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Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

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Vergeblich bemüht' ich mich, durch eine
Menge von Thatsachen, sie wieder in Gang
zu bringen. Vorurtheile siegten und die Wahr-
heit blieb ihr Opfer. Aber -- Worinn besteht
denn diese Entdeckung? -- Wie sind Sie dar-
auf verfallen? -- Was hat man sich von ih-
ren Vortheilen zu versprechen? -- Warum
haben Sie diß alles nicht Jhren Landsleuten
mitgetheilt? -- Lauter Fragen, die mir, seit
meinem Aufenthalt in Paris, von Personen
gemacht wurden, die gewiß alle Fähigkeiten hat-
ten, neue Fragen gründlich zu untersuchen.

Beruhigende Antworten hierauf, eine allge-
meine Jdee von meinem Lehrgebäude zu ge-
ben, die Jrrthümmer, die man muthwillig
darein verflochte, davon abzusondern, die wi-
drigen Vorfälle, welche seine Bekanntmachung ver-
hinderten, öffentlich zu erzählen, ist die Absicht
dieser Schrifft, die nur ein Vorläufer meiner Theo-
rie seyn soll, und diese werd' ich heraus ge-
ben, so bald mir die Umstände gestatten, die
pracktische Regeln, der Methode, die ich hier
ankündige, bekannt zu machen. Aus diesem
Gesichts-Punkt, bitt' ich, den Leser, diß
kleine Werkgen zu beurtheilen. Jch weiß es
gar zu wohl. Er wird auf manche Schwie-
rigkeiten stossen -- allein, man mache die

Vergeblich bemuͤht' ich mich, durch eine
Menge von Thatſachen, ſie wieder in Gang
zu bringen. Vorurtheile ſiegten und die Wahr-
heit blieb ihr Opfer. Aber — Worinn beſteht
denn dieſe Entdeckung? — Wie ſind Sie dar-
auf verfallen? — Was hat man ſich von ih-
ren Vortheilen zu verſprechen? — Warum
haben Sie diß alles nicht Jhren Landsleuten
mitgetheilt? — Lauter Fragen, die mir, ſeit
meinem Aufenthalt in Paris, von Perſonen
gemacht wurden, die gewiß alle Faͤhigkeiten hat-
ten, neue Fragen gruͤndlich zu unterſuchen.

Beruhigende Antworten hierauf, eine allge-
meine Jdee von meinem Lehrgebaͤude zu ge-
ben, die Jrrthuͤmmer, die man muthwillig
darein verflochte, davon abzuſondern, die wi-
drigen Vorfaͤlle, welche ſeine Bekanntmachung ver-
hinderten, oͤffentlich zu erzaͤhlen, iſt die Abſicht
dieſer Schrifft, die nur ein Vorlaͤufer meiner Theo-
rie ſeyn ſoll, und dieſe werd' ich heraus ge-
ben, ſo bald mir die Umſtaͤnde geſtatten, die
pracktiſche Regeln, der Methode, die ich hier
ankuͤndige, bekannt zu machen. Aus dieſem
Geſichts-Punkt, bitt' ich, den Leſer, diß
kleine Werkgen zu beurtheilen. Jch weiß es
gar zu wohl. Er wird auf manche Schwie-
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[4/0008] Vergeblich bemuͤht' ich mich, durch eine Menge von Thatſachen, ſie wieder in Gang zu bringen. Vorurtheile ſiegten und die Wahr- heit blieb ihr Opfer. Aber — Worinn beſteht denn dieſe Entdeckung? — Wie ſind Sie dar- auf verfallen? — Was hat man ſich von ih- ren Vortheilen zu verſprechen? — Warum haben Sie diß alles nicht Jhren Landsleuten mitgetheilt? — Lauter Fragen, die mir, ſeit meinem Aufenthalt in Paris, von Perſonen gemacht wurden, die gewiß alle Faͤhigkeiten hat- ten, neue Fragen gruͤndlich zu unterſuchen. Beruhigende Antworten hierauf, eine allge- meine Jdee von meinem Lehrgebaͤude zu ge- ben, die Jrrthuͤmmer, die man muthwillig darein verflochte, davon abzuſondern, die wi- drigen Vorfaͤlle, welche ſeine Bekanntmachung ver- hinderten, oͤffentlich zu erzaͤhlen, iſt die Abſicht dieſer Schrifft, die nur ein Vorlaͤufer meiner Theo- rie ſeyn ſoll, und dieſe werd' ich heraus ge- ben, ſo bald mir die Umſtaͤnde geſtatten, die pracktiſche Regeln, der Methode, die ich hier ankuͤndige, bekannt zu machen. Aus dieſem Geſichts-Punkt, bitt' ich, den Leſer, diß kleine Werkgen zu beurtheilen. Jch weiß es gar zu wohl. Er wird auf manche Schwie- rigkeiten ſtoſſen — allein, man mache die

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Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/8>, abgerufen am 24.04.2024.