Verkauf des Hofes
ſoll ferner an dem naͤmlichen Tage der Beſchlag deſſelben, das
Jnventarium und die diesjaͤhrige Erndte ebenfalls oͤffentlich
an den Meiſtbietenden verkauft werden.


NB. Die Verkaufung geſchieht Vormittags auf dem Hofe
ſelbſt.



(Hierbey folgt eine Beylage.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <pb facs="#f0004" n="[4]"/>
            <cb/>
          </div>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Breslau,</hi> den 22 Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Den 16ten traf der Ko&#x0364;nig in Glogau ein, wo er<lb/>
u&#x0364;ber das
                         Regiment von Wolframsdorff, und Nachmit-<lb/>
tags bey Raudten u&#x0364;ber
                         die Regimenter von T&#x017F;chir&#x017F;chky,<lb/>
von Mahlen- und von
                         Zetiritz Special-Revu&#x0364;e hielt.<lb/>
Des Abends langte der Monarch auf
                         dem Land&#x017F;itze des<lb/>
dirigirenden Herrn Mini&#x017F;ters, Grafen von
                         Hoym,<lb/>
Doherrnfurth, an, wo eine pra&#x0364;chtige Jllumination<lb/>
war.
                         Des Morgens rei&#x017F;ete der Ko&#x0364;nig nach Carlsruh ab.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Berlin,</hi> den 12 Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
            <head> <hi rendition="#c #fr">(Aus dem <hi rendition="#aq">Conrier du
                             Bas-Rhin.</hi>)</hi> </head><lb/>
            <p>Man hat hier mit eben &#x017F;o viel Befremden als Un-<lb/>
willen in einigen
                         Zeitungen, und unter andern im<lb/><hi rendition="#aq">Journal General
                             d&#x2019;Europe No.</hi> 91 einen Artikel gele&#x017F;en,<lb/>
in welchem
                         ge&#x017F;agt wird, der Herr Graf von Herzberg,<lb/>
Staatsmini&#x017F;ter
                         des Ko&#x0364;nigs von Preußen, ha&#x0364;tte an einen<lb/>
&#x017F;einer
                         Freunde in Paris einen am 18ten empfangenen<lb/>
Brief ge&#x017F;chrieben,
                         worinn die&#x017F;er Mini&#x017F;ter die Ent-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;ung des
                         Herrn Necker, und die darauf zu folgende<lb/>
Revolution in Paris
                         angeku&#x0364;ndigt ha&#x0364;tte. Man muß ein<lb/>
eben &#x017F;o
                         niedertra&#x0364;chtiger als unver&#x017F;cha&#x0364;mter
                         Verla&#x0364;um-<lb/>
der &#x017F;eyn, um eine &#x017F;o ab&#x017F;cheuliche
                         Lu&#x0364;ge zu erfinden,<lb/>
und der Herr Graf von Herzberg fordert einen
                         jeden,<lb/>
er mag &#x017F;eyn, wer er wolle, heraus, einen Brief
                         von<lb/>
die&#x017F;er Art vorzuzeigen, und an einen neutralen
                         Ort<lb/>
niederzulegen. Herr von Herzberg hat nur &#x017F;elten
                         Cor-<lb/>
re&#x017F;pondenz nach Paris mit dem Grafen von Golz und<lb/>
mit
                         einem Paar Gelehrten, und es i&#x017F;t gewiß, daß er<lb/>
im Julii Monat an
                         keinen in Paris ge&#x017F;chrieben hat.<lb/>
Man hat auf eine &#x017F;ehr
                         unkluge Art vorausge&#x017F;etzt, daß<lb/>
er die Revolution vorher
                         ge&#x017F;agt habe, die da ge&#x017F;chehen<lb/>
&#x017F;ollte, und man
                         la&#x0364;ßt &#x017F;einer Politik und &#x017F;einen
                         Ge&#x017F;in-<lb/>
nungen keine Gerechtigkeit wiederfahren, indem
                         man<lb/>
&#x017F;olche abge&#x017F;chmackte und handgreifliche
                         Unwahrheiten<lb/>
bekannt macht.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Berlin,</hi> den 25 Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Der Ko&#x0364;nig hat den bey der Churma&#x0364;rki&#x017F;chen
                         Kammer<lb/>
bisher ge&#x017F;tandenen A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or,
                         Herrn Bu&#x0364;&#x017F;ching, zum<lb/>
Kriegs- und Steuerrath in der
                         Altemark ernannt.<lb/>
Der
                         General-Domainen-Ca&#x017F;&#x017F;en-Rentemei&#x017F;ter, Herr<lb/>
Reichel,
                         i&#x017F;t zum geheimen Kriegsrath erhoben, und<lb/>
die bey die&#x017F;er
                         Ca&#x017F;&#x017F;e als Controlleur und Buchhalter<lb/>
&#x017F;tehende beyde
                         geheime Secretarien, Herren Weber<lb/>
und Wetzel, &#x017F;ind zu
                         Kriegsra&#x0364;then ernannt worden.</p><lb/>
            <p>Nach einer 3 Tage lang anhaltenden großen Hitze,<lb/>
&#x017F;tieg am
                             Sonnabend Abend, gegen 8 Uhr, u&#x0364;ber
                             un&#x017F;ere<lb/>
Re&#x017F;idenz&#x017F;tadt ein Gewitter auf, welches
                             innerhalb der<lb/>
Stadt an drey ver&#x017F;chiedenen Orten, desgleichen
                             im<lb/>
&#x017F;ogenannten Moabiterlande, ein&#x017F;chlug. Bey
                             einem<lb/>
die&#x017F;er Schla&#x0364;ge traf der Blitz, in Form eines
                             Feuer-<lb/>
balls, die Spitze des auf der
                             Dreyfaltigkeits-Kirche<lb/>
&#x017F;tehenden Thurms. Die Spitze
                             &#x017F;owol, als das darauf<lb/>
folgende Haubendach
                             de&#x017F;&#x017F;elben, &#x017F;ind mit Blech bedeckt,<lb/>
aber
                             zwi&#x017F;chen beyden befindet &#x017F;ich ein ho&#x0364;lzernes
                             Ge&#x017F;im&#x017F;e,<lb/>
welches die Bedeckungen von einander trennt.
                             Hier<lb/>
zu&#x0364;ndete der Strahl, und alsbald brannte das
                             Ge&#x017F;im&#x017F;e<lb/>
auf der Abend&#x017F;eite des Thurms wie eine
                             Fackel. Von<lb/>
dort war das Feuer bis auf die gleichfalls mit
                             Blech<lb/>
gedeckte ei&#x017F;erne Bru&#x0364;&#x017F;tung herabgefahren,
                             wo &#x017F;ich der<lb/>
Feuerball ringsherum in eine Menge von
                             feurigen<lb/>
Flocken zer&#x017F;treute. Ein beherzter
                             Zimmerge&#x017F;ell, der<lb/>
glu&#x0364;cklicherwei&#x017F;e eben
                             zugegen war, er&#x017F;tieg die Spitze<lb/><cb/>
des Thurms, (obgleich
                             in der Dunkelheit der ein-<lb/>
brechenden Nacht nicht ohne Gefahr
                             &#x017F;eines Lebens,)<lb/>
und hieb mit &#x017F;einer Axt einen Theil
                             des brennenden<lb/>
Ge&#x017F;im&#x017F;es herunter, welches bey
                             dergleichen Gelegen-<lb/>
heiten, wo man nicht &#x017F;ogleich zum
                             Wa&#x017F;&#x017F;er gelangen<lb/>
kann, das &#x017F;chleunig&#x017F;te
                             Rettungsmittel i&#x017F;t. Der Name<lb/>
die&#x017F;es braven Mannes,
                             Eck&#x017F;tein, verdient o&#x0364;ffentlich ge-<lb/>
nannt zu werden.
                             Das u&#x0364;brige Feuer wurde durch die<lb/>
zweckma&#x0364;ßigen
                             An&#x017F;talten des Ko&#x0364;nigl. geheimen Ober-<lb/>
Bauraths, Herrn
                             Neumann, auf der Stelle gelo&#x0364;&#x017F;cht.<lb/>
Als einen Beweis
                             von der Vortrefflichkeit
                             un&#x017F;erer<lb/>
Lo&#x0364;&#x017F;chgera&#x0364;th&#x017F;chaften
                             mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir hier anfu&#x0364;hren, daß mit<lb/>
den
                             Stadt&#x017F;chlauch-Spritzen bis auf eine Ho&#x0364;he von<lb/>
170 Fuß
                             Feuer gelo&#x0364;&#x017F;cht werden kann. Am folgenden<lb/>
Tage ward
                             bey o&#x0364;ffentlichem Gottesdien&#x017F;t dem
                             Ho&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
fu&#x0364;r die Abwendung der drohenden
                             Gefahr feyerlich<lb/>
Dank ge&#x017F;agt.</p><lb/>
            <p>Die Prinzeßinn <hi rendition="#fr">Augu&#x017F;ta</hi> hat fu&#x0364;r die
                         Dedication des<lb/><hi rendition="#fr">Natur-Calenders zur Unterhaltung
                             fu&#x0364;r die heran-<lb/>
wach&#x017F;ende Jugend,</hi> der auch
                         &#x017F;chon durch andere<lb/>
Schriften ru&#x0364;hmlich&#x017F;t bekannten
                         Verfa&#x017F;&#x017F;erinn de&#x017F;&#x017F;elben,<lb/>
Madame <hi rendition="#fr">Unger,</hi> eine goldene Uhr, neb&#x017F;t einer
                         pra&#x0364;ch-<lb/>
tigen Kette, zum Ge&#x017F;chenk gemacht.</p><lb/>
            <p>Man hat hier Briefe aus Con&#x017F;tantinopel vom 8ten<lb/>
Julii, die kein
                         Wort von der Enthauptung des alten<lb/>
Großveziers melden, die u&#x0364;ber
                         Jtalien aus Con&#x017F;tanti-<lb/>
nopel, vom 22&#x017F;ten Junius, &#x017F;o
                         um&#x017F;ta&#x0364;ndlich berichtet<lb/>
worden.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jAnnouncements">
          <div type="jAn">
            <head> <hi rendition="#aq #c"> <hi rendition="#g">AVERTISSEMENT.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Am 10ten September die&#x017F;es Jahrs, als am
                                 Donner&#x017F;tage<lb/>
nach dem 13ten Sonntage Trinitatis,
                                 &#x017F;oll ein in Dockenhu-<lb/>
den in der Herr&#x017F;chaft
                                 Pinneberg belegener voller Bauhof<lb/>
o&#x0364;ffentlich an den
                                 Mei&#x017F;tbietenden verkauft werden. &#x2014;
                                 Die&#x017F;er<lb/>
Hof hat eine vorzu&#x0364;glich angenehme Lage an
                                 der Elbe. Außer<lb/>
den vielen zum Theil nahe beym Hofe belegenen
                                 und fruchte<lb/>
baren La&#x0364;ndereyen, deren Lage und Menge noch
                                 durch die<lb/>
von der Ko&#x0364;nigl. Land-Commißion
                                 ge&#x017F;chehenen Umwech&#x017F;elun-<lb/>
gen und
                                 Auswei&#x017F;ungen &#x017F;eit kurzem betra&#x0364;chtlich
                                 gewonnen<lb/>
hat, befindet &#x017F;ich bey dem&#x017F;elben ein
                                 durchaus von Brand-<lb/>
mauern ganz neu und &#x017F;ehr dauerhaft
                                 aufgefu&#x0364;hrtes bequemes<lb/>
Wohnhaus, 60 Fuß lang und 40 Fuß
                                 breit, ganz kellerhohl<lb/>
und in beyden Etagen &#x017F;ehr
                                 vortheilhaft eingerichtet; ein ge-<lb/>
ra&#x0364;umiger Gartenplatz;
                                 ein angenehmes Thal, worinn eine<lb/>
betra&#x0364;chtliche Anzahl
                                 Eichen und andere junge Ba&#x0364;ume &#x017F;tehen,<lb/>
und ein
                                 &#x017F;cho&#x0364;ner großer ganz neu eingerichteter
                                 Fi&#x017F;chteich, der<lb/>
zu jeder Zeit abgela&#x017F;&#x017F;en
                                 werden kann. Zu einer neuen<lb/>
Scheune, die 50 Fuß lang, und mit
                                 einer Bey&#x017F;eite 39 Fuß<lb/>
breit werden &#x017F;ollte, liegt
                                 das fertig gezimmerte Holz bereit,<lb/>
und wird dem Ka&#x0364;ufer
                                 mit verabfolget. Ueberdies &#x017F;tehet noch<lb/>
auf der
                                 Hof&#x017F;telle ein altes Bauernhaus und eine
                                 &#x017F;chlechte<lb/>
Scheune. Wer zu die&#x017F;em We&#x017F;en
                                 Lu&#x017F;t hat, kann &#x017F;ich deshalb<lb/>
in Altona bey dem
                                 Mackler, Herrn <hi rendition="#fr">Lotz,</hi> und in Hamburg<lb/>
bey
                                 dem Mackler, Herrn <hi rendition="#fr">von der Meden,</hi> melden,
                                 welche<lb/>
die na&#x0364;hern Um&#x017F;ta&#x0364;nde und
                                 Bedingungen des Verkaufs anzei-<lb/>
gen, auch mit dem &#x017F;ich
                                 einla&#x017F;&#x017F;en, der gedachtes We&#x017F;en lieber<lb/>
unter
                                 der Hand an &#x017F;ich zu bringen wu&#x0364;n&#x017F;chen
                                 &#x017F;ollte. Dies<lb/>
We&#x017F;en kann zu Dockenhuden jederzeit
                                 in Augen&#x017F;chein genom-<lb/>
men werden, und der auf dem Hofe
                                 befindliche Bauknecht,<lb/><hi rendition="#fr">Jacob Evers,</hi> i&#x017F;t beordert, jedem Kauflu&#x017F;tigen von der
                                 Lage,<lb/>
Be&#x017F;chaffenheit und Gro&#x0364;ße
                                 &#x017F;a&#x0364;mmtlicher La&#x0364;ndereyen die
                                 no&#x0364;thige<lb/>
Auskunft zu geben. Nach ge&#x017F;chehenem
                                 Verkauf des Hofes<lb/>
&#x017F;oll ferner an dem na&#x0364;mlichen
                                 Tage der Be&#x017F;chlag de&#x017F;&#x017F;elben,
                                 das<lb/>
Jnventarium und die diesja&#x0364;hrige Erndte ebenfalls
                                 o&#x0364;ffentlich<lb/>
an den Mei&#x017F;tbietenden verkauft
                                 werden.</hi> </p>
            <closer>
              <dateline> <hi rendition="#fr"> Altona,
                         den 19ten<lb/>
Augu&#x017F;t 1789.</hi> </dateline><lb/>
              <signed> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">NB.</hi> Die Verkaufung ge&#x017F;chieht Vormittags auf
                         dem Hofe<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t.</hi> </signed>
            </closer><lb/>
          </div>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <trailer> <hi rendition="#c">(Hierbey folgt eine Beylage.)</hi> </trailer><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] Breslau, den 22 Auguſt. Den 16ten traf der Koͤnig in Glogau ein, wo er uͤber das Regiment von Wolframsdorff, und Nachmit- tags bey Raudten uͤber die Regimenter von Tſchirſchky, von Mahlen- und von Zetiritz Special-Revuͤe hielt. Des Abends langte der Monarch auf dem Landſitze des dirigirenden Herrn Miniſters, Grafen von Hoym, Doherrnfurth, an, wo eine praͤchtige Jllumination war. Des Morgens reiſete der Koͤnig nach Carlsruh ab. Berlin, den 12 Auguſt. (Aus dem Conrier du Bas-Rhin.) Man hat hier mit eben ſo viel Befremden als Un- willen in einigen Zeitungen, und unter andern im Journal General d’Europe No. 91 einen Artikel geleſen, in welchem geſagt wird, der Herr Graf von Herzberg, Staatsminiſter des Koͤnigs von Preußen, haͤtte an einen ſeiner Freunde in Paris einen am 18ten empfangenen Brief geſchrieben, worinn dieſer Miniſter die Ent- laſſung des Herrn Necker, und die darauf zu folgende Revolution in Paris angekuͤndigt haͤtte. Man muß ein eben ſo niedertraͤchtiger als unverſchaͤmter Verlaͤum- der ſeyn, um eine ſo abſcheuliche Luͤge zu erfinden, und der Herr Graf von Herzberg fordert einen jeden, er mag ſeyn, wer er wolle, heraus, einen Brief von dieſer Art vorzuzeigen, und an einen neutralen Ort niederzulegen. Herr von Herzberg hat nur ſelten Cor- reſpondenz nach Paris mit dem Grafen von Golz und mit einem Paar Gelehrten, und es iſt gewiß, daß er im Julii Monat an keinen in Paris geſchrieben hat. Man hat auf eine ſehr unkluge Art vorausgeſetzt, daß er die Revolution vorher geſagt habe, die da geſchehen ſollte, und man laͤßt ſeiner Politik und ſeinen Geſin- nungen keine Gerechtigkeit wiederfahren, indem man ſolche abgeſchmackte und handgreifliche Unwahrheiten bekannt macht. Berlin, den 25 Auguſt. Der Koͤnig hat den bey der Churmaͤrkiſchen Kammer bisher geſtandenen Aſſeſſor, Herrn Buͤſching, zum Kriegs- und Steuerrath in der Altemark ernannt. Der General-Domainen-Caſſen-Rentemeiſter, Herr Reichel, iſt zum geheimen Kriegsrath erhoben, und die bey dieſer Caſſe als Controlleur und Buchhalter ſtehende beyde geheime Secretarien, Herren Weber und Wetzel, ſind zu Kriegsraͤthen ernannt worden. Nach einer 3 Tage lang anhaltenden großen Hitze, ſtieg am Sonnabend Abend, gegen 8 Uhr, uͤber unſere Reſidenzſtadt ein Gewitter auf, welches innerhalb der Stadt an drey verſchiedenen Orten, desgleichen im ſogenannten Moabiterlande, einſchlug. Bey einem dieſer Schlaͤge traf der Blitz, in Form eines Feuer- balls, die Spitze des auf der Dreyfaltigkeits-Kirche ſtehenden Thurms. Die Spitze ſowol, als das darauf folgende Haubendach deſſelben, ſind mit Blech bedeckt, aber zwiſchen beyden befindet ſich ein hoͤlzernes Geſimſe, welches die Bedeckungen von einander trennt. Hier zuͤndete der Strahl, und alsbald brannte das Geſimſe auf der Abendſeite des Thurms wie eine Fackel. Von dort war das Feuer bis auf die gleichfalls mit Blech gedeckte eiſerne Bruͤſtung herabgefahren, wo ſich der Feuerball ringsherum in eine Menge von feurigen Flocken zerſtreute. Ein beherzter Zimmergeſell, der gluͤcklicherweiſe eben zugegen war, erſtieg die Spitze des Thurms, (obgleich in der Dunkelheit der ein- brechenden Nacht nicht ohne Gefahr ſeines Lebens,) und hieb mit ſeiner Axt einen Theil des brennenden Geſimſes herunter, welches bey dergleichen Gelegen- heiten, wo man nicht ſogleich zum Waſſer gelangen kann, das ſchleunigſte Rettungsmittel iſt. Der Name dieſes braven Mannes, Eckſtein, verdient oͤffentlich ge- nannt zu werden. Das uͤbrige Feuer wurde durch die zweckmaͤßigen Anſtalten des Koͤnigl. geheimen Ober- Bauraths, Herrn Neumann, auf der Stelle geloͤſcht. Als einen Beweis von der Vortrefflichkeit unſerer Loͤſchgeraͤthſchaften muͤſſen wir hier anfuͤhren, daß mit den Stadtſchlauch-Spritzen bis auf eine Hoͤhe von 170 Fuß Feuer geloͤſcht werden kann. Am folgenden Tage ward bey oͤffentlichem Gottesdienſt dem Hoͤchſten fuͤr die Abwendung der drohenden Gefahr feyerlich Dank geſagt. Die Prinzeßinn Auguſta hat fuͤr die Dedication des Natur-Calenders zur Unterhaltung fuͤr die heran- wachſende Jugend, der auch ſchon durch andere Schriften ruͤhmlichſt bekannten Verfaſſerinn deſſelben, Madame Unger, eine goldene Uhr, nebſt einer praͤch- tigen Kette, zum Geſchenk gemacht. Man hat hier Briefe aus Conſtantinopel vom 8ten Julii, die kein Wort von der Enthauptung des alten Großveziers melden, die uͤber Jtalien aus Conſtanti- nopel, vom 22ſten Junius, ſo umſtaͤndlich berichtet worden. AVERTISSEMENT. Am 10ten September dieſes Jahrs, als am Donnerſtage nach dem 13ten Sonntage Trinitatis, ſoll ein in Dockenhu- den in der Herrſchaft Pinneberg belegener voller Bauhof oͤffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden. — Dieſer Hof hat eine vorzuͤglich angenehme Lage an der Elbe. Außer den vielen zum Theil nahe beym Hofe belegenen und fruchte baren Laͤndereyen, deren Lage und Menge noch durch die von der Koͤnigl. Land-Commißion geſchehenen Umwechſelun- gen und Ausweiſungen ſeit kurzem betraͤchtlich gewonnen hat, befindet ſich bey demſelben ein durchaus von Brand- mauern ganz neu und ſehr dauerhaft aufgefuͤhrtes bequemes Wohnhaus, 60 Fuß lang und 40 Fuß breit, ganz kellerhohl und in beyden Etagen ſehr vortheilhaft eingerichtet; ein ge- raͤumiger Gartenplatz; ein angenehmes Thal, worinn eine betraͤchtliche Anzahl Eichen und andere junge Baͤume ſtehen, und ein ſchoͤner großer ganz neu eingerichteter Fiſchteich, der zu jeder Zeit abgelaſſen werden kann. Zu einer neuen Scheune, die 50 Fuß lang, und mit einer Beyſeite 39 Fuß breit werden ſollte, liegt das fertig gezimmerte Holz bereit, und wird dem Kaͤufer mit verabfolget. Ueberdies ſtehet noch auf der Hofſtelle ein altes Bauernhaus und eine ſchlechte Scheune. Wer zu dieſem Weſen Luſt hat, kann ſich deshalb in Altona bey dem Mackler, Herrn Lotz, und in Hamburg bey dem Mackler, Herrn von der Meden, melden, welche die naͤhern Umſtaͤnde und Bedingungen des Verkaufs anzei- gen, auch mit dem ſich einlaſſen, der gedachtes Weſen lieber unter der Hand an ſich zu bringen wuͤnſchen ſollte. Dies Weſen kann zu Dockenhuden jederzeit in Augenſchein genom- men werden, und der auf dem Hofe befindliche Bauknecht, Jacob Evers, iſt beordert, jedem Kaufluſtigen von der Lage, Beſchaffenheit und Groͤße ſaͤmmtlicher Laͤndereyen die noͤthige Auskunft zu geben. Nach geſchehenem Verkauf des Hofes ſoll ferner an dem naͤmlichen Tage der Beſchlag deſſelben, das Jnventarium und die diesjaͤhrige Erndte ebenfalls oͤffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden. Altona, den 19ten Auguſt 1789. NB. Die Verkaufung geſchieht Vormittags auf dem Hofe ſelbſt. (Hierbey folgt eine Beylage.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1372808_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1372808_1789/4
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 137, Hamburg, 28. August 1789, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1372808_1789/4>, abgerufen am 28.03.2024.