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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.

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8.

Wenn König Friederichs Lob auf die
Humanität Ihnen gefällig gewesen, so
laßen Sie sich einige kürzere Gedanken und
Maximen vortragen, die ich in diesen an-
genehmen Briefen bezeichnet.


"Traurige Folge der menschlichen Hin-
fälligkeit! der Mensch ist nicht alle Tage sich
selbst gleich. Oft zerstören sich ihre Ent-
schlüße eben so schnell, als sie sie faßten.
Der Spanier sagt sehr vernünftig: "dieser

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8.

Wenn Koͤnig Friederichs Lob auf die
Humanitaͤt Ihnen gefaͤllig geweſen, ſo
laßen Sie ſich einige kuͤrzere Gedanken und
Maximen vortragen, die ich in dieſen an-
genehmen Briefen bezeichnet.


„Traurige Folge der menſchlichen Hin-
faͤlligkeit! der Menſch iſt nicht alle Tage ſich
ſelbſt gleich. Oft zerſtoͤren ſich ihre Ent-
ſchluͤße eben ſo ſchnell, als ſie ſie faßten.
Der Spanier ſagt ſehr vernuͤnftig: „dieſer

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[81/0088] 8. Wenn Koͤnig Friederichs Lob auf die Humanitaͤt Ihnen gefaͤllig geweſen, ſo laßen Sie ſich einige kuͤrzere Gedanken und Maximen vortragen, die ich in dieſen an- genehmen Briefen bezeichnet. „Traurige Folge der menſchlichen Hin- faͤlligkeit! der Menſch iſt nicht alle Tage ſich ſelbſt gleich. Oft zerſtoͤren ſich ihre Ent- ſchluͤße eben ſo ſchnell, als ſie ſie faßten. Der Spanier ſagt ſehr vernuͤnftig: „dieſer F

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793/88>, abgerufen am 28.03.2024.