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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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einem Jahr nur 2/3 seiner Umschlagszeit zurück. Beträgt seine Um-
schlagszeit mehrere Jahre, so wird sie also nach Vielfachen eines Jahres
berechnet.

Für den Kapitalisten ist die Umschlagszeit seines Kapitals die Zeit,
während deren er sein Kapital vorschiessen muss, um es zu verwerthen
und in der ursprünglichen Gestalt zurückzuerhalten.

Bevor wir den Einfluss des Umschlags auf den Produktions- und
Verwerthungsprocess näher untersuchen, sind zwei neue Formen zu be-
trachten, die dem Kapital aus dem Cirkulationsprocess anschiessen und
auf die Form seines Umschlags einwirken.



Achtes Kapitel.
Fixes Kapital und cirkulirendes Kapital.


I. Die Formunterschiede.

Man sah Buch I, Kap. VI: Ein Theil des konstanten Kapitals be-
hält die bestimmte Gebrauchsform, worin es in den Produktionsprocess
eingeht, gegenüber den Produkten, zu deren Bildung es beiträgt. Es ver-
richtet also während einer kürzern oder längern Periode in stets wieder-
holten Arbeitsprocessen stets wieder dieselben Funktionen. So z. B. Ar-
beitsgebäude, Maschinen etc., kurz alles was wir unter der Bezeichnung
Arbeitsmittel zusammenfassen. Dieser Theil des konstanten Kapitals
gibt Werth an das Produkt ab im Verhältniss, worin er mit seinem eignen
Gebrauchswerth seinen eignen Tauschwerth verliert. Diese Werthabgabe
oder dies Uebergehn des Werths eines solchen Produktionsmittels auf das
Produkt, zu dessen Bildung es mitwirkt, wird bestimmt durch eine Durch-
schnittsrechnung; es wird gemessen durch die Durchschnittsdauer seiner
Funktion, von dem Augenblick, worin das Produktionsmittel in den Pro-
duktionsprocess eingeht, bis zu dem Augenblick, wo es ganz abgenutzt,
verstorben ist, und durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt oder
reproducirt werden muss.


einem Jahr nur ⅔ seiner Umschlagszeit zurück. Beträgt seine Um-
schlagszeit mehrere Jahre, so wird sie also nach Vielfachen eines Jahres
berechnet.

Für den Kapitalisten ist die Umschlagszeit seines Kapitals die Zeit,
während deren er sein Kapital vorschiessen muss, um es zu verwerthen
und in der ursprünglichen Gestalt zurückzuerhalten.

Bevor wir den Einfluss des Umschlags auf den Produktions- und
Verwerthungsprocess näher untersuchen, sind zwei neue Formen zu be-
trachten, die dem Kapital aus dem Cirkulationsprocess anschiessen und
auf die Form seines Umschlags einwirken.



Achtes Kapitel.
Fixes Kapital und cirkulirendes Kapital.


I. Die Formunterschiede.

Man sah Buch I, Kap. VI: Ein Theil des konstanten Kapitals be-
hält die bestimmte Gebrauchsform, worin es in den Produktionsprocess
eingeht, gegenüber den Produkten, zu deren Bildung es beiträgt. Es ver-
richtet also während einer kürzern oder längern Periode in stets wieder-
holten Arbeitsprocessen stets wieder dieselben Funktionen. So z. B. Ar-
beitsgebäude, Maschinen etc., kurz alles was wir unter der Bezeichnung
Arbeitsmittel zusammenfassen. Dieser Theil des konstanten Kapitals
gibt Werth an das Produkt ab im Verhältniss, worin er mit seinem eignen
Gebrauchswerth seinen eignen Tauschwerth verliert. Diese Werthabgabe
oder dies Uebergehn des Werths eines solchen Produktionsmittels auf das
Produkt, zu dessen Bildung es mitwirkt, wird bestimmt durch eine Durch-
schnittsrechnung; es wird gemessen durch die Durchschnittsdauer seiner
Funktion, von dem Augenblick, worin das Produktionsmittel in den Pro-
duktionsprocess eingeht, bis zu dem Augenblick, wo es ganz abgenutzt,
verstorben ist, und durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt oder
reproducirt werden muss.


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[134/0168] einem Jahr nur ⅔ seiner Umschlagszeit zurück. Beträgt seine Um- schlagszeit mehrere Jahre, so wird sie also nach Vielfachen eines Jahres berechnet. Für den Kapitalisten ist die Umschlagszeit seines Kapitals die Zeit, während deren er sein Kapital vorschiessen muss, um es zu verwerthen und in der ursprünglichen Gestalt zurückzuerhalten. Bevor wir den Einfluss des Umschlags auf den Produktions- und Verwerthungsprocess näher untersuchen, sind zwei neue Formen zu be- trachten, die dem Kapital aus dem Cirkulationsprocess anschiessen und auf die Form seines Umschlags einwirken. Achtes Kapitel. Fixes Kapital und cirkulirendes Kapital. I. Die Formunterschiede. Man sah Buch I, Kap. VI: Ein Theil des konstanten Kapitals be- hält die bestimmte Gebrauchsform, worin es in den Produktionsprocess eingeht, gegenüber den Produkten, zu deren Bildung es beiträgt. Es ver- richtet also während einer kürzern oder längern Periode in stets wieder- holten Arbeitsprocessen stets wieder dieselben Funktionen. So z. B. Ar- beitsgebäude, Maschinen etc., kurz alles was wir unter der Bezeichnung Arbeitsmittel zusammenfassen. Dieser Theil des konstanten Kapitals gibt Werth an das Produkt ab im Verhältniss, worin er mit seinem eignen Gebrauchswerth seinen eignen Tauschwerth verliert. Diese Werthabgabe oder dies Uebergehn des Werths eines solchen Produktionsmittels auf das Produkt, zu dessen Bildung es mitwirkt, wird bestimmt durch eine Durch- schnittsrechnung; es wird gemessen durch die Durchschnittsdauer seiner Funktion, von dem Augenblick, worin das Produktionsmittel in den Pro- duktionsprocess eingeht, bis zu dem Augenblick, wo es ganz abgenutzt, verstorben ist, und durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt oder reproducirt werden muss.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/168>, abgerufen am 28.03.2024.