Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

zuverlässig verhüten, wenn man nur
folgende Mittel braucht: die Wunde
muss gleich mit Salzwasser ausgewa-
schen, sodann geschröpft, und das Ein-
schneiden und Aussaugen so oft wieder-
holt werden, bis gar kein Blut mehr
herauskommt. Hierauf wird sie mit
dem glühenden Eisen oder Schiesspulver
ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen
in starker Eiterung erhalten. Innerlich
wird die Belladonna, als das bewährte-
ste Mittel, genommen, wozu aber der
Rath eines Arztes nöthig ist.

6. Einige, mehr zufällige Gifte.

Es giebt noch einige Ansteckungs-
gifte, die nicht allemal, sondern nur
unter gewissen Umständen, bey man-
chen Krankheiten entstehen. Diese
Krankheiten sind: der Scorbut, der
Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf-
grind, die Ruhr, die Lungensucht, die
Gicht, der fieberhafte Friesel. Diese
Krankheiten sind keineswegs immer an-
steckend, aber sie können es werden

zuverläſſig verhüten, wenn man nur
folgende Mittel braucht: die Wunde
muſs gleich mit Salzwaſſer ausgewa-
ſchen, ſodann geſchröpft, und das Ein-
ſchneiden und Ausſaugen ſo oft wieder-
holt werden, bis gar kein Blut mehr
herauskommt. Hierauf wird ſie mit
dem glühenden Eiſen oder Schieſspulver
ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen
in ſtarker Eiterung erhalten. Innerlich
wird die Belladonna, als das bewährte-
ſte Mittel, genommen, wozu aber der
Rath eines Arztes nöthig iſt.

6. Einige, mehr zufällige Gifte.

Es giebt noch einige Anſteckungs-
gifte, die nicht allemal, ſondern nur
unter gewiſſen Umſtänden, bey man-
chen Krankheiten entſtehen. Dieſe
Krankheiten ſind: der Scorbut, der
Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf-
grind, die Ruhr, die Lungenſucht, die
Gicht, der fieberhafte Frieſel. Dieſe
Krankheiten ſind keineswegs immer an-
ſteckend, aber ſie können es werden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0481" n="453"/>
zuverlä&#x017F;&#x017F;ig verhüten, wenn man nur<lb/>
folgende Mittel braucht: die Wunde<lb/>
mu&#x017F;s gleich mit Salzwa&#x017F;&#x017F;er ausgewa-<lb/>
&#x017F;chen, &#x017F;odann ge&#x017F;chröpft, und das Ein-<lb/>
&#x017F;chneiden und Aus&#x017F;augen &#x017F;o oft wieder-<lb/>
holt werden, bis gar kein Blut mehr<lb/>
herauskommt. Hierauf wird &#x017F;ie mit<lb/>
dem glühenden Ei&#x017F;en oder Schie&#x017F;spulver<lb/>
ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen<lb/>
in &#x017F;tarker Eiterung erhalten. Innerlich<lb/>
wird die <hi rendition="#i">Belladonna</hi>, als das bewährte-<lb/>
&#x017F;te Mittel, genommen, wozu aber der<lb/>
Rath eines Arztes nöthig i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>6. <hi rendition="#i">Einige, mehr zufällige Gifte.</hi></head><lb/>
              <p>Es giebt noch einige An&#x017F;teckungs-<lb/>
gifte, die nicht allemal, &#x017F;ondern nur<lb/>
unter gewi&#x017F;&#x017F;en Um&#x017F;tänden, bey man-<lb/>
chen Krankheiten ent&#x017F;tehen. Die&#x017F;e<lb/>
Krankheiten &#x017F;ind: der Scorbut, der<lb/>
Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf-<lb/>
grind, die Ruhr, die Lungen&#x017F;ucht, die<lb/>
Gicht, der fieberhafte Frie&#x017F;el. Die&#x017F;e<lb/>
Krankheiten &#x017F;ind keineswegs immer an-<lb/>
&#x017F;teckend, aber &#x017F;ie können es werden<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[453/0481] zuverläſſig verhüten, wenn man nur folgende Mittel braucht: die Wunde muſs gleich mit Salzwaſſer ausgewa- ſchen, ſodann geſchröpft, und das Ein- ſchneiden und Ausſaugen ſo oft wieder- holt werden, bis gar kein Blut mehr herauskommt. Hierauf wird ſie mit dem glühenden Eiſen oder Schieſspulver ausgebrennt, und dann 7 bis 8 Wochen in ſtarker Eiterung erhalten. Innerlich wird die Belladonna, als das bewährte- ſte Mittel, genommen, wozu aber der Rath eines Arztes nöthig iſt. 6. Einige, mehr zufällige Gifte. Es giebt noch einige Anſteckungs- gifte, die nicht allemal, ſondern nur unter gewiſſen Umſtänden, bey man- chen Krankheiten entſtehen. Dieſe Krankheiten ſind: der Scorbut, der Krebs, das Scharlachfieber, der Kopf- grind, die Ruhr, die Lungenſucht, die Gicht, der fieberhafte Frieſel. Dieſe Krankheiten ſind keineswegs immer an- ſteckend, aber ſie können es werden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/481
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/481>, abgerufen am 16.04.2024.