Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

(o)
ris naturae vere talis zum Vorschein gekommen, nie-
mand an sein Jus naturae vere tale gedacht. Allein
der Ausgang giebt es, daß dies dem Herrn Prof.
niemahlen in den Sinn gekommen. Er gedencket des
Juris Naturae, womit wir uns bisher beholfen, in
seiner gantzen Schrift kaum zweymahl, und sagt
nichts mehr von demselben, als daß es nicht das rech-
te Jus Naturae sey. Er bessert und bauet also nicht
sondern reisset nieder. Er verwirft unser altes Jus
Naturae,
und bringt ein gantz neues zum Vorschein:
Doch will er nicht, daß wir uns nach demselben rich-
ten sollen: Er erlaubt uns bey dem alten zu bleiben:
Nur meynt er man müsse es nicht ein Recht der Na-
tur sondern ein natürliches Recht nennen. Eine
wichtige Anmerckung, die wohl wehrt ist, daß die
gantze Schaar der Gelehrten derselben weiter nach-
sinne!

No. XXX.
Auszug aus dem XLIXten Stücke der
Hamburgischen Berichte auf das
Jahr 1735.

Rostock vom 12 Jun. Hieselbst siehet man
eine Schrift unter folgenden Titel: Anmerckungen
in Form eines Briefes über den Abris eines neuen
Rechts der Natur, welchen der Hr. Prof. Manzel
zu Rostock in einer kleinen Schrift, die den Titel
führet: Primae lineae juris naturae vere talis secun-
dum principia sanae rationis
der Welt mitgethei-
let, 8. Kiel 1735. 10. Bogen. Der hiesige Hr.
Prof. Manzel hat vor 10 Jahren obige Schrift
auf einem Bogen herausgegeben, welche der Autor

besag-

(o)
ris naturæ verè talis zum Vorſchein gekommen, nie-
mand an ſein Jus naturæ verè tale gedacht. Allein
der Ausgang giebt es, daß dies dem Herrn Prof.
niemahlen in den Sinn gekommen. Er gedencket des
Juris Naturæ, womit wir uns bisher beholfen, in
ſeiner gantzen Schrift kaum zweymahl, und ſagt
nichts mehr von demſelben, als daß es nicht das rech-
te Jus Naturæ ſey. Er beſſert und bauet alſo nicht
ſondern reiſſet nieder. Er verwirft unſer altes Jus
Naturæ,
und bringt ein gantz neues zum Vorſchein:
Doch will er nicht, daß wir uns nach demſelben rich-
ten ſollen: Er erlaubt uns bey dem alten zu bleiben:
Nur meynt er man muͤſſe es nicht ein Recht der Na-
tur ſondern ein natuͤrliches Recht nennen. Eine
wichtige Anmerckung, die wohl wehrt iſt, daß die
gantze Schaar der Gelehrten derſelben weiter nach-
ſinne!

No. XXX.
Auszug aus dem XLIXten Stuͤcke der
Hamburgiſchen Berichte auf das
Jahr 1735.

Roſtock vom 12 Jun. Hieſelbſt ſiehet man
eine Schrift unter folgenden Titel: Anmerckungen
in Form eines Briefes uͤber den Abris eines neuen
Rechts der Natur, welchen der Hr. Prof. Manzel
zu Roſtock in einer kleinen Schrift, die den Titel
fuͤhret: Primæ lineæ juris naturæ verè talis ſecun-
dum principia ſanæ rationis
der Welt mitgethei-
let, 8. Kiel 1735. 10. Bogen. Der hieſige Hr.
Prof. Manzel hat vor 10 Jahren obige Schrift
auf einem Bogen herausgegeben, welche der Autor

beſag-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0985" n="893"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/><hi rendition="#aq">ris naturæ verè talis</hi> zum Vor&#x017F;chein gekommen, nie-<lb/>
mand an &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Jus naturæ verè tale</hi> gedacht. Allein<lb/>
der Ausgang giebt es, daß dies dem Herrn Prof.<lb/>
niemahlen in den Sinn gekommen. Er gedencket des<lb/><hi rendition="#aq">Juris Naturæ,</hi> womit wir uns bisher beholfen, in<lb/>
&#x017F;einer gantzen Schrift kaum zweymahl, und &#x017F;agt<lb/>
nichts mehr von dem&#x017F;elben, als daß es nicht das rech-<lb/>
te <hi rendition="#aq">Jus Naturæ</hi> &#x017F;ey. Er be&#x017F;&#x017F;ert und bauet al&#x017F;o nicht<lb/>
&#x017F;ondern rei&#x017F;&#x017F;et nieder. Er verwirft un&#x017F;er altes <hi rendition="#aq">Jus<lb/>
Naturæ,</hi> und bringt ein gantz neues zum Vor&#x017F;chein:<lb/>
Doch will er nicht, daß wir uns nach dem&#x017F;elben rich-<lb/>
ten &#x017F;ollen: Er erlaubt uns bey dem alten zu bleiben:<lb/>
Nur meynt er man mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e es nicht ein Recht der Na-<lb/>
tur &#x017F;ondern ein natu&#x0364;rliches Recht nennen. Eine<lb/>
wichtige Anmerckung, die wohl wehrt i&#x017F;t, daß die<lb/>
gantze Schaar der Gelehrten der&#x017F;elben weiter nach-<lb/>
&#x017F;inne!</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">No. XXX.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Auszug aus dem</hi> <hi rendition="#aq">XLIX</hi> <hi rendition="#b">ten Stu&#x0364;cke der<lb/>
Hamburgi&#x017F;chen Berichte auf das<lb/>
Jahr 1735.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ro&#x017F;tock</hi> vom 12 Jun. Hie&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;iehet man<lb/>
eine Schrift unter folgenden Titel: Anmerckungen<lb/>
in Form eines Briefes u&#x0364;ber den Abris eines neuen<lb/>
Rechts der Natur, welchen der Hr. Prof. Manzel<lb/>
zu Ro&#x017F;tock in einer kleinen Schrift, die den Titel<lb/>
fu&#x0364;hret: <hi rendition="#aq">Primæ lineæ juris naturæ verè talis &#x017F;ecun-<lb/>
dum principia &#x017F;anæ rationis</hi> der Welt mitgethei-<lb/>
let, 8. Kiel 1735. 10. Bogen. Der hie&#x017F;ige Hr.<lb/>
Prof. Manzel hat vor 10 Jahren obige Schrift<lb/>
auf einem Bogen herausgegeben, welche der Autor<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">be&#x017F;ag-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[893/0985] (o) ris naturæ verè talis zum Vorſchein gekommen, nie- mand an ſein Jus naturæ verè tale gedacht. Allein der Ausgang giebt es, daß dies dem Herrn Prof. niemahlen in den Sinn gekommen. Er gedencket des Juris Naturæ, womit wir uns bisher beholfen, in ſeiner gantzen Schrift kaum zweymahl, und ſagt nichts mehr von demſelben, als daß es nicht das rech- te Jus Naturæ ſey. Er beſſert und bauet alſo nicht ſondern reiſſet nieder. Er verwirft unſer altes Jus Naturæ, und bringt ein gantz neues zum Vorſchein: Doch will er nicht, daß wir uns nach demſelben rich- ten ſollen: Er erlaubt uns bey dem alten zu bleiben: Nur meynt er man muͤſſe es nicht ein Recht der Na- tur ſondern ein natuͤrliches Recht nennen. Eine wichtige Anmerckung, die wohl wehrt iſt, daß die gantze Schaar der Gelehrten derſelben weiter nach- ſinne! No. XXX. Auszug aus dem XLIXten Stuͤcke der Hamburgiſchen Berichte auf das Jahr 1735. Roſtock vom 12 Jun. Hieſelbſt ſiehet man eine Schrift unter folgenden Titel: Anmerckungen in Form eines Briefes uͤber den Abris eines neuen Rechts der Natur, welchen der Hr. Prof. Manzel zu Roſtock in einer kleinen Schrift, die den Titel fuͤhret: Primæ lineæ juris naturæ verè talis ſecun- dum principia ſanæ rationis der Welt mitgethei- let, 8. Kiel 1735. 10. Bogen. Der hieſige Hr. Prof. Manzel hat vor 10 Jahren obige Schrift auf einem Bogen herausgegeben, welche der Autor beſag-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Verlagsangabe wurde ermittelt (vgl. http://op… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/985
Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/985>, abgerufen am 28.03.2024.