Jch danke Jhnen, werthe Madam T * für das Vergnügen, welches Sie mir durch ihre Offenherzigkeit gemacht haben; ich versichre Sie dagegen meiner wahren Freundschaft und eines unermüdeten Ei- fers Jhnen zu dienen.
Sie wissen von meinem letzten Besuch, daß das Verlangen des Herrn T* nach einem Amte, durch die gnädigen Gesin- nungen ihres Fürsten zufrieden gestellt wird. Sie kennen meine Freude über den Gedanken, Sie bald aus dem sorgen- vollen Stande gezogen zu sehen, in wel- chem Sie schmachten. Darf ich Jhnen aber auch sagen, daß diese Freude mit dem Wunsch begleitet ist: Daß sie sich bemühen möchten, Jhren künftigen Wohl- stand für Sie und Jhre Kinder dauer- haft zu machen. Die Vergleichung ihres vorigen Wohlstandes und der kum- mervollen Jahre, die darauf erfolgten,
könnte
Fraͤulein von Sternheim an Frau T *.
Jch danke Jhnen, werthe Madam T * fuͤr das Vergnuͤgen, welches Sie mir durch ihre Offenherzigkeit gemacht haben; ich verſichre Sie dagegen meiner wahren Freundſchaft und eines unermuͤdeten Ei- fers Jhnen zu dienen.
Sie wiſſen von meinem letzten Beſuch, daß das Verlangen des Herrn T* nach einem Amte, durch die gnaͤdigen Geſin- nungen ihres Fuͤrſten zufrieden geſtellt wird. Sie kennen meine Freude uͤber den Gedanken, Sie bald aus dem ſorgen- vollen Stande gezogen zu ſehen, in wel- chem Sie ſchmachten. Darf ich Jhnen aber auch ſagen, daß dieſe Freude mit dem Wunſch begleitet iſt: Daß ſie ſich bemuͤhen moͤchten, Jhren kuͤnftigen Wohl- ſtand fuͤr Sie und Jhre Kinder dauer- haft zu machen. Die Vergleichung ihres vorigen Wohlſtandes und der kum- mervollen Jahre, die darauf erfolgten,
koͤnnte
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Fraͤulein von Sternheim
an
Frau T *.
Jch danke Jhnen, werthe Madam T *
fuͤr das Vergnuͤgen, welches Sie mir
durch ihre Offenherzigkeit gemacht haben;
ich verſichre Sie dagegen meiner wahren
Freundſchaft und eines unermuͤdeten Ei-
fers Jhnen zu dienen.
Sie wiſſen von meinem letzten Beſuch,
daß das Verlangen des Herrn T* nach
einem Amte, durch die gnaͤdigen Geſin-
nungen ihres Fuͤrſten zufrieden geſtellt
wird. Sie kennen meine Freude uͤber
den Gedanken, Sie bald aus dem ſorgen-
vollen Stande gezogen zu ſehen, in wel-
chem Sie ſchmachten. Darf ich Jhnen
aber auch ſagen, daß dieſe Freude mit
dem Wunſch begleitet iſt: Daß ſie ſich
bemuͤhen moͤchten, Jhren kuͤnftigen Wohl-
ſtand fuͤr Sie und Jhre Kinder dauer-
haft zu machen. Die Vergleichung ihres
vorigen Wohlſtandes und der kum-
mervollen Jahre, die darauf erfolgten,
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/318>, abgerufen am 29.03.2024.
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