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Die Bayerische Presse. Nr. 279. Würzburg, 21. November 1850.

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[Spaltenumbruch] nen können. Es folgt mithin, daß sie ihre Titel
von solchen Orten entlehnen dürfen, die einem
anglikanischen Bischofe nicht seine Titel geben, und
nur dieses ist geschehen. Ferner sprechen manche
Analogien zu Gunsten der päpstlichen Anordnung.
Jn Jrland wie in manchen der brittisch=amerika-
nischen Colonien bestehen bereits römisch=katholi-
sche Episcopate, die ihre Titel von Städten in
Jrland und in den Colonien hernehmen, und die
über diese Länder das Kirchenregiment führen.
Ferner hat England selbst in solchen Ländern,
welche die anglikanische Kirche nicht als Staats-
kirche anerkennen, gerade nach demselben Prinzipe
verfahren, welches jetzt von Seite Roms befolgt
wird. Schottland, wo bekanntlich die presby-
terianische Kirche die herrschende ist, ist in angli-
kanische Kirchenprovinzen eingetheilt, die von Bi-
schöfen, welche schottischen Städten ihre Titel ent-
nehmen, regiert werden, Dann hat die Königin
von England einen anglikanischen Bischof von Je-
rusalem ernannt, der über mehrere turkische Pro-
vinzen seine Jurisdiktion ausübt, und der angli-
kanische Bischof von Gibraltar schließt in seine
Diöcese alle diejenigen Städte des Mittelmeers
ein, in welchen Capellen der englischen Hofkirche
bestehen, wie z. B. Genua, Triest, Smyrna, ja
die ewige Stadt selber, in welcher das
Haupt der katholischen Christenheit seinen Sitz
aufgeschlagen. Ferner kann angeführt werden,
daß die Wesleyaner in England, sonst auch Me-
thodisten genannt, welche nicht mehr Rechte, aber
gerade dieselben, wie die römischen Katholiken be-
sitzen, auch ihre Bischöfe in England ernennen,
und denselben englische Titeln verleihen. Um die
gewaltige Aufregung, welche sich des englischen
Volkes aus einem Anlasse, der in anderen prote-
stantischen Ländern kaum würde beachtet werden,
bemächtigt hat, verstehen zu können, muß man die
politischen und kirchlichen Verhältnisse Englands
näher in's Auge fassen. Die große Revolution
von 1688, von welcher das englische Volk seine
Freiheit herdatirt, war nicht allein gegen die Po-
litik, sondern auch gegen die Religion des katholi-
schen Königs Jakob II. gerichtet. Mit dem Kö-
nige fiel auch seine Kirche, und sie wurde, bis
O'Connel sie zu befreien wußte, von einer kirch-
lichen, wie von einer politischen Unduldsam-
keit niedergedrückt, von welcher die neuere Ge-
schichte kein so schreiendes Beispiel aufzuweisen
vermag. Aber auch, seitdem die Emancipation
der Katholiken durchgesetzt wurde, steht ihrer Re-
ligion ein großer Theil des englischen Volkes
feindselig gegenüber, und zwar nicht allein aus
kirchlichen, sondern auch aus politischen Motiven.
Der Protestantismus in England ist auch wesent-
lich unterschieden von dem Protestantismus in je-
dem anderen Theile der Welt. Die nichtengli-
schen Protestanten haben nämlich ihrer Zeit die
katholische Kirche verlassen und eine neue Kirche
gegründet. Die englischen Protestanten behaupten
aber, in der katholischen Kirche verblieben zu sein,
und sie nur von ihren Auswüchsen gereinigt zu
haben. Die Priester der anglikanischen Kirche
nehmen für sich die apostolische Nachfolge in An-
spruch, was bekanntlich von anderen protestanti-
schen Geistlichen nicht geschieht. Dem lutherischen
Prediger ist es höchst gleichgültig, wenn ein rö-
mischer Priester seine rechtmäßige apostolische Suc-
cession in Abrede stellt; nicht so dem anglikani-
schen Priester. Gerade, weil seine Verwandtschaft
mit der römischen Kirche die nächste ist, ist seine
Empfindlichkeit gegen deren Einfluß am größten.
Ein Theil des anglikanischen Clerus braucht als
Argument gegen die Zulassung der katholischen
Bischöfe, däß, da seine priesterliche Würde eine
rechtmäßige sei, die Ernennung dieser Bischöfe
überflüssig wäre. Ließe man sie zu, behauptet er,
so würde schon dadurch die anglikanische Priester-
schaft in Frage gestellt werden. Zu allem diesem
kommt, daß während der letzten Jahre von Sei-
ten eines zahlreichen, besonders des jüngeren,
Theils des anglikanischen Clerus, eine große An-
näherung an die römische Kirche stattgefunden hat,
[Spaltenumbruch] eine Annäherung, die in vielen Fällen zu Ueber-
tritten anglikanischer Priester und Laien in den
Schoß der römischen Kirche geführt hat. Jene
Bewegung entstand in Oxford und die neue Par-
tei, welche sich dort bildete, entlehnte ihren Na-
men von dem dortigen Prosessor der Theologie
Dr. Pusey, obgleich es jetzt anerkannt ist, daß
ihr bedeutendster Mann Dr. Newman war, der
bereits römischer Priester geworden ist. Die Pu-
seyiten haben ihren Weg zurückgefunden zu den
Dogmen der römischen Kirche; sie nähern sich
dieser auch in ihren äußeren gottesdienstlichen Ge-
bräuchen, verehren Heilige, ermahnen zur Ohren-
beichte, glauben Absolution ertheilen zu können ec.
Unter ihnen gibt es Viele, welche sich von den
römischen Katholiken durch nichts, als durch den
Namen unterscheiden; andere, welche laut genug
sich als gute Protestanten und als Feinde des
Papstes geriren, die aber -- zu ihnen zählt man
auch die Bischöfe von Bath und Wells, von
Exeter, ja selbst den Bischof von London --
doch von der größeren Masse der Anglikaner
mit vielem Mißtrauen angesehen werden. Die
Puseyiten, welche sich selbst high-churchmen
nennen, zeichnen sich auch dadurch aus, daß sie
sich durch Zusammenberufung der "Convocation"
einer großen kirchlichen Versammlung, von dem
Einflusse der Krone möglichst unabhängig zu ma-
chen streben, während die low-churchmen nur
in der unerschütterlichen Aufrechthaltung der ober-
sten kirchlichen Autorität in der Person des briti-
schen Monarchen das Heil für ihre Kirche erbli-
cken. Nebenbei sei bemerkt, daß die Puseyiten ihre
zahlreichsten Anhänger unter den höhern Ständen,
besonders unter den Frauen, finden. Es ist leicht
erklärlich, daß in Betracht dieses in der anglika-
nischen Hochkirche entstandenen Schisma und der
zahlreichen Uebertritte angesehener Priester und
Laien zur römischen Kirche, die Jnstallirung einer
römischen Hierarchie in England eine große Agi-
tation hervorrufen mußte. Bereits haben sich alle
Politiker dieses Gegenstandes bemächtigt. Lord
John Russell, entschieden, aber gemäßigter, als
seine torystischen Opponenten, wird wahrscheinlich
ein neues Gesetz vorschlagen, um den römischen
Bischöfen die Führung englischer Titel zu ver-
bieten, und um ihnen die gesetzliche Anerkennung
ihrer Würde zu versagen. Vielleicht auch, daß
die Whigs den Versuch machen werden, alle Pu-
seyiten aus kirchlichen Aemtern zu vertreiben, was
geschehen könnte, wenn sie die bekannten 39 Glau-
benssätze der englischen Kirche durch andere ver-
mehren, welche ein high-churchman nicht zu
unterschreiben im Stande ist. Die Tories, unter
der Anführung des Hrn. d'Jsraeli, werfen die
Schuld alles Vorgefallenen auf das Whig=Kabi-
net; die Gunst, welche Lord John Russell der
katholischen Hierarchie in Jrland erwiesen hat, sei,
so behaupten sie, Veranlassung zu den " Uebergrif-
fen " Roms gewesen. Die ultra = torystische und
ultra = protestantische Partei hingegen, wird das
alte Geschrei gegen die Katholiken=Emancipation
neu beginnen, und obgleich vergebens, die erneuerte
Unterdrückung von zehn Millionen ihrer Mitbür-
ger anzustreben suchen. Wie stark die intoleran-
ten Gefühle bei einem Theile des englischen Vol-
kes erregt worden sind, läßt sich denken, wenn bei
einem öffentlichen Gastmahle am 10. Nov. der
Lord=Großkanzler von England sich nicht enthalten
konnte, in Beziehung auf den Kardinal Wise-
mann Gloster's Worte zu citiren: ( Wir treten
deinen Hut, du Kardinal, mit Füßen, dem Papst
und seinen Bischöfen zum Trotz.

   
Eine schaudererregende Schilderung
von der Verfolgung der Christen
in Aleppo.

Am 16. Okt. Abends um 9 Uhr erhob sich
das volkreiche Stadtviertel Bab=el=Neran wie ein
Mann; Flintenschüsse verkündeten die nahende Ge-
fahr. Bald nachher wurde das Christenquartier
[Spaltenumbruch] überfallen, eine Menge Häuser geplündert und Ab-
scheulichkeiten jeder Art dabei begangen, während
der Generalstatthalter, Zarif=Pascha, sich mit den
Truppen in die Kaserne Scheik = Zabrak flüchtete
und die Truppen den Plünderern nicht den ge-
ringsten Widerstand entgegensetzten, vielmehr sie
alle Christenhauser ausrauben ließen. Mit ge-
nauer Noth entkam ein französischer Angehöriger
Luciani der Wuth dieser Kannibalen; nicht so
glücklich war ein österreichischer Schützling, Josef
Kassab; sein Haus wurde geplündert und er selbst
unter tausend Martern getödtet; sein Körper wurde
in Stücke zerhauen und auf die Straße geworfen.
So ging es die Nacht hindurch. Am folgenden
Morgen stießen zu den Bewohnern von Bab=el
Neran und Karlik noch herumziehende Araber,
welche von der Plünderung Nachricht erhalten,
und nun warf man sich auf das bevölkertste und
reichste Christenquartier, Salibe, daß man in der
vergangenen Nacht nicht angegriffen hatte, weil es
jede Nacht fest verschlossen wurde; die Meuterer
mehrten sich auf alle Weise bewaffnet und spreng-
ten endlich die Thore von Salibe; von Morgens
7 Uhr bis Abends wurden während 12 Stunden
alle möglichen Gräuel begangen, die christlichen
Kirchen niedergebrannt, ohne daß die Ortsbehörde
den geringsten Schritt that, diesen Verbrechen ein
Ziel zu setzen. Zarif Pascha, obgleich er etwa 1500
Mann Truppen zu seiner Verfügung hatte, rührte
sich nicht: er erklärte, er könne die Verantwortlich-
keit auf Diebe zu schießen, nicht über sich nehmen,
und seine Absicht sei, sich in kein Gefecht einzu-
lassen. Endlich kam der Divisionsgeneral Kerim-
Pascha mit Truppen und Geschütz, kehrte aber,
als er den Stand der Dinge angesehen hatte,
"in guter Ordnung" wieder um. Die Verwen-
dungen der europäischen Consuln bei Zarif=Pascha
erhielten keine andere Antwort, als er hoffe, die
Ruhe werde bald wieder hergestellt sein. Die
Consuln wendeten sich nun an den Musselim ( Vor-
steher ) der Stadt, einen einflußreichen Mann, und
stellten ihm vor, weil es keine Regierung mehr
gebe, so solle er dieselbe übernehmen. Er erschien
auch wirklich an der Spitze von 200 Mann bei
den Consuln von Frankreich und Oesterreich und
suchte sie zu beruhigen; allein die neuen Hoff-
nungen waren nicht von langer Dauer. Zarif=Pascha,
um ein Lebenszeichen zu geben, hatte 4 der plündernden
Araber verhaften lassen; die empörten Stadtviertel
erhoben sich aufs neue, Schwärme von Arabern
drangen ein, und der Pascha war genöthigt, seine
Gefangenen loszugeben, sollten nicht die Auftritte
der letzten Tage erneuert werden. Allein diese
Nachgiebigkeit genügte den Meuterern nicht. Am
19. Morgens plünderten sie die Waffenvorräthe,
und stellten dem Pascha und der Stadt mehrere
Bedingungen, worunter die Rückkehr des Pascha
in seine Residenz und der Großen in ihre Pa-
läste; die Auslieferung des griechischen Patriar-
chen; das förmliche Versprechen, in Aleppo keine
Conseription vorzunehmen, was auch von den Gro-
ßen des Landes und den europäischen Consuln un-
terzeichnet werden sollte; die Auslieferung der
Steuerregister und die Abgabe von Pulver und
Kugeln. Bei Abgang der Nachrichten, um2 1 / 2
Uhr Nachmittags, dauerten die Unterhandlungen
über diese Bedingungen noch fort.



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Theater=Anzeige.

Freitag den 22. November.
Gastspiel des Herrn Ratkowsky vom Stadtthea-
ter zu Düsseldorf.
Czaar und Zimmermann.
Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing.

Gestorbene:

Den 19. November.

Ursula Geißler,51 1 / 2 Jahr alt, Rentbeamten-
Tochter.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.   Hiezu das Ergänzungsblatt Nr. 93.

[Spaltenumbruch] nen können. Es folgt mithin, daß sie ihre Titel
von solchen Orten entlehnen dürfen, die einem
anglikanischen Bischofe nicht seine Titel geben, und
nur dieses ist geschehen. Ferner sprechen manche
Analogien zu Gunsten der päpstlichen Anordnung.
Jn Jrland wie in manchen der brittisch=amerika-
nischen Colonien bestehen bereits römisch=katholi-
sche Episcopate, die ihre Titel von Städten in
Jrland und in den Colonien hernehmen, und die
über diese Länder das Kirchenregiment führen.
Ferner hat England selbst in solchen Ländern,
welche die anglikanische Kirche nicht als Staats-
kirche anerkennen, gerade nach demselben Prinzipe
verfahren, welches jetzt von Seite Roms befolgt
wird. Schottland, wo bekanntlich die presby-
terianische Kirche die herrschende ist, ist in angli-
kanische Kirchenprovinzen eingetheilt, die von Bi-
schöfen, welche schottischen Städten ihre Titel ent-
nehmen, regiert werden, Dann hat die Königin
von England einen anglikanischen Bischof von Je-
rusalem ernannt, der über mehrere turkische Pro-
vinzen seine Jurisdiktion ausübt, und der angli-
kanische Bischof von Gibraltar schließt in seine
Diöcese alle diejenigen Städte des Mittelmeers
ein, in welchen Capellen der englischen Hofkirche
bestehen, wie z. B. Genua, Triest, Smyrna, ja
die ewige Stadt selber, in welcher das
Haupt der katholischen Christenheit seinen Sitz
aufgeschlagen. Ferner kann angeführt werden,
daß die Wesleyaner in England, sonst auch Me-
thodisten genannt, welche nicht mehr Rechte, aber
gerade dieselben, wie die römischen Katholiken be-
sitzen, auch ihre Bischöfe in England ernennen,
und denselben englische Titeln verleihen. Um die
gewaltige Aufregung, welche sich des englischen
Volkes aus einem Anlasse, der in anderen prote-
stantischen Ländern kaum würde beachtet werden,
bemächtigt hat, verstehen zu können, muß man die
politischen und kirchlichen Verhältnisse Englands
näher in's Auge fassen. Die große Revolution
von 1688, von welcher das englische Volk seine
Freiheit herdatirt, war nicht allein gegen die Po-
litik, sondern auch gegen die Religion des katholi-
schen Königs Jakob II. gerichtet. Mit dem Kö-
nige fiel auch seine Kirche, und sie wurde, bis
O'Connel sie zu befreien wußte, von einer kirch-
lichen, wie von einer politischen Unduldsam-
keit niedergedrückt, von welcher die neuere Ge-
schichte kein so schreiendes Beispiel aufzuweisen
vermag. Aber auch, seitdem die Emancipation
der Katholiken durchgesetzt wurde, steht ihrer Re-
ligion ein großer Theil des englischen Volkes
feindselig gegenüber, und zwar nicht allein aus
kirchlichen, sondern auch aus politischen Motiven.
Der Protestantismus in England ist auch wesent-
lich unterschieden von dem Protestantismus in je-
dem anderen Theile der Welt. Die nichtengli-
schen Protestanten haben nämlich ihrer Zeit die
katholische Kirche verlassen und eine neue Kirche
gegründet. Die englischen Protestanten behaupten
aber, in der katholischen Kirche verblieben zu sein,
und sie nur von ihren Auswüchsen gereinigt zu
haben. Die Priester der anglikanischen Kirche
nehmen für sich die apostolische Nachfolge in An-
spruch, was bekanntlich von anderen protestanti-
schen Geistlichen nicht geschieht. Dem lutherischen
Prediger ist es höchst gleichgültig, wenn ein rö-
mischer Priester seine rechtmäßige apostolische Suc-
cession in Abrede stellt; nicht so dem anglikani-
schen Priester. Gerade, weil seine Verwandtschaft
mit der römischen Kirche die nächste ist, ist seine
Empfindlichkeit gegen deren Einfluß am größten.
Ein Theil des anglikanischen Clerus braucht als
Argument gegen die Zulassung der katholischen
Bischöfe, däß, da seine priesterliche Würde eine
rechtmäßige sei, die Ernennung dieser Bischöfe
überflüssig wäre. Ließe man sie zu, behauptet er,
so würde schon dadurch die anglikanische Priester-
schaft in Frage gestellt werden. Zu allem diesem
kommt, daß während der letzten Jahre von Sei-
ten eines zahlreichen, besonders des jüngeren,
Theils des anglikanischen Clerus, eine große An-
näherung an die römische Kirche stattgefunden hat,
[Spaltenumbruch] eine Annäherung, die in vielen Fällen zu Ueber-
tritten anglikanischer Priester und Laien in den
Schoß der römischen Kirche geführt hat. Jene
Bewegung entstand in Oxford und die neue Par-
tei, welche sich dort bildete, entlehnte ihren Na-
men von dem dortigen Prosessor der Theologie
Dr. Pusey, obgleich es jetzt anerkannt ist, daß
ihr bedeutendster Mann Dr. Newman war, der
bereits römischer Priester geworden ist. Die Pu-
seyiten haben ihren Weg zurückgefunden zu den
Dogmen der römischen Kirche; sie nähern sich
dieser auch in ihren äußeren gottesdienstlichen Ge-
bräuchen, verehren Heilige, ermahnen zur Ohren-
beichte, glauben Absolution ertheilen zu können ec.
Unter ihnen gibt es Viele, welche sich von den
römischen Katholiken durch nichts, als durch den
Namen unterscheiden; andere, welche laut genug
sich als gute Protestanten und als Feinde des
Papstes geriren, die aber -- zu ihnen zählt man
auch die Bischöfe von Bath und Wells, von
Exeter, ja selbst den Bischof von London --
doch von der größeren Masse der Anglikaner
mit vielem Mißtrauen angesehen werden. Die
Puseyiten, welche sich selbst high-churchmen
nennen, zeichnen sich auch dadurch aus, daß sie
sich durch Zusammenberufung der „Convocation“
einer großen kirchlichen Versammlung, von dem
Einflusse der Krone möglichst unabhängig zu ma-
chen streben, während die low-churchmen nur
in der unerschütterlichen Aufrechthaltung der ober-
sten kirchlichen Autorität in der Person des briti-
schen Monarchen das Heil für ihre Kirche erbli-
cken. Nebenbei sei bemerkt, daß die Puseyiten ihre
zahlreichsten Anhänger unter den höhern Ständen,
besonders unter den Frauen, finden. Es ist leicht
erklärlich, daß in Betracht dieses in der anglika-
nischen Hochkirche entstandenen Schisma und der
zahlreichen Uebertritte angesehener Priester und
Laien zur römischen Kirche, die Jnstallirung einer
römischen Hierarchie in England eine große Agi-
tation hervorrufen mußte. Bereits haben sich alle
Politiker dieses Gegenstandes bemächtigt. Lord
John Russell, entschieden, aber gemäßigter, als
seine torystischen Opponenten, wird wahrscheinlich
ein neues Gesetz vorschlagen, um den römischen
Bischöfen die Führung englischer Titel zu ver-
bieten, und um ihnen die gesetzliche Anerkennung
ihrer Würde zu versagen. Vielleicht auch, daß
die Whigs den Versuch machen werden, alle Pu-
seyiten aus kirchlichen Aemtern zu vertreiben, was
geschehen könnte, wenn sie die bekannten 39 Glau-
benssätze der englischen Kirche durch andere ver-
mehren, welche ein high-churchman nicht zu
unterschreiben im Stande ist. Die Tories, unter
der Anführung des Hrn. d'Jsraeli, werfen die
Schuld alles Vorgefallenen auf das Whig=Kabi-
net; die Gunst, welche Lord John Russell der
katholischen Hierarchie in Jrland erwiesen hat, sei,
so behaupten sie, Veranlassung zu den „ Uebergrif-
fen “ Roms gewesen. Die ultra = torystische und
ultra = protestantische Partei hingegen, wird das
alte Geschrei gegen die Katholiken=Emancipation
neu beginnen, und obgleich vergebens, die erneuerte
Unterdrückung von zehn Millionen ihrer Mitbür-
ger anzustreben suchen. Wie stark die intoleran-
ten Gefühle bei einem Theile des englischen Vol-
kes erregt worden sind, läßt sich denken, wenn bei
einem öffentlichen Gastmahle am 10. Nov. der
Lord=Großkanzler von England sich nicht enthalten
konnte, in Beziehung auf den Kardinal Wise-
mann Gloster's Worte zu citiren: ( Wir treten
deinen Hut, du Kardinal, mit Füßen, dem Papst
und seinen Bischöfen zum Trotz.

   
Eine schaudererregende Schilderung
von der Verfolgung der Christen
in Aleppo.

Am 16. Okt. Abends um 9 Uhr erhob sich
das volkreiche Stadtviertel Bab=el=Neran wie ein
Mann; Flintenschüsse verkündeten die nahende Ge-
fahr. Bald nachher wurde das Christenquartier
[Spaltenumbruch] überfallen, eine Menge Häuser geplündert und Ab-
scheulichkeiten jeder Art dabei begangen, während
der Generalstatthalter, Zarif=Pascha, sich mit den
Truppen in die Kaserne Scheik = Zabrak flüchtete
und die Truppen den Plünderern nicht den ge-
ringsten Widerstand entgegensetzten, vielmehr sie
alle Christenhauser ausrauben ließen. Mit ge-
nauer Noth entkam ein französischer Angehöriger
Luciani der Wuth dieser Kannibalen; nicht so
glücklich war ein österreichischer Schützling, Josef
Kassab; sein Haus wurde geplündert und er selbst
unter tausend Martern getödtet; sein Körper wurde
in Stücke zerhauen und auf die Straße geworfen.
So ging es die Nacht hindurch. Am folgenden
Morgen stießen zu den Bewohnern von Bab=el
Neran und Karlik noch herumziehende Araber,
welche von der Plünderung Nachricht erhalten,
und nun warf man sich auf das bevölkertste und
reichste Christenquartier, Salibe, daß man in der
vergangenen Nacht nicht angegriffen hatte, weil es
jede Nacht fest verschlossen wurde; die Meuterer
mehrten sich auf alle Weise bewaffnet und spreng-
ten endlich die Thore von Salibe; von Morgens
7 Uhr bis Abends wurden während 12 Stunden
alle möglichen Gräuel begangen, die christlichen
Kirchen niedergebrannt, ohne daß die Ortsbehörde
den geringsten Schritt that, diesen Verbrechen ein
Ziel zu setzen. Zarif Pascha, obgleich er etwa 1500
Mann Truppen zu seiner Verfügung hatte, rührte
sich nicht: er erklärte, er könne die Verantwortlich-
keit auf Diebe zu schießen, nicht über sich nehmen,
und seine Absicht sei, sich in kein Gefecht einzu-
lassen. Endlich kam der Divisionsgeneral Kerim-
Pascha mit Truppen und Geschütz, kehrte aber,
als er den Stand der Dinge angesehen hatte,
„in guter Ordnung“ wieder um. Die Verwen-
dungen der europäischen Consuln bei Zarif=Pascha
erhielten keine andere Antwort, als er hoffe, die
Ruhe werde bald wieder hergestellt sein. Die
Consuln wendeten sich nun an den Musselim ( Vor-
steher ) der Stadt, einen einflußreichen Mann, und
stellten ihm vor, weil es keine Regierung mehr
gebe, so solle er dieselbe übernehmen. Er erschien
auch wirklich an der Spitze von 200 Mann bei
den Consuln von Frankreich und Oesterreich und
suchte sie zu beruhigen; allein die neuen Hoff-
nungen waren nicht von langer Dauer. Zarif=Pascha,
um ein Lebenszeichen zu geben, hatte 4 der plündernden
Araber verhaften lassen; die empörten Stadtviertel
erhoben sich aufs neue, Schwärme von Arabern
drangen ein, und der Pascha war genöthigt, seine
Gefangenen loszugeben, sollten nicht die Auftritte
der letzten Tage erneuert werden. Allein diese
Nachgiebigkeit genügte den Meuterern nicht. Am
19. Morgens plünderten sie die Waffenvorräthe,
und stellten dem Pascha und der Stadt mehrere
Bedingungen, worunter die Rückkehr des Pascha
in seine Residenz und der Großen in ihre Pa-
läste; die Auslieferung des griechischen Patriar-
chen; das förmliche Versprechen, in Aleppo keine
Conseription vorzunehmen, was auch von den Gro-
ßen des Landes und den europäischen Consuln un-
terzeichnet werden sollte; die Auslieferung der
Steuerregister und die Abgabe von Pulver und
Kugeln. Bei Abgang der Nachrichten, um2 1 / 2
Uhr Nachmittags, dauerten die Unterhandlungen
über diese Bedingungen noch fort.



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



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Freitag den 22. November.
Gastspiel des Herrn Ratkowsky vom Stadtthea-
ter zu Düsseldorf.
Czaar und Zimmermann.
Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing.

Gestorbene:

Den 19. November.

Ursula Geißler,51 1 / 2 Jahr alt, Rentbeamten-
Tochter.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.   Hiezu das Ergänzungsblatt Nr. 93.
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[0004] nen können. Es folgt mithin, daß sie ihre Titel von solchen Orten entlehnen dürfen, die einem anglikanischen Bischofe nicht seine Titel geben, und nur dieses ist geschehen. Ferner sprechen manche Analogien zu Gunsten der päpstlichen Anordnung. Jn Jrland wie in manchen der brittisch=amerika- nischen Colonien bestehen bereits römisch=katholi- sche Episcopate, die ihre Titel von Städten in Jrland und in den Colonien hernehmen, und die über diese Länder das Kirchenregiment führen. Ferner hat England selbst in solchen Ländern, welche die anglikanische Kirche nicht als Staats- kirche anerkennen, gerade nach demselben Prinzipe verfahren, welches jetzt von Seite Roms befolgt wird. Schottland, wo bekanntlich die presby- terianische Kirche die herrschende ist, ist in angli- kanische Kirchenprovinzen eingetheilt, die von Bi- schöfen, welche schottischen Städten ihre Titel ent- nehmen, regiert werden, Dann hat die Königin von England einen anglikanischen Bischof von Je- rusalem ernannt, der über mehrere turkische Pro- vinzen seine Jurisdiktion ausübt, und der angli- kanische Bischof von Gibraltar schließt in seine Diöcese alle diejenigen Städte des Mittelmeers ein, in welchen Capellen der englischen Hofkirche bestehen, wie z. B. Genua, Triest, Smyrna, ja die ewige Stadt selber, in welcher das Haupt der katholischen Christenheit seinen Sitz aufgeschlagen. Ferner kann angeführt werden, daß die Wesleyaner in England, sonst auch Me- thodisten genannt, welche nicht mehr Rechte, aber gerade dieselben, wie die römischen Katholiken be- sitzen, auch ihre Bischöfe in England ernennen, und denselben englische Titeln verleihen. Um die gewaltige Aufregung, welche sich des englischen Volkes aus einem Anlasse, der in anderen prote- stantischen Ländern kaum würde beachtet werden, bemächtigt hat, verstehen zu können, muß man die politischen und kirchlichen Verhältnisse Englands näher in's Auge fassen. Die große Revolution von 1688, von welcher das englische Volk seine Freiheit herdatirt, war nicht allein gegen die Po- litik, sondern auch gegen die Religion des katholi- schen Königs Jakob II. gerichtet. Mit dem Kö- nige fiel auch seine Kirche, und sie wurde, bis O'Connel sie zu befreien wußte, von einer kirch- lichen, wie von einer politischen Unduldsam- keit niedergedrückt, von welcher die neuere Ge- schichte kein so schreiendes Beispiel aufzuweisen vermag. Aber auch, seitdem die Emancipation der Katholiken durchgesetzt wurde, steht ihrer Re- ligion ein großer Theil des englischen Volkes feindselig gegenüber, und zwar nicht allein aus kirchlichen, sondern auch aus politischen Motiven. Der Protestantismus in England ist auch wesent- lich unterschieden von dem Protestantismus in je- dem anderen Theile der Welt. Die nichtengli- schen Protestanten haben nämlich ihrer Zeit die katholische Kirche verlassen und eine neue Kirche gegründet. Die englischen Protestanten behaupten aber, in der katholischen Kirche verblieben zu sein, und sie nur von ihren Auswüchsen gereinigt zu haben. Die Priester der anglikanischen Kirche nehmen für sich die apostolische Nachfolge in An- spruch, was bekanntlich von anderen protestanti- schen Geistlichen nicht geschieht. Dem lutherischen Prediger ist es höchst gleichgültig, wenn ein rö- mischer Priester seine rechtmäßige apostolische Suc- cession in Abrede stellt; nicht so dem anglikani- schen Priester. Gerade, weil seine Verwandtschaft mit der römischen Kirche die nächste ist, ist seine Empfindlichkeit gegen deren Einfluß am größten. Ein Theil des anglikanischen Clerus braucht als Argument gegen die Zulassung der katholischen Bischöfe, däß, da seine priesterliche Würde eine rechtmäßige sei, die Ernennung dieser Bischöfe überflüssig wäre. Ließe man sie zu, behauptet er, so würde schon dadurch die anglikanische Priester- schaft in Frage gestellt werden. Zu allem diesem kommt, daß während der letzten Jahre von Sei- ten eines zahlreichen, besonders des jüngeren, Theils des anglikanischen Clerus, eine große An- näherung an die römische Kirche stattgefunden hat, eine Annäherung, die in vielen Fällen zu Ueber- tritten anglikanischer Priester und Laien in den Schoß der römischen Kirche geführt hat. Jene Bewegung entstand in Oxford und die neue Par- tei, welche sich dort bildete, entlehnte ihren Na- men von dem dortigen Prosessor der Theologie Dr. Pusey, obgleich es jetzt anerkannt ist, daß ihr bedeutendster Mann Dr. Newman war, der bereits römischer Priester geworden ist. Die Pu- seyiten haben ihren Weg zurückgefunden zu den Dogmen der römischen Kirche; sie nähern sich dieser auch in ihren äußeren gottesdienstlichen Ge- bräuchen, verehren Heilige, ermahnen zur Ohren- beichte, glauben Absolution ertheilen zu können ec. Unter ihnen gibt es Viele, welche sich von den römischen Katholiken durch nichts, als durch den Namen unterscheiden; andere, welche laut genug sich als gute Protestanten und als Feinde des Papstes geriren, die aber -- zu ihnen zählt man auch die Bischöfe von Bath und Wells, von Exeter, ja selbst den Bischof von London -- doch von der größeren Masse der Anglikaner mit vielem Mißtrauen angesehen werden. Die Puseyiten, welche sich selbst high-churchmen nennen, zeichnen sich auch dadurch aus, daß sie sich durch Zusammenberufung der „Convocation“ einer großen kirchlichen Versammlung, von dem Einflusse der Krone möglichst unabhängig zu ma- chen streben, während die low-churchmen nur in der unerschütterlichen Aufrechthaltung der ober- sten kirchlichen Autorität in der Person des briti- schen Monarchen das Heil für ihre Kirche erbli- cken. Nebenbei sei bemerkt, daß die Puseyiten ihre zahlreichsten Anhänger unter den höhern Ständen, besonders unter den Frauen, finden. Es ist leicht erklärlich, daß in Betracht dieses in der anglika- nischen Hochkirche entstandenen Schisma und der zahlreichen Uebertritte angesehener Priester und Laien zur römischen Kirche, die Jnstallirung einer römischen Hierarchie in England eine große Agi- tation hervorrufen mußte. Bereits haben sich alle Politiker dieses Gegenstandes bemächtigt. Lord John Russell, entschieden, aber gemäßigter, als seine torystischen Opponenten, wird wahrscheinlich ein neues Gesetz vorschlagen, um den römischen Bischöfen die Führung englischer Titel zu ver- bieten, und um ihnen die gesetzliche Anerkennung ihrer Würde zu versagen. Vielleicht auch, daß die Whigs den Versuch machen werden, alle Pu- seyiten aus kirchlichen Aemtern zu vertreiben, was geschehen könnte, wenn sie die bekannten 39 Glau- benssätze der englischen Kirche durch andere ver- mehren, welche ein high-churchman nicht zu unterschreiben im Stande ist. Die Tories, unter der Anführung des Hrn. d'Jsraeli, werfen die Schuld alles Vorgefallenen auf das Whig=Kabi- net; die Gunst, welche Lord John Russell der katholischen Hierarchie in Jrland erwiesen hat, sei, so behaupten sie, Veranlassung zu den „ Uebergrif- fen “ Roms gewesen. Die ultra = torystische und ultra = protestantische Partei hingegen, wird das alte Geschrei gegen die Katholiken=Emancipation neu beginnen, und obgleich vergebens, die erneuerte Unterdrückung von zehn Millionen ihrer Mitbür- ger anzustreben suchen. Wie stark die intoleran- ten Gefühle bei einem Theile des englischen Vol- kes erregt worden sind, läßt sich denken, wenn bei einem öffentlichen Gastmahle am 10. Nov. der Lord=Großkanzler von England sich nicht enthalten konnte, in Beziehung auf den Kardinal Wise- mann Gloster's Worte zu citiren: ( Wir treten deinen Hut, du Kardinal, mit Füßen, dem Papst und seinen Bischöfen zum Trotz. ( Ll. ) Eine schaudererregende Schilderung von der Verfolgung der Christen in Aleppo. Am 16. Okt. Abends um 9 Uhr erhob sich das volkreiche Stadtviertel Bab=el=Neran wie ein Mann; Flintenschüsse verkündeten die nahende Ge- fahr. Bald nachher wurde das Christenquartier überfallen, eine Menge Häuser geplündert und Ab- scheulichkeiten jeder Art dabei begangen, während der Generalstatthalter, Zarif=Pascha, sich mit den Truppen in die Kaserne Scheik = Zabrak flüchtete und die Truppen den Plünderern nicht den ge- ringsten Widerstand entgegensetzten, vielmehr sie alle Christenhauser ausrauben ließen. Mit ge- nauer Noth entkam ein französischer Angehöriger Luciani der Wuth dieser Kannibalen; nicht so glücklich war ein österreichischer Schützling, Josef Kassab; sein Haus wurde geplündert und er selbst unter tausend Martern getödtet; sein Körper wurde in Stücke zerhauen und auf die Straße geworfen. So ging es die Nacht hindurch. Am folgenden Morgen stießen zu den Bewohnern von Bab=el Neran und Karlik noch herumziehende Araber, welche von der Plünderung Nachricht erhalten, und nun warf man sich auf das bevölkertste und reichste Christenquartier, Salibe, daß man in der vergangenen Nacht nicht angegriffen hatte, weil es jede Nacht fest verschlossen wurde; die Meuterer mehrten sich auf alle Weise bewaffnet und spreng- ten endlich die Thore von Salibe; von Morgens 7 Uhr bis Abends wurden während 12 Stunden alle möglichen Gräuel begangen, die christlichen Kirchen niedergebrannt, ohne daß die Ortsbehörde den geringsten Schritt that, diesen Verbrechen ein Ziel zu setzen. Zarif Pascha, obgleich er etwa 1500 Mann Truppen zu seiner Verfügung hatte, rührte sich nicht: er erklärte, er könne die Verantwortlich- keit auf Diebe zu schießen, nicht über sich nehmen, und seine Absicht sei, sich in kein Gefecht einzu- lassen. Endlich kam der Divisionsgeneral Kerim- Pascha mit Truppen und Geschütz, kehrte aber, als er den Stand der Dinge angesehen hatte, „in guter Ordnung“ wieder um. Die Verwen- dungen der europäischen Consuln bei Zarif=Pascha erhielten keine andere Antwort, als er hoffe, die Ruhe werde bald wieder hergestellt sein. Die Consuln wendeten sich nun an den Musselim ( Vor- steher ) der Stadt, einen einflußreichen Mann, und stellten ihm vor, weil es keine Regierung mehr gebe, so solle er dieselbe übernehmen. Er erschien auch wirklich an der Spitze von 200 Mann bei den Consuln von Frankreich und Oesterreich und suchte sie zu beruhigen; allein die neuen Hoff- nungen waren nicht von langer Dauer. Zarif=Pascha, um ein Lebenszeichen zu geben, hatte 4 der plündernden Araber verhaften lassen; die empörten Stadtviertel erhoben sich aufs neue, Schwärme von Arabern drangen ein, und der Pascha war genöthigt, seine Gefangenen loszugeben, sollten nicht die Auftritte der letzten Tage erneuert werden. Allein diese Nachgiebigkeit genügte den Meuterern nicht. Am 19. Morgens plünderten sie die Waffenvorräthe, und stellten dem Pascha und der Stadt mehrere Bedingungen, worunter die Rückkehr des Pascha in seine Residenz und der Großen in ihre Pa- läste; die Auslieferung des griechischen Patriar- chen; das förmliche Versprechen, in Aleppo keine Conseription vorzunehmen, was auch von den Gro- ßen des Landes und den europäischen Consuln un- terzeichnet werden sollte; die Auslieferung der Steuerregister und die Abgabe von Pulver und Kugeln. Bei Abgang der Nachrichten, um2 1 / 2 Uhr Nachmittags, dauerten die Unterhandlungen über diese Bedingungen noch fort. Verantwortlicher Redakteur u. Verleger: Franz v. Faber. Theater=Anzeige. Freitag den 22. November. Gastspiel des Herrn Ratkowsky vom Stadtthea- ter zu Düsseldorf. Czaar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing. Gestorbene: Den 19. November. Ursula Geißler,51 1 / 2 Jahr alt, Rentbeamten- Tochter. Druck von Joseph Steib in Würzburg. Hiezu das Ergänzungsblatt Nr. 93.

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Zitationshilfe: Die Bayerische Presse. Nr. 279. Würzburg, 21. November 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayerische279_1850/4>, abgerufen am 29.03.2024.