Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Alexander von Humboldts physikalische Beobachtungen auf seiner Reise nach dem spanischen Amerika. Aus einem Brief desselben an Delametherie. In: Annalen der Physik, Bd. 4 (1800), S. 443-455.

Bild:
<< vorherige Seite


griffe ist, unter Segel zu gehn, in aller Eil zu
sagen, daß ich mit meinen astronomischen, phy-
sikalischen und chemischen Instrumenten, wohl be-
halten, und ohne daß sie den geringsten Schaden
genommen hätten, hier angekommen bin. Wäh-
rend der Ueberfahrt habe ich fleißig Versuche über
die chemische Mischung, die Durchsichtigkeit und
die Feuchtigkeit der atmosphärischen Luft, über
die Temperatur und Dichtigkeit des Meerwassers,
die Inclination der Magnet-Nadel, und über die In-
tensität der magnetischen Kraft angestellt. Meine
Ramsdenschen und Troughtonschen Sextanten und
der Chronometer von Louis Berthoud, (ein treff-
liches Instrument, das den Zeitunterschied zwischen
Paris und St. Croix auf Teneriffa zu 1St. 14' 25,5"
gab, indeß ihn Borda 1St. 14' 24" gefunden hatte,)
setzten mich in den Stand, den Ort, wo jede dieser
Beobachtungen angestellt wurde, mit großer Ge-
nauigkeit zu bestimmen; welches für die magneti-
schen Beobachtungen von Wichtigkeit ist.

Aber wie soll ich Ihnen in dieser Eil sagen, was
ich gesehn, und welchen Genuß mir der Aufenthalt
auf den Canarischen Inseln gewährt hat. Indeß fast
allen Naturforschern, die Indien besucht haben,

spanischen Seestadt in Süd-Amerika, (dem Hauptorte
in Neu-Andalusien, zwischen Guiana und Caracas.)
finden, und er den geraden Weg dahin von Corunna
über die Canarischen Inseln genommen zu haben,
dort auch einige Zeit noch sich erweisen zu wollen
scheint.     d. H.


griffe iſt, unter Segel zu gehn, in aller Eil zu
ſagen, daß ich mit meinen aſtronomiſchen, phy-
ſikaliſchen und chemiſchen Inſtrumenten, wohl be-
halten, und ohne daß ſie den geringſten Schaden
genommen hätten, hier angekommen bin. Wäh-
rend der Ueberfahrt habe ich fleißig Verſuche über
die chemiſche Miſchung, die Durchſichtigkeit und
die Feuchtigkeit der atmoſphäriſchen Luft, über
die Temperatur und Dichtigkeit des Meerwaſſers,
die Inclination der Magnet-Nadel, und über die In-
tenſität der magnetiſchen Kraft angeſtellt. Meine
Ramsdenſchen und Troughtonſchen Sextanten und
der Chronometer von Louis Berthoud, (ein treff-
liches Inſtrument, das den Zeitunterſchied zwiſchen
Paris und St. Croix auf Teneriffa zu 1St. 14′ 25,5″
gab, indeß ihn Borda 1St. 14′ 24″ gefunden hatte,)
ſetzten mich in den Stand, den Ort, wo jede dieſer
Beobachtungen angeſtellt wurde, mit großer Ge-
nauigkeit zu beſtimmen; welches für die magneti-
ſchen Beobachtungen von Wichtigkeit iſt.

Aber wie ſoll ich Ihnen in dieſer Eil ſagen, was
ich geſehn, und welchen Genuß mir der Aufenthalt
auf den Canariſchen Inſeln gewährt hat. Indeß faſt
allen Naturforſchern, die Indien beſucht haben,

ſpaniſchen Seeſtadt in Süd-Amerika, (dem Hauptorte
in Neu-Andaluſien, zwiſchen Guiana und Caracas.)
finden, und er den geraden Weg dahin von Corunna
über die Canariſchen Inſeln genommen zu haben,
dort auch einige Zeit noch ſich erweiſen zu wollen
ſcheint.     d. H.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0003" n="444"/><lb/>
griffe i&#x017F;t, unter Segel zu gehn, in aller Eil zu<lb/>
&#x017F;agen, daß ich mit meinen a&#x017F;tronomi&#x017F;chen, phy-<lb/>
&#x017F;ikali&#x017F;chen und chemi&#x017F;chen In&#x017F;trumenten, wohl be-<lb/>
halten, und ohne daß &#x017F;ie den gering&#x017F;ten Schaden<lb/>
genommen hätten, hier angekommen bin. Wäh-<lb/>
rend der Ueberfahrt habe ich fleißig Ver&#x017F;uche über<lb/>
die chemi&#x017F;che Mi&#x017F;chung, die Durch&#x017F;ichtigkeit und<lb/>
die Feuchtigkeit der atmo&#x017F;phäri&#x017F;chen Luft, über<lb/>
die Temperatur und Dichtigkeit des Meerwa&#x017F;&#x017F;ers,<lb/>
die Inclination der Magnet-Nadel, und über die In-<lb/>
ten&#x017F;ität der magneti&#x017F;chen Kraft ange&#x017F;tellt. Meine<lb/>
Ramsden&#x017F;chen und Troughton&#x017F;chen Sextanten und<lb/>
der Chronometer von <hi rendition="#g">Louis Berthoud</hi>, (ein treff-<lb/>
liches In&#x017F;trument, das den Zeitunter&#x017F;chied zwi&#x017F;chen<lb/>
Paris und St. Croix auf Teneriffa zu 1<hi rendition="#sup">St.</hi> 14&#x2032; 25,5&#x2033;<lb/>
gab, indeß ihn <hi rendition="#g">Borda</hi> 1<hi rendition="#sup">St.</hi> 14&#x2032; 24&#x2033; gefunden hatte,)<lb/>
&#x017F;etzten mich in den Stand, den Ort, wo jede die&#x017F;er<lb/>
Beobachtungen ange&#x017F;tellt wurde, mit großer Ge-<lb/>
nauigkeit zu be&#x017F;timmen; welches für die magneti-<lb/>
&#x017F;chen Beobachtungen von Wichtigkeit i&#x017F;t.</p>
        <p>Aber wie &#x017F;oll ich Ihnen in die&#x017F;er Eil &#x017F;agen, was<lb/>
ich ge&#x017F;ehn, und welchen Genuß mir der Aufenthalt<lb/>
auf den <hi rendition="#i">Canari&#x017F;chen In&#x017F;eln</hi> gewährt hat. Indeß fa&#x017F;t<lb/>
allen Naturfor&#x017F;chern, die Indien be&#x017F;ucht haben,<lb/><note xml:id="note01part02" prev="#note01part01" place="foot" n="*)">&#x017F;pani&#x017F;chen See&#x017F;tadt in Süd-Amerika, (dem Hauptorte<lb/>
in Neu-Andalu&#x017F;ien, zwi&#x017F;chen Guiana und Caracas.)<lb/>
finden, und er den geraden Weg dahin von Corunna<lb/>
über die Canari&#x017F;chen In&#x017F;eln genommen zu haben,<lb/>
dort auch einige Zeit noch &#x017F;ich erwei&#x017F;en zu wollen<lb/>
&#x017F;cheint. <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#i">d. H.</hi></note><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444/0003] griffe iſt, unter Segel zu gehn, in aller Eil zu ſagen, daß ich mit meinen aſtronomiſchen, phy- ſikaliſchen und chemiſchen Inſtrumenten, wohl be- halten, und ohne daß ſie den geringſten Schaden genommen hätten, hier angekommen bin. Wäh- rend der Ueberfahrt habe ich fleißig Verſuche über die chemiſche Miſchung, die Durchſichtigkeit und die Feuchtigkeit der atmoſphäriſchen Luft, über die Temperatur und Dichtigkeit des Meerwaſſers, die Inclination der Magnet-Nadel, und über die In- tenſität der magnetiſchen Kraft angeſtellt. Meine Ramsdenſchen und Troughtonſchen Sextanten und der Chronometer von Louis Berthoud, (ein treff- liches Inſtrument, das den Zeitunterſchied zwiſchen Paris und St. Croix auf Teneriffa zu 1St. 14′ 25,5″ gab, indeß ihn Borda 1St. 14′ 24″ gefunden hatte,) ſetzten mich in den Stand, den Ort, wo jede dieſer Beobachtungen angeſtellt wurde, mit großer Ge- nauigkeit zu beſtimmen; welches für die magneti- ſchen Beobachtungen von Wichtigkeit iſt. Aber wie ſoll ich Ihnen in dieſer Eil ſagen, was ich geſehn, und welchen Genuß mir der Aufenthalt auf den Canariſchen Inſeln gewährt hat. Indeß faſt allen Naturforſchern, die Indien beſucht haben, *) *) ſpaniſchen Seeſtadt in Süd-Amerika, (dem Hauptorte in Neu-Andaluſien, zwiſchen Guiana und Caracas.) finden, und er den geraden Weg dahin von Corunna über die Canariſchen Inſeln genommen zu haben, dort auch einige Zeit noch ſich erweiſen zu wollen ſcheint. d. H.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_delametherie_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_delametherie_1800/3
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Alexander von Humboldts physikalische Beobachtungen auf seiner Reise nach dem spanischen Amerika. Aus einem Brief desselben an Delametherie. In: Annalen der Physik, Bd. 4 (1800), S. 443-455, hier S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_delametherie_1800/3>, abgerufen am 28.03.2024.