Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 161, Hamburg, 9. Oktober 1751.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Philadelphia gehöret, als sie aus der Bay von
Honduras gekommen, von den Spanischen Kü-
stenbewahrern genommen, und nach der Havana,
weil sie Campeche-Holz am Bord gehabt, als gute
Priesen aufgebracht waren. Dem Commandeur
Rodney sind abermalige Instructionen nach
Newfundland zugefertiget worden, um nach dem
Plan, welchen ihm die Admiralität zugefertiget,
die oft erwehnte Insel ferner zu suchen. Man
sagt, daß der Graf von Sandwich bald wiederum
eine Stelle bey Hofe bekleiden werde; was es aber
für eine sey, wird noch nicht gemeldet. Man
vernimmt, daß der König von Sardinien
unserm dortigen Minister seine Unruhe über den
langen Aufenthalt der Französischen Truppen in
der Insel Corsica bezeuget habe, und daß Se.
Sardinische Majestät gerne sehen würden, daß
der Brittannische Hof sein Ansehen bey der Re-
publick Genua gebrauchte, damit dieselbe Frank-
reich nöthigte, die Völker herauszuziehen; allein
unser Hof hat sich deßfalls entschuldiget, und die
Sache an den Hof von Madrid verwiesen. Es
ist was seltenes, daß Frauenzimmer Hörner tra-
gen, indessen haben wir hier ein Beyspiel davon.
Der Herr Hall, ein angesehener Chirurgus, hat
dieser Tagen im Beysein der Dr. Midletons und
Dr. Heinicken, nebst andern Personen, einem
Frauenzimmer ein Horn weggenommen, welches
ihr an der Stirne in Gestalt eines Widderhorns
hervorgewachsen war. Die Sache ist seltsam;
indessen findet man doch Beyspiele davon in der
Naturhistorie.


Man erwartet allhier Deputirte von allen
Mitgliedern der Admiralität dieser Provinz, um
mit den Gliedern der Versammlung der General-
Staaten in Ansehung der Auflagen auf die Ein-
und Ausfuhr zu conferiren, die in dem Entwurfe,
von den Mitteln, die Handlung dieses Staats zu
verbessern, vorgetragen worden, so der Statt-
halter übergeben hat. Man wird auch nach der
Rückkunft Sr. Durchl. Hoh. sich über die Voll-
ziehung der Verordnungen berathschlagen, die zu
diesem Endzwecke gereichen, damit man mit dem
Eifer daran arbeiten könne, den das allgemeine
Beste erfordere, ohne sich durch die nichtigen Ver-
stellungen abhalten zu lassen, welche aus den Vor-
urtheilen für die alten Gebräuche, oder aus der
[Spaltenumbruch] eingebildeten Furcht entstehen können, den Nach-
baren Argwohn zu verursachen. Die Handeln-
den Nationen, welche einen Theil des Commercii
der Republik an sich gezogen, haben geglaubet,
durch das natürliche Recht sich dieses Vortheils
zu Nutze zu machen, berechtiget zu seyn. Eben
dieses Recht giebt der Republik noch jetzo die
Freyheit, sich zu bemühen, diese Handlung in
ihren vorigen Zustand zu setzen, und sich aller der
Mittel zu bedienen, die mit den Tractaten und
der mit den Mächten aufgerichteten Freundschaft
bestehen können. Eben dieses wird auch in dem
gedachten Entwurfe in Erwägung gezogen, da
zu gleicher Zeit in demselben auf die Verringe-
rung der Abgaben von der Ein- und Ausfuhr und
der Durchfahrt, als eines der größten Mittel,
gedrungen wird, die Theile der Handlung, die zu
Grunde gegangen, oder von ihrer ersten Quelle
abgeleitet sind, wieder herzustellen. Die Verglei-
chung des vorigen Jahrhunderts mit dem gegen-
wärtigen giebt einen überzeugenden Beweis da-
von, wenn man betrachtet, auf welchem Fusse die
Handlung der Republik mit Spanien, Portugal,
Italien und Frankreich gestanden, welche die Waa-
rin von Norden und der Ost-See über Holland em-
pfange, anstatt daß diese Nationen dieselben itzo ent-
weder mit ihren eigenen Schiffen holen, oder diesel-
ben vermittelst der Hanseatischen Städte erhalten.
Was die Mittel anbetrifft, die sich in Ansehung
dieser Betrachtungen am bequemsten anwenden
lassen, scheinet es, daß die Errichtung eines freyen
Havens dasjenige sey, welches für das füglichste
gehalten wird, das ist eines freyen eingeschränk-
ten Havens, der bloß die verbotenen Waaren und
diejenigen ausschliesset, deren Ausfuhr dem Staate
nachtheilig seyn könnte. Der angezeigte Ent-
wurf bemerket sowol diejenigen, deren Einfuhr,
als auch die Beschaffenheit derer, davon die Aus-
fuhr verboten ist. Das Verbot der erstern grün-
det sich auf ihre Verbindung mit den Manufactu-
ren des Landes, und der andern auf den Nachtheil,
der, dem Staate überhaupt dadurch zuwachsen
könnte.




Von gelehrten Sachen.
Breßlau.

Korn hat drucken lassen: Politi-
sche Betrachtungen über die verschiedene Ar-
ten der Steuren. Entworfen von Joh. Wilh.

[Spaltenumbruch] Philadelphia gehoͤret, als ſie aus der Bay von
Honduras gekommen, von den Spaniſchen Kuͤ-
ſtenbewahrern genommen, und nach der Havana,
weil ſie Campeche-Holz am Bord gehabt, als gute
Prieſen aufgebracht waren. Dem Commandeur
Rodney ſind abermalige Inſtructionen nach
Newfundland zugefertiget worden, um nach dem
Plan, welchen ihm die Admiralitaͤt zugefertiget,
die oft erwehnte Inſel ferner zu ſuchen. Man
ſagt, daß der Graf von Sandwich bald wiederum
eine Stelle bey Hofe bekleiden werde; was es aber
fuͤr eine ſey, wird noch nicht gemeldet. Man
vernimmt, daß der Koͤnig von Sardinien
unſerm dortigen Miniſter ſeine Unruhe uͤber den
langen Aufenthalt der Franzoͤſiſchen Truppen in
der Inſel Corſica bezeuget habe, und daß Se.
Sardiniſche Majeſtaͤt gerne ſehen wuͤrden, daß
der Brittanniſche Hof ſein Anſehen bey der Re-
publick Genua gebrauchte, damit dieſelbe Frank-
reich noͤthigte, die Voͤlker herauszuziehen; allein
unſer Hof hat ſich deßfalls entſchuldiget, und die
Sache an den Hof von Madrid verwieſen. Es
iſt was ſeltenes, daß Frauenzimmer Hoͤrner tra-
gen, indeſſen haben wir hier ein Beyſpiel davon.
Der Herr Hall, ein angeſehener Chirurgus, hat
dieſer Tagen im Beyſein der Dr. Midletons und
Dr. Heinicken, nebſt andern Perſonen, einem
Frauenzimmer ein Horn weggenommen, welches
ihr an der Stirne in Geſtalt eines Widderhorns
hervorgewachſen war. Die Sache iſt ſeltſam;
indeſſen findet man doch Beyſpiele davon in der
Naturhiſtorie.


Man erwartet allhier Deputirte von allen
Mitgliedern der Admiralitaͤt dieſer Provinz, um
mit den Gliedern der Verſammlung der General-
Staaten in Anſehung der Auflagen auf die Ein-
und Ausfuhr zu conferiren, die in dem Entwurfe,
von den Mitteln, die Handlung dieſes Staats zu
verbeſſern, vorgetragen worden, ſo der Statt-
halter uͤbergeben hat. Man wird auch nach der
Ruͤckkunft Sr. Durchl. Hoh. ſich uͤber die Voll-
ziehung der Verordnungen berathſchlagen, die zu
dieſem Endzwecke gereichen, damit man mit dem
Eifer daran arbeiten koͤnne, den das allgemeine
Beſte erfordere, ohne ſich durch die nichtigen Ver-
ſtellungen abhalten zu laſſen, welche aus den Vor-
urtheilen fuͤr die alten Gebraͤuche, oder aus der
[Spaltenumbruch] eingebildeten Furcht entſtehen koͤnnen, den Nach-
baren Argwohn zu verurſachen. Die Handeln-
den Nationen, welche einen Theil des Commercii
der Republik an ſich gezogen, haben geglaubet,
durch das natuͤrliche Recht ſich dieſes Vortheils
zu Nutze zu machen, berechtiget zu ſeyn. Eben
dieſes Recht giebt der Republik noch jetzo die
Freyheit, ſich zu bemuͤhen, dieſe Handlung in
ihren vorigen Zuſtand zu ſetzen, und ſich aller der
Mittel zu bedienen, die mit den Tractaten und
der mit den Maͤchten aufgerichteten Freundſchaft
beſtehen koͤnnen. Eben dieſes wird auch in dem
gedachten Entwurfe in Erwaͤgung gezogen, da
zu gleicher Zeit in demſelben auf die Verringe-
rung der Abgaben von der Ein- und Ausfuhr und
der Durchfahrt, als eines der groͤßten Mittel,
gedrungen wird, die Theile der Handlung, die zu
Grunde gegangen, oder von ihrer erſten Quelle
abgeleitet ſind, wieder herzuſtellen. Die Verglei-
chung des vorigen Jahrhunderts mit dem gegen-
waͤrtigen giebt einen uͤberzeugenden Beweis da-
von, wenn man betrachtet, auf welchem Fuſſe die
Handlung der Republik mit Spanien, Portugal,
Italien und Frankreich geſtanden, welche die Waa-
rin von Norden und der Oſt-See uͤber Holland em-
pfangē, anſtatt daß dieſe Nationen dieſelben itzo ent-
weder mit ihren eigenen Schiffen holen, oder dieſel-
ben vermittelſt der Hanſeatiſchen Staͤdte erhalten.
Was die Mittel anbetrifft, die ſich in Anſehung
dieſer Betrachtungen am bequemſten anwenden
laſſen, ſcheinet es, daß die Errichtung eines freyen
Havens dasjenige ſey, welches fuͤr das fuͤglichſte
gehalten wird, das iſt eines freyen eingeſchraͤnk-
ten Havens, der bloß die verbotenen Waaren und
diejenigen ausſchlieſſet, deren Ausfuhr dem Staate
nachtheilig ſeyn koͤnnte. Der angezeigte Ent-
wurf bemerket ſowol diejenigen, deren Einfuhr,
als auch die Beſchaffenheit derer, davon die Aus-
fuhr verboten iſt. Das Verbot der erſtern gruͤn-
det ſich auf ihre Verbindung mit den Manufactu-
ren des Landes, und der andern auf den Nachtheil,
der, dem Staate uͤberhaupt dadurch zuwachſen
koͤnnte.




Von gelehrten Sachen.
Breßlau.

Korn hat drucken laſſen: Politi-
ſche Betrachtungen uͤber die verſchiedene Ar-
ten der Steuren. Entworfen von Joh. Wilh.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/>
Philadelphia geho&#x0364;ret, als &#x017F;ie aus der Bay von<lb/>
Honduras gekommen, von                      den Spani&#x017F;chen Ku&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tenbewahrern genommen, und nach der Havana,<lb/>
weil                      &#x017F;ie Campeche-Holz am Bord gehabt, als gute<lb/>
Prie&#x017F;en aufgebracht waren. Dem                      Commandeur<lb/>
Rodney &#x017F;ind abermalige In&#x017F;tructionen nach<lb/>
Newfundland                      zugefertiget worden, um nach dem<lb/>
Plan, welchen ihm die Admiralita&#x0364;t                      zugefertiget,<lb/>
die oft erwehnte In&#x017F;el ferner zu &#x017F;uchen. Man<lb/>
&#x017F;agt, daß                      der Graf von Sandwich bald wiederum<lb/>
eine Stelle bey Hofe bekleiden werde;                      was es aber<lb/>
fu&#x0364;r eine &#x017F;ey, wird noch nicht gemeldet. Man<lb/>
vernimmt, daß                      der Ko&#x0364;nig von Sardinien<lb/>
un&#x017F;erm dortigen Mini&#x017F;ter &#x017F;eine Unruhe u&#x0364;ber                      den<lb/>
langen Aufenthalt der Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Truppen in<lb/>
der In&#x017F;el Cor&#x017F;ica                      bezeuget habe, und daß Se.<lb/>
Sardini&#x017F;che Maje&#x017F;ta&#x0364;t gerne &#x017F;ehen wu&#x0364;rden,                      daß<lb/>
der Brittanni&#x017F;che Hof &#x017F;ein An&#x017F;ehen bey der Re-<lb/>
publick Genua                      gebrauchte, damit die&#x017F;elbe Frank-<lb/>
reich no&#x0364;thigte, die Vo&#x0364;lker                      herauszuziehen; allein<lb/>
un&#x017F;er Hof hat &#x017F;ich deßfalls ent&#x017F;chuldiget, und die<lb/>
Sache an den Hof von Madrid verwie&#x017F;en. Es<lb/>
i&#x017F;t was &#x017F;eltenes, daß                      Frauenzimmer Ho&#x0364;rner tra-<lb/>
gen, inde&#x017F;&#x017F;en haben wir hier ein Bey&#x017F;piel davon.<lb/>
Der Herr Hall, ein ange&#x017F;ehener Chirurgus, hat<lb/>
die&#x017F;er Tagen im Bey&#x017F;ein                      der Dr. Midletons und<lb/>
Dr. Heinicken, neb&#x017F;t andern Per&#x017F;onen,                      einem<lb/>
Frauenzimmer ein Horn weggenommen, welches<lb/>
ihr an der Stirne in                      Ge&#x017F;talt eines Widderhorns<lb/>
hervorgewach&#x017F;en war. Die Sache i&#x017F;t                      &#x017F;elt&#x017F;am;<lb/>
inde&#x017F;&#x017F;en findet man doch Bey&#x017F;piele davon in der<lb/>
Naturhi&#x017F;torie.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Haag, den 4 October.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Man erwartet allhier Deputirte von allen<lb/>
Mitgliedern der Admiralita&#x0364;t                      die&#x017F;er Provinz, um<lb/>
mit den Gliedern der Ver&#x017F;ammlung der                      General-<lb/>
Staaten in An&#x017F;ehung der Auflagen auf die Ein-<lb/>
und Ausfuhr zu                      conferiren, die in dem Entwurfe,<lb/>
von den Mitteln, die Handlung die&#x017F;es                      Staats zu<lb/>
verbe&#x017F;&#x017F;ern, vorgetragen worden, &#x017F;o der Statt-<lb/>
halter                      u&#x0364;bergeben hat. Man wird auch nach der<lb/>
Ru&#x0364;ckkunft Sr. Durchl. Hoh. &#x017F;ich                      u&#x0364;ber die Voll-<lb/>
ziehung der Verordnungen berath&#x017F;chlagen, die zu<lb/>
die&#x017F;em                      Endzwecke gereichen, damit man mit dem<lb/>
Eifer daran arbeiten ko&#x0364;nne, den das                      allgemeine<lb/>
Be&#x017F;te erfordere, ohne &#x017F;ich durch die nichtigen                      Ver-<lb/>
&#x017F;tellungen abhalten zu la&#x017F;&#x017F;en, welche aus den Vor-<lb/>
urtheilen fu&#x0364;r                      die alten Gebra&#x0364;uche, oder aus der<lb/><cb/>
eingebildeten Furcht ent&#x017F;tehen ko&#x0364;nnen, den Nach-<lb/>
baren Argwohn zu                      verur&#x017F;achen. Die Handeln-<lb/>
den Nationen, welche einen Theil des Commercii<lb/>
der Republik an &#x017F;ich gezogen, haben geglaubet,<lb/>
durch das natu&#x0364;rliche                      Recht &#x017F;ich die&#x017F;es Vortheils<lb/>
zu Nutze zu machen, berechtiget zu &#x017F;eyn. Eben<lb/>
die&#x017F;es Recht giebt der Republik noch jetzo die<lb/>
Freyheit, &#x017F;ich zu                      bemu&#x0364;hen, die&#x017F;e Handlung in<lb/>
ihren vorigen Zu&#x017F;tand zu &#x017F;etzen, und &#x017F;ich aller                      der<lb/>
Mittel zu bedienen, die mit den Tractaten und<lb/>
der mit den Ma&#x0364;chten                      aufgerichteten Freund&#x017F;chaft<lb/>
be&#x017F;tehen ko&#x0364;nnen. Eben die&#x017F;es wird auch in                      dem<lb/>
gedachten Entwurfe in Erwa&#x0364;gung gezogen, da<lb/>
zu gleicher Zeit in                      dem&#x017F;elben auf die Verringe-<lb/>
rung der Abgaben von der Ein- und Ausfuhr                      und<lb/>
der Durchfahrt, als eines der gro&#x0364;ßten Mittel,<lb/>
gedrungen wird, die                      Theile der Handlung, die zu<lb/>
Grunde gegangen, oder von ihrer er&#x017F;ten                      Quelle<lb/>
abgeleitet &#x017F;ind, wieder herzu&#x017F;tellen. Die Verglei-<lb/>
chung des                      vorigen Jahrhunderts mit dem gegen-<lb/>
wa&#x0364;rtigen giebt einen u&#x0364;berzeugenden                      Beweis da-<lb/>
von, wenn man betrachtet, auf welchem Fu&#x017F;&#x017F;e die<lb/>
Handlung                      der Republik mit Spanien, Portugal,<lb/>
Italien und Frankreich ge&#x017F;tanden,                      welche die Waa-<lb/>
rin von Norden und der O&#x017F;t-See u&#x0364;ber Holland                      em-<lb/>
pfang&#x0113;, an&#x017F;tatt daß die&#x017F;e Nationen die&#x017F;elben itzo ent-<lb/>
weder mit                      ihren eigenen Schiffen holen, oder die&#x017F;el-<lb/>
ben vermittel&#x017F;t der                      Han&#x017F;eati&#x017F;chen Sta&#x0364;dte erhalten.<lb/>
Was die Mittel anbetrifft, die &#x017F;ich in                      An&#x017F;ehung<lb/>
die&#x017F;er Betrachtungen am bequem&#x017F;ten anwenden<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;cheinet                      es, daß die Errichtung eines freyen<lb/>
Havens dasjenige &#x017F;ey, welches fu&#x0364;r das                      fu&#x0364;glich&#x017F;te<lb/>
gehalten wird, das i&#x017F;t eines freyen einge&#x017F;chra&#x0364;nk-<lb/>
ten                      Havens, der bloß die verbotenen Waaren und<lb/>
diejenigen aus&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et, deren                      Ausfuhr dem Staate<lb/>
nachtheilig &#x017F;eyn ko&#x0364;nnte. Der angezeigte Ent-<lb/>
wurf                      bemerket &#x017F;owol diejenigen, deren Einfuhr,<lb/>
als auch die Be&#x017F;chaffenheit                      derer, davon die Aus-<lb/>
fuhr verboten i&#x017F;t. Das Verbot der er&#x017F;tern                      gru&#x0364;n-<lb/>
det &#x017F;ich auf ihre Verbindung mit den Manufactu-<lb/>
ren des Landes,                      und der andern auf den Nachtheil,<lb/>
der, dem Staate u&#x0364;berhaupt dadurch                      zuwach&#x017F;en<lb/>
ko&#x0364;nnte.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div type="jFeuilleton">
          <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von gelehrten Sachen.</hi> </hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle">
            <head> <hi rendition="#fr">Breßlau.</hi> </head>
            <p> Korn hat drucken la&#x017F;&#x017F;en: <hi rendition="#fr">Politi-<lb/>
&#x017F;che Betrachtungen                         u&#x0364;ber die ver&#x017F;chiedene Ar-<lb/>
ten der Steuren. Entworfen von Joh. Wilh.
</hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] Philadelphia gehoͤret, als ſie aus der Bay von Honduras gekommen, von den Spaniſchen Kuͤ- ſtenbewahrern genommen, und nach der Havana, weil ſie Campeche-Holz am Bord gehabt, als gute Prieſen aufgebracht waren. Dem Commandeur Rodney ſind abermalige Inſtructionen nach Newfundland zugefertiget worden, um nach dem Plan, welchen ihm die Admiralitaͤt zugefertiget, die oft erwehnte Inſel ferner zu ſuchen. Man ſagt, daß der Graf von Sandwich bald wiederum eine Stelle bey Hofe bekleiden werde; was es aber fuͤr eine ſey, wird noch nicht gemeldet. Man vernimmt, daß der Koͤnig von Sardinien unſerm dortigen Miniſter ſeine Unruhe uͤber den langen Aufenthalt der Franzoͤſiſchen Truppen in der Inſel Corſica bezeuget habe, und daß Se. Sardiniſche Majeſtaͤt gerne ſehen wuͤrden, daß der Brittanniſche Hof ſein Anſehen bey der Re- publick Genua gebrauchte, damit dieſelbe Frank- reich noͤthigte, die Voͤlker herauszuziehen; allein unſer Hof hat ſich deßfalls entſchuldiget, und die Sache an den Hof von Madrid verwieſen. Es iſt was ſeltenes, daß Frauenzimmer Hoͤrner tra- gen, indeſſen haben wir hier ein Beyſpiel davon. Der Herr Hall, ein angeſehener Chirurgus, hat dieſer Tagen im Beyſein der Dr. Midletons und Dr. Heinicken, nebſt andern Perſonen, einem Frauenzimmer ein Horn weggenommen, welches ihr an der Stirne in Geſtalt eines Widderhorns hervorgewachſen war. Die Sache iſt ſeltſam; indeſſen findet man doch Beyſpiele davon in der Naturhiſtorie. Haag, den 4 October. Man erwartet allhier Deputirte von allen Mitgliedern der Admiralitaͤt dieſer Provinz, um mit den Gliedern der Verſammlung der General- Staaten in Anſehung der Auflagen auf die Ein- und Ausfuhr zu conferiren, die in dem Entwurfe, von den Mitteln, die Handlung dieſes Staats zu verbeſſern, vorgetragen worden, ſo der Statt- halter uͤbergeben hat. Man wird auch nach der Ruͤckkunft Sr. Durchl. Hoh. ſich uͤber die Voll- ziehung der Verordnungen berathſchlagen, die zu dieſem Endzwecke gereichen, damit man mit dem Eifer daran arbeiten koͤnne, den das allgemeine Beſte erfordere, ohne ſich durch die nichtigen Ver- ſtellungen abhalten zu laſſen, welche aus den Vor- urtheilen fuͤr die alten Gebraͤuche, oder aus der eingebildeten Furcht entſtehen koͤnnen, den Nach- baren Argwohn zu verurſachen. Die Handeln- den Nationen, welche einen Theil des Commercii der Republik an ſich gezogen, haben geglaubet, durch das natuͤrliche Recht ſich dieſes Vortheils zu Nutze zu machen, berechtiget zu ſeyn. Eben dieſes Recht giebt der Republik noch jetzo die Freyheit, ſich zu bemuͤhen, dieſe Handlung in ihren vorigen Zuſtand zu ſetzen, und ſich aller der Mittel zu bedienen, die mit den Tractaten und der mit den Maͤchten aufgerichteten Freundſchaft beſtehen koͤnnen. Eben dieſes wird auch in dem gedachten Entwurfe in Erwaͤgung gezogen, da zu gleicher Zeit in demſelben auf die Verringe- rung der Abgaben von der Ein- und Ausfuhr und der Durchfahrt, als eines der groͤßten Mittel, gedrungen wird, die Theile der Handlung, die zu Grunde gegangen, oder von ihrer erſten Quelle abgeleitet ſind, wieder herzuſtellen. Die Verglei- chung des vorigen Jahrhunderts mit dem gegen- waͤrtigen giebt einen uͤberzeugenden Beweis da- von, wenn man betrachtet, auf welchem Fuſſe die Handlung der Republik mit Spanien, Portugal, Italien und Frankreich geſtanden, welche die Waa- rin von Norden und der Oſt-See uͤber Holland em- pfangē, anſtatt daß dieſe Nationen dieſelben itzo ent- weder mit ihren eigenen Schiffen holen, oder dieſel- ben vermittelſt der Hanſeatiſchen Staͤdte erhalten. Was die Mittel anbetrifft, die ſich in Anſehung dieſer Betrachtungen am bequemſten anwenden laſſen, ſcheinet es, daß die Errichtung eines freyen Havens dasjenige ſey, welches fuͤr das fuͤglichſte gehalten wird, das iſt eines freyen eingeſchraͤnk- ten Havens, der bloß die verbotenen Waaren und diejenigen ausſchlieſſet, deren Ausfuhr dem Staate nachtheilig ſeyn koͤnnte. Der angezeigte Ent- wurf bemerket ſowol diejenigen, deren Einfuhr, als auch die Beſchaffenheit derer, davon die Aus- fuhr verboten iſt. Das Verbot der erſtern gruͤn- det ſich auf ihre Verbindung mit den Manufactu- ren des Landes, und der andern auf den Nachtheil, der, dem Staate uͤberhaupt dadurch zuwachſen koͤnnte. Von gelehrten Sachen. Breßlau. Korn hat drucken laſſen: Politi- ſche Betrachtungen uͤber die verſchiedene Ar- ten der Steuren. Entworfen von Joh. Wilh.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1610910_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1610910_1751/3
Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 161, Hamburg, 9. Oktober 1751, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1610910_1751/3>, abgerufen am 29.03.2024.