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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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XV.

Angenehme und mäsig genossne Sinnes-
und Gefühlsreize.



Sie wirken auf doppelte Art zur Verlän-
gerung des Lebens; Einmal, indem sie
unmittelbar auf die Lebenskraft influi-
ren, sie erwecken, erhöhen, verstärken,
und dann indem sie die Wirksamkeit der
ganzen Maschine vermehren, und so die
wichtigsten Organe der Restauration, die
Verdauungs- Circulations- und Abson-
derungswerkzeuge in regere Thätigkeit
setzen. Es ist daher eine gewisse Kultur
und Verfeinerung unsrer Sinnlichkeit
heilsam und nöthig, weil sie uns für
diese Genüsse empfänglicher macht, nur
darf sie nicht zu weit getrieben werden,
weil sonst kränkliche Empfindlichkeit
daraus entstehet. Auch muss bey der


XV.

Angenehme und mäſig genoſsne Sinnes-
und Gefühlsreize.



Sie wirken auf doppelte Art zur Verlän-
gerung des Lebens; Einmal, indem ſie
unmittelbar auf die Lebenskraft influi-
ren, ſie erwecken, erhöhen, verſtärken,
und dann indem ſie die Wirkſamkeit der
ganzen Maſchine vermehren, und ſo die
wichtigſten Organe der Reſtauration, die
Verdauungs- Circulations- und Abſon-
derungswerkzeuge in regere Thätigkeit
ſetzen. Es iſt daher eine gewiſſe Kultur
und Verfeinerung unſrer Sinnlichkeit
heilſam und nöthig, weil ſie uns für
dieſe Genüſſe empfänglicher macht, nur
darf ſie nicht zu weit getrieben werden,
weil ſonſt kränkliche Empfindlichkeit
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[626/0654] XV. Angenehme und mäſig genoſsne Sinnes- und Gefühlsreize. Sie wirken auf doppelte Art zur Verlän- gerung des Lebens; Einmal, indem ſie unmittelbar auf die Lebenskraft influi- ren, ſie erwecken, erhöhen, verſtärken, und dann indem ſie die Wirkſamkeit der ganzen Maſchine vermehren, und ſo die wichtigſten Organe der Reſtauration, die Verdauungs- Circulations- und Abſon- derungswerkzeuge in regere Thätigkeit ſetzen. Es iſt daher eine gewiſſe Kultur und Verfeinerung unſrer Sinnlichkeit heilſam und nöthig, weil ſie uns für dieſe Genüſſe empfänglicher macht, nur darf ſie nicht zu weit getrieben werden, weil ſonſt kränkliche Empfindlichkeit daraus entſtehet. Auch muſs bey der

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/654>, abgerufen am 29.03.2024.