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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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lich bewirkt wird ... ist immer auf der Ausschau um Werth-
papiere zu kaufen, die eine Preissteigerung versprechen ... der
richtige Ort für sie, zum Einkauf, wird das Land sein, das Gold
ins Ausland schickt. -- 2183. Diese Kapitalanlagen fanden 1847
in bedeutendem Maßstab statt, hinreichend den Goldabfluss zu
vermindern."

J. G. Hubbard, Ex-Gouverneur, und seit 1838 in der Direktion
der B. of E.: "2545. Es gibt grosse Mengen europäischer Werth-
papiere ... die eine europäische Cirkulation haben in allen den
verschiednen Geldmärkten, und diese Papiere, sobald sie in einem
Markt um 1 oder 2 % fallen, werden sofort aufgekauft zur Ueber-
sendung nach den Märkten, wo ihr Werth sich noch gehalten hat.
-- 2565. Stehn nicht auswärtige Länder in bedeutender Schuld
gegenüber den Kaufleuten in England? -- ... Sehr bedeutend.
-- 2566. Die Einkassirung dieser Schulden könnte also allein
hinreichen, eine sehr grosse Akkumulation von Kapital in England
zu erklären? -- Im Jahre 1847 wurde unsre Position schliesslich
dadurch wieder hergestellt, dass wir einen Strich machten durch
so und soviel Millionen, die Amerika und Russland früher an Eng-
land schuldeten." [England schuldete eben denselben Ländern
gleichzeitig "so und soviel Millionen" für Korn und verfehlte nicht
auch hierdurch grossentheils "einen Strich zu machen" vermittelst
Bankerotts der englischen Schuldner. Siehe den Bericht über die
Bankakte von 1857, oben Kap. 30, S. 31.] -- "2572. 1847
stand der Kurs zwischen England und Petersburg sehr hoch. Als
der Regierungsbrief erlassen wurde, der die Bank bevollmächtigte,
Banknoten auszugeben ohne sich an die vorgeschriebne Grenze von
14 Mill." [über die Goldreserve hinaus] "zu binden, war die Be-
dingung, dass der Diskonto auf 8 % gehalten werden müsse. In
jenem Augenblick, und bei jener Diskontorate, war es ein profit-
liches Geschäft, Gold von Petersburg nach London verschiffen
zu lassen und es bei seiner Ankunft zu 8 % auszuleihen bis zum
Verfall der Dreimonatswechsel, die gegen das verkaufte Gold ge-
zogen waren. -- 2573. In allen Goldoperationen sind viele Punkte
in Erwägung zu ziehn; es kommt auf den Wechselkurs an und
auf den Zinsfuss, zu dem man das Geld anlegen kann bis zum
Verfall des [dagegen gezognen] Wechsels".



Wechselkurs mit Asien.

Die folgenden Punkte sind wichtig, einerseits weil sie zeigen,
wie England, wenn sein Wechselkurs mit Asien ungünstig ist, sich

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lich bewirkt wird … ist immer auf der Ausschau um Werth-
papiere zu kaufen, die eine Preissteigerung versprechen … der
richtige Ort für sie, zum Einkauf, wird das Land sein, das Gold
ins Ausland schickt. — 2183. Diese Kapitalanlagen fanden 1847
in bedeutendem Maßstab statt, hinreichend den Goldabfluss zu
vermindern.“

J. G. Hubbard, Ex-Gouverneur, und seit 1838 in der Direktion
der B. of E.: „2545. Es gibt grosse Mengen europäischer Werth-
papiere … die eine europäische Cirkulation haben in allen den
verschiednen Geldmärkten, und diese Papiere, sobald sie in einem
Markt um 1 oder 2 % fallen, werden sofort aufgekauft zur Ueber-
sendung nach den Märkten, wo ihr Werth sich noch gehalten hat.
— 2565. Stehn nicht auswärtige Länder in bedeutender Schuld
gegenüber den Kaufleuten in England? — … Sehr bedeutend.
— 2566. Die Einkassirung dieser Schulden könnte also allein
hinreichen, eine sehr grosse Akkumulation von Kapital in England
zu erklären? — Im Jahre 1847 wurde unsre Position schliesslich
dadurch wieder hergestellt, dass wir einen Strich machten durch
so und soviel Millionen, die Amerika und Russland früher an Eng-
land schuldeten.“ [England schuldete eben denselben Ländern
gleichzeitig „so und soviel Millionen“ für Korn und verfehlte nicht
auch hierdurch grossentheils „einen Strich zu machen“ vermittelst
Bankerotts der englischen Schuldner. Siehe den Bericht über die
Bankakte von 1857, oben Kap. 30, S. 31.] — „2572. 1847
stand der Kurs zwischen England und Petersburg sehr hoch. Als
der Regierungsbrief erlassen wurde, der die Bank bevollmächtigté,
Banknoten auszugeben ohne sich an die vorgeschriebne Grenze von
14 Mill.“ [über die Goldreserve hinaus] „zu binden, war die Be-
dingung, dass der Diskonto auf 8 % gehalten werden müsse. In
jenem Augenblick, und bei jener Diskontorate, war es ein profit-
liches Geschäft, Gold von Petersburg nach London verschiffen
zu lassen und es bei seiner Ankunft zu 8 % auszuleihen bis zum
Verfall der Dreimonatswechsel, die gegen das verkaufte Gold ge-
zogen waren. — 2573. In allen Goldoperationen sind viele Punkte
in Erwägung zu ziehn; es kommt auf den Wechselkurs an und
auf den Zinsfuss, zu dem man das Geld anlegen kann bis zum
Verfall des [dagegen gezognen] Wechsels“.



Wechselkurs mit Asien.

Die folgenden Punkte sind wichtig, einerseits weil sie zeigen,
wie England, wenn sein Wechselkurs mit Asien ungünstig ist, sich

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[115/0124] lich bewirkt wird … ist immer auf der Ausschau um Werth- papiere zu kaufen, die eine Preissteigerung versprechen … der richtige Ort für sie, zum Einkauf, wird das Land sein, das Gold ins Ausland schickt. — 2183. Diese Kapitalanlagen fanden 1847 in bedeutendem Maßstab statt, hinreichend den Goldabfluss zu vermindern.“ J. G. Hubbard, Ex-Gouverneur, und seit 1838 in der Direktion der B. of E.: „2545. Es gibt grosse Mengen europäischer Werth- papiere … die eine europäische Cirkulation haben in allen den verschiednen Geldmärkten, und diese Papiere, sobald sie in einem Markt um 1 oder 2 % fallen, werden sofort aufgekauft zur Ueber- sendung nach den Märkten, wo ihr Werth sich noch gehalten hat. — 2565. Stehn nicht auswärtige Länder in bedeutender Schuld gegenüber den Kaufleuten in England? — … Sehr bedeutend. — 2566. Die Einkassirung dieser Schulden könnte also allein hinreichen, eine sehr grosse Akkumulation von Kapital in England zu erklären? — Im Jahre 1847 wurde unsre Position schliesslich dadurch wieder hergestellt, dass wir einen Strich machten durch so und soviel Millionen, die Amerika und Russland früher an Eng- land schuldeten.“ [England schuldete eben denselben Ländern gleichzeitig „so und soviel Millionen“ für Korn und verfehlte nicht auch hierdurch grossentheils „einen Strich zu machen“ vermittelst Bankerotts der englischen Schuldner. Siehe den Bericht über die Bankakte von 1857, oben Kap. 30, S. 31.] — „2572. 1847 stand der Kurs zwischen England und Petersburg sehr hoch. Als der Regierungsbrief erlassen wurde, der die Bank bevollmächtigté, Banknoten auszugeben ohne sich an die vorgeschriebne Grenze von 14 Mill.“ [über die Goldreserve hinaus] „zu binden, war die Be- dingung, dass der Diskonto auf 8 % gehalten werden müsse. In jenem Augenblick, und bei jener Diskontorate, war es ein profit- liches Geschäft, Gold von Petersburg nach London verschiffen zu lassen und es bei seiner Ankunft zu 8 % auszuleihen bis zum Verfall der Dreimonatswechsel, die gegen das verkaufte Gold ge- zogen waren. — 2573. In allen Goldoperationen sind viele Punkte in Erwägung zu ziehn; es kommt auf den Wechselkurs an und auf den Zinsfuss, zu dem man das Geld anlegen kann bis zum Verfall des [dagegen gezognen] Wechsels“. Wechselkurs mit Asien. Die folgenden Punkte sind wichtig, einerseits weil sie zeigen, wie England, wenn sein Wechselkurs mit Asien ungünstig ist, sich 8*

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/124>, abgerufen am 28.03.2024.