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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. In fiducia.

Diß ist der liebhabenden Seelen erste Hoheit / auß derselben fliesset die andere / nemblich Frewdigkeit am Tage deß Gerichts. V. 17. 18.Davon saget Johannes: Daran ist die Liebe völlig bey vns / auff daß wir eine Frewdigkeit haben am Tage deß Gerichtes / denn gleich wie er ist / so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe / sondern die völlige Liebe treibet die Furcht auß / denn die Furcht hat Pein / wer sich aber fürchtet / der ist nicht völlig in der Liebe.

Subjectum.

Johannes redet hie von einer völligen Liebe. Es ist die Liebe offt schwach in vns / wann die Liebe nicht wircket / was sie wircken soll. Doch wird die Liebe völlig bey vns / so offt wir durch Erkäntnüß der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu vnserm HERRN / angezündet werden zur rechtschaffenen vngefärbten Gegenliebe. Dann was vns hie mangelt / das wird alles erstattet / durch die überflüssige Liebe JEsu Christi / der vns von GOtt gemacht ist zur Gerechtigkeit.

Praedicatum.

Bey welchem nun die Liebe völlig geworden ist / der hat diese Hoheit: Er fürchtet sich nicht / sondern hat Frewdigkeit am Tage deß Gerichtes. Die völlige Liebe leidet keine Furcht / sondern treibet die Furcht auß. Wann GOtt mit seinem Gerichte auffwachet / die gottlose Welt zu straffen / so fürchtet sich die Gottliebende Seele nicht / als würde jhr etwas böses von GOtt widerfahren / sondern sie hat Frewdigkeit. Vnd das ist die Frewdigkeit / daß die Gottliebende Seele nichts böses fürchtet / sondern alles gutes vnd liebes von GOtt erwartet / auch wenn sich Gott stellet / als zürne er.

Fundamentum.

Die Vrsach dieser Hoheit ist: Denn gleich wie GOtt ist / so seynd auch wir in dieser Welt. Wie ist GOtt in der

[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. In fiducia.

Diß ist der liebhabenden Seelen erste Hoheit / auß derselben fliesset die andere / nemblich Frewdigkeit am Tage deß Gerichts. V. 17. 18.Davon saget Johannes: Daran ist die Liebe völlig bey vns / auff daß wir eine Frewdigkeit haben am Tage deß Gerichtes / denn gleich wie er ist / so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe / sondern die völlige Liebe treibet die Furcht auß / denn die Furcht hat Pein / wer sich aber fürchtet / der ist nicht völlig in der Liebe.

Subjectum.

Johannes redet hie von einer völligen Liebe. Es ist die Liebe offt schwach in vns / wann die Liebe nicht wircket / was sie wircken soll. Doch wird die Liebe völlig bey vns / so offt wir durch Erkäntnüß der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu vnserm HERRN / angezündet werden zur rechtschaffenen vngefärbten Gegenliebe. Dann was vns hie mangelt / das wird alles erstattet / durch die überflüssige Liebe JEsu Christi / der vns von GOtt gemacht ist zur Gerechtigkeit.

Praedicatum.

Bey welchem nun die Liebe völlig geworden ist / der hat diese Hoheit: Er fürchtet sich nicht / sondern hat Frewdigkeit am Tage deß Gerichtes. Die völlige Liebe leidet keine Furcht / sondern treibet die Furcht auß. Wann GOtt mit seinem Gerichte auffwachet / die gottlose Welt zu straffen / so fürchtet sich die Gottliebende Seele nicht / als würde jhr etwas böses von GOtt widerfahren / sondern sie hat Frewdigkeit. Vnd das ist die Frewdigkeit / daß die Gottliebende Seele nichts böses fürchtet / sondern alles gutes vnd liebes von GOtt erwartet / auch wenn sich Gott stellet / als zürne er.

Fundamẽtum.

Die Vrsach dieser Hoheit ist: Denn gleich wie GOtt ist / so seynd auch wir in dieser Welt. Wie ist GOtt in der

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[30/0046] Diß ist der liebhabenden Seelen erste Hoheit / auß derselben fliesset die andere / nemblich Frewdigkeit am Tage deß Gerichts. Davon saget Johannes: Daran ist die Liebe völlig bey vns / auff daß wir eine Frewdigkeit haben am Tage deß Gerichtes / denn gleich wie er ist / so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe / sondern die völlige Liebe treibet die Furcht auß / denn die Furcht hat Pein / wer sich aber fürchtet / der ist nicht völlig in der Liebe. V. 17. 18. Johannes redet hie von einer völligen Liebe. Es ist die Liebe offt schwach in vns / wann die Liebe nicht wircket / was sie wircken soll. Doch wird die Liebe völlig bey vns / so offt wir durch Erkäntnüß der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu vnserm HERRN / angezündet werden zur rechtschaffenen vngefärbten Gegenliebe. Dann was vns hie mangelt / das wird alles erstattet / durch die überflüssige Liebe JEsu Christi / der vns von GOtt gemacht ist zur Gerechtigkeit. Bey welchem nun die Liebe völlig geworden ist / der hat diese Hoheit: Er fürchtet sich nicht / sondern hat Frewdigkeit am Tage deß Gerichtes. Die völlige Liebe leidet keine Furcht / sondern treibet die Furcht auß. Wann GOtt mit seinem Gerichte auffwachet / die gottlose Welt zu straffen / so fürchtet sich die Gottliebende Seele nicht / als würde jhr etwas böses von GOtt widerfahren / sondern sie hat Frewdigkeit. Vnd das ist die Frewdigkeit / daß die Gottliebende Seele nichts böses fürchtet / sondern alles gutes vnd liebes von GOtt erwartet / auch wenn sich Gott stellet / als zürne er. Die Vrsach dieser Hoheit ist: Denn gleich wie GOtt ist / so seynd auch wir in dieser Welt. Wie ist GOtt in der

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/46>, abgerufen am 19.04.2024.