Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.

Bild:
<< vorherige Seite
42.
Der Oberst Kicki an den Grafen
von Topf.

Ihrem Verlangen gemäß, sehr geehrter Herr, hab'
ich mich nach Herrn Valerius überall erkundigen lassen,
kann Ihnen aber leider nur einen unvollständigen trau¬
rig klingenden Bericht mittheilen. Die ihn umgebenden
Reiter haben ihn bis Nachmittags ungefähr 2 Uhr tap¬
fer bei Grochow kämpfen sehen, nach dem großen Ka¬
vallerieangriff der Russen ist er vermißt worden. Noch
weiß Niemand was ihm widerfahren, freilich ist es das
Wahrscheinlichste, daß er gefallen, es waren der Tod¬
ten so viele, der Feind drang bis auf unsere Stellun¬
gen, es ist fast unmöglich, das Schicksal eines Einzel¬
nen zu ermitteln.

Gestatten Sie mir, Herr Graf, die Versicherung
vorzüglicher Hochachtung, mit der ich die Ehre habe
zu sein etc. etc. --


42.
Der Oberst Kicki an den Grafen
von Topf.

Ihrem Verlangen gemäß, ſehr geehrter Herr, hab'
ich mich nach Herrn Valerius überall erkundigen laſſen,
kann Ihnen aber leider nur einen unvollſtändigen trau¬
rig klingenden Bericht mittheilen. Die ihn umgebenden
Reiter haben ihn bis Nachmittags ungefähr 2 Uhr tap¬
fer bei Grochow kämpfen ſehen, nach dem großen Ka¬
vallerieangriff der Ruſſen iſt er vermißt worden. Noch
weiß Niemand was ihm widerfahren, freilich iſt es das
Wahrſcheinlichſte, daß er gefallen, es waren der Tod¬
ten ſo viele, der Feind drang bis auf unſere Stellun¬
gen, es iſt faſt unmöglich, das Schickſal eines Einzel¬
nen zu ermitteln.

Geſtatten Sie mir, Herr Graf, die Verſicherung
vorzüglicher Hochachtung, mit der ich die Ehre habe
zu ſein ꝛc. ꝛc. —


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0204" n="192"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>42.<lb/><hi rendition="#b #g">Der Oberst Kicki an den Grafen<lb/>
von Topf.</hi><lb/></head>
        <dateline rendition="#right">Im März 1831.<lb/></dateline>
        <p>Ihrem Verlangen gemäß, &#x017F;ehr geehrter Herr, hab'<lb/>
ich mich nach Herrn Valerius überall erkundigen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
kann Ihnen aber leider nur einen unvoll&#x017F;tändigen trau¬<lb/>
rig klingenden Bericht mittheilen. Die ihn umgebenden<lb/>
Reiter haben ihn bis Nachmittags ungefähr 2 Uhr tap¬<lb/>
fer bei Grochow kämpfen &#x017F;ehen, nach dem großen Ka¬<lb/>
vallerieangriff der Ru&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t er vermißt worden. Noch<lb/>
weiß Niemand was ihm widerfahren, freilich i&#x017F;t es das<lb/>
Wahr&#x017F;cheinlich&#x017F;te, daß er gefallen, es waren der Tod¬<lb/>
ten &#x017F;o viele, der Feind drang bis auf un&#x017F;ere Stellun¬<lb/>
gen, es i&#x017F;t fa&#x017F;t unmöglich, das Schick&#x017F;al eines Einzel¬<lb/>
nen zu ermitteln.</p><lb/>
        <p>Ge&#x017F;tatten Sie mir, Herr Graf, die Ver&#x017F;icherung<lb/>
vorzüglicher Hochachtung, mit der ich die Ehre habe<lb/>
zu &#x017F;ein &#xA75B;c. &#xA75B;c. &#x2014;</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0204] 42. Der Oberst Kicki an den Grafen von Topf. Im März 1831. Ihrem Verlangen gemäß, ſehr geehrter Herr, hab' ich mich nach Herrn Valerius überall erkundigen laſſen, kann Ihnen aber leider nur einen unvollſtändigen trau¬ rig klingenden Bericht mittheilen. Die ihn umgebenden Reiter haben ihn bis Nachmittags ungefähr 2 Uhr tap¬ fer bei Grochow kämpfen ſehen, nach dem großen Ka¬ vallerieangriff der Ruſſen iſt er vermißt worden. Noch weiß Niemand was ihm widerfahren, freilich iſt es das Wahrſcheinlichſte, daß er gefallen, es waren der Tod¬ ten ſo viele, der Feind drang bis auf unſere Stellun¬ gen, es iſt faſt unmöglich, das Schickſal eines Einzel¬ nen zu ermitteln. Geſtatten Sie mir, Herr Graf, die Verſicherung vorzüglicher Hochachtung, mit der ich die Ehre habe zu ſein ꝛc. ꝛc. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833/204
Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833/204>, abgerufen am 29.03.2024.