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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1630, Czernowitz, 22.06.1909.

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Redaktion u. Administration:
Ringplatz 4, 2. Stock.




Telephon-Nummer 161.




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Für Czernowitz
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halbj. K 10·80, ganzjähr. K 21·60,
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monatl. K 2, vierteljähr. K 6,
halbjähr. K 12. ganzjähr. K 24.

Für Deutschland:
vierteljährig .... 7 Mark

für Rumänien und den Balkan:
vierteljährig .... 10 Lei.




Telegramme Allgemeine, Czernowitz.


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Czernowitzer
Allgemeine Zeitung

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Ankündigung:
Es kostet im gewöhnlichen Inse-
ratenteil 12 h die 6mal gespaltene
Petitzeile bei einmaliger, 9 h bei
mehrmaliger Einschaltung, für Re-
klame 40 h die Petitzeile, Inserate
nehmen alle in- und ausländischen
Inseratenbureaux sowie die Ad-
ministration entgegen. -- Einzel-
exemplare sind in allen Zeitungs-
verschleißen, Trafiken, der k. k. Uni-
versitätsbuchhandlung H. Pardini
und in der Administration (Ring-
platz 4, 2. St.) erhältlich. In Wien
im Zeitungsburean Goldschmidt,
Wollzeile 11.

Einzelexemplare
10 Heller für Czernowitz.




Nr. 1630. Czernowitz, Dienstag, den 22. Juni 1909.



[Spaltenumbruch]
Uebersicht.

Vom Tage.

Der russische Marinegeneralstab veröffentlicht eine offizielle
Darstellung über die Bjorkoer Affäre. -- Der russische Völker-
rechtslehrer Martens ist gestorben.

Bunte Chronik.

In Gegenwart des Kaisers fand gestern in Wien die
Grundsteinlegung für das technische Museum statt.

Letzte Telegramme.

Sultan Mehmed wird in der nächsten Zeit den europäischen
Höfen Besuche abstatten. -- Das Budget wird voraussichtlich
Donnerstag im Abgeordnetenhause erledigt sein. -- Wekerle reist
heute nach Wien. Die Situation in der ungarischen Krise wird
heute besser beurteilt.




Ein heißer Sommer.


Alle Berichterstattung über den jeweiligen Stand
der ungarischen Krise wird zuschanden an dem
raschen Wechsel der Stimmungen jenseits der Leitha.
Samstag mittags hing in Budapest der Himmel
voller Geigen. Die Mission Lukacs wurde als ge-
lungen bezeichnet, und auf allen Redaktionstischen
lag eine fertige Ministerliste zum freundlichen Ge-
brauch für die p. t. Leser. Abends überzog sich das
über dem ungarischen Globus ausgespannte Firmament
wieder mit schwarzen Wolken, und nun steht das
Gewitter vor der Entladung.

Ob es sich wirklich entladen wird, ist noch nicht
ganz sicher. Wohl scheinen die mit Lukacs unter-
nommenen Versuche einer friedlichen Entwirrung die
allerletzten gewesen zu sein, welche die Krone ohne
Schädigung ihrer Machtstellung in Ungarn unter-
nehmen zu sollen glaubte, allein auch Justh und
Hollo sind nicht so unbeugsam, wie sie sich gerne geben,
und ihre politische Erfahrung wird sie belehrt haben,
daß dem nationalen Widerstand, den sie gerne
organisieren möchten, lange nicht mehr jene ur-
sprüngliche Kraft innewohnt, die man noch vor einem
halben Jahrzehnt an ihm beobachten konnte. Das
[Spaltenumbruch] auffallende Kokettieren der intransingenten Magyaren
mit den Nationalitäten läßt vielmehr auf ein Gefühl
der Schwäche schließen, von dem die tapferen Ritter
erfaßt sind Es ist auch mehr als zweifelhaft, ob die
Nationalitätenführer den Verlockungen folgen werden.
Als nämlich Kossuth nach der Macht strebte, war er in
der Suche nach Bundesgenossenschaft nicht sehr wäh-
lerisch, und die Serben innerhalb und außerhalb
Ungarn wissen manches vertrauliche Gespräch wieder-
zugeben, das er mit ihnen damals führte, um nach
Lösung der Krise alles in Abrede zu stellen. Dieses
Schicksal zu teilen, haben die Nationalitäten Ungarns,
in erster Reihe die Rumänen, keine Lust und sie
werden deshalb aller Voraussicht nach der freund-
lichen Einladung keine Folge leisten.

Die Zusage, die Justh und Genossen den Natio-
nalitäten machen, betrifft die Wahlreform. Gerade
um diese dreht sich aber der Streit. Die Koalition,
in welcher die Unabhängigkeitspartei die erste Geige
spielt, hielt den Pakt mit der Krone nicht und
rückte, als der Monarch die Erfüllung urgierte, mit
neuen Forderungen heraus, die in der sogenannten
Bankgruppe ihren Ursprung hatten und die zur
Genüge bewiesen, daß die Postulaten- richtiger Er-
presserpolitik kein Ende finden könne in Ungarn,
wenn die Klique, die heute das Land beherrscht, am
Ruder bleibt. Wenn also Justh die Nationalitäten
gegen die Krone ausspielen will, befindet er sich auf
dem Holzwege. Die Krone ist es, welche eine un-
verfälschte Wahlreform forderte und noch immer fordert,
und eine Schwächung der Krone ist gleichbedeutend
mit der Perpetuierung jenes Zustandes, der die Na-
tionalitäten und die magyarischen Volksmassen der
Oligarchenherrschaft ausliefert.

In der morgigen Audienz Wekerle's muß die
Entscheidung fallen. Die Krone ist gut unterrichtet.
Sie weiß es genau, daß der Lärm der sogenannten
Bankgruppe mit hohlem Blech erzeugt wird und daß
es nur einer straffen Anziehung der Zügel bedarf,
um die ungeberdigen Herren zur Raison zu bringen.
Wenn nicht alle Anzeichen täuschen, ist der Monarch
[Spaltenumbruch] diesmal entschlossen, dem Terror eines Häufleins von
katilinarischen Existenzen nicht zu weichen und die
machthungrigen Achtundvierziger vor ein Aut-Aut zu
stellen. Die Auflösung des ungarischen Reichstages
und die Neuwahlen werden ein ganz überraschendes
Ergebnis haben. Die Unabhängigkeitspartei hat in
den vier Jahren der Herrschaft so gründlich abge-
wirtschaftet, daß sie selbst bei der heutigen Wahl-
ordnung auf großen Erfolg nicht rechnen kann. Es
wird darum ein heißer Sommer werden für Ungarn,
ein Sommer, der manche Hoffnung vernichten und
die Saat, die jetzt offenbar üppig in die Halme
schießt, versengen wird.




Die Krise in Ungarn.

Heute vormittag hat bei
Kossuth eine wichtige Konferenz stattgefunden. Es
hatten sich Apponyi und Andrassy eingefunden. Die
Minister konferierten zwei Stunden lang. Man glaubt, daß
diese Konferenz von entscheidendem Einflusse sein werde, weil
eine Annäherung zwischen Kossuth und Andrassy
im Arzuge sei.

Im Laufe des Tages haben sich
die Chanzen der Mission Lukac's wieder bedeutend
verschlechtert. In der Unabhängigkeitspartei
macht sich eine ernste Bewegung gegen die Justhgruppe
geltend und es muß immer damit gerechnet werden, daß
Lukacs seine Mission in die Hände des Königs zurücklegen
werde. Im Laufe der Verhandlungen hat sich ergeben, daß
von einem Kabinett Kossuth nicht die Rede sein könne,
sondern an die Spitze eines sogenannten Unabhängigkeits-
kabinetts ein 1867er Vertrauensmann der Krone treten würde.
Ueberdies hätte die Krone vier Vertrauenswänner der 1867er
Gruppe in das zu Kabinett delegieren. Da nun auch der Honved-
minister und der Minister für Kroatien nicht der Unab-
hängigkeitspartei angehören würde, so würde in diesem
Kabinett die Unabhängigkeitspartei in der Minorität sein.
Dies, sowie die Tatsache, daß in der Bankfrage nicht die
geringste Konzession erzielt werden kann und Lukacs ein




[Spaltenumbruch]
Seine Kreolin.

36] (Nachdruck verboten.)

Willst auch du mich verletzen?

Einen Augenblick lang saß er bewegungslos wie ein
Stein da; dann fiel er ihr zu Füßen, faßte ihre Hand und
bedeckte sie mit Küssen.

Verzeih' mir! rief er aus. Verzeih' mir! Ich tat dir
unrecht. O, Grace, sag' mir nur ein Wort -- ein einziges
Wort -- sage mir --

Lieber Junge, antwortete sie und beugte sich bewegt und
zärtlich über ihn. Gestern nacht sagtest du mir, daß du mir,
daß du mir vertraust.

Aus ganzer Seele!

Und die Königin Katharina braucht die Hilfe ihres
Pagen, wie sie es voraussetzte. Ich muß nur Zeit zur Ueber-
legung haben, Zeit, den Knäuel zu entwirren. Morgen will
ich dir berichten -- morgen nacht -- bis dahin --

Er umarmte sie und küßte sie auf den Mund.

Ich habe nie an dir gezweifelt, sagte er. Und ich werde
eher mein Leben hingeben, als daß ich von dir lasse. --

Am anderen Ende der Halle schloß sich ganz, ganz leise
eine Tür.




Viertes Kapitel.

John Drysdale begleitete am nächsten Morgen die beiden
zur Stadt -- nicht daß er ihre Gesellschaft gesucht hätt-,
denn sein Unwille über Delroys Oberflächlichkeit hatte nicht
im geringsten nachgelassen, während seine Verachtung und sein
Verdacht Tremaine gegenüber noch eher während der letzten
Stunden zugenommen hatte. Aber der Gedanke, einen Tag
allein in dem Hause zuzubringen, war ihm unausstehlich,
besonders da er fühlte, daß Grace Croydon ihm sicherlich
aus dem Wege gehen würde, bis die Stunde der Erklärung
gekommen wäre.


[Spaltenumbruch]

Er wäre überhaupt auf die Auseinandersetzung mit
Delroy hin in die Stadt zurückgekehrt, hätte ihn nicht das
Gefühl davon zurückgehalten, daß er seiner Braut von Nutz'n
sein könnte. In diesem Augenblick konnte er Grace Croydon
nicht in den Händen Tremaines zurücklassen; er mußte sie
beschützen, nicht allein ihm selbst, sondern auch ihr zuliebe.

Solcherlei Gedanken machte er sich während der Fahrt;
seine Gefährten waren in die Einzelheiten ihres Geschäftes
vertieft und überließen ihn völlig sich selbst. Am Bahnhofe
verabschiedete er sich und fuhr in seiner Verzweiflung so[f]ort
auf die Redaktion des "Rekord" um nach Godfrey zu fragen.
Er fühlte, daß er eines starken, kühlen Kopfes bedurfte, der
ihn aus der verwirrten Lage befreien sollte. Leider war Godfrey,
wie er erfuhr, verreist.

Delroy und Tremaine hingegen begaben sich geradewegs
zum Bureau bei der Wall Street, wo die Besprechung statt-
finden sollte. Noch heute erinnert man sich dort an jene
Zusammenkunft; die unglaublichsten Legenden werden darüber
erzählt -- wie ein Konsortium konservativer, kaltblütiger,
geriebener Kapitalisten gebildet wurde, das, durch Tremaine
für sein Projekt begeistert, Mittel zur Verfügung stellte; ein
Projekt, das nach dem späteren Bericht der Ingenieure etwa
ebenso ausführbar war wie eine Brücke zum Monde! Es
gibt heute noch Teilnehmer jener Zusammenkunft, welche an
die von Tremaine aufgetischten Fabeln glauben und überzeugt
sind, daß eine Bahn durch Martinique fabelhafte Summen
ahwerfen würde.

Um die Mittagszeit war die Besprechung beendet, und
Tremaine erklärte seine Absicht, mit dem nächsten Zuge, nach
Edgemere zurückzufahren.

Ich fühle mich etwas ermüdet, erklärte er und sah tat-
sächlich auch so aus. Wann kommen Sie hinaus?

Ich gehe erst noch zu Tiffany, gab Delroy zur Ant-
wort, um mit ihm über das Halsband meiner Frau zu
reden. Ich habe es am Samstag dort gelassen. Wenn er ein
Seebad für nötig hält, werde ich es mitbringen, und wir
werden sehen, was das Verfahren wert ist.

Vielleicht gar nichts, meinte Tremaine, oder vielleicht
weiß Tiffany ein besseres.


[Spaltenumbruch]

Das werden wir bis heute abend erfahren, schloß Delroy
und winkte einer Droschke. Adieu bis dahin!

Als Tremaine Edgemere erreichte, machte er einen
Rundgang durch Halle, Bibliothek und Billardzimmer; als
er sie alle leer fand, ging er leise auf sein Zimmer und
brachte dort eine Stunde zu. Dann machte er einen Spazier-
gang und rauchte zahllose Zigaretten. Falls der Grund für
seine frühe Rückkunft die Hoffnung gewesen war, noch einmal
mit Fräulein Croydon zusammenzutreffen, so wurde er darin
enttäuscht, da sie -- vielleicht wußte sie von seiner Rückkehr
-- ihre Zimmer nicht verließ.

Delroy und Drysdale kamen zusammen mit dem
Fünfuhrzug zurück und eilten in das Haus. Sie fanden
Tremaine behaglich in einem Rohrsessel der Halle sitzen, und
wenn auch der Blick, den Drysdale auf ihn warf, genug
sagte, hatte er wenigstens so viel Selbstbeherrschung, ein un-
überlegtes Wort zu vermeiden. Allerdings machte er sich bittere
Vorwürfe darüber, nicht an die Möglichkeit einer früheren
Rückfahrt Tremaines gedacht zu haben, deren Beweggrund er
natürlich sofort erraten hatte.

Wir haben gerade Zeit, die Vorkehrungen noch vor dem
Essen zu treffen, begann Delroy und hielt ein langes Holz-
kästchen in die Höhe.

So, sagte Tremaine in gleichgültigem Tone, Sie haben
es mitgebracht? Tiffany rät also dazu?

Ja -- aber kommen Sie in die Bibliothek, ich werde Ihnen
alles erzählen. Thomas, rufen Sie Frau Delroy und Fräulein
Croydon, sie möchten einen Augenblick in die Bibliothek
kommen. Ich möchte die Perlen gleich in ihr Bad bringen.

Drysdale, der Tremaine beobachtete, glaubte auf seinem
Gesicht wieder jenes rasche, triumphierende Aufblitzen zu be-
merken, aber sofort war er wieder verschwunden, so daß es
vielleicht nur Einbildung war. Die Damen kamen gleich
darauf in die Bibliothek. Delroy packte ein kleines Paket aus
und legte den Inhalt auf den Tisch; es war ein äußerst
engmaschiges, aus stärkstem Stahldraht verfertigtes Gitter-
kästchen.

(Fortsetzung folgt.)


[Spaltenumbruch]

Redaktion u. Adminiſtration:
Ringplatz 4, 2. Stock.




Telephon-Nummer 161.




Abonnementsbedingungen:

Für Czernowitz
(mit Zuſtellung ins Haus):
monatl. K 1·80, vierteljähr. K 5·40.
halbj. K 10·80, ganzjähr. K 21·60,
(mit täglicher Poſtverſendung)
monatl. K 2, vierteljähr. K 6,
halbjähr. K 12. ganzjähr. K 24.

Für Deutſchland:
vierteljährig .... 7 Mark

für Rumänien und den Balkan:
vierteljährig .... 10 Lei.




Telegramme Allgemeine, Czernowitz.


[Spaltenumbruch]
Czernowitzer
Allgemeine Zeitung

[Spaltenumbruch]

Ankündigung:
Es koſtet im gewöhnlichen Inſe-
ratenteil 12 h die 6mal geſpaltene
Petitzeile bei einmaliger, 9 h bei
mehrmaliger Einſchaltung, für Re-
klame 40 h die Petitzeile, Inſerate
nehmen alle in- und ausländiſchen
Inſeratenbureaux ſowie die Ad-
miniſtration entgegen. — Einzel-
exemplare ſind in allen Zeitungs-
verſchleißen, Trafiken, der k. k. Uni-
verſitätsbuchhandlung H. Pardini
und in der Adminiſtration (Ring-
platz 4, 2. St.) erhältlich. In Wien
im Zeitungsburean Goldſchmidt,
Wollzeile 11.

Einzelexemplare
10 Heller für Czernowitz.




Nr. 1630. Czernowitz, Dienstag, den 22. Juni 1909.



[Spaltenumbruch]
Ueberſicht.

Vom Tage.

Der ruſſiſche Marinegeneralſtab veröffentlicht eine offizielle
Darſtellung über die Bjorkoer Affäre. — Der ruſſiſche Völker-
rechtslehrer Martens iſt geſtorben.

Bunte Chronik.

In Gegenwart des Kaiſers fand geſtern in Wien die
Grundſteinlegung für das techniſche Muſeum ſtatt.

Letzte Telegramme.

Sultan Mehmed wird in der nächſten Zeit den europäiſchen
Höfen Beſuche abſtatten. — Das Budget wird vorausſichtlich
Donnerstag im Abgeordnetenhauſe erledigt ſein. — Wekerle reiſt
heute nach Wien. Die Situation in der ungariſchen Kriſe wird
heute beſſer beurteilt.




Ein heißer Sommer.


Alle Berichterſtattung über den jeweiligen Stand
der ungariſchen Kriſe wird zuſchanden an dem
raſchen Wechſel der Stimmungen jenſeits der Leitha.
Samſtag mittags hing in Budapeſt der Himmel
voller Geigen. Die Miſſion Lukacs wurde als ge-
lungen bezeichnet, und auf allen Redaktionstiſchen
lag eine fertige Miniſterliſte zum freundlichen Ge-
brauch für die p. t. Leſer. Abends überzog ſich das
über dem ungariſchen Globus ausgeſpannte Firmament
wieder mit ſchwarzen Wolken, und nun ſteht das
Gewitter vor der Entladung.

Ob es ſich wirklich entladen wird, iſt noch nicht
ganz ſicher. Wohl ſcheinen die mit Lukacs unter-
nommenen Verſuche einer friedlichen Entwirrung die
allerletzten geweſen zu ſein, welche die Krone ohne
Schädigung ihrer Machtſtellung in Ungarn unter-
nehmen zu ſollen glaubte, allein auch Juſth und
Hollo ſind nicht ſo unbeugſam, wie ſie ſich gerne geben,
und ihre politiſche Erfahrung wird ſie belehrt haben,
daß dem nationalen Widerſtand, den ſie gerne
organiſieren möchten, lange nicht mehr jene ur-
ſprüngliche Kraft innewohnt, die man noch vor einem
halben Jahrzehnt an ihm beobachten konnte. Das
[Spaltenumbruch] auffallende Kokettieren der intranſingenten Magyaren
mit den Nationalitäten läßt vielmehr auf ein Gefühl
der Schwäche ſchließen, von dem die tapferen Ritter
erfaßt ſind Es iſt auch mehr als zweifelhaft, ob die
Nationalitätenführer den Verlockungen folgen werden.
Als nämlich Koſſuth nach der Macht ſtrebte, war er in
der Suche nach Bundesgenoſſenſchaft nicht ſehr wäh-
leriſch, und die Serben innerhalb und außerhalb
Ungarn wiſſen manches vertrauliche Geſpräch wieder-
zugeben, das er mit ihnen damals führte, um nach
Löſung der Kriſe alles in Abrede zu ſtellen. Dieſes
Schickſal zu teilen, haben die Nationalitäten Ungarns,
in erſter Reihe die Rumänen, keine Luſt und ſie
werden deshalb aller Vorausſicht nach der freund-
lichen Einladung keine Folge leiſten.

Die Zuſage, die Juſth und Genoſſen den Natio-
nalitäten machen, betrifft die Wahlreform. Gerade
um dieſe dreht ſich aber der Streit. Die Koalition,
in welcher die Unabhängigkeitspartei die erſte Geige
ſpielt, hielt den Pakt mit der Krone nicht und
rückte, als der Monarch die Erfüllung urgierte, mit
neuen Forderungen heraus, die in der ſogenannten
Bankgruppe ihren Urſprung hatten und die zur
Genüge bewieſen, daß die Poſtulaten- richtiger Er-
preſſerpolitik kein Ende finden könne in Ungarn,
wenn die Klique, die heute das Land beherrſcht, am
Ruder bleibt. Wenn alſo Juſth die Nationalitäten
gegen die Krone ausſpielen will, befindet er ſich auf
dem Holzwege. Die Krone iſt es, welche eine un-
verfälſchte Wahlreform forderte und noch immer fordert,
und eine Schwächung der Krone iſt gleichbedeutend
mit der Perpetuierung jenes Zuſtandes, der die Na-
tionalitäten und die magyariſchen Volksmaſſen der
Oligarchenherrſchaft ausliefert.

In der morgigen Audienz Wekerle’s muß die
Entſcheidung fallen. Die Krone iſt gut unterrichtet.
Sie weiß es genau, daß der Lärm der ſogenannten
Bankgruppe mit hohlem Blech erzeugt wird und daß
es nur einer ſtraffen Anziehung der Zügel bedarf,
um die ungeberdigen Herren zur Raiſon zu bringen.
Wenn nicht alle Anzeichen täuſchen, iſt der Monarch
[Spaltenumbruch] diesmal entſchloſſen, dem Terror eines Häufleins von
katilinariſchen Exiſtenzen nicht zu weichen und die
machthungrigen Achtundvierziger vor ein Aut-Aut zu
ſtellen. Die Auflöſung des ungariſchen Reichstages
und die Neuwahlen werden ein ganz überraſchendes
Ergebnis haben. Die Unabhängigkeitspartei hat in
den vier Jahren der Herrſchaft ſo gründlich abge-
wirtſchaftet, daß ſie ſelbſt bei der heutigen Wahl-
ordnung auf großen Erfolg nicht rechnen kann. Es
wird darum ein heißer Sommer werden für Ungarn,
ein Sommer, der manche Hoffnung vernichten und
die Saat, die jetzt offenbar üppig in die Halme
ſchießt, verſengen wird.




Die Kriſe in Ungarn.

Heute vormittag hat bei
Koſſuth eine wichtige Konferenz ſtattgefunden. Es
hatten ſich Apponyi und Andraſſy eingefunden. Die
Miniſter konferierten zwei Stunden lang. Man glaubt, daß
dieſe Konferenz von entſcheidendem Einfluſſe ſein werde, weil
eine Annäherung zwiſchen Koſſuth und Andraſſy
im Arzuge ſei.

Im Laufe des Tages haben ſich
die Chanzen der Miſſion Lukac’s wieder bedeutend
verſchlechtert. In der Unabhängigkeitspartei
macht ſich eine ernſte Bewegung gegen die Juſthgruppe
geltend und es muß immer damit gerechnet werden, daß
Lukacs ſeine Miſſion in die Hände des Königs zurücklegen
werde. Im Laufe der Verhandlungen hat ſich ergeben, daß
von einem Kabinett Koſſuth nicht die Rede ſein könne,
ſondern an die Spitze eines ſogenannten Unabhängigkeits-
kabinetts ein 1867er Vertrauensmann der Krone treten würde.
Ueberdies hätte die Krone vier Vertrauenswänner der 1867er
Gruppe in das zu Kabinett delegieren. Da nun auch der Honved-
miniſter und der Miniſter für Kroatien nicht der Unab-
hängigkeitspartei angehören würde, ſo würde in dieſem
Kabinett die Unabhängigkeitspartei in der Minorität ſein.
Dies, ſowie die Tatſache, daß in der Bankfrage nicht die
geringſte Konzeſſion erzielt werden kann und Lukacs ein




[Spaltenumbruch]
Seine Kreolin.

36] (Nachdruck verboten.)

Willſt auch du mich verletzen?

Einen Augenblick lang ſaß er bewegungslos wie ein
Stein da; dann fiel er ihr zu Füßen, faßte ihre Hand und
bedeckte ſie mit Küſſen.

Verzeih’ mir! rief er aus. Verzeih’ mir! Ich tat dir
unrecht. O, Grace, ſag’ mir nur ein Wort — ein einziges
Wort — ſage mir —

Lieber Junge, antwortete ſie und beugte ſich bewegt und
zärtlich über ihn. Geſtern nacht ſagteſt du mir, daß du mir,
daß du mir vertrauſt.

Aus ganzer Seele!

Und die Königin Katharina braucht die Hilfe ihres
Pagen, wie ſie es vorausſetzte. Ich muß nur Zeit zur Ueber-
legung haben, Zeit, den Knäuel zu entwirren. Morgen will
ich dir berichten — morgen nacht — bis dahin —

Er umarmte ſie und küßte ſie auf den Mund.

Ich habe nie an dir gezweifelt, ſagte er. Und ich werde
eher mein Leben hingeben, als daß ich von dir laſſe. —

Am anderen Ende der Halle ſchloß ſich ganz, ganz leiſe
eine Tür.




Viertes Kapitel.

John Drysdale begleitete am nächſten Morgen die beiden
zur Stadt — nicht daß er ihre Geſellſchaft geſucht hätt-,
denn ſein Unwille über Delroys Oberflächlichkeit hatte nicht
im geringſten nachgelaſſen, während ſeine Verachtung und ſein
Verdacht Tremaine gegenüber noch eher während der letzten
Stunden zugenommen hatte. Aber der Gedanke, einen Tag
allein in dem Hauſe zuzubringen, war ihm unausſtehlich,
beſonders da er fühlte, daß Grace Croydon ihm ſicherlich
aus dem Wege gehen würde, bis die Stunde der Erklärung
gekommen wäre.


[Spaltenumbruch]

Er wäre überhaupt auf die Auseinanderſetzung mit
Delroy hin in die Stadt zurückgekehrt, hätte ihn nicht das
Gefühl davon zurückgehalten, daß er ſeiner Braut von Nutz’n
ſein könnte. In dieſem Augenblick konnte er Grace Croydon
nicht in den Händen Tremaines zurücklaſſen; er mußte ſie
beſchützen, nicht allein ihm ſelbſt, ſondern auch ihr zuliebe.

Solcherlei Gedanken machte er ſich während der Fahrt;
ſeine Gefährten waren in die Einzelheiten ihres Geſchäftes
vertieft und überließen ihn völlig ſich ſelbſt. Am Bahnhofe
verabſchiedete er ſich und fuhr in ſeiner Verzweiflung ſo[f]ort
auf die Redaktion des „Rekord“ um nach Godfrey zu fragen.
Er fühlte, daß er eines ſtarken, kühlen Kopfes bedurfte, der
ihn aus der verwirrten Lage befreien ſollte. Leider war Godfrey,
wie er erfuhr, verreiſt.

Delroy und Tremaine hingegen begaben ſich geradewegs
zum Bureau bei der Wall Street, wo die Beſprechung ſtatt-
finden ſollte. Noch heute erinnert man ſich dort an jene
Zuſammenkunft; die unglaublichſten Legenden werden darüber
erzählt — wie ein Konſortium konſervativer, kaltblütiger,
geriebener Kapitaliſten gebildet wurde, das, durch Tremaine
für ſein Projekt begeiſtert, Mittel zur Verfügung ſtellte; ein
Projekt, das nach dem ſpäteren Bericht der Ingenieure etwa
ebenſo ausführbar war wie eine Brücke zum Monde! Es
gibt heute noch Teilnehmer jener Zuſammenkunft, welche an
die von Tremaine aufgetiſchten Fabeln glauben und überzeugt
ſind, daß eine Bahn durch Martinique fabelhafte Summen
ahwerfen würde.

Um die Mittagszeit war die Beſprechung beendet, und
Tremaine erklärte ſeine Abſicht, mit dem nächſten Zuge, nach
Edgemere zurückzufahren.

Ich fühle mich etwas ermüdet, erklärte er und ſah tat-
ſächlich auch ſo aus. Wann kommen Sie hinaus?

Ich gehe erſt noch zu Tiffany, gab Delroy zur Ant-
wort, um mit ihm über das Halsband meiner Frau zu
reden. Ich habe es am Samſtag dort gelaſſen. Wenn er ein
Seebad für nötig hält, werde ich es mitbringen, und wir
werden ſehen, was das Verfahren wert iſt.

Vielleicht gar nichts, meinte Tremaine, oder vielleicht
weiß Tiffany ein beſſeres.


[Spaltenumbruch]

Das werden wir bis heute abend erfahren, ſchloß Delroy
und winkte einer Droſchke. Adieu bis dahin!

Als Tremaine Edgemere erreichte, machte er einen
Rundgang durch Halle, Bibliothek und Billardzimmer; als
er ſie alle leer fand, ging er leiſe auf ſein Zimmer und
brachte dort eine Stunde zu. Dann machte er einen Spazier-
gang und rauchte zahlloſe Zigaretten. Falls der Grund für
ſeine frühe Rückkunft die Hoffnung geweſen war, noch einmal
mit Fräulein Croydon zuſammenzutreffen, ſo wurde er darin
enttäuſcht, da ſie — vielleicht wußte ſie von ſeiner Rückkehr
— ihre Zimmer nicht verließ.

Delroy und Drysdale kamen zuſammen mit dem
Fünfuhrzug zurück und eilten in das Haus. Sie fanden
Tremaine behaglich in einem Rohrſeſſel der Halle ſitzen, und
wenn auch der Blick, den Drysdale auf ihn warf, genug
ſagte, hatte er wenigſtens ſo viel Selbſtbeherrſchung, ein un-
überlegtes Wort zu vermeiden. Allerdings machte er ſich bittere
Vorwürfe darüber, nicht an die Möglichkeit einer früheren
Rückfahrt Tremaines gedacht zu haben, deren Beweggrund er
natürlich ſofort erraten hatte.

Wir haben gerade Zeit, die Vorkehrungen noch vor dem
Eſſen zu treffen, begann Delroy und hielt ein langes Holz-
käſtchen in die Höhe.

So, ſagte Tremaine in gleichgültigem Tone, Sie haben
es mitgebracht? Tiffany rät alſo dazu?

Ja — aber kommen Sie in die Bibliothek, ich werde Ihnen
alles erzählen. Thomas, rufen Sie Frau Delroy und Fräulein
Croydon, ſie möchten einen Augenblick in die Bibliothek
kommen. Ich möchte die Perlen gleich in ihr Bad bringen.

Drysdale, der Tremaine beobachtete, glaubte auf ſeinem
Geſicht wieder jenes raſche, triumphierende Aufblitzen zu be-
merken, aber ſofort war er wieder verſchwunden, ſo daß es
vielleicht nur Einbildung war. Die Damen kamen gleich
darauf in die Bibliothek. Delroy packte ein kleines Paket aus
und legte den Inhalt auf den Tiſch; es war ein äußerſt
engmaſchiges, aus ſtärkſtem Stahldraht verfertigtes Gitter-
käſtchen.

(Fortſetzung folgt.)


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[[1]/0001] Redaktion u. Adminiſtration: Ringplatz 4, 2. Stock. Telephon-Nummer 161. Abonnementsbedingungen: Für Czernowitz (mit Zuſtellung ins Haus): monatl. K 1·80, vierteljähr. K 5·40. halbj. K 10·80, ganzjähr. K 21·60, (mit täglicher Poſtverſendung) monatl. K 2, vierteljähr. K 6, halbjähr. K 12. ganzjähr. K 24. Für Deutſchland: vierteljährig .... 7 Mark für Rumänien und den Balkan: vierteljährig .... 10 Lei. Telegramme Allgemeine, Czernowitz. Czernowitzer Allgemeine Zeitung Ankündigung: Es koſtet im gewöhnlichen Inſe- ratenteil 12 h die 6mal geſpaltene Petitzeile bei einmaliger, 9 h bei mehrmaliger Einſchaltung, für Re- klame 40 h die Petitzeile, Inſerate nehmen alle in- und ausländiſchen Inſeratenbureaux ſowie die Ad- miniſtration entgegen. — Einzel- exemplare ſind in allen Zeitungs- verſchleißen, Trafiken, der k. k. Uni- verſitätsbuchhandlung H. Pardini und in der Adminiſtration (Ring- platz 4, 2. St.) erhältlich. In Wien im Zeitungsburean Goldſchmidt, Wollzeile 11. Einzelexemplare 10 Heller für Czernowitz. Nr. 1630. Czernowitz, Dienstag, den 22. Juni 1909. Ueberſicht. Vom Tage. Der ruſſiſche Marinegeneralſtab veröffentlicht eine offizielle Darſtellung über die Bjorkoer Affäre. — Der ruſſiſche Völker- rechtslehrer Martens iſt geſtorben. Bunte Chronik. In Gegenwart des Kaiſers fand geſtern in Wien die Grundſteinlegung für das techniſche Muſeum ſtatt. Letzte Telegramme. Sultan Mehmed wird in der nächſten Zeit den europäiſchen Höfen Beſuche abſtatten. — Das Budget wird vorausſichtlich Donnerstag im Abgeordnetenhauſe erledigt ſein. — Wekerle reiſt heute nach Wien. Die Situation in der ungariſchen Kriſe wird heute beſſer beurteilt. Ein heißer Sommer. Czernowitz, 21. Juni 1909. Alle Berichterſtattung über den jeweiligen Stand der ungariſchen Kriſe wird zuſchanden an dem raſchen Wechſel der Stimmungen jenſeits der Leitha. Samſtag mittags hing in Budapeſt der Himmel voller Geigen. Die Miſſion Lukacs wurde als ge- lungen bezeichnet, und auf allen Redaktionstiſchen lag eine fertige Miniſterliſte zum freundlichen Ge- brauch für die p. t. Leſer. Abends überzog ſich das über dem ungariſchen Globus ausgeſpannte Firmament wieder mit ſchwarzen Wolken, und nun ſteht das Gewitter vor der Entladung. Ob es ſich wirklich entladen wird, iſt noch nicht ganz ſicher. Wohl ſcheinen die mit Lukacs unter- nommenen Verſuche einer friedlichen Entwirrung die allerletzten geweſen zu ſein, welche die Krone ohne Schädigung ihrer Machtſtellung in Ungarn unter- nehmen zu ſollen glaubte, allein auch Juſth und Hollo ſind nicht ſo unbeugſam, wie ſie ſich gerne geben, und ihre politiſche Erfahrung wird ſie belehrt haben, daß dem nationalen Widerſtand, den ſie gerne organiſieren möchten, lange nicht mehr jene ur- ſprüngliche Kraft innewohnt, die man noch vor einem halben Jahrzehnt an ihm beobachten konnte. Das auffallende Kokettieren der intranſingenten Magyaren mit den Nationalitäten läßt vielmehr auf ein Gefühl der Schwäche ſchließen, von dem die tapferen Ritter erfaßt ſind Es iſt auch mehr als zweifelhaft, ob die Nationalitätenführer den Verlockungen folgen werden. Als nämlich Koſſuth nach der Macht ſtrebte, war er in der Suche nach Bundesgenoſſenſchaft nicht ſehr wäh- leriſch, und die Serben innerhalb und außerhalb Ungarn wiſſen manches vertrauliche Geſpräch wieder- zugeben, das er mit ihnen damals führte, um nach Löſung der Kriſe alles in Abrede zu ſtellen. Dieſes Schickſal zu teilen, haben die Nationalitäten Ungarns, in erſter Reihe die Rumänen, keine Luſt und ſie werden deshalb aller Vorausſicht nach der freund- lichen Einladung keine Folge leiſten. Die Zuſage, die Juſth und Genoſſen den Natio- nalitäten machen, betrifft die Wahlreform. Gerade um dieſe dreht ſich aber der Streit. Die Koalition, in welcher die Unabhängigkeitspartei die erſte Geige ſpielt, hielt den Pakt mit der Krone nicht und rückte, als der Monarch die Erfüllung urgierte, mit neuen Forderungen heraus, die in der ſogenannten Bankgruppe ihren Urſprung hatten und die zur Genüge bewieſen, daß die Poſtulaten- richtiger Er- preſſerpolitik kein Ende finden könne in Ungarn, wenn die Klique, die heute das Land beherrſcht, am Ruder bleibt. Wenn alſo Juſth die Nationalitäten gegen die Krone ausſpielen will, befindet er ſich auf dem Holzwege. Die Krone iſt es, welche eine un- verfälſchte Wahlreform forderte und noch immer fordert, und eine Schwächung der Krone iſt gleichbedeutend mit der Perpetuierung jenes Zuſtandes, der die Na- tionalitäten und die magyariſchen Volksmaſſen der Oligarchenherrſchaft ausliefert. In der morgigen Audienz Wekerle’s muß die Entſcheidung fallen. Die Krone iſt gut unterrichtet. Sie weiß es genau, daß der Lärm der ſogenannten Bankgruppe mit hohlem Blech erzeugt wird und daß es nur einer ſtraffen Anziehung der Zügel bedarf, um die ungeberdigen Herren zur Raiſon zu bringen. Wenn nicht alle Anzeichen täuſchen, iſt der Monarch diesmal entſchloſſen, dem Terror eines Häufleins von katilinariſchen Exiſtenzen nicht zu weichen und die machthungrigen Achtundvierziger vor ein Aut-Aut zu ſtellen. Die Auflöſung des ungariſchen Reichstages und die Neuwahlen werden ein ganz überraſchendes Ergebnis haben. Die Unabhängigkeitspartei hat in den vier Jahren der Herrſchaft ſo gründlich abge- wirtſchaftet, daß ſie ſelbſt bei der heutigen Wahl- ordnung auf großen Erfolg nicht rechnen kann. Es wird darum ein heißer Sommer werden für Ungarn, ein Sommer, der manche Hoffnung vernichten und die Saat, die jetzt offenbar üppig in die Halme ſchießt, verſengen wird. Die Kriſe in Ungarn. Budapeſt, 20. Juni. Heute vormittag hat bei Koſſuth eine wichtige Konferenz ſtattgefunden. Es hatten ſich Apponyi und Andraſſy eingefunden. Die Miniſter konferierten zwei Stunden lang. Man glaubt, daß dieſe Konferenz von entſcheidendem Einfluſſe ſein werde, weil eine Annäherung zwiſchen Koſſuth und Andraſſy im Arzuge ſei. Budapeſt, 20. Juni. Im Laufe des Tages haben ſich die Chanzen der Miſſion Lukac’s wieder bedeutend verſchlechtert. In der Unabhängigkeitspartei macht ſich eine ernſte Bewegung gegen die Juſthgruppe geltend und es muß immer damit gerechnet werden, daß Lukacs ſeine Miſſion in die Hände des Königs zurücklegen werde. Im Laufe der Verhandlungen hat ſich ergeben, daß von einem Kabinett Koſſuth nicht die Rede ſein könne, ſondern an die Spitze eines ſogenannten Unabhängigkeits- kabinetts ein 1867er Vertrauensmann der Krone treten würde. Ueberdies hätte die Krone vier Vertrauenswänner der 1867er Gruppe in das zu Kabinett delegieren. Da nun auch der Honved- miniſter und der Miniſter für Kroatien nicht der Unab- hängigkeitspartei angehören würde, ſo würde in dieſem Kabinett die Unabhängigkeitspartei in der Minorität ſein. Dies, ſowie die Tatſache, daß in der Bankfrage nicht die geringſte Konzeſſion erzielt werden kann und Lukacs ein Seine Kreolin. Kriminal-Roman von Burton E. Stevenſon. 36] (Nachdruck verboten.) Willſt auch du mich verletzen? Einen Augenblick lang ſaß er bewegungslos wie ein Stein da; dann fiel er ihr zu Füßen, faßte ihre Hand und bedeckte ſie mit Küſſen. Verzeih’ mir! rief er aus. Verzeih’ mir! Ich tat dir unrecht. O, Grace, ſag’ mir nur ein Wort — ein einziges Wort — ſage mir — Lieber Junge, antwortete ſie und beugte ſich bewegt und zärtlich über ihn. Geſtern nacht ſagteſt du mir, daß du mir, daß du mir vertrauſt. Aus ganzer Seele! Und die Königin Katharina braucht die Hilfe ihres Pagen, wie ſie es vorausſetzte. Ich muß nur Zeit zur Ueber- legung haben, Zeit, den Knäuel zu entwirren. Morgen will ich dir berichten — morgen nacht — bis dahin — Er umarmte ſie und küßte ſie auf den Mund. Ich habe nie an dir gezweifelt, ſagte er. Und ich werde eher mein Leben hingeben, als daß ich von dir laſſe. — Am anderen Ende der Halle ſchloß ſich ganz, ganz leiſe eine Tür. Viertes Kapitel. John Drysdale begleitete am nächſten Morgen die beiden zur Stadt — nicht daß er ihre Geſellſchaft geſucht hätt-, denn ſein Unwille über Delroys Oberflächlichkeit hatte nicht im geringſten nachgelaſſen, während ſeine Verachtung und ſein Verdacht Tremaine gegenüber noch eher während der letzten Stunden zugenommen hatte. Aber der Gedanke, einen Tag allein in dem Hauſe zuzubringen, war ihm unausſtehlich, beſonders da er fühlte, daß Grace Croydon ihm ſicherlich aus dem Wege gehen würde, bis die Stunde der Erklärung gekommen wäre. Er wäre überhaupt auf die Auseinanderſetzung mit Delroy hin in die Stadt zurückgekehrt, hätte ihn nicht das Gefühl davon zurückgehalten, daß er ſeiner Braut von Nutz’n ſein könnte. In dieſem Augenblick konnte er Grace Croydon nicht in den Händen Tremaines zurücklaſſen; er mußte ſie beſchützen, nicht allein ihm ſelbſt, ſondern auch ihr zuliebe. Solcherlei Gedanken machte er ſich während der Fahrt; ſeine Gefährten waren in die Einzelheiten ihres Geſchäftes vertieft und überließen ihn völlig ſich ſelbſt. Am Bahnhofe verabſchiedete er ſich und fuhr in ſeiner Verzweiflung ſofort auf die Redaktion des „Rekord“ um nach Godfrey zu fragen. Er fühlte, daß er eines ſtarken, kühlen Kopfes bedurfte, der ihn aus der verwirrten Lage befreien ſollte. Leider war Godfrey, wie er erfuhr, verreiſt. Delroy und Tremaine hingegen begaben ſich geradewegs zum Bureau bei der Wall Street, wo die Beſprechung ſtatt- finden ſollte. Noch heute erinnert man ſich dort an jene Zuſammenkunft; die unglaublichſten Legenden werden darüber erzählt — wie ein Konſortium konſervativer, kaltblütiger, geriebener Kapitaliſten gebildet wurde, das, durch Tremaine für ſein Projekt begeiſtert, Mittel zur Verfügung ſtellte; ein Projekt, das nach dem ſpäteren Bericht der Ingenieure etwa ebenſo ausführbar war wie eine Brücke zum Monde! Es gibt heute noch Teilnehmer jener Zuſammenkunft, welche an die von Tremaine aufgetiſchten Fabeln glauben und überzeugt ſind, daß eine Bahn durch Martinique fabelhafte Summen ahwerfen würde. Um die Mittagszeit war die Beſprechung beendet, und Tremaine erklärte ſeine Abſicht, mit dem nächſten Zuge, nach Edgemere zurückzufahren. Ich fühle mich etwas ermüdet, erklärte er und ſah tat- ſächlich auch ſo aus. Wann kommen Sie hinaus? Ich gehe erſt noch zu Tiffany, gab Delroy zur Ant- wort, um mit ihm über das Halsband meiner Frau zu reden. Ich habe es am Samſtag dort gelaſſen. Wenn er ein Seebad für nötig hält, werde ich es mitbringen, und wir werden ſehen, was das Verfahren wert iſt. Vielleicht gar nichts, meinte Tremaine, oder vielleicht weiß Tiffany ein beſſeres. Das werden wir bis heute abend erfahren, ſchloß Delroy und winkte einer Droſchke. Adieu bis dahin! Als Tremaine Edgemere erreichte, machte er einen Rundgang durch Halle, Bibliothek und Billardzimmer; als er ſie alle leer fand, ging er leiſe auf ſein Zimmer und brachte dort eine Stunde zu. Dann machte er einen Spazier- gang und rauchte zahlloſe Zigaretten. Falls der Grund für ſeine frühe Rückkunft die Hoffnung geweſen war, noch einmal mit Fräulein Croydon zuſammenzutreffen, ſo wurde er darin enttäuſcht, da ſie — vielleicht wußte ſie von ſeiner Rückkehr — ihre Zimmer nicht verließ. Delroy und Drysdale kamen zuſammen mit dem Fünfuhrzug zurück und eilten in das Haus. Sie fanden Tremaine behaglich in einem Rohrſeſſel der Halle ſitzen, und wenn auch der Blick, den Drysdale auf ihn warf, genug ſagte, hatte er wenigſtens ſo viel Selbſtbeherrſchung, ein un- überlegtes Wort zu vermeiden. Allerdings machte er ſich bittere Vorwürfe darüber, nicht an die Möglichkeit einer früheren Rückfahrt Tremaines gedacht zu haben, deren Beweggrund er natürlich ſofort erraten hatte. Wir haben gerade Zeit, die Vorkehrungen noch vor dem Eſſen zu treffen, begann Delroy und hielt ein langes Holz- käſtchen in die Höhe. So, ſagte Tremaine in gleichgültigem Tone, Sie haben es mitgebracht? Tiffany rät alſo dazu? Ja — aber kommen Sie in die Bibliothek, ich werde Ihnen alles erzählen. Thomas, rufen Sie Frau Delroy und Fräulein Croydon, ſie möchten einen Augenblick in die Bibliothek kommen. Ich möchte die Perlen gleich in ihr Bad bringen. Drysdale, der Tremaine beobachtete, glaubte auf ſeinem Geſicht wieder jenes raſche, triumphierende Aufblitzen zu be- merken, aber ſofort war er wieder verſchwunden, ſo daß es vielleicht nur Einbildung war. Die Damen kamen gleich darauf in die Bibliothek. Delroy packte ein kleines Paket aus und legte den Inhalt auf den Tiſch; es war ein äußerſt engmaſchiges, aus ſtärkſtem Stahldraht verfertigtes Gitter- käſtchen. (Fortſetzung folgt.)

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1630, Czernowitz, 22.06.1909, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer1630_1909/1>, abgerufen am 19.04.2024.