Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.

Bild:
<< vorherige Seite
PERSONALIA.

GEtreffend nun des Sel. Hrn. SUPERINTENDENTIS von Ihm selbst entworffenen Lebens-Lauff; So ist Derselbe Anno 1654. am S. Johannis Abend auff diese mühsahme Welt gebohren.

Sein seliger Herr Vaterist gewesen Herr LUCAS Niekamp / Bürger und Kauff-Händler in der Stadt Fürstenau / Stiffts Oßnabrück / die Mutter aber die auch selige Frau Maria von Bockern.

Von welchen seinen Christlichen Eltern Er sofort zur Heil Tauffe befodert / und nach seinem mütterlichen Groß-Vater mit dem Nahmen JOHANN benennet / auch so bald Er dazu tüchtig worden / zur Schule und Kirche fleisig gehalten; folglich da seine selige Eltern vermercket / daß Er Lust und von GOtt einige Geschicklichkeit zum studiren gehabt / nacher Oßnabrück in die lateinische Schule geschicket: von dannen aber ist Er Anno 1673. auff die Preussische Universität Königsberg gezogen / woselbst Er sich zwey Jahr studirens-halber auffgehalten / und Anno 1676. in Churland bey einem Fürnehmen von Adel condition genommen / dabey Er Gelegenheit gehabt die Curische Sprache zu lernen / in selbiger sowoll als in Teutscher offt und viel geprediget / daß fast jederman vermuhtet Er würde dem HErrn / in selbiger Curischen Kirche zu dienen / als Prediger beruffen werden / wie Er sich denn auch selbst dazu angeschicket: da Er aber Anno 1679. in sein Vaterland gereiset / um von seinen lieben Eltern / Geschwistern und Verwandten Abschied zu nehmen / und sodann in Churland wiederum zurück zu kehren / da hat es GOtt gefallen zu seinem Kirchen-Dienst in patria Ihn zu behalten / indem Ihm die erledigte Schloß-Prediger-Stelle zu Iburg sammt einer damit combinirten Adjunctur auff dem angelegenen Dorffe Hilter / angetragen / und nach vorgängiger Examination und Ordination An. 1679. Dominica 3. p. Trinitatis, zu Iburg / und folgenden Montags darauff zu Hilter introduciret worden ist / worauff Er an dem Ort / von wannen sein seliger Herr Vater gebürtig war / an S Johannis, als an seinem Namen- und Geburts-Tage / seine Antrits-Predigt gethan / und in sein von GOtt und seiner Kirche Ihm an-

PERSONALIA.

GEtreffend nun des Sel. Hrn. SUPERINTENDENTIS von Ihm selbst entworffenen Lebens-Lauff; So ist Derselbe Anno 1654. am S. Johannis Abend auff diese mühsahme Welt gebohren.

Sein seliger Herr Vaterist gewesen Herr LUCAS Niekamp / Bürger und Kauff-Händler in der Stadt Fürstenau / Stiffts Oßnabrück / die Mutter aber die auch selige Frau Maria von Bockern.

Von welchen seinen Christlichen Eltern Er sofort zur Heil Tauffe befodert / und nach seinem mütterlichen Groß-Vater mit dem Nahmen JOHANN benennet / auch so bald Er dazu tüchtig worden / zur Schule und Kirche fleisig gehalten; folglich da seine selige Eltern vermercket / daß Er Lust und von GOtt einige Geschicklichkeit zum studiren gehabt / nacher Oßnabrück in die lateinische Schule geschicket: von dannen aber ist Er Anno 1673. auff die Preussische Universität Königsberg gezogen / woselbst Er sich zwey Jahr studirens-halber auffgehalten / und Anno 1676. in Churland bey einem Fürnehmen von Adel condition genommen / dabey Er Gelegenheit gehabt die Curische Sprache zu lernen / in selbiger sowoll als in Teutscher offt und viel geprediget / daß fast jederman vermuhtet Er würde dem HErrn / in selbiger Curischen Kirche zu dienen / als Prediger beruffen werden / wie Er sich denn auch selbst dazu angeschicket: da Er aber Anno 1679. in sein Vaterland gereiset / um von seinen lieben Eltern / Geschwistern und Verwandten Abschied zu nehmen / und sodann in Churland wiederum zurück zu kehren / da hat es GOtt gefallen zu seinem Kirchen-Dienst in patria Ihn zu behalten / indem Ihm die erledigte Schloß-Prediger-Stelle zu Iburg sam̃t einer damit combinirten Adjunctur auff dem angelegenen Dorffe Hilter / angetragen / und nach vorgängiger Examination und Ordination An. 1679. Dominica 3. p. Trinitatis, zu Iburg / und folgenden Montags darauff zu Hilter introduciret worden ist / worauff Er an dem Ort / von wannen sein seliger Herr Vater gebürtig war / an S Johannis, als an seinem Namen- und Geburts-Tage / seine Antrits-Predigt gethan / und in sein von GOtt und seiner Kirche Ihm an-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0048" n="46"/>
      </div>
      <div>
        <head>PERSONALIA.<lb/></head>
        <p>GEtreffend nun des Sel. Hrn. SUPERINTENDENTIS von Ihm selbst entworffenen                      Lebens-Lauff; So ist Derselbe Anno 1654. am S. Johannis Abend auff diese                      mühsahme Welt gebohren.</p>
        <p>Sein seliger Herr Vaterist gewesen Herr LUCAS Niekamp / Bürger und Kauff-Händler                      in der Stadt Fürstenau / Stiffts Oßnabrück / die Mutter aber die auch selige                      Frau Maria von Bockern.</p>
        <p>Von welchen seinen Christlichen Eltern Er sofort zur Heil Tauffe befodert / und                      nach seinem mütterlichen Groß-Vater mit dem Nahmen JOHANN benennet / auch so                      bald Er dazu tüchtig worden / zur Schule und Kirche fleisig gehalten; folglich                      da seine selige Eltern vermercket / daß Er Lust und von GOtt einige                      Geschicklichkeit zum studiren gehabt / nacher Oßnabrück in die lateinische                      Schule geschicket: von dannen aber ist Er Anno 1673. auff die Preussische                      Universität Königsberg gezogen / woselbst Er sich zwey Jahr studirens-halber                      auffgehalten / und Anno 1676. in Churland bey einem Fürnehmen von Adel condition                      genommen / dabey Er Gelegenheit gehabt die Curische Sprache zu lernen / in                      selbiger sowoll als in Teutscher offt und viel geprediget / daß fast jederman                      vermuhtet Er würde dem HErrn / in selbiger Curischen Kirche zu dienen / als                      Prediger beruffen werden / wie Er sich denn auch selbst dazu angeschicket: da Er                      aber Anno 1679. in sein Vaterland gereiset / um von seinen lieben Eltern /                      Geschwistern und Verwandten Abschied zu nehmen / und sodann in Churland wiederum                      zurück zu kehren / da hat es GOtt gefallen zu seinem Kirchen-Dienst in patria                      Ihn zu behalten / indem Ihm die erledigte Schloß-Prediger-Stelle zu Iburg sam&#x0303;t einer damit combinirten Adjunctur auff dem angelegenen Dorffe                      Hilter / angetragen / und nach vorgängiger Examination und Ordination An. 1679.                      Dominica 3. p. Trinitatis, zu Iburg / und folgenden Montags darauff zu Hilter                      introduciret worden ist / worauff Er an dem Ort / von wannen sein seliger Herr                      Vater gebürtig war / an S Johannis, als an seinem Namen- und Geburts-Tage /                      seine Antrits-Predigt gethan / und in sein von GOtt und seiner Kirche Ihm                              an-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0048] PERSONALIA. GEtreffend nun des Sel. Hrn. SUPERINTENDENTIS von Ihm selbst entworffenen Lebens-Lauff; So ist Derselbe Anno 1654. am S. Johannis Abend auff diese mühsahme Welt gebohren. Sein seliger Herr Vaterist gewesen Herr LUCAS Niekamp / Bürger und Kauff-Händler in der Stadt Fürstenau / Stiffts Oßnabrück / die Mutter aber die auch selige Frau Maria von Bockern. Von welchen seinen Christlichen Eltern Er sofort zur Heil Tauffe befodert / und nach seinem mütterlichen Groß-Vater mit dem Nahmen JOHANN benennet / auch so bald Er dazu tüchtig worden / zur Schule und Kirche fleisig gehalten; folglich da seine selige Eltern vermercket / daß Er Lust und von GOtt einige Geschicklichkeit zum studiren gehabt / nacher Oßnabrück in die lateinische Schule geschicket: von dannen aber ist Er Anno 1673. auff die Preussische Universität Königsberg gezogen / woselbst Er sich zwey Jahr studirens-halber auffgehalten / und Anno 1676. in Churland bey einem Fürnehmen von Adel condition genommen / dabey Er Gelegenheit gehabt die Curische Sprache zu lernen / in selbiger sowoll als in Teutscher offt und viel geprediget / daß fast jederman vermuhtet Er würde dem HErrn / in selbiger Curischen Kirche zu dienen / als Prediger beruffen werden / wie Er sich denn auch selbst dazu angeschicket: da Er aber Anno 1679. in sein Vaterland gereiset / um von seinen lieben Eltern / Geschwistern und Verwandten Abschied zu nehmen / und sodann in Churland wiederum zurück zu kehren / da hat es GOtt gefallen zu seinem Kirchen-Dienst in patria Ihn zu behalten / indem Ihm die erledigte Schloß-Prediger-Stelle zu Iburg sam̃t einer damit combinirten Adjunctur auff dem angelegenen Dorffe Hilter / angetragen / und nach vorgängiger Examination und Ordination An. 1679. Dominica 3. p. Trinitatis, zu Iburg / und folgenden Montags darauff zu Hilter introduciret worden ist / worauff Er an dem Ort / von wannen sein seliger Herr Vater gebürtig war / an S Johannis, als an seinem Namen- und Geburts-Tage / seine Antrits-Predigt gethan / und in sein von GOtt und seiner Kirche Ihm an-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/48
Zitationshilfe: Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/48>, abgerufen am 19.03.2024.