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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.

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zu haben, item sie nunmehro nit mehr los im Gefäng¬
nüß zu belassen sondern anzuschließen. Solches Wort
stach mir abermals durch mein Herze, und beschwur ich
Se. Edlen angesehen meines Standes und meiner alt¬
adlichen Abkunft, mir nicht solchen Schimpf anzuthun und
mein Töchterlein schließen zu lassen. Ich wölle mich vor
Eim achtbaren Gericht mit meinem Kopf verbürgen daß
sie nit entrinnen würde, worauf Dn. Consul, nachdem
er hinausgangen und sich die Gefängnüß angesehen, mir
auch willfährig war, und dem Büttel befahl es mit ihr
zu lassen, wie zeithero.


zu haben, item ſie nunmehro nit mehr los im Gefäng¬
nüß zu belaſſen ſondern anzuſchließen. Solches Wort
ſtach mir abermals durch mein Herze, und beſchwur ich
Se. Edlen angeſehen meines Standes und meiner alt¬
adlichen Abkunft, mir nicht ſolchen Schimpf anzuthun und
mein Töchterlein ſchließen zu laſſen. Ich wölle mich vor
Eim achtbaren Gericht mit meinem Kopf verbürgen daß
ſie nit entrinnen würde, worauf Dn. Consul, nachdem
er hinausgangen und ſich die Gefängnüß angeſehen, mir
auch willfährig war, und dem Büttel befahl es mit ihr
zu laſſen, wie zeithero.


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[150/0166] zu haben, item ſie nunmehro nit mehr los im Gefäng¬ nüß zu belaſſen ſondern anzuſchließen. Solches Wort ſtach mir abermals durch mein Herze, und beſchwur ich Se. Edlen angeſehen meines Standes und meiner alt¬ adlichen Abkunft, mir nicht ſolchen Schimpf anzuthun und mein Töchterlein ſchließen zu laſſen. Ich wölle mich vor Eim achtbaren Gericht mit meinem Kopf verbürgen daß ſie nit entrinnen würde, worauf Dn. Consul, nachdem er hinausgangen und ſich die Gefängnüß angeſehen, mir auch willfährig war, und dem Büttel befahl es mit ihr zu laſſen, wie zeithero.

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Zitationshilfe: Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/166>, abgerufen am 25.04.2024.