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Die Bayerische Presse. Nr. 192. Würzburg, 12. August 1850.

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[Spaltenumbruch] im gegenwärtigen Augenblicke mit Vorsicht aufzu-
nehmen sein. )

Frankfurt, 7. August. Nassau hat jetzt sei-
nen Austritt von der Union in Berlin offiziell
angezeigt, und es ist daher mit Sicherheit zu er-
warten, daß es nächstens einen Bevollmächtigten
in die Plenarversammlung senden werde.

Frankfurt, 11. August. Die "Kölnische Ztg."
bringt in ihrer Nr. 191, folgende telegraphische
Depesche von hier: Freitag, 9. August. Das Ple-
num hat sich aufgelöst.

Baden, 8. August. Großes Aufsehen hier
machte gestern früh die plötzliche Verhaftung des
Gallerieinspektors Götzenberger von Mannheim
Seine Papiere wurden gleich in Beschlag genom-
men und versiegelt nach Mannheim gesendet. Die
Ursache dieser Arretirung kennt man nocht nicht.

   

Babenhausen, 10. August. So eben, um 8
Uhr Morgens, fuhr Se. Maj. der König Ludwig
von Bayern, von Aschaffenburg kommend, hier
durch nach Darmstadt, wo Allerhöchstdieselben bis
zum 13. d. Mts. zu verweilen gedenken.

Gotha, 8. August. Die in mehreren Num-
mern der "O.=P.=A.=Z." mehrfach ausgesprochene
Ansicht im Betreffe der baldigen Umgestaltung
der kleinen Staaten scheint auch bei unsern Re-
gierungen immer mehr Boden zu gewinnen und
den Eifer für die Unionssache zu vermindern.
Darauf scheint eine im hiesigen Landtage ge-
schehene Aeußerung des Staatsministeriums hin-
zudeuten, nemlich, "daß die Staatsregierung die
Existenz des Bundes und die Verpflichtungen ge-
gen denselben noch jetzt anerkenne."

* Dresden, 8. August. Die königl. sächsische
Regierung hat das Ansuchen des schleswig=holst.
Departements der auswärtigen Angelegenheiten um
Berichtigung der vorjährigen Verpflegung königl.
sächsischer Truppen im Betrage von 154,116 Thlr.
dahin abgelehnt, daß sämmtliche Forderungen an
die im vorigen Jahre in Schleswig=Holstein be-
theiligten Truppen nur bei dem Organe der Ge-
sammtheit der Bundesglieder liquittirt werden
könnten.

T. D. Hamburg, 9. August. Die verflossene
Nacht ist die ganze holsteinische Armee in zwei
Abtheilungen dem Feinde entgegengerückt. Sehr
viele Wagen zum Transport der Kriegsrequisiten
wurden requirirt.

   

Berlin, 7. August. Es wird gut sein für die
richtige Beurtheilung der Verhältnisse festzuhalten,
daß die kriegerische Partei hier im Augenblicke
verdrängt ist und daß die Partei, welche die Ver-
ständigung mit Oesterreich jetzt noch will, allerlei
Mittel in Vorschlag bringt, um diese herbeizu-
führen. Es ist von dieser Partei bereits ziemlich
laut ein Staatsmann genannt worden, welchen
sie in außerordentlicher Mission nach Wien ge-
sandt wünscht. Anzunehmen, daß zwischen allen
Faktoren dieser Partei und Herrn v. Radowitz ein
Einvernehmen herrsche, wäre irrig.    ( C. B. )

Berlin, 8. Augast. Wir vernehmen aus zu-
verlässiger Quelle, daß auf Betreiben Englands
und Rußlands zwischen Kopenhagen und Kiel Ver-
mittlungsversuche zu Gunsten des Friedens ge-
macht werden.

   

Berlin, 9. August. Die "Const. Ztg." will
aus ziemlich guter Quelle wissen, das die Minister
v. Manteuffel und v. Stockhausen ihre Entlassung
verlangt haben.

T. D. Paris, 9. August. Die Stadt ist in
einiger Aufregung wegen des gestern von dem
Präsidenten der Republik im Elysee gegebenen
Bankets, wozu fast sämmtliche Offiziere der hie-
sigen Gendarmerie und andere Militärpersonen
eingeladen waren. Es wurde dabei ein Trink-
spruch auf das " neue Kaiserthum " ausgebracht
und der Ruf erschallte: " Auf nach den Tui-
lerien!
" Die während der Vertagung der ge-
setzgebenden Versammlung in Permanenz bleibende
Commission soll für eine von den Generalräthen
zu bestellende Regierung, mit Herbeiziehung von
Präfekten, Generalen ec., sein, falls irgend ein
[Spaltenumbruch] Staatsstreich versucht werden sollte. Die gesetz-
gebende Versammlung hielt heute ihre letzte Sitz-
ung.

   

Hannover, 30. Juli. Schluß des Artikels
der hannöver. Ztg. unter der Aufschrift: " Schles-
wig = Holstein und der deutsche Bund". Aber
bei uns werden Männer zu beschließen haben, die
wissen, daß jeder Monat, wo die jetzige kleine
Armee auf dem Kriegsfuße zu erhalten ist, nicht
unter 150,000 bis 200,000 Rthlr. kostet, welche
wissen, daß die Monate vom März 1848 bis
Novbr. 1849 dem Lande über 2,300,000 Rthlr.
gekostet haben, und welche das als sehr wenig
erkennen, weil der siebenjährige Krieg außer Steu-
ern und Lieferungen jährlich an fünf Millionen
kostete; nicht zu gedenken der Verluste der Ein-
zelnen, des Handels, der Schifffahrt; nicht zu ge-
denken der unersetzlichen Menschenleben, die der
Krieg frißt. Die Zeit der Kriegführungen für
englische Subsidien ist vorüber. Jetzt zahlen wir
selbst. -- Das sind Opfer, die man muß brin-
gen können, das ist wahr; aber die man auch
nur bringen darf, wenn kein anderes Mittel bleibt.
Und so weit, wir beharren dabei, so weit sind wir
nicht.

Was soll denn aber geschehen? -- Wir haben
längst darauf hingewiesen, daß die einzige Basis,
auf welche man zurückkommen kann, die Erklärung
Ehristians VIII. vom 7. September 1846 und
der Bundesbeschluß vom 17. September 1846 ist:

daß es ihm niemals in den Sinn gekommen
sei, die Selbstständigkeit des Herzogthums Hol-
stein, dessen Verfassung und sonstige auf Ge-
setz und Herkommen beruhende Beziehungen zu
beeinträchtigen oder willkürlichen Beeinträchti-
gungen zu unterwerfen; und daß er bei seinen
Bestrebungen, die Successionsverhältnisse des
Herzogthums zu ordnen, nicht Willens sei,
wohlbegründeten Rechten der Agnaten zu nahe
zu treten.

Darüber ist jetzt auch Alles einig, der ver-
nünftige Theil der Herzogthümer, Preußen, die
dänische Regierung, die Bundesregierungen. Das
Dekret vom 24. März 1848, der Funken, der
den Kampf zum Ausbruch brachte, ist abgethan.
Nur die tolle Partei in Kopenhagen und die lei-
denschaftlichen Männer in den Herzogthümern
möchten das verkennen; und die Schwärme von
Volksverführern, welche jetzt von allen Seiten auf
das unglückliche Land losgelassen werden, möchten
versuchen, dem Abbruch zu thun. -- Jener Grund-
satz also steht fest; aber es kommt darauf an,
ihm eine billige Ausführung zu sichern; und das
ist Recht und Pflicht des Bundes. Recht, weil
ihm die Zusicherung gegeben, an ihn die Beschwerde
gerichtet war; Pflicht, weil er Holstein in seinem
Rechte erhalten muß. -- Wahrlich, zur höch-
sten Zeit ist von Oesterreich der Schritt
geschehen, um den Bund aus jenem ge-
staltlosen Nebel, in welchen ihn die Ber-
liner Theorie vom fortbestehenden Bunde
mit aufgehobener Verfassung gebannt
hatte, wieder in fester Gestalt hervortre-
ten zu lassen. Nachdem alle Versuche,
Preußen zu einer Einigung zu bringen,
welche nicht den verderblichen Dualis-
mus, die Trennung Deutschlands in zwei
feindliche Massen, geradezu zur Folge
haben müßte, gescheitert sind, nachdem
über der Zögerung das Blut in Schles-
wig vergebens vergossen ist; da war es
höchste Pflicht, den letzten Schritt zu thun,
und zu einer Verfassung zurückzugreifen,
die zwar der Verbesserung überaus be-
dürftig ist, die aber doch den großen Vor-
zug hat, daß sie anerkannt wird, daß sie
handeln kann.
-- Neun volle Stimmen
des engeren Rathes sind jetzt in Frank-
furt versammelt; überall, wo Mehrheits-
Beschlüsse ausreichen, sind sie beschluß-
fähig. Werden jetzt von dort schleunig
[Spaltenumbruch] Bundes=Commissarien auf den Kampf-
platz gesandt, mit jener Autorität, welche
durch ein Bundesheer bald zu schaffen
wäre, und mit jenem Gewichte, welches
das unparteiische Halten am strengen
Rechte überall gibt, so zweifeln wir
nicht an dem Erfolge. Annäherung von
beiden Seiten ist in den letzten Erklä-
rungen zur Genüge vorhanden. Es fehlt
nur das Vertrauen, um den Frieden mög-
lich zu machen. Dieses Vertrauen kann
Deutschland gewähren, und Deutschland
allein.
-- Möge man denn eilen, den
Schritt zu thun. Es hängt Blut daran.
--

General v. Willisen.

( Fortsetzung. )

Man wird bereits aus diesen wenigen Zügen
erkennen, daß es dem System Willisens nicht an
strenger Folgerichtigkeit mangelt. Aber man hat
es in Hinsicht auf die Voraussetzungen angegrif-
fen, welche ihm unterliegen. Unter dem Einfluß
dieses Widerspruchs, der ihm indeß nur in dem
eng abgeschlossenen Kreise, in welchem sein System
damals im Wege mündlicher Lehrvorträge bekannt
geworden war, widerfuhr, unternahm es Willisen
im Jahre 1831 im preußischen " Militär=Wochen-
blatt " Aufsätze über den damals noch unendschie-
denen polnischen Unabhängigkeitskampf zu veröf-
fentlichen. Sie waren zumeist strategisch=kritischen
Jnhalts, nahmen das gedachte System zur Grund-
lage, und den Ausgang des Kriegs und seiner
einzelnen Operationen zum Gegenstand. Auch
Rathschläge wurden darin den polnischen Heerfüh-
rern ertheilt, und hiebei eine politische Gesinnung
an den Tag gelegt, die am Berliner Hofe jeder-
zeit nur Mißfallen finden konnte. Willisen, der
damals Major war, fiel in Ungnade. Uebrigens
machten seine Aufsätze damals nicht geringes Auf-
sehen. Sie waren klar, mit einer nicht wegzu-
läugnenden logischen Schärfe, und stellenweise po-
litisch=warm geschrieben; aber der Ausgang des
Kampfes nahm ihnen ein Bedeutendes von ihrem
Jnteresse, weil die Entscheidung im entgegengesetz-
ten Sinne, als der Verfasser sie vorausgesagt hatte,
ausfiel. Willisen nemlich prophezeihte: wenn die Rus-
sen unterhalb Modlin über die Weichsel gehen, so
sind sie verloren. Sie thaten es, u. nahmen bald
darauf Warschau, womit der Krieg sein Ende erreichte.
-- Bedeutungsvoller als dieser Jrrthum wurde
für Willisen der Tod eines seiner wissenschaftli-
chen Gegner, der indeß bei Lebzeiten nie öffentlich
gegen ihn aufgetreten war. Am 18. November
1831 starb der General von Clausewitz, und bald
darauf veröffentlichte seine Wittwe Marie, geborne
Gräfin Brühl ( Oberhofmeisterin der Prinzessin
von Preußen ) , jenes berühmt gewordene Werk
"vom Kriege" als erstes aus dem reichen litera-
rischen Nachlaß ihres Gemahls. Bis zum Jahr
1835 wurde dasselbe vollständig der Oeffentlich-
keit übergeben, und man darf behaupten, daß seit-
dem eine neue Epoche für die Kriegswissenschaft
begonnen hat. Jn diesen voluminösen Werken
( zehn Bände ) trat auch ein dozirender Stratege
vor das Publikum, aber frei von allem Schema-
tismus: ein Skeptiker, aber von unübertroffener
Gründlichkeit, und ein Meister in Form und Aus-
druck. Willisen, der ein System der Kriegskunst
so laut verkündet hatte, mußte auf jeder Blatt-
seite dieser vielbewunderten und mehr noch aus-
gebeuteten Werke lesen, daß es kein solches gebe
und geben könne. Eine lange Zeit widerstand er
stumm.    ( Schluß folgt. )



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.




Gestorbene:

Den 11. August.

Steinam, Joh. Bapt., Partic., 60 J. alt. --
Vervier, Wilh., 11 W. alt. -- Tempel, Goldar-
beiter, 50 J. alt.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.

[Spaltenumbruch] im gegenwärtigen Augenblicke mit Vorsicht aufzu-
nehmen sein. )

Frankfurt, 7. August. Nassau hat jetzt sei-
nen Austritt von der Union in Berlin offiziell
angezeigt, und es ist daher mit Sicherheit zu er-
warten, daß es nächstens einen Bevollmächtigten
in die Plenarversammlung senden werde.

Frankfurt, 11. August. Die „Kölnische Ztg.“
bringt in ihrer Nr. 191, folgende telegraphische
Depesche von hier: Freitag, 9. August. Das Ple-
num hat sich aufgelöst.

Baden, 8. August. Großes Aufsehen hier
machte gestern früh die plötzliche Verhaftung des
Gallerieinspektors Götzenberger von Mannheim
Seine Papiere wurden gleich in Beschlag genom-
men und versiegelt nach Mannheim gesendet. Die
Ursache dieser Arretirung kennt man nocht nicht.

   

Babenhausen, 10. August. So eben, um 8
Uhr Morgens, fuhr Se. Maj. der König Ludwig
von Bayern, von Aschaffenburg kommend, hier
durch nach Darmstadt, wo Allerhöchstdieselben bis
zum 13. d. Mts. zu verweilen gedenken.

Gotha, 8. August. Die in mehreren Num-
mern der „O.=P.=A.=Z.“ mehrfach ausgesprochene
Ansicht im Betreffe der baldigen Umgestaltung
der kleinen Staaten scheint auch bei unsern Re-
gierungen immer mehr Boden zu gewinnen und
den Eifer für die Unionssache zu vermindern.
Darauf scheint eine im hiesigen Landtage ge-
schehene Aeußerung des Staatsministeriums hin-
zudeuten, nemlich, „daß die Staatsregierung die
Existenz des Bundes und die Verpflichtungen ge-
gen denselben noch jetzt anerkenne.“

* Dresden, 8. August. Die königl. sächsische
Regierung hat das Ansuchen des schleswig=holst.
Departements der auswärtigen Angelegenheiten um
Berichtigung der vorjährigen Verpflegung königl.
sächsischer Truppen im Betrage von 154,116 Thlr.
dahin abgelehnt, daß sämmtliche Forderungen an
die im vorigen Jahre in Schleswig=Holstein be-
theiligten Truppen nur bei dem Organe der Ge-
sammtheit der Bundesglieder liquittirt werden
könnten.

T. D. Hamburg, 9. August. Die verflossene
Nacht ist die ganze holsteinische Armee in zwei
Abtheilungen dem Feinde entgegengerückt. Sehr
viele Wagen zum Transport der Kriegsrequisiten
wurden requirirt.

   

Berlin, 7. August. Es wird gut sein für die
richtige Beurtheilung der Verhältnisse festzuhalten,
daß die kriegerische Partei hier im Augenblicke
verdrängt ist und daß die Partei, welche die Ver-
ständigung mit Oesterreich jetzt noch will, allerlei
Mittel in Vorschlag bringt, um diese herbeizu-
führen. Es ist von dieser Partei bereits ziemlich
laut ein Staatsmann genannt worden, welchen
sie in außerordentlicher Mission nach Wien ge-
sandt wünscht. Anzunehmen, daß zwischen allen
Faktoren dieser Partei und Herrn v. Radowitz ein
Einvernehmen herrsche, wäre irrig.    ( C. B. )

Berlin, 8. Augast. Wir vernehmen aus zu-
verlässiger Quelle, daß auf Betreiben Englands
und Rußlands zwischen Kopenhagen und Kiel Ver-
mittlungsversuche zu Gunsten des Friedens ge-
macht werden.

   

Berlin, 9. August. Die „Const. Ztg.“ will
aus ziemlich guter Quelle wissen, das die Minister
v. Manteuffel und v. Stockhausen ihre Entlassung
verlangt haben.

T. D. Paris, 9. August. Die Stadt ist in
einiger Aufregung wegen des gestern von dem
Präsidenten der Republik im Elysee gegebenen
Bankets, wozu fast sämmtliche Offiziere der hie-
sigen Gendarmerie und andere Militärpersonen
eingeladen waren. Es wurde dabei ein Trink-
spruch auf das „ neue Kaiserthum “ ausgebracht
und der Ruf erschallte: „ Auf nach den Tui-
lerien!
“ Die während der Vertagung der ge-
setzgebenden Versammlung in Permanenz bleibende
Commission soll für eine von den Generalräthen
zu bestellende Regierung, mit Herbeiziehung von
Präfekten, Generalen ec., sein, falls irgend ein
[Spaltenumbruch] Staatsstreich versucht werden sollte. Die gesetz-
gebende Versammlung hielt heute ihre letzte Sitz-
ung.

   

Hannover, 30. Juli. Schluß des Artikels
der hannöver. Ztg. unter der Aufschrift: „ Schles-
wig = Holstein und der deutsche Bund“. Aber
bei uns werden Männer zu beschließen haben, die
wissen, daß jeder Monat, wo die jetzige kleine
Armee auf dem Kriegsfuße zu erhalten ist, nicht
unter 150,000 bis 200,000 Rthlr. kostet, welche
wissen, daß die Monate vom März 1848 bis
Novbr. 1849 dem Lande über 2,300,000 Rthlr.
gekostet haben, und welche das als sehr wenig
erkennen, weil der siebenjährige Krieg außer Steu-
ern und Lieferungen jährlich an fünf Millionen
kostete; nicht zu gedenken der Verluste der Ein-
zelnen, des Handels, der Schifffahrt; nicht zu ge-
denken der unersetzlichen Menschenleben, die der
Krieg frißt. Die Zeit der Kriegführungen für
englische Subsidien ist vorüber. Jetzt zahlen wir
selbst. -- Das sind Opfer, die man muß brin-
gen können, das ist wahr; aber die man auch
nur bringen darf, wenn kein anderes Mittel bleibt.
Und so weit, wir beharren dabei, so weit sind wir
nicht.

Was soll denn aber geschehen? -- Wir haben
längst darauf hingewiesen, daß die einzige Basis,
auf welche man zurückkommen kann, die Erklärung
Ehristians VIII. vom 7. September 1846 und
der Bundesbeschluß vom 17. September 1846 ist:

daß es ihm niemals in den Sinn gekommen
sei, die Selbstständigkeit des Herzogthums Hol-
stein, dessen Verfassung und sonstige auf Ge-
setz und Herkommen beruhende Beziehungen zu
beeinträchtigen oder willkürlichen Beeinträchti-
gungen zu unterwerfen; und daß er bei seinen
Bestrebungen, die Successionsverhältnisse des
Herzogthums zu ordnen, nicht Willens sei,
wohlbegründeten Rechten der Agnaten zu nahe
zu treten.

Darüber ist jetzt auch Alles einig, der ver-
nünftige Theil der Herzogthümer, Preußen, die
dänische Regierung, die Bundesregierungen. Das
Dekret vom 24. März 1848, der Funken, der
den Kampf zum Ausbruch brachte, ist abgethan.
Nur die tolle Partei in Kopenhagen und die lei-
denschaftlichen Männer in den Herzogthümern
möchten das verkennen; und die Schwärme von
Volksverführern, welche jetzt von allen Seiten auf
das unglückliche Land losgelassen werden, möchten
versuchen, dem Abbruch zu thun. -- Jener Grund-
satz also steht fest; aber es kommt darauf an,
ihm eine billige Ausführung zu sichern; und das
ist Recht und Pflicht des Bundes. Recht, weil
ihm die Zusicherung gegeben, an ihn die Beschwerde
gerichtet war; Pflicht, weil er Holstein in seinem
Rechte erhalten muß. -- Wahrlich, zur höch-
sten Zeit ist von Oesterreich der Schritt
geschehen, um den Bund aus jenem ge-
staltlosen Nebel, in welchen ihn die Ber-
liner Theorie vom fortbestehenden Bunde
mit aufgehobener Verfassung gebannt
hatte, wieder in fester Gestalt hervortre-
ten zu lassen. Nachdem alle Versuche,
Preußen zu einer Einigung zu bringen,
welche nicht den verderblichen Dualis-
mus, die Trennung Deutschlands in zwei
feindliche Massen, geradezu zur Folge
haben müßte, gescheitert sind, nachdem
über der Zögerung das Blut in Schles-
wig vergebens vergossen ist; da war es
höchste Pflicht, den letzten Schritt zu thun,
und zu einer Verfassung zurückzugreifen,
die zwar der Verbesserung überaus be-
dürftig ist, die aber doch den großen Vor-
zug hat, daß sie anerkannt wird, daß sie
handeln kann.
-- Neun volle Stimmen
des engeren Rathes sind jetzt in Frank-
furt versammelt; überall, wo Mehrheits-
Beschlüsse ausreichen, sind sie beschluß-
fähig. Werden jetzt von dort schleunig
[Spaltenumbruch] Bundes=Commissarien auf den Kampf-
platz gesandt, mit jener Autorität, welche
durch ein Bundesheer bald zu schaffen
wäre, und mit jenem Gewichte, welches
das unparteiische Halten am strengen
Rechte überall gibt, so zweifeln wir
nicht an dem Erfolge. Annäherung von
beiden Seiten ist in den letzten Erklä-
rungen zur Genüge vorhanden. Es fehlt
nur das Vertrauen, um den Frieden mög-
lich zu machen. Dieses Vertrauen kann
Deutschland gewähren, und Deutschland
allein.
-- Möge man denn eilen, den
Schritt zu thun. Es hängt Blut daran.
--

General v. Willisen.

( Fortsetzung. )

Man wird bereits aus diesen wenigen Zügen
erkennen, daß es dem System Willisens nicht an
strenger Folgerichtigkeit mangelt. Aber man hat
es in Hinsicht auf die Voraussetzungen angegrif-
fen, welche ihm unterliegen. Unter dem Einfluß
dieses Widerspruchs, der ihm indeß nur in dem
eng abgeschlossenen Kreise, in welchem sein System
damals im Wege mündlicher Lehrvorträge bekannt
geworden war, widerfuhr, unternahm es Willisen
im Jahre 1831 im preußischen „ Militär=Wochen-
blatt “ Aufsätze über den damals noch unendschie-
denen polnischen Unabhängigkeitskampf zu veröf-
fentlichen. Sie waren zumeist strategisch=kritischen
Jnhalts, nahmen das gedachte System zur Grund-
lage, und den Ausgang des Kriegs und seiner
einzelnen Operationen zum Gegenstand. Auch
Rathschläge wurden darin den polnischen Heerfüh-
rern ertheilt, und hiebei eine politische Gesinnung
an den Tag gelegt, die am Berliner Hofe jeder-
zeit nur Mißfallen finden konnte. Willisen, der
damals Major war, fiel in Ungnade. Uebrigens
machten seine Aufsätze damals nicht geringes Auf-
sehen. Sie waren klar, mit einer nicht wegzu-
läugnenden logischen Schärfe, und stellenweise po-
litisch=warm geschrieben; aber der Ausgang des
Kampfes nahm ihnen ein Bedeutendes von ihrem
Jnteresse, weil die Entscheidung im entgegengesetz-
ten Sinne, als der Verfasser sie vorausgesagt hatte,
ausfiel. Willisen nemlich prophezeihte: wenn die Rus-
sen unterhalb Modlin über die Weichsel gehen, so
sind sie verloren. Sie thaten es, u. nahmen bald
darauf Warschau, womit der Krieg sein Ende erreichte.
-- Bedeutungsvoller als dieser Jrrthum wurde
für Willisen der Tod eines seiner wissenschaftli-
chen Gegner, der indeß bei Lebzeiten nie öffentlich
gegen ihn aufgetreten war. Am 18. November
1831 starb der General von Clausewitz, und bald
darauf veröffentlichte seine Wittwe Marie, geborne
Gräfin Brühl ( Oberhofmeisterin der Prinzessin
von Preußen ) , jenes berühmt gewordene Werk
„vom Kriege“ als erstes aus dem reichen litera-
rischen Nachlaß ihres Gemahls. Bis zum Jahr
1835 wurde dasselbe vollständig der Oeffentlich-
keit übergeben, und man darf behaupten, daß seit-
dem eine neue Epoche für die Kriegswissenschaft
begonnen hat. Jn diesen voluminösen Werken
( zehn Bände ) trat auch ein dozirender Stratege
vor das Publikum, aber frei von allem Schema-
tismus: ein Skeptiker, aber von unübertroffener
Gründlichkeit, und ein Meister in Form und Aus-
druck. Willisen, der ein System der Kriegskunst
so laut verkündet hatte, mußte auf jeder Blatt-
seite dieser vielbewunderten und mehr noch aus-
gebeuteten Werke lesen, daß es kein solches gebe
und geben könne. Eine lange Zeit widerstand er
stumm.    ( Schluß folgt. )



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.




Gestorbene:

Den 11. August.

Steinam, Joh. Bapt., Partic., 60 J. alt. --
Vervier, Wilh., 11 W. alt. -- Tempel, Goldar-
beiter, 50 J. alt.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.

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[0004] im gegenwärtigen Augenblicke mit Vorsicht aufzu- nehmen sein. ) Frankfurt, 7. August. Nassau hat jetzt sei- nen Austritt von der Union in Berlin offiziell angezeigt, und es ist daher mit Sicherheit zu er- warten, daß es nächstens einen Bevollmächtigten in die Plenarversammlung senden werde. Frankfurt, 11. August. Die „Kölnische Ztg.“ bringt in ihrer Nr. 191, folgende telegraphische Depesche von hier: Freitag, 9. August. Das Ple- num hat sich aufgelöst. Baden, 8. August. Großes Aufsehen hier machte gestern früh die plötzliche Verhaftung des Gallerieinspektors Götzenberger von Mannheim Seine Papiere wurden gleich in Beschlag genom- men und versiegelt nach Mannheim gesendet. Die Ursache dieser Arretirung kennt man nocht nicht. ( B. L. ) Babenhausen, 10. August. So eben, um 8 Uhr Morgens, fuhr Se. Maj. der König Ludwig von Bayern, von Aschaffenburg kommend, hier durch nach Darmstadt, wo Allerhöchstdieselben bis zum 13. d. Mts. zu verweilen gedenken. Gotha, 8. August. Die in mehreren Num- mern der „O.=P.=A.=Z.“ mehrfach ausgesprochene Ansicht im Betreffe der baldigen Umgestaltung der kleinen Staaten scheint auch bei unsern Re- gierungen immer mehr Boden zu gewinnen und den Eifer für die Unionssache zu vermindern. Darauf scheint eine im hiesigen Landtage ge- schehene Aeußerung des Staatsministeriums hin- zudeuten, nemlich, „daß die Staatsregierung die Existenz des Bundes und die Verpflichtungen ge- gen denselben noch jetzt anerkenne.“ * Dresden, 8. August. Die königl. sächsische Regierung hat das Ansuchen des schleswig=holst. Departements der auswärtigen Angelegenheiten um Berichtigung der vorjährigen Verpflegung königl. sächsischer Truppen im Betrage von 154,116 Thlr. dahin abgelehnt, daß sämmtliche Forderungen an die im vorigen Jahre in Schleswig=Holstein be- theiligten Truppen nur bei dem Organe der Ge- sammtheit der Bundesglieder liquittirt werden könnten. T. D. Hamburg, 9. August. Die verflossene Nacht ist die ganze holsteinische Armee in zwei Abtheilungen dem Feinde entgegengerückt. Sehr viele Wagen zum Transport der Kriegsrequisiten wurden requirirt. ( F. J. ) Berlin, 7. August. Es wird gut sein für die richtige Beurtheilung der Verhältnisse festzuhalten, daß die kriegerische Partei hier im Augenblicke verdrängt ist und daß die Partei, welche die Ver- ständigung mit Oesterreich jetzt noch will, allerlei Mittel in Vorschlag bringt, um diese herbeizu- führen. Es ist von dieser Partei bereits ziemlich laut ein Staatsmann genannt worden, welchen sie in außerordentlicher Mission nach Wien ge- sandt wünscht. Anzunehmen, daß zwischen allen Faktoren dieser Partei und Herrn v. Radowitz ein Einvernehmen herrsche, wäre irrig. ( C. B. ) Berlin, 8. Augast. Wir vernehmen aus zu- verlässiger Quelle, daß auf Betreiben Englands und Rußlands zwischen Kopenhagen und Kiel Ver- mittlungsversuche zu Gunsten des Friedens ge- macht werden. ( N. Pr. Z. ) Berlin, 9. August. Die „Const. Ztg.“ will aus ziemlich guter Quelle wissen, das die Minister v. Manteuffel und v. Stockhausen ihre Entlassung verlangt haben. T. D. Paris, 9. August. Die Stadt ist in einiger Aufregung wegen des gestern von dem Präsidenten der Republik im Elysee gegebenen Bankets, wozu fast sämmtliche Offiziere der hie- sigen Gendarmerie und andere Militärpersonen eingeladen waren. Es wurde dabei ein Trink- spruch auf das „ neue Kaiserthum “ ausgebracht und der Ruf erschallte: „ Auf nach den Tui- lerien! “ Die während der Vertagung der ge- setzgebenden Versammlung in Permanenz bleibende Commission soll für eine von den Generalräthen zu bestellende Regierung, mit Herbeiziehung von Präfekten, Generalen ec., sein, falls irgend ein Staatsstreich versucht werden sollte. Die gesetz- gebende Versammlung hielt heute ihre letzte Sitz- ung. ( F. O.=Z. ) Hannover, 30. Juli. Schluß des Artikels der hannöver. Ztg. unter der Aufschrift: „ Schles- wig = Holstein und der deutsche Bund“. Aber bei uns werden Männer zu beschließen haben, die wissen, daß jeder Monat, wo die jetzige kleine Armee auf dem Kriegsfuße zu erhalten ist, nicht unter 150,000 bis 200,000 Rthlr. kostet, welche wissen, daß die Monate vom März 1848 bis Novbr. 1849 dem Lande über 2,300,000 Rthlr. gekostet haben, und welche das als sehr wenig erkennen, weil der siebenjährige Krieg außer Steu- ern und Lieferungen jährlich an fünf Millionen kostete; nicht zu gedenken der Verluste der Ein- zelnen, des Handels, der Schifffahrt; nicht zu ge- denken der unersetzlichen Menschenleben, die der Krieg frißt. Die Zeit der Kriegführungen für englische Subsidien ist vorüber. Jetzt zahlen wir selbst. -- Das sind Opfer, die man muß brin- gen können, das ist wahr; aber die man auch nur bringen darf, wenn kein anderes Mittel bleibt. Und so weit, wir beharren dabei, so weit sind wir nicht. Was soll denn aber geschehen? -- Wir haben längst darauf hingewiesen, daß die einzige Basis, auf welche man zurückkommen kann, die Erklärung Ehristians VIII. vom 7. September 1846 und der Bundesbeschluß vom 17. September 1846 ist: daß es ihm niemals in den Sinn gekommen sei, die Selbstständigkeit des Herzogthums Hol- stein, dessen Verfassung und sonstige auf Ge- setz und Herkommen beruhende Beziehungen zu beeinträchtigen oder willkürlichen Beeinträchti- gungen zu unterwerfen; und daß er bei seinen Bestrebungen, die Successionsverhältnisse des Herzogthums zu ordnen, nicht Willens sei, wohlbegründeten Rechten der Agnaten zu nahe zu treten. Darüber ist jetzt auch Alles einig, der ver- nünftige Theil der Herzogthümer, Preußen, die dänische Regierung, die Bundesregierungen. Das Dekret vom 24. März 1848, der Funken, der den Kampf zum Ausbruch brachte, ist abgethan. Nur die tolle Partei in Kopenhagen und die lei- denschaftlichen Männer in den Herzogthümern möchten das verkennen; und die Schwärme von Volksverführern, welche jetzt von allen Seiten auf das unglückliche Land losgelassen werden, möchten versuchen, dem Abbruch zu thun. -- Jener Grund- satz also steht fest; aber es kommt darauf an, ihm eine billige Ausführung zu sichern; und das ist Recht und Pflicht des Bundes. Recht, weil ihm die Zusicherung gegeben, an ihn die Beschwerde gerichtet war; Pflicht, weil er Holstein in seinem Rechte erhalten muß. -- Wahrlich, zur höch- sten Zeit ist von Oesterreich der Schritt geschehen, um den Bund aus jenem ge- staltlosen Nebel, in welchen ihn die Ber- liner Theorie vom fortbestehenden Bunde mit aufgehobener Verfassung gebannt hatte, wieder in fester Gestalt hervortre- ten zu lassen. Nachdem alle Versuche, Preußen zu einer Einigung zu bringen, welche nicht den verderblichen Dualis- mus, die Trennung Deutschlands in zwei feindliche Massen, geradezu zur Folge haben müßte, gescheitert sind, nachdem über der Zögerung das Blut in Schles- wig vergebens vergossen ist; da war es höchste Pflicht, den letzten Schritt zu thun, und zu einer Verfassung zurückzugreifen, die zwar der Verbesserung überaus be- dürftig ist, die aber doch den großen Vor- zug hat, daß sie anerkannt wird, daß sie handeln kann. -- Neun volle Stimmen des engeren Rathes sind jetzt in Frank- furt versammelt; überall, wo Mehrheits- Beschlüsse ausreichen, sind sie beschluß- fähig. Werden jetzt von dort schleunig Bundes=Commissarien auf den Kampf- platz gesandt, mit jener Autorität, welche durch ein Bundesheer bald zu schaffen wäre, und mit jenem Gewichte, welches das unparteiische Halten am strengen Rechte überall gibt, so zweifeln wir nicht an dem Erfolge. Annäherung von beiden Seiten ist in den letzten Erklä- rungen zur Genüge vorhanden. Es fehlt nur das Vertrauen, um den Frieden mög- lich zu machen. Dieses Vertrauen kann Deutschland gewähren, und Deutschland allein. -- Möge man denn eilen, den Schritt zu thun. Es hängt Blut daran. -- General v. Willisen. ( Fortsetzung. ) Man wird bereits aus diesen wenigen Zügen erkennen, daß es dem System Willisens nicht an strenger Folgerichtigkeit mangelt. Aber man hat es in Hinsicht auf die Voraussetzungen angegrif- fen, welche ihm unterliegen. Unter dem Einfluß dieses Widerspruchs, der ihm indeß nur in dem eng abgeschlossenen Kreise, in welchem sein System damals im Wege mündlicher Lehrvorträge bekannt geworden war, widerfuhr, unternahm es Willisen im Jahre 1831 im preußischen „ Militär=Wochen- blatt “ Aufsätze über den damals noch unendschie- denen polnischen Unabhängigkeitskampf zu veröf- fentlichen. Sie waren zumeist strategisch=kritischen Jnhalts, nahmen das gedachte System zur Grund- lage, und den Ausgang des Kriegs und seiner einzelnen Operationen zum Gegenstand. Auch Rathschläge wurden darin den polnischen Heerfüh- rern ertheilt, und hiebei eine politische Gesinnung an den Tag gelegt, die am Berliner Hofe jeder- zeit nur Mißfallen finden konnte. Willisen, der damals Major war, fiel in Ungnade. Uebrigens machten seine Aufsätze damals nicht geringes Auf- sehen. Sie waren klar, mit einer nicht wegzu- läugnenden logischen Schärfe, und stellenweise po- litisch=warm geschrieben; aber der Ausgang des Kampfes nahm ihnen ein Bedeutendes von ihrem Jnteresse, weil die Entscheidung im entgegengesetz- ten Sinne, als der Verfasser sie vorausgesagt hatte, ausfiel. Willisen nemlich prophezeihte: wenn die Rus- sen unterhalb Modlin über die Weichsel gehen, so sind sie verloren. Sie thaten es, u. nahmen bald darauf Warschau, womit der Krieg sein Ende erreichte. -- Bedeutungsvoller als dieser Jrrthum wurde für Willisen der Tod eines seiner wissenschaftli- chen Gegner, der indeß bei Lebzeiten nie öffentlich gegen ihn aufgetreten war. Am 18. November 1831 starb der General von Clausewitz, und bald darauf veröffentlichte seine Wittwe Marie, geborne Gräfin Brühl ( Oberhofmeisterin der Prinzessin von Preußen ) , jenes berühmt gewordene Werk „vom Kriege“ als erstes aus dem reichen litera- rischen Nachlaß ihres Gemahls. Bis zum Jahr 1835 wurde dasselbe vollständig der Oeffentlich- keit übergeben, und man darf behaupten, daß seit- dem eine neue Epoche für die Kriegswissenschaft begonnen hat. Jn diesen voluminösen Werken ( zehn Bände ) trat auch ein dozirender Stratege vor das Publikum, aber frei von allem Schema- tismus: ein Skeptiker, aber von unübertroffener Gründlichkeit, und ein Meister in Form und Aus- druck. Willisen, der ein System der Kriegskunst so laut verkündet hatte, mußte auf jeder Blatt- seite dieser vielbewunderten und mehr noch aus- gebeuteten Werke lesen, daß es kein solches gebe und geben könne. Eine lange Zeit widerstand er stumm. ( Schluß folgt. ) Verantwortlicher Redakteur u. Verleger: Franz v. Faber. Gestorbene: Den 11. August. Steinam, Joh. Bapt., Partic., 60 J. alt. -- Vervier, Wilh., 11 W. alt. -- Tempel, Goldar- beiter, 50 J. alt. Druck von Joseph Steib in Würzburg.

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Zitationshilfe: Die Bayerische Presse. Nr. 192. Würzburg, 12. August 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayerische192_1850/4>, abgerufen am 19.04.2024.