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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 65, 25. April 1741.

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[Spaltenumbruch] haben, wofern es möglich gewesen wäre. Man merkte
einen wahrhaften Wettstreit unter diesen Corps, und
eines wollte immer den Vorzug vor dem andern ge-
winnen. Man muß indessen dem Feind die Gerech-
tigkeit wiederfahren lassen, und sagen, daß seine Ca-
vallerie mit aller ersinnlichen Herzhaftigkeit gefoch-
ten hat. Sie fiel unsere Jnfanterie etliche mal nach
einander an, ohne den Muth durch deren erschreckli-
ches Feuer und unerhörten Widerstand zu verlieren.
Der Feind soll, wie versichert wird, viele Generals,
und eine zahlreiche Menge von Officiers verlohren
haben.

Sie sehen also, mein Herr, daß es ein vollkomme-
ner Sieg ist, den wir erfochten haben, ja der Feind
selbst kann solches nicht leugnen, da er seine Retirade
fast in einem Athen bis jenseits Neuße genommen.
Den Tag nach der Schlacht ließ der König Brieg be-
rennen, und vertheilte die Armee in die herum liegen-
den Gegenden. Man stimmete hernach das Te
Deum Laudamus
an, und selbigen Tages traf der
Herzog von Holstein mit dem Corps, das im verwi-
chenen Winter unter seinem Commando um Schweid-
nitz, Frankenstein, Münsterberg etc. gestanden, bey
uns ein.


Vorigen Montag wurde bey Hofe um des Hochse-
ligen Prinzen Friedrichs Hoheit, welche dero glor-
reiches Leben in der am 10ten des jetzigen Monats
ohnweit Mollwitz bey Brieg in Schlesien vor die Kö-
nigl. Preußische Armee so ungemein vortheilhaft aus-
gefallenen Action auf dem Bette der Ehren beschlos-
sen haben, die Trauer angelegt. Wer so glücklich ge-
wesen ist, die unvergleichlichen Eigenschaften dieses
nunmehro in GOtt ruhenden vollkommenen Prinzen
in der Nähe zu bewundern, der wird seiner Helden-
Gruft ein gerechtes Thränen-Opfer unmöglich ver-
sagen können. Man wiedmet dem unsterblichen An-
denken Sr. Hoheit aus unterthänigster und Ehr-
furchts voller Wehmuth hiermit folgendes:

Prinz! Dessen Helden-Blut den Sieges-Platz
bespritzt,
Du hast der Preussen Recht bey Mollwitz mi
beschützt,
Du stirbst, dies thut uns weh; doch ewig soll auf
Erden
Dein Ruhm erkannt, verehrt, geliebt, bewundert
werden.

J. V. K.

Von Breßlau wird gemeldet, daß daselbst der Hr.
Obriste von Cammas an einem hitzigen Fieber das
[Spaltenumbruch] Zeitliche mit dem Ewigen verwechselt hat, und wie
verlautet, so ist dessen erledigtes Regiment von Sr.
Königl. Majestät dem bisher bey dem Prinz Leopoldi-
schen Regiment gestandenen Herrn Obristen von
Moulin allergnädigst verliehen worden. Aus Leipzig
vernimmt man, daß der Marschall von Frankreich,
Graf von Bell-Jsle, vorigen Sonnabend daselbst
eingetroffen sey, und seine Reise nach Schlesien zu Sr.
Königl. Majestät, unserm allergnädigsten Herrn, un-
gesäumt weiter fortgesetzet habe.


Jn der verflossenen Woche ist der Hochedle und
Hochgelahrte Herr Johann Ulrich Pauli, beyder
Rechten Doctor, Hochverdienter Rathmann dieser
Stadt, Colonell-Herr zu St. Catharinen, ehemaliger
Amtmann zu Ritzebüttel, zu Glüde bey Bremerförde,
da Se. Hochweisheiten in Obrigkeitlicher Verrich-
tung ausgereiset waren, an einem Steckfluß im
59sten Jahre seines Alters gestorben.




Von neuen gelehrten Sachen.
Copenhagen.

Bey dem Universitäts-Buch-
drucker Höpfner hat folgende Abhandlung die Presse
verlassen: Schediasma anatomico practicum exhi-
bens Thesium Decadem ex arte obstetricandi de-
promptam de Musculo Ruyschii in Uteri Fundo
quod publicae Eruditorum disquisitioni submittit
Fridericus de Buchwald, Med Doct.
in Quart, 19.
Seiten. Der Herr Verfasser erinnert mit allem
Recht, ehe er seine Sätze von dem Mäuslein der Mut-
ter erweislich macht, daß alle Theile der Arzney-Wis-
senschaft auf das genaueste unter einander verbunden
sind. Er hat sich in Frankreich die Ausübung der
Hebammen-Kunst bekannt gemacht, ein Kenntniß,
welches ein geschickter Arzt niemals entbehren kann.
Jn diesen Sätzen bemühet sich der Herr Verfasser, ei-
ne deutliche Beschreibung von dem Mäuslein der
Mutter zu geben, alsdann wird gewiesen, was es bey
der Gebuhrt vor Nutzen habe.




Es wird hiemit notificiret, daß die vor kurzen be-
kannt gemachte Verkaufung einiger auf Schmol be-
findlichen Pferde und Füllen nicht auf Schmol, son-
dern in Kiel den 3. May a. c. Vormittags durch den
gerichtlich-bestellten Reventlauischen Procuratorem,
Hrn. Johann Wilhelm Prangen, ohnfehlbar werde
beschaffet, auch die Verkaufung der Reventlauischen
Mobilien im bevorstehenden Kieler Johannis-Mark-
te werde besorget werden, wornach sich alle Liebhaber
zu achten, auch eine eigene Designation der Mobilien
vorhero zu gewärtigen haben.


[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] haben, wofern es moͤglich geweſen waͤre. Man merkte
einen wahrhaften Wettſtreit unter dieſen Corps, und
eines wollte immer den Vorzug vor dem andern ge-
winnen. Man muß indeſſen dem Feind die Gerech-
tigkeit wiederfahren laſſen, und ſagen, daß ſeine Ca-
vallerie mit aller erſinnlichen Herzhaftigkeit gefoch-
ten hat. Sie fiel unſere Jnfanterie etliche mal nach
einander an, ohne den Muth durch deren erſchreckli-
ches Feuer und unerhoͤrten Widerſtand zu verlieren.
Der Feind ſoll, wie verſichert wird, viele Generals,
und eine zahlreiche Menge von Officiers verlohren
haben.

Sie ſehen alſo, mein Herr, daß es ein vollkomme-
ner Sieg iſt, den wir erfochten haben, ja der Feind
ſelbſt kann ſolches nicht leugnen, da er ſeine Retirade
faſt in einem Athen bis jenſeits Neuße genommen.
Den Tag nach der Schlacht ließ der Koͤnig Brieg be-
rennen, und vertheilte die Armee in die herum liegen-
den Gegenden. Man ſtimmete hernach das Te
Deum Laudamus
an, und ſelbigen Tages traf der
Herzog von Holſtein mit dem Corps, das im verwi-
chenen Winter unter ſeinem Com̃ando um Schweid-
nitz, Frankenſtein, Muͤnſterberg ꝛc. geſtanden, bey
uns ein.


Vorigen Montag wurde bey Hofe um des Hochſe-
ligen Prinzen Friedrichs Hoheit, welche dero glor-
reiches Leben in der am 10ten des jetzigen Monats
ohnweit Mollwitz bey Brieg in Schleſien vor die Koͤ-
nigl. Preußiſche Armee ſo ungemein vortheilhaft aus-
gefallenen Action auf dem Bette der Ehren beſchloſ-
ſen haben, die Trauer angelegt. Wer ſo gluͤcklich ge-
weſen iſt, die unvergleichlichen Eigenſchaften dieſes
nunmehro in GOtt ruhenden vollkommenen Prinzen
in der Naͤhe zu bewundern, der wird ſeiner Helden-
Gruft ein gerechtes Thraͤnen-Opfer unmoͤglich ver-
ſagen koͤnnen. Man wiedmet dem unſterblichen An-
denken Sr. Hoheit aus unterthaͤnigſter und Ehr-
furchts voller Wehmuth hiermit folgendes:

Prinz! Deſſen Helden-Blut den Sieges-Platz
beſpritzt,
Du haſt der Preuſſen Recht bey Mollwitz mi
beſchuͤtzt,
Du ſtirbſt, dies thut uns weh; doch ewig ſoll auf
Erden
Dein Ruhm erkannt, verehrt, geliebt, bewundert
werden.

J. V. K.

Von Breßlau wird gemeldet, daß daſelbſt der Hr.
Obriſte von Cammas an einem hitzigen Fieber das
[Spaltenumbruch] Zeitliche mit dem Ewigen verwechſelt hat, und wie
verlautet, ſo iſt deſſen erledigtes Regiment von Sr.
Koͤnigl. Majeſtaͤt dem bisher bey dem Prinz Leopoldi-
ſchen Regiment geſtandenen Herrn Obriſten von
Moulin allergnaͤdigſt verliehen worden. Aus Leipzig
vernimmt man, daß der Marſchall von Frankreich,
Graf von Bell-Jsle, vorigen Sonnabend daſelbſt
eingetroffen ſey, und ſeine Reiſe nach Schleſien zu Sr.
Koͤnigl. Majeſtaͤt, unſerm allergnaͤdigſten Herrn, un-
geſaͤumt weiter fortgeſetzet habe.


Jn der verfloſſenen Woche iſt der Hochedle und
Hochgelahrte Herr Johann Ulrich Pauli, beyder
Rechten Doctor, Hochverdienter Rathmann dieſer
Stadt, Colonell-Herr zu St. Catharinen, ehemaliger
Amtmann zu Ritzebuͤttel, zu Gluͤde bey Bremerfoͤrde,
da Se. Hochweisheiten in Obrigkeitlicher Verrich-
tung ausgereiſet waren, an einem Steckfluß im
59ſten Jahre ſeines Alters geſtorben.




Von neuen gelehrten Sachen.
Copenhagen.

Bey dem Univerſitaͤts-Buch-
drucker Hoͤpfner hat folgende Abhandlung die Preſſe
verlaſſen: Schediaſma anatomico practicum exhi-
bens Theſium Decadem ex arte obſtetricandi de-
promptam de Muſculo Ruyſchii in Uteri Fundo
quod publicæ Eruditorum diſquiſitioni ſubmittit
Fridericus de Buchwald, Med Doct.
in Quart, 19.
Seiten. Der Herr Verfaſſer erinnert mit allem
Recht, ehe er ſeine Saͤtze von dem Maͤuslein der Mut-
ter erweislich macht, daß alle Theile der Arzney-Wiſ-
ſenſchaft auf das genaueſte unter einander verbunden
ſind. Er hat ſich in Frankreich die Ausuͤbung der
Hebammen-Kunſt bekannt gemacht, ein Kenntniß,
welches ein geſchickter Arzt niemals entbehren kann.
Jn dieſen Saͤtzen bemuͤhet ſich der Herr Verfaſſer, ei-
ne deutliche Beſchreibung von dem Maͤuslein der
Mutter zu geben, alsdann wird gewieſen, was es bey
der Gebuhrt vor Nutzen habe.




Es wird hiemit notificiret, daß die vor kurzen be-
kannt gemachte Verkaufung einiger auf Schmol be-
findlichen Pferde und Fuͤllen nicht auf Schmol, ſon-
dern in Kiel den 3. May a. c. Vormittags durch den
gerichtlich-beſtellten Reventlauiſchen Procuratorem,
Hrn. Johann Wilhelm Prangen, ohnfehlbar werde
beſchaffet, auch die Verkaufung der Reventlauiſchen
Mobilien im bevorſtehenden Kieler Johañis-Mark-
te werde beſorget werden, wornach ſich alle Liebhaber
zu achten, auch eine eigene Deſignation der Mobilien
vorhero zu gewaͤrtigen haben.


[Ende Spaltensatz]
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[[4]/0004] haben, wofern es moͤglich geweſen waͤre. Man merkte einen wahrhaften Wettſtreit unter dieſen Corps, und eines wollte immer den Vorzug vor dem andern ge- winnen. Man muß indeſſen dem Feind die Gerech- tigkeit wiederfahren laſſen, und ſagen, daß ſeine Ca- vallerie mit aller erſinnlichen Herzhaftigkeit gefoch- ten hat. Sie fiel unſere Jnfanterie etliche mal nach einander an, ohne den Muth durch deren erſchreckli- ches Feuer und unerhoͤrten Widerſtand zu verlieren. Der Feind ſoll, wie verſichert wird, viele Generals, und eine zahlreiche Menge von Officiers verlohren haben. Sie ſehen alſo, mein Herr, daß es ein vollkomme- ner Sieg iſt, den wir erfochten haben, ja der Feind ſelbſt kann ſolches nicht leugnen, da er ſeine Retirade faſt in einem Athen bis jenſeits Neuße genommen. Den Tag nach der Schlacht ließ der Koͤnig Brieg be- rennen, und vertheilte die Armee in die herum liegen- den Gegenden. Man ſtimmete hernach das Te Deum Laudamus an, und ſelbigen Tages traf der Herzog von Holſtein mit dem Corps, das im verwi- chenen Winter unter ſeinem Com̃ando um Schweid- nitz, Frankenſtein, Muͤnſterberg ꝛc. geſtanden, bey uns ein. Berlin, den 22. April. Vorigen Montag wurde bey Hofe um des Hochſe- ligen Prinzen Friedrichs Hoheit, welche dero glor- reiches Leben in der am 10ten des jetzigen Monats ohnweit Mollwitz bey Brieg in Schleſien vor die Koͤ- nigl. Preußiſche Armee ſo ungemein vortheilhaft aus- gefallenen Action auf dem Bette der Ehren beſchloſ- ſen haben, die Trauer angelegt. Wer ſo gluͤcklich ge- weſen iſt, die unvergleichlichen Eigenſchaften dieſes nunmehro in GOtt ruhenden vollkommenen Prinzen in der Naͤhe zu bewundern, der wird ſeiner Helden- Gruft ein gerechtes Thraͤnen-Opfer unmoͤglich ver- ſagen koͤnnen. Man wiedmet dem unſterblichen An- denken Sr. Hoheit aus unterthaͤnigſter und Ehr- furchts voller Wehmuth hiermit folgendes: Prinz! Deſſen Helden-Blut den Sieges-Platz beſpritzt, Du haſt der Preuſſen Recht bey Mollwitz mi beſchuͤtzt, Du ſtirbſt, dies thut uns weh; doch ewig ſoll auf Erden Dein Ruhm erkannt, verehrt, geliebt, bewundert werden. J. V. K. Von Breßlau wird gemeldet, daß daſelbſt der Hr. Obriſte von Cammas an einem hitzigen Fieber das Zeitliche mit dem Ewigen verwechſelt hat, und wie verlautet, ſo iſt deſſen erledigtes Regiment von Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt dem bisher bey dem Prinz Leopoldi- ſchen Regiment geſtandenen Herrn Obriſten von Moulin allergnaͤdigſt verliehen worden. Aus Leipzig vernimmt man, daß der Marſchall von Frankreich, Graf von Bell-Jsle, vorigen Sonnabend daſelbſt eingetroffen ſey, und ſeine Reiſe nach Schleſien zu Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt, unſerm allergnaͤdigſten Herrn, un- geſaͤumt weiter fortgeſetzet habe. Hamburg, den 25. April. Jn der verfloſſenen Woche iſt der Hochedle und Hochgelahrte Herr Johann Ulrich Pauli, beyder Rechten Doctor, Hochverdienter Rathmann dieſer Stadt, Colonell-Herr zu St. Catharinen, ehemaliger Amtmann zu Ritzebuͤttel, zu Gluͤde bey Bremerfoͤrde, da Se. Hochweisheiten in Obrigkeitlicher Verrich- tung ausgereiſet waren, an einem Steckfluß im 59ſten Jahre ſeines Alters geſtorben. Von neuen gelehrten Sachen. Copenhagen. Bey dem Univerſitaͤts-Buch- drucker Hoͤpfner hat folgende Abhandlung die Preſſe verlaſſen: Schediaſma anatomico practicum exhi- bens Theſium Decadem ex arte obſtetricandi de- promptam de Muſculo Ruyſchii in Uteri Fundo quod publicæ Eruditorum diſquiſitioni ſubmittit Fridericus de Buchwald, Med Doct. in Quart, 19. Seiten. Der Herr Verfaſſer erinnert mit allem Recht, ehe er ſeine Saͤtze von dem Maͤuslein der Mut- ter erweislich macht, daß alle Theile der Arzney-Wiſ- ſenſchaft auf das genaueſte unter einander verbunden ſind. Er hat ſich in Frankreich die Ausuͤbung der Hebammen-Kunſt bekannt gemacht, ein Kenntniß, welches ein geſchickter Arzt niemals entbehren kann. Jn dieſen Saͤtzen bemuͤhet ſich der Herr Verfaſſer, ei- ne deutliche Beſchreibung von dem Maͤuslein der Mutter zu geben, alsdann wird gewieſen, was es bey der Gebuhrt vor Nutzen habe. Es wird hiemit notificiret, daß die vor kurzen be- kannt gemachte Verkaufung einiger auf Schmol be- findlichen Pferde und Fuͤllen nicht auf Schmol, ſon- dern in Kiel den 3. May a. c. Vormittags durch den gerichtlich-beſtellten Reventlauiſchen Procuratorem, Hrn. Johann Wilhelm Prangen, ohnfehlbar werde beſchaffet, auch die Verkaufung der Reventlauiſchen Mobilien im bevorſtehenden Kieler Johañis-Mark- te werde beſorget werden, wornach ſich alle Liebhaber zu achten, auch eine eigene Deſignation der Mobilien vorhero zu gewaͤrtigen haben.

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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 65, 25. April 1741, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_652504_1741/4>, abgerufen am 29.03.2024.