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Mährisches Tagblatt. Nr. 299, Olmütz, 31.12.1888.

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[Spaltenumbruch]

mes bewohnt, die heute zu neun Zehnteln noch
in der Familie die grödnerische Mundart reden,
jedoch durch den zunehmenden Fremdenverkehr
und die immer stärker werdenden Handelsbezie-
hungen genöthigt werden, das Deutsche gründlich
zu erlernen und im schriftlichen und mündlichen
Verkehre mit Touristen, Behörden und kaufmän-
nischen Geschäften auch zu gebrauchen.

In der Volksschule zu St. Ulrich wird des-
halb seit Jahren schon fast ausschließlich deutsch
unterrichtet; der italienischen Sprache werden nur
2--3 Stunden wöchentlich gewidmet. In den
Volksschulen zu Pufels, Christina und Wolken-
stein empfangen die Kinder den Unterricht eben-
falls fast nur in deutscher Sprache. Der Reli-
gionsunterricht jedoch wird allen Kindern auch
den deutschen, nur in grödnerischer Mundart oder
in italienischer Sprache ertheilt, nicht von den
Lehrern, die Freunde der deutschen Sache sind,
sondern von den Geistlichen, die, wie der "Grz.
Tagespost" geschrieben wird, der Verbreitung
deutscher Sprache und Sitte im Grödner Thale
hindernd im Wege stehen. Trotzdem hat der
Clerus auch in der Kirche den Deutschen manche
Zugeständnisse machen müssen: in dem Hauptorte
St. Ulrich wird jetzt monatlich einmal deutscher
Gottesdienst abgehalten; in Christina und Wol-
kenstein predigt der Pfarrer wenigstens an den
hohen Festen einmal in deutscher Sprache. Mit
der Zeit wird sich die deutsche Sprache, in Folge
der fast ganz deutschen Schulen, immer weiter im
Grödner Thale ausbreiten und das alte Idiom,
das trotz der vielfachen Versuche und Bemühun-
gen des nunmehr verstorbenen Curators Vian zu
einer Schriftsprache nicht erhoben werden konnte,
immer weiter zurückdrängen, bis nach einigen
Menschenaltern die Grödner Mundart abgestor-
ben sein wird.

Auch in dem von Ostladinern bewohnten
Enneberger Thale nimmt in neuerer Zeit die
Kenntniß der deutschen Sprache immer mehr zu;
das Deutsche wird in den Schulen zum Theile
recht eifrig betrieben, seit der Deutsche Schulverein
ein Unterstützung zugesagt und gegeben hat. Die
Geistlichkeit jedoch will auch in diesem Thale
nichts von der deutschen Sprache wissen und
sucht das Italienische in Kirche und Schule zu begün-
stigen. Aber auch hier werden die Verhält-
nisse, welche engen Anschluß an das deutsche
Sprachgebiet im Pusterthale erheischen, stärker
sein als der Wille des Clerus. So darf man
gewiß die nicht unbegründete Hoffnung hegen,
daß den Deutschen im südlichen Tirol für die
starken Verinste in früheren Jahrhunderten in
den nächsten Jahrzehnten ein nicht unansehnlicher
Ersatz zu Theil werden wird.




[Spaltenumbruch]
Politische Nachrichten.
= (Der Jahreswechsel)

bringt uns keine
politische Veränderung. Die Deutschen in Oester-
reich werden wie bisher im Kampfe stehen gegen
das System, das seit zehn Jahren von ihnen
bekämpft wird. Die Erfolglosigkeit der bisherigen
Kämpfe hat uns nicht ermüdet; wir sind vielmehr
national erstarkt, und es wird unsere Aufgabe
im kommenden Jahre sein auch dort, wo das
nationale Bewußtsein noch schlummert, dasselbe
zu kräftig pulsirendem Leben zu wecken. Es darf
keiner aus unserem Volke bei Seite stehen und
müssig zusehen; es müssen alle Kräfte sich regen
und einträchtig zusammenwirken zum gemeinsamen
nationalen Zwecke.

(Noch nicht genug.)

Graf Taaffe darf
seine Freude an den Tschechen haben. Wenn er
schon meint sie zufriedengestellt zu haben, erheben
sie immer wieder neue Ansprüche. Sie wünschen
dem Grafen Taaffe zwar ein "recht glückseliges
neues Jahr", aber sie fordern für den wohlge-
meinten Wunsch auch ihr Trinkgeld. Die Tschechen
sollen nicht nur beim nächsten Pairsschub nach
Wunsch berücksichtigt, sondern mehr noch als bis-
her in der Diplomatie und beim Militär zu
Rang und Ansehen befördert werden. Sie würden
nicht aufhören, dieses ihr Recht zu verlangen,
meint das Organ des Herrn Dr. Rieger. Was
meint wohl Graf Taaffe zu dem wachsenden Appelit
seiner tschechischen Freunde, die ja eben jetzt sich
gemeinsam mit den Slovenen anschicken, durch
ihre Wahlkreisgeometrie zwei Wahlbezirke in
Kärnten, diesem reindeutschen Lande zu ergattern.

(Böhmischer Landtag.)

Der böhmische
Landtag soll am 3. Jänner zusammentreten und
bis zum 20. Jänner tagen. Bei den gestern vor-
genommenen Ersatzwahlen blieb jene in Eger
unentschieden und wird heute die engere Wahl
zwischen den liberalen Candidaten Dr. Zdenko
Schücker und einem antisemitischen Candidaten
stattfinden, während in Schluckenau der Reichs-
raths-Abgeordnete Julius Lippert in den Land-
tag gewählt wurde.

(Unsere Donau-Flotille.)

Oesterreich-Un-
garn gedenkt seine maritimen Streitkräfte durch
eine Kriegsflotille auf der Donau zu vervollstän-
digen, eine Maßregel, deren Bedeutung und Trag-
weite man überall im Auslande zu würdigen
wissen wird, wenn man erfährt, aus welchen Er-
wägungen die bezügliche Entschließung der öster-
reichischen Regierung hervorgegangen ist.

Da die Bestimmung des Berliner Vertra-
ges, daß kein Kriegsschiff die untere Donau be-
fahren darf, von anderen Mächten nicht beachtet
wird und beispielsweise Rumänien ein 1200
Tonnen fassendes Kriegsschiff und acht Monitors
auf der unteren Donau unterhält, und außerdem
die Möglichkeit ins Auge zu fassen ist, daß Ruß-
land nach eafolgter Regulirung des "Eisernen
[Spaltenumbruch] Thores" Kriegsschiffe von gewisser Größe die
Donau aufwärts senden könnte, so wird auch
Oesterreich eine Kriegsflotille auf der Donau er-
richten. Die betreffenden Vorarbeiten haben be-
reits begonnen. Den nächsten Delegationen soll
eine Vorlage wegen Gewährung der erforderlichen
Credite gemacht werden, und es unterliegt keinem
Zweifel, daß derselbe bewilligt werden wird.

Irgendwo Erregung oder Verstimmung her-
vorzurufen, ist die Angelegenheit in keiner Weise
angethan. Der Beschluß der österreichischen Re-
gierung ist durch das Vorgehen der anderen Mächte
vollkommen gerechtferligt und im Hinblick auf
diesen Vorgang die Errichtung einer Donauflotille
für Oesterreich-Ungarn geradezu geboten.

(Der österreichische Einfluß)

bei den klei-
nen Balcanstaaten begegnet immer mehr russischen
Wühlereien. Aus Bukarest wird nämlich ein immer
mächtigeres Anwachsen der russischen Strömung in
Rumänien signalisirt. Bekanntlich hat die conservative
Partei bei den Wahlen die Majorität erlangt, diese
Partei aber hält Rußland die Stange und macht
ihren ganzen Einfluß in dieser Richtung geltend.
Der König wird ihrem Andrängen auf die Dauer
nicht widerstehen können und ein rein couservatioes
Cabinet berufen mussen, da die Junimisten keinen
rechten Anhang besitzen. Auch auf dem flachen Lande
währt die panslavistische Propaganda fort. Sogenannte
"Bilderhändler" durchziehen wieder das ganze Land,
beschenken die Bauern mit Porträts des Czaren und
versprechen in seinem Namen eine neue Güterver-
theilung -- kurz, wir stehen vor einer neuen russi-
schen Agitation, die in Rumänien sich ebenso mächtig
regt, wie in Serbien, wo die Freunde der Königin
gegen Oesterreich thätig sind. Ueber die Absichten
der Königin Natalie sind allerlei Gerüchte verbreitet.
Es heißt, daß sie bald ihren Aufeuthalt in Yalta
mit einem solchen in der Nähe Serbiens vertauschen
werde. Auch soll sie ihre Schritte behufs Anfechtung
der Ehescheidung fortsetzen und sich persönlich an
den öcumenischen Patriarchen wenden wollen. Be-
kanntlich hat der Patriarch eine Einmischung schon
seinerzeit abgelehnt, indem er sich mit Rücksicht auf
die Selbstständigkeit der serbbischen Kirche und der
Machtvollkommenheit des Metropoliten für incom-
petent erklärte.

(Die Stöckerpartei gegen Bismarck.)

Im deutschen Reiche erregen die Enthüllungen Auf-
sehen, die ein ehemaliger Genosse Stöckers, der frü-
here Abgeordnete Cremer, über Stöcker und dessen
Partei macht, die er der Unwahrheit und Lüge be-
bezichtigt. Dabei kömmt es zum Vorschein, daß diese
Partei nichts Geringeres plante, als den Sturz Bis-
marcks. Sie betrachtete sich, wie aus Aeußerungen
ihrer Führer hervorgeht, bereits als Hrn. der Situa-
tion beim Regierungs Antritte Kaiser Wilhelm II.,
und einer der Führer der Christlich-Konservatioen
fragte bei Gelegenheit: "Was kümmern Sie sich
denn noch um Friedrichsruh? das thue ich längst
nicht mehr!" Als ich darauf ganz bescheiden bemerkte,




[Spaltenumbruch]

phistische Klügelei, noch durch frömmelnde Prü-
derei hinwegraisonniren. Der ganze Unterschied
besteht darin, daß sie je nach Character, Den-
kungsart und sittlichem Gehalt jenes Einzelnen,
mehr oder weniger edler Natur ist. Wäre der
Glückseligkeitstrieb nicht so Alles beherrschend,
wie käme es, daß der Verzweifelnde lieber dem
Leben selbst, als dem entsagt, was ihm zu sei-
nem Glück unerläßlich scheint?

Auch der sittenstrengste, der edelste Mensch
braucht sich seiner Sehnsucht nach Glück nicht zu
schämen. Denn dieses Verlangen ist ein angebo-
renes und unveräußerliches Erbstück der Natur,
ja ein Vorzug, den wir vor den Thieren voraus
haben. Diese kommen schon zum Vollgenuß ihres
Daseins, wenn sie das haben, was zur Befriedi-
gung ihrer thierischen Triebe nothwendig ist. Der
Mensch hat Bedürfnisse, die weit über die Noth
des Augenblicks hinausgehen. Dem Thier kann
behaglich zu Muthe sein, glücklich fühlt sich in
einzelnen schönen Augenblicken seines Lebens nur
der Mensch. Die Fähigkeit, uns glücklich zu füh-
len, und uns Vorstellungen von einem Zustand
höchster Glückseligkeit, d. h. Glücks-Ideale zu bil-
den, gehört nicht weniger zum Adelsbrief der
Menschen-Natur als die Fähigkeit, moralische
Schmerzen zu empfinden.

Was wir unseren Freunden am Jahres-
Anfang wünschen, sind Bedingungen des äußeren
Glückes, welche allerdings für das innere Glück
nicht werthlos, aber doch nicht die Hauptsache
[Spaltenumbruch] sind. Denn man kann ja gesund, reich, in seinen
Unternehmungen von Fortuna begünstigt, mit
Anerkennung und Ehren überhäuft sein und sich
doch nicht glücklich fühlen. Das Beste, was wir
unseren Freunden wünschen könnten, wäre eigent-
lich: "Möchtest Du immer vernünftig sein". --
Einen folchen Wunsch auszusprechen, verstößt
freilich gegen die Regeln der Höflichkeit, aber
etwas Besseres könnten wir Denen, deren Wohl
und Wehe uns nahe geht, doch nicht wünschen.
Denn je vernünftiger wir die menschlichen Dinge
auffassen, desto mehr werden wir des Lebens froh.
Es kommt Alles darauf an, wie wir die Welt
ansehen. "Nicht sie macht uns glücklich oder un-
glücklich, sondern wir machen sie zu einer glück-
lichen oder unglücklichen Welt. Der Böse sieht sie
böse; schöne Seelen sehen sie schön. Wer an die
Tugend glaubt, hat selbst Tugend; wer keinen
Gott glaubt, für den ist kein Gott. Da wir nun
gleichsam die Schöpfer unserer moralischen Welt,
eines Himmels oder einer Hölle sind, so lasset
uns gute Schöpfer sein." *)

Wer vernüftig denkt und vernünftig lebt,
der wahrt sich auch ein Gut, ohne welches alle
Einsicht und alle Wissenschaft der Welt uns nur
wenig frommt: Lebensmuth und Lebenslust; der
wahrt sich auch Empfindlichkeit, Begeisterungs-
und Genußfähigkeit für so manche schöne Seite
des Lebens, für welche der durch den Mißbrauch
der Denkkraft Blasirte ebenso leicht abstirbt, als
[Spaltenumbruch] der Schwelger in sinnlichen Genüssen. Gutzkow
hat ganz Recht, wenn er sagt: "Die meisten
Menschen, wenn sie zur Erkenntniß gelangt sind,
daß ihre erste Bildungszeit aus einem unreifen
und allzu gläubigen Erfassen bestand, glauben
dann, die nüchterne Kritik, die sich ihrer bemäch-
tigt, wäre die wahre Höhe der Bildung. Im
Gegentheil. Die wahre Bildung besteht darin,
von einer besonnenen und ruhigeren E[rw]ägung
der Menschen und Dinge, die in einen gewissen Alter
zur philosophischen Nüchternheit und keitischen
Anmaßung umzuschlagen droht, zum idealen Blick
der Jugend wieder zurückzukehren und so wieder
zu lieben, zu hassen, zu hoffen, zu schwärmen,
Welt und Menschen mit dem immer wachen Auge
der Sehnsucht und Hingebungsbedürftigkeit zu
betrachten, wie einst.

"Ja, nützen denn Glückwünsche etwas?"
kann man fragen. "Wer weiß?" antworte ich.
Aber muß denn Alles nützen? Gibt es nicht
viele Dinge, die erfreuen, ohne daß sie nützen?
Welchen greifbaren Nutzen hat für den Liebenden
die Blume, die Bandschleife, die Haarlocke, die
ihm in schöner Stunde von der Geliebten darge-
reicht worden? Und doch möchte er sie gegen
das werthvollste Geschenk von anderer Hand
nicht vertauschen. Und hätten Neujahrswünsche
keinen anderen Zweck als den, unseren Freun-
den zu zeigen, daß wir an sie denken,
daß unsere Gesinnungen gegen sie unverän-
dert sind, und daß wir auf die Fortdauer ihrer
Freundschaft Werth legen, so würde schon das


*) H. Zschakke, Selbstschau.
[Spaltenumbruch]

mes bewohnt, die heute zu neun Zehnteln noch
in der Familie die grödneriſche Mundart reden,
jedoch durch den zunehmenden Fremdenverkehr
und die immer ſtärker werdenden Handelsbezie-
hungen genöthigt werden, das Deutſche gründlich
zu erlernen und im ſchriftlichen und mündlichen
Verkehre mit Touriſten, Behörden und kaufmän-
niſchen Geſchäften auch zu gebrauchen.

In der Volksſchule zu St. Ulrich wird des-
halb ſeit Jahren ſchon faſt ausſchließlich deutſch
unterrichtet; der italieniſchen Sprache werden nur
2—3 Stunden wöchentlich gewidmet. In den
Volksſchulen zu Pufels, Chriſtina und Wolken-
ſtein empfangen die Kinder den Unterricht eben-
falls faſt nur in deutſcher Sprache. Der Reli-
gionsunterricht jedoch wird allen Kindern auch
den deutſchen, nur in grödneriſcher Mundart oder
in italieniſcher Sprache ertheilt, nicht von den
Lehrern, die Freunde der deutſchen Sache ſind,
ſondern von den Geiſtlichen, die, wie der „Grz.
Tagespoſt“ geſchrieben wird, der Verbreitung
deutſcher Sprache und Sitte im Grödner Thale
hindernd im Wege ſtehen. Trotzdem hat der
Clerus auch in der Kirche den Deutſchen manche
Zugeſtändniſſe machen müſſen: in dem Hauptorte
St. Ulrich wird jetzt monatlich einmal deutſcher
Gottesdienſt abgehalten; in Chriſtina und Wol-
kenſtein predigt der Pfarrer wenigſtens an den
hohen Feſten einmal in deutſcher Sprache. Mit
der Zeit wird ſich die deutſche Sprache, in Folge
der faſt ganz deutſchen Schulen, immer weiter im
Grödner Thale ausbreiten und das alte Idiom,
das trotz der vielfachen Verſuche und Bemühun-
gen des nunmehr verſtorbenen Curators Vian zu
einer Schriftſprache nicht erhoben werden konnte,
immer weiter zurückdrängen, bis nach einigen
Menſchenaltern die Grödner Mundart abgeſtor-
ben ſein wird.

Auch in dem von Oſtladinern bewohnten
Enneberger Thale nimmt in neuerer Zeit die
Kenntniß der deutſchen Sprache immer mehr zu;
das Deutſche wird in den Schulen zum Theile
recht eifrig betrieben, ſeit der Deutſche Schulverein
ein Unterſtützung zugeſagt und gegeben hat. Die
Geiſtlichkeit jedoch will auch in dieſem Thale
nichts von der deutſchen Sprache wiſſen und
ſucht das Italieniſche in Kirche und Schule zu begün-
ſtigen. Aber auch hier werden die Verhält-
niſſe, welche engen Anſchluß an das deutſche
Sprachgebiet im Puſterthale erheiſchen, ſtärker
ſein als der Wille des Clerus. So darf man
gewiß die nicht unbegründete Hoffnung hegen,
daß den Deutſchen im ſüdlichen Tirol für die
ſtarken Verinſte in früheren Jahrhunderten in
den nächſten Jahrzehnten ein nicht unanſehnlicher
Erſatz zu Theil werden wird.




[Spaltenumbruch]
Politiſche Nachrichten.
= (Der Jahreswechſel)

bringt uns keine
politiſche Veränderung. Die Deutſchen in Oeſter-
reich werden wie bisher im Kampfe ſtehen gegen
das Syſtem, das ſeit zehn Jahren von ihnen
bekämpft wird. Die Erfolgloſigkeit der bisherigen
Kämpfe hat uns nicht ermüdet; wir ſind vielmehr
national erſtarkt, und es wird unſere Aufgabe
im kommenden Jahre ſein auch dort, wo das
nationale Bewußtſein noch ſchlummert, dasſelbe
zu kräftig pulſirendem Leben zu wecken. Es darf
keiner aus unſerem Volke bei Seite ſtehen und
müſſig zuſehen; es müſſen alle Kräfte ſich regen
und einträchtig zuſammenwirken zum gemeinſamen
nationalen Zwecke.

(Noch nicht genug.)

Graf Taaffe darf
ſeine Freude an den Tſchechen haben. Wenn er
ſchon meint ſie zufriedengeſtellt zu haben, erheben
ſie immer wieder neue Anſprüche. Sie wünſchen
dem Grafen Taaffe zwar ein „recht glückſeliges
neues Jahr“, aber ſie fordern für den wohlge-
meinten Wunſch auch ihr Trinkgeld. Die Tſchechen
ſollen nicht nur beim nächſten Pairsſchub nach
Wunſch berückſichtigt, ſondern mehr noch als bis-
her in der Diplomatie und beim Militär zu
Rang und Anſehen befördert werden. Sie würden
nicht aufhören, dieſes ihr Recht zu verlangen,
meint das Organ des Herrn Dr. Rieger. Was
meint wohl Graf Taaffe zu dem wachſenden Appelit
ſeiner tſchechiſchen Freunde, die ja eben jetzt ſich
gemeinſam mit den Slovenen anſchicken, durch
ihre Wahlkreisgeometrie zwei Wahlbezirke in
Kärnten, dieſem reindeutſchen Lande zu ergattern.

(Böhmiſcher Landtag.)

Der böhmiſche
Landtag ſoll am 3. Jänner zuſammentreten und
bis zum 20. Jänner tagen. Bei den geſtern vor-
genommenen Erſatzwahlen blieb jene in Eger
unentſchieden und wird heute die engere Wahl
zwiſchen den liberalen Candidaten Dr. Zdenko
Schücker und einem antiſemitiſchen Candidaten
ſtattfinden, während in Schluckenau der Reichs-
raths-Abgeordnete Julius Lippert in den Land-
tag gewählt wurde.

(Unſere Donau-Flotille.)

Oeſterreich-Un-
garn gedenkt ſeine maritimen Streitkräfte durch
eine Kriegsflotille auf der Donau zu vervollſtän-
digen, eine Maßregel, deren Bedeutung und Trag-
weite man überall im Auslande zu würdigen
wiſſen wird, wenn man erfährt, aus welchen Er-
wägungen die bezügliche Entſchließung der öſter-
reichiſchen Regierung hervorgegangen iſt.

Da die Beſtimmung des Berliner Vertra-
ges, daß kein Kriegsſchiff die untere Donau be-
fahren darf, von anderen Mächten nicht beachtet
wird und beiſpielsweiſe Rumänien ein 1200
Tonnen faſſendes Kriegsſchiff und acht Monitors
auf der unteren Donau unterhält, und außerdem
die Möglichkeit ins Auge zu faſſen iſt, daß Ruß-
land nach eafolgter Regulirung des „Eiſernen
[Spaltenumbruch] Thores“ Kriegsſchiffe von gewiſſer Größe die
Donau aufwärts ſenden könnte, ſo wird auch
Oeſterreich eine Kriegsflotille auf der Donau er-
richten. Die betreffenden Vorarbeiten haben be-
reits begonnen. Den nächſten Delegationen ſoll
eine Vorlage wegen Gewährung der erforderlichen
Credite gemacht werden, und es unterliegt keinem
Zweifel, daß derſelbe bewilligt werden wird.

Irgendwo Erregung oder Verſtimmung her-
vorzurufen, iſt die Angelegenheit in keiner Weiſe
angethan. Der Beſchluß der öſterreichiſchen Re-
gierung iſt durch das Vorgehen der anderen Mächte
vollkommen gerechtferligt und im Hinblick auf
dieſen Vorgang die Errichtung einer Donauflotille
für Oeſterreich-Ungarn geradezu geboten.

(Der öſterreichiſche Einfluß)

bei den klei-
nen Balcanſtaaten begegnet immer mehr ruſſiſchen
Wühlereien. Aus Bukareſt wird nämlich ein immer
mächtigeres Anwachſen der ruſſiſchen Strömung in
Rumänien ſignaliſirt. Bekanntlich hat die conſervative
Partei bei den Wahlen die Majorität erlangt, dieſe
Partei aber hält Rußland die Stange und macht
ihren ganzen Einfluß in dieſer Richtung geltend.
Der König wird ihrem Andrängen auf die Dauer
nicht widerſtehen können und ein rein couſervatioes
Cabinet berufen muſſen, da die Junimiſten keinen
rechten Anhang beſitzen. Auch auf dem flachen Lande
währt die panſlaviſtiſche Propaganda fort. Sogenannte
„Bilderhändler“ durchziehen wieder das ganze Land,
beſchenken die Bauern mit Porträts des Czaren und
verſprechen in ſeinem Namen eine neue Güterver-
theilung — kurz, wir ſtehen vor einer neuen ruſſi-
ſchen Agitation, die in Rumänien ſich ebenſo mächtig
regt, wie in Serbien, wo die Freunde der Königin
gegen Oeſterreich thätig ſind. Ueber die Abſichten
der Königin Natalie ſind allerlei Gerüchte verbreitet.
Es heißt, daß ſie bald ihren Aufeuthalt in Yalta
mit einem ſolchen in der Nähe Serbiens vertauſchen
werde. Auch ſoll ſie ihre Schritte behufs Anfechtung
der Eheſcheidung fortſetzen und ſich perſönlich an
den öcumeniſchen Patriarchen wenden wollen. Be-
kanntlich hat der Patriarch eine Einmiſchung ſchon
ſeinerzeit abgelehnt, indem er ſich mit Rückſicht auf
die Selbſtſtändigkeit der ſerbbiſchen Kirche und der
Machtvollkommenheit des Metropoliten für incom-
petent erklärte.

(Die Stöckerpartei gegen Bismarck.)

Im deutſchen Reiche erregen die Enthüllungen Auf-
ſehen, die ein ehemaliger Genoſſe Stöckers, der frü-
here Abgeordnete Cremer, über Stöcker und deſſen
Partei macht, die er der Unwahrheit und Lüge be-
bezichtigt. Dabei kömmt es zum Vorſchein, daß dieſe
Partei nichts Geringeres plante, als den Sturz Bis-
marcks. Sie betrachtete ſich, wie aus Aeußerungen
ihrer Führer hervorgeht, bereits als Hrn. der Situa-
tion beim Regierungs Antritte Kaiſer Wilhelm II.,
und einer der Führer der Chriſtlich-Konſervatioen
fragte bei Gelegenheit: „Was kümmern Sie ſich
denn noch um Friedrichsruh? das thue ich längſt
nicht mehr!“ Als ich darauf ganz beſcheiden bemerkte,




[Spaltenumbruch]

phiſtiſche Klügelei, noch durch frömmelnde Prü-
derei hinwegraiſonniren. Der ganze Unterſchied
beſteht darin, daß ſie je nach Character, Den-
kungsart und ſittlichem Gehalt jenes Einzelnen,
mehr oder weniger edler Natur iſt. Wäre der
Glückſeligkeitstrieb nicht ſo Alles beherrſchend,
wie käme es, daß der Verzweifelnde lieber dem
Leben ſelbſt, als dem entſagt, was ihm zu ſei-
nem Glück unerläßlich ſcheint?

Auch der ſittenſtrengſte, der edelſte Menſch
braucht ſich ſeiner Sehnſucht nach Glück nicht zu
ſchämen. Denn dieſes Verlangen iſt ein angebo-
renes und unveräußerliches Erbſtück der Natur,
ja ein Vorzug, den wir vor den Thieren voraus
haben. Dieſe kommen ſchon zum Vollgenuß ihres
Daſeins, wenn ſie das haben, was zur Befriedi-
gung ihrer thieriſchen Triebe nothwendig iſt. Der
Menſch hat Bedürfniſſe, die weit über die Noth
des Augenblicks hinausgehen. Dem Thier kann
behaglich zu Muthe ſein, glücklich fühlt ſich in
einzelnen ſchönen Augenblicken ſeines Lebens nur
der Menſch. Die Fähigkeit, uns glücklich zu füh-
len, und uns Vorſtellungen von einem Zuſtand
höchſter Glückſeligkeit, d. h. Glücks-Ideale zu bil-
den, gehört nicht weniger zum Adelsbrief der
Menſchen-Natur als die Fähigkeit, moraliſche
Schmerzen zu empfinden.

Was wir unſeren Freunden am Jahres-
Anfang wünſchen, ſind Bedingungen des äußeren
Glückes, welche allerdings für das innere Glück
nicht werthlos, aber doch nicht die Hauptſache
[Spaltenumbruch] ſind. Denn man kann ja geſund, reich, in ſeinen
Unternehmungen von Fortuna begünſtigt, mit
Anerkennung und Ehren überhäuft ſein und ſich
doch nicht glücklich fühlen. Das Beſte, was wir
unſeren Freunden wünſchen könnten, wäre eigent-
lich: „Möchteſt Du immer vernünftig ſein“. —
Einen folchen Wunſch auszuſprechen, verſtößt
freilich gegen die Regeln der Höflichkeit, aber
etwas Beſſeres könnten wir Denen, deren Wohl
und Wehe uns nahe geht, doch nicht wünſchen.
Denn je vernünftiger wir die menſchlichen Dinge
auffaſſen, deſto mehr werden wir des Lebens froh.
Es kommt Alles darauf an, wie wir die Welt
anſehen. „Nicht ſie macht uns glücklich oder un-
glücklich, ſondern wir machen ſie zu einer glück-
lichen oder unglücklichen Welt. Der Böſe ſieht ſie
böſe; ſchöne Seelen ſehen ſie ſchön. Wer an die
Tugend glaubt, hat ſelbſt Tugend; wer keinen
Gott glaubt, für den iſt kein Gott. Da wir nun
gleichſam die Schöpfer unſerer moraliſchen Welt,
eines Himmels oder einer Hölle ſind, ſo laſſet
uns gute Schöpfer ſein.“ *)

Wer vernüftig denkt und vernünftig lebt,
der wahrt ſich auch ein Gut, ohne welches alle
Einſicht und alle Wiſſenſchaft der Welt uns nur
wenig frommt: Lebensmuth und Lebensluſt; der
wahrt ſich auch Empfindlichkeit, Begeiſterungs-
und Genußfähigkeit für ſo manche ſchöne Seite
des Lebens, für welche der durch den Mißbrauch
der Denkkraft Blaſirte ebenſo leicht abſtirbt, als
[Spaltenumbruch] der Schwelger in ſinnlichen Genüſſen. Gutzkow
hat ganz Recht, wenn er ſagt: „Die meiſten
Menſchen, wenn ſie zur Erkenntniß gelangt ſind,
daß ihre erſte Bildungszeit aus einem unreifen
und allzu gläubigen Erfaſſen beſtand, glauben
dann, die nüchterne Kritik, die ſich ihrer bemäch-
tigt, wäre die wahre Höhe der Bildung. Im
Gegentheil. Die wahre Bildung beſteht darin,
von einer beſonnenen und ruhigeren E[rw]ägung
der Menſchen und Dinge, die in einen gewiſſen Alter
zur philoſophiſchen Nüchternheit und keitiſchen
Anmaßung umzuſchlagen droht, zum idealen Blick
der Jugend wieder zurückzukehren und ſo wieder
zu lieben, zu haſſen, zu hoffen, zu ſchwärmen,
Welt und Menſchen mit dem immer wachen Auge
der Sehnſucht und Hingebungsbedürftigkeit zu
betrachten, wie einſt.

„Ja, nützen denn Glückwünſche etwas?“
kann man fragen. „Wer weiß?“ antworte ich.
Aber muß denn Alles nützen? Gibt es nicht
viele Dinge, die erfreuen, ohne daß ſie nützen?
Welchen greifbaren Nutzen hat für den Liebenden
die Blume, die Bandſchleife, die Haarlocke, die
ihm in ſchöner Stunde von der Geliebten darge-
reicht worden? Und doch möchte er ſie gegen
das werthvollſte Geſchenk von anderer Hand
nicht vertauſchen. Und hätten Neujahrswünſche
keinen anderen Zweck als den, unſeren Freun-
den zu zeigen, daß wir an ſie denken,
daß unſere Geſinnungen gegen ſie unverän-
dert ſind, und daß wir auf die Fortdauer ihrer
Freundſchaft Werth legen, ſo würde ſchon das


*) H. Zſchakke, Selbſtſchau.
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[[3]/0003] mes bewohnt, die heute zu neun Zehnteln noch in der Familie die grödneriſche Mundart reden, jedoch durch den zunehmenden Fremdenverkehr und die immer ſtärker werdenden Handelsbezie- hungen genöthigt werden, das Deutſche gründlich zu erlernen und im ſchriftlichen und mündlichen Verkehre mit Touriſten, Behörden und kaufmän- niſchen Geſchäften auch zu gebrauchen. In der Volksſchule zu St. Ulrich wird des- halb ſeit Jahren ſchon faſt ausſchließlich deutſch unterrichtet; der italieniſchen Sprache werden nur 2—3 Stunden wöchentlich gewidmet. In den Volksſchulen zu Pufels, Chriſtina und Wolken- ſtein empfangen die Kinder den Unterricht eben- falls faſt nur in deutſcher Sprache. Der Reli- gionsunterricht jedoch wird allen Kindern auch den deutſchen, nur in grödneriſcher Mundart oder in italieniſcher Sprache ertheilt, nicht von den Lehrern, die Freunde der deutſchen Sache ſind, ſondern von den Geiſtlichen, die, wie der „Grz. Tagespoſt“ geſchrieben wird, der Verbreitung deutſcher Sprache und Sitte im Grödner Thale hindernd im Wege ſtehen. Trotzdem hat der Clerus auch in der Kirche den Deutſchen manche Zugeſtändniſſe machen müſſen: in dem Hauptorte St. Ulrich wird jetzt monatlich einmal deutſcher Gottesdienſt abgehalten; in Chriſtina und Wol- kenſtein predigt der Pfarrer wenigſtens an den hohen Feſten einmal in deutſcher Sprache. Mit der Zeit wird ſich die deutſche Sprache, in Folge der faſt ganz deutſchen Schulen, immer weiter im Grödner Thale ausbreiten und das alte Idiom, das trotz der vielfachen Verſuche und Bemühun- gen des nunmehr verſtorbenen Curators Vian zu einer Schriftſprache nicht erhoben werden konnte, immer weiter zurückdrängen, bis nach einigen Menſchenaltern die Grödner Mundart abgeſtor- ben ſein wird. Auch in dem von Oſtladinern bewohnten Enneberger Thale nimmt in neuerer Zeit die Kenntniß der deutſchen Sprache immer mehr zu; das Deutſche wird in den Schulen zum Theile recht eifrig betrieben, ſeit der Deutſche Schulverein ein Unterſtützung zugeſagt und gegeben hat. Die Geiſtlichkeit jedoch will auch in dieſem Thale nichts von der deutſchen Sprache wiſſen und ſucht das Italieniſche in Kirche und Schule zu begün- ſtigen. Aber auch hier werden die Verhält- niſſe, welche engen Anſchluß an das deutſche Sprachgebiet im Puſterthale erheiſchen, ſtärker ſein als der Wille des Clerus. So darf man gewiß die nicht unbegründete Hoffnung hegen, daß den Deutſchen im ſüdlichen Tirol für die ſtarken Verinſte in früheren Jahrhunderten in den nächſten Jahrzehnten ein nicht unanſehnlicher Erſatz zu Theil werden wird. Politiſche Nachrichten. = (Der Jahreswechſel) bringt uns keine politiſche Veränderung. Die Deutſchen in Oeſter- reich werden wie bisher im Kampfe ſtehen gegen das Syſtem, das ſeit zehn Jahren von ihnen bekämpft wird. Die Erfolgloſigkeit der bisherigen Kämpfe hat uns nicht ermüdet; wir ſind vielmehr national erſtarkt, und es wird unſere Aufgabe im kommenden Jahre ſein auch dort, wo das nationale Bewußtſein noch ſchlummert, dasſelbe zu kräftig pulſirendem Leben zu wecken. Es darf keiner aus unſerem Volke bei Seite ſtehen und müſſig zuſehen; es müſſen alle Kräfte ſich regen und einträchtig zuſammenwirken zum gemeinſamen nationalen Zwecke. (Noch nicht genug.) Graf Taaffe darf ſeine Freude an den Tſchechen haben. Wenn er ſchon meint ſie zufriedengeſtellt zu haben, erheben ſie immer wieder neue Anſprüche. Sie wünſchen dem Grafen Taaffe zwar ein „recht glückſeliges neues Jahr“, aber ſie fordern für den wohlge- meinten Wunſch auch ihr Trinkgeld. Die Tſchechen ſollen nicht nur beim nächſten Pairsſchub nach Wunſch berückſichtigt, ſondern mehr noch als bis- her in der Diplomatie und beim Militär zu Rang und Anſehen befördert werden. Sie würden nicht aufhören, dieſes ihr Recht zu verlangen, meint das Organ des Herrn Dr. Rieger. Was meint wohl Graf Taaffe zu dem wachſenden Appelit ſeiner tſchechiſchen Freunde, die ja eben jetzt ſich gemeinſam mit den Slovenen anſchicken, durch ihre Wahlkreisgeometrie zwei Wahlbezirke in Kärnten, dieſem reindeutſchen Lande zu ergattern. (Böhmiſcher Landtag.) Der böhmiſche Landtag ſoll am 3. Jänner zuſammentreten und bis zum 20. Jänner tagen. Bei den geſtern vor- genommenen Erſatzwahlen blieb jene in Eger unentſchieden und wird heute die engere Wahl zwiſchen den liberalen Candidaten Dr. Zdenko Schücker und einem antiſemitiſchen Candidaten ſtattfinden, während in Schluckenau der Reichs- raths-Abgeordnete Julius Lippert in den Land- tag gewählt wurde. (Unſere Donau-Flotille.) Oeſterreich-Un- garn gedenkt ſeine maritimen Streitkräfte durch eine Kriegsflotille auf der Donau zu vervollſtän- digen, eine Maßregel, deren Bedeutung und Trag- weite man überall im Auslande zu würdigen wiſſen wird, wenn man erfährt, aus welchen Er- wägungen die bezügliche Entſchließung der öſter- reichiſchen Regierung hervorgegangen iſt. Da die Beſtimmung des Berliner Vertra- ges, daß kein Kriegsſchiff die untere Donau be- fahren darf, von anderen Mächten nicht beachtet wird und beiſpielsweiſe Rumänien ein 1200 Tonnen faſſendes Kriegsſchiff und acht Monitors auf der unteren Donau unterhält, und außerdem die Möglichkeit ins Auge zu faſſen iſt, daß Ruß- land nach eafolgter Regulirung des „Eiſernen Thores“ Kriegsſchiffe von gewiſſer Größe die Donau aufwärts ſenden könnte, ſo wird auch Oeſterreich eine Kriegsflotille auf der Donau er- richten. Die betreffenden Vorarbeiten haben be- reits begonnen. Den nächſten Delegationen ſoll eine Vorlage wegen Gewährung der erforderlichen Credite gemacht werden, und es unterliegt keinem Zweifel, daß derſelbe bewilligt werden wird. Irgendwo Erregung oder Verſtimmung her- vorzurufen, iſt die Angelegenheit in keiner Weiſe angethan. Der Beſchluß der öſterreichiſchen Re- gierung iſt durch das Vorgehen der anderen Mächte vollkommen gerechtferligt und im Hinblick auf dieſen Vorgang die Errichtung einer Donauflotille für Oeſterreich-Ungarn geradezu geboten. (Der öſterreichiſche Einfluß) bei den klei- nen Balcanſtaaten begegnet immer mehr ruſſiſchen Wühlereien. Aus Bukareſt wird nämlich ein immer mächtigeres Anwachſen der ruſſiſchen Strömung in Rumänien ſignaliſirt. Bekanntlich hat die conſervative Partei bei den Wahlen die Majorität erlangt, dieſe Partei aber hält Rußland die Stange und macht ihren ganzen Einfluß in dieſer Richtung geltend. Der König wird ihrem Andrängen auf die Dauer nicht widerſtehen können und ein rein couſervatioes Cabinet berufen muſſen, da die Junimiſten keinen rechten Anhang beſitzen. Auch auf dem flachen Lande währt die panſlaviſtiſche Propaganda fort. Sogenannte „Bilderhändler“ durchziehen wieder das ganze Land, beſchenken die Bauern mit Porträts des Czaren und verſprechen in ſeinem Namen eine neue Güterver- theilung — kurz, wir ſtehen vor einer neuen ruſſi- ſchen Agitation, die in Rumänien ſich ebenſo mächtig regt, wie in Serbien, wo die Freunde der Königin gegen Oeſterreich thätig ſind. Ueber die Abſichten der Königin Natalie ſind allerlei Gerüchte verbreitet. Es heißt, daß ſie bald ihren Aufeuthalt in Yalta mit einem ſolchen in der Nähe Serbiens vertauſchen werde. Auch ſoll ſie ihre Schritte behufs Anfechtung der Eheſcheidung fortſetzen und ſich perſönlich an den öcumeniſchen Patriarchen wenden wollen. Be- kanntlich hat der Patriarch eine Einmiſchung ſchon ſeinerzeit abgelehnt, indem er ſich mit Rückſicht auf die Selbſtſtändigkeit der ſerbbiſchen Kirche und der Machtvollkommenheit des Metropoliten für incom- petent erklärte. (Die Stöckerpartei gegen Bismarck.) Im deutſchen Reiche erregen die Enthüllungen Auf- ſehen, die ein ehemaliger Genoſſe Stöckers, der frü- here Abgeordnete Cremer, über Stöcker und deſſen Partei macht, die er der Unwahrheit und Lüge be- bezichtigt. Dabei kömmt es zum Vorſchein, daß dieſe Partei nichts Geringeres plante, als den Sturz Bis- marcks. Sie betrachtete ſich, wie aus Aeußerungen ihrer Führer hervorgeht, bereits als Hrn. der Situa- tion beim Regierungs Antritte Kaiſer Wilhelm II., und einer der Führer der Chriſtlich-Konſervatioen fragte bei Gelegenheit: „Was kümmern Sie ſich denn noch um Friedrichsruh? das thue ich längſt nicht mehr!“ Als ich darauf ganz beſcheiden bemerkte, phiſtiſche Klügelei, noch durch frömmelnde Prü- derei hinwegraiſonniren. Der ganze Unterſchied beſteht darin, daß ſie je nach Character, Den- kungsart und ſittlichem Gehalt jenes Einzelnen, mehr oder weniger edler Natur iſt. Wäre der Glückſeligkeitstrieb nicht ſo Alles beherrſchend, wie käme es, daß der Verzweifelnde lieber dem Leben ſelbſt, als dem entſagt, was ihm zu ſei- nem Glück unerläßlich ſcheint? Auch der ſittenſtrengſte, der edelſte Menſch braucht ſich ſeiner Sehnſucht nach Glück nicht zu ſchämen. Denn dieſes Verlangen iſt ein angebo- renes und unveräußerliches Erbſtück der Natur, ja ein Vorzug, den wir vor den Thieren voraus haben. Dieſe kommen ſchon zum Vollgenuß ihres Daſeins, wenn ſie das haben, was zur Befriedi- gung ihrer thieriſchen Triebe nothwendig iſt. Der Menſch hat Bedürfniſſe, die weit über die Noth des Augenblicks hinausgehen. Dem Thier kann behaglich zu Muthe ſein, glücklich fühlt ſich in einzelnen ſchönen Augenblicken ſeines Lebens nur der Menſch. Die Fähigkeit, uns glücklich zu füh- len, und uns Vorſtellungen von einem Zuſtand höchſter Glückſeligkeit, d. h. Glücks-Ideale zu bil- den, gehört nicht weniger zum Adelsbrief der Menſchen-Natur als die Fähigkeit, moraliſche Schmerzen zu empfinden. Was wir unſeren Freunden am Jahres- Anfang wünſchen, ſind Bedingungen des äußeren Glückes, welche allerdings für das innere Glück nicht werthlos, aber doch nicht die Hauptſache ſind. Denn man kann ja geſund, reich, in ſeinen Unternehmungen von Fortuna begünſtigt, mit Anerkennung und Ehren überhäuft ſein und ſich doch nicht glücklich fühlen. Das Beſte, was wir unſeren Freunden wünſchen könnten, wäre eigent- lich: „Möchteſt Du immer vernünftig ſein“. — Einen folchen Wunſch auszuſprechen, verſtößt freilich gegen die Regeln der Höflichkeit, aber etwas Beſſeres könnten wir Denen, deren Wohl und Wehe uns nahe geht, doch nicht wünſchen. Denn je vernünftiger wir die menſchlichen Dinge auffaſſen, deſto mehr werden wir des Lebens froh. Es kommt Alles darauf an, wie wir die Welt anſehen. „Nicht ſie macht uns glücklich oder un- glücklich, ſondern wir machen ſie zu einer glück- lichen oder unglücklichen Welt. Der Böſe ſieht ſie böſe; ſchöne Seelen ſehen ſie ſchön. Wer an die Tugend glaubt, hat ſelbſt Tugend; wer keinen Gott glaubt, für den iſt kein Gott. Da wir nun gleichſam die Schöpfer unſerer moraliſchen Welt, eines Himmels oder einer Hölle ſind, ſo laſſet uns gute Schöpfer ſein.“ *) Wer vernüftig denkt und vernünftig lebt, der wahrt ſich auch ein Gut, ohne welches alle Einſicht und alle Wiſſenſchaft der Welt uns nur wenig frommt: Lebensmuth und Lebensluſt; der wahrt ſich auch Empfindlichkeit, Begeiſterungs- und Genußfähigkeit für ſo manche ſchöne Seite des Lebens, für welche der durch den Mißbrauch der Denkkraft Blaſirte ebenſo leicht abſtirbt, als der Schwelger in ſinnlichen Genüſſen. Gutzkow hat ganz Recht, wenn er ſagt: „Die meiſten Menſchen, wenn ſie zur Erkenntniß gelangt ſind, daß ihre erſte Bildungszeit aus einem unreifen und allzu gläubigen Erfaſſen beſtand, glauben dann, die nüchterne Kritik, die ſich ihrer bemäch- tigt, wäre die wahre Höhe der Bildung. Im Gegentheil. Die wahre Bildung beſteht darin, von einer beſonnenen und ruhigeren Erwägung der Menſchen und Dinge, die in einen gewiſſen Alter zur philoſophiſchen Nüchternheit und keitiſchen Anmaßung umzuſchlagen droht, zum idealen Blick der Jugend wieder zurückzukehren und ſo wieder zu lieben, zu haſſen, zu hoffen, zu ſchwärmen, Welt und Menſchen mit dem immer wachen Auge der Sehnſucht und Hingebungsbedürftigkeit zu betrachten, wie einſt. „Ja, nützen denn Glückwünſche etwas?“ kann man fragen. „Wer weiß?“ antworte ich. Aber muß denn Alles nützen? Gibt es nicht viele Dinge, die erfreuen, ohne daß ſie nützen? Welchen greifbaren Nutzen hat für den Liebenden die Blume, die Bandſchleife, die Haarlocke, die ihm in ſchöner Stunde von der Geliebten darge- reicht worden? Und doch möchte er ſie gegen das werthvollſte Geſchenk von anderer Hand nicht vertauſchen. Und hätten Neujahrswünſche keinen anderen Zweck als den, unſeren Freun- den zu zeigen, daß wir an ſie denken, daß unſere Geſinnungen gegen ſie unverän- dert ſind, und daß wir auf die Fortdauer ihrer Freundſchaft Werth legen, ſo würde ſchon das *) H. Zſchakke, Selbſtſchau.

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 299, Olmütz, 31.12.1888, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches299_1888/3>, abgerufen am 23.04.2024.