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Marburger Zeitung. Nr. 138, Marburg, 18.11.1913.

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Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und
Samstag abends.

Sprechstunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von
11--12 Uhr und von 5--6 Uhr Edmund Schmidgasse 4.
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Anzeigen werden im Verlage des Blattes und von
allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen
und kostet die fünfmal gespaltene Kleinzeile 12 h.

Schluß für Einschaltungen
Dienstag, Donnerstag, Samstag 10 Uhr vormittags.
Die Einzelnummer kostet 10 Heller.




Nr. 138 Dienstag, 18. November 1913 52. Jahrgang.


[Spaltenumbruch]
Dr. Gustav Delpin.


In einer Zeit, in der man vergeblich aus-
späht nach Lichtpunkten der völkischen Allgemein-
entwicklung, hat der Gründer des Deutschen Volks-
rates für Untersteter, Herr Doktor Gustav Delpin,
die Obmannstelle des Deutschen Volksrates nieder-
gelegt. Wie ein weithin reichender Schatten muß
dieses Ereignis auf uns Deutsche im Unterlande
wirken, zumal auf alle jene, welche die Summe
von völkischer Arbeit kennen, die Dr. Gustav Delpin
allein in diesen sieben Jahren geleistet hat. Es
war ein siebenjähriger Krieg, der sich aber nicht
vor den Augen der Öffentlichkeit abspielte, der
nicht mit dramatischen Entwickelungen in das Be-
wußtsein der breiten Massen drang und dennoch
die größten Anforderungen stellte an die Psyche
und an den Körper des Mannes, der solchem
Kampfe sein ganzes Ich geweiht hat. Dr. Delpin
hat uns den glänzenden Beweis dafür erbracht,
daß der selbstlose völkische Idealismus, gepaart
mit eisenfestem Wollen, im steirischen Unterlande
immer noch leuchtende Vorbilder besitzt, die nicht
nach äußeren Ehren dürsten, sondern ihren höchsten
Lohn in ihrem eigenen inneren Bewußtsein finden,
durch zahllose, stille und verborgene Opfer der
Nation gedient und genützt zu haben. Hart an
der kroatischen Grenze, im lieben deutschen Städtchen
Friedau, das seit Jahrhunderten deutsche Grenz-
wacht hält und in dem vom Bürgermeister bis
zum letzten deutschen Gemeindeinsassen die deutsche
Lieb und Treu die schönsten Blüten bilden, wo
[Spaltenumbruch] der nationale Lebenstrieb aus vielen hundert Augen
sprießt, dort endeten in Delpins Kanzlei alle
Nervenstränge des Deutschtumes im steirischen
Unterlande und fast jede Abwehr der offenen und
heimlichen Angriffe unserer nationalen Gegner
führte zumeist zurück auf die unermüdliche Tat-
kraft und Initiative des Deutschen Volksratsob-
mannes Dr. Delpin. Freilich konnte die Summe
von Arbeit, der sich Dr. Delpin unablässig unter-
zog, nicht immer und nicht in allen Fällen von
Erfolg begleitet sein; wenn der Mühe seiner Tage
und Nächte manchesmal nicht die Freude des
Gelingens beschert war, dann trugen höhere Ge-
walten die Schuld daran; wenn parlamentarische
Ereignisse und Verhältnisse, wie solche im steirischen
Landtage, sich stärker erwiesen als sein hoher
idealer Sinn, als seine Überzeugung vom deutschen
Rechte und von deutscher Pflicht, dann mußte
auch er wie wir alle mit bitteren Gefühlen sich
beugen vor der Vollendung des Übels. Aber
immer richtete er sich nach solchen Erfahrungen
und Tagen wieder auf; sein sonniges, elastisches
Wesen ist nicht niederzuhalten auf die Dauer --
er war das Ideal eines Öbmannes des Deutschen
Volksrates und genoß und genießt allüberall
eine Volkstümlichkeit, die nur selten einem Manne
zuteil wird, dessen Arbeit sich dem Jahrmarkte
des Lebens entzieht. Wenn aber die steigende Fülle
der freiwilligen völkischen Arbeit, die schwer be-
lastend eingreift ins Berufsleben, noch vergrößert
wird durch die ungünstige örtliche Lage und wenn
zu so manchem bitteren Ereignisse sich auch noch
gesundheitliche Rücksichten gesellen, deren Gebote
[Spaltenumbruch] dringend werden, dann ist es kein Wunder, daß
auch der unermüdliche Doktor Delpin sich endlich
gezwungen sah, die Leitung der liebsten Schöpfung
seines Herzens und seines nationalen Sinnes,
des Deutschen Volksrates für Untersteier, überzu-
geben in andere Hände. Dr. Delpin hat allein
in diesen sieben Jahren für das unterländische
Deutschtum in stiller aber hochwichtiger Arbeit
mehr geleistet, als tausend andere Zeit ihres
Lebens, das für sie bequem verstreicht und ihnen
vielleicht nur die angenehmsten Emotionen des be-
haglichen Daseins bereitet. Aber wenn ihm der
Lorbeer der Arbeit gereicht wird, solls nicht
sein, wie wenn man an einem Ende betrachtend
steht, und alles eher, nur keinen Nachruf, sollen
diese Zeilen dem getreuen Volksratswardein be-
deuten; noch ist seine Kraft nicht verbraucht, noch
können wir uns ihrer im Volksrate und in allen
Fragen des Deutschtumes im Unterlande erfreuen
und allzeit sicher auf sie rechnen; Dr. Delpin
wird niemals aus den Seelen kommen und man
kann überzeugt sein davon: Wenn besonders Arges
uns droht, dann wird er wieder alles andere
vergessen und aufschnellen, wie früher und an
Energie der Jüngste, Kräftigste und Zielbewußteste
sein! Und gerade sein Zielbewußtsein möchten wir
doppelt unterstreichen: Auch die Kleinarbeit, in
der er unvergängliche Vorbilder schuf, wird bei
ihm stets von einem großen führenden Gedanken
geleitet, dem er alles unterordnet und aus dem er
wie aus einem Jugendborn stets neue Kraft zu
schöpfen weiß. Heil unserem Doktor Gustav
Delpin!




[Spaltenumbruch]
Die Herren von Dieskau.

11 Nachdruck verboten.

Er erschrack doch und brach jäh ab, als er
jetzt den zornsprühenden Augen des so sanften
Mädchens begegnete.

"Also diesem Herrn bin ich durch deine Für-
sorge zugedacht? Ich ahnte es. Nun, Papa, ich
würde eher dem letzten deiner Knechte meine Hand
reichen, als diesem widerwärtigen Parvenü, dem
die Gemeinheit aus allen Knopflöchern leuchtet.
Schon seine Nähe erregt mir ein Grauen, das ich
kaum zu überwinden vermag."

Er starrte sie ratlos an. Solche Energie hatte
er in dieser stillen sanften Mädchenblüte, deren
Seele er allerdings gar nicht kannte, nicht erwar-
tet.

"Wie?" stotterte er, "du weigerst dich?"

"Vor allem wundere ich mich, daß ein Edel-
mann von so altem Hause seine Tochter diesem
reich gewordenen ungebildeten Spekulanten geben
will."

So tief gesunken Dieskau durch sein nur den
materiellen Genüssen gewidmetes Leben in moralischer
Beziehung auch war, die Berufung auf ihre alte
Abstammung übte doch ihre Wirkung aus und er
aerstummte für einen Augenblick, denn er taxierte
Sakal nach seinem wahren Werte. Aber das Bild
des Elends, das der Justizrat und Harald von der
[Spaltenumbruch] Zukunft der Dieskaus entworfen hatten, stieg vor
seiner schwachen, genußsüchtigen Seele auf, die 500000
Mark, die allem Jammer abhelfen sollten, erschienen
in verlockender Nähe, und der Stolz des Edel-
mannes tauchte unter, ebenso rasch wie er aufge-
stiegen war.

"Du verstehst das nicht, Kind", erwiderte er
geschmeidig, "heutzutage muß man über Standes-
vorurteile erhaben sein."

"Aber nicht über das Gefühl der Verachtung,
des Ekels."

"So würdest du dich wirklich ernstlich
weigern?"

"Ich glaube, ich habe mich deutlich genug aus-
gesprochen."

"Und wenn ich dir befehlen würde, diesen
trefflichen Mann, gegen den du ganz unbegründete
Vorurteile hegst, den Freund deines ritterlichen
Bruders zu heiraten, zu deinem eignen Besten, was
dann?"

"So würde ich mich lieber von dem alten
Turm Dieskaus herabstürzen, als diesem Befehle
folgen."

Das kleine zierliche Wesen stand da mit einem
solchen Ausdruck von Entschlossenheit anf dem fast
kindlichen Antlitz, daß selbst ihr Vater fühlte, daß
ein furchtbarer Ernst hinter diesen Worten sich
barg. Was war das für ein Mädchen? Dieses
stille Geschöpf war ja trotziger als seine wilden
Söhne:


[Spaltenumbruch]

Moralifcher Mut war nie seine starke Seite
gewesen und er fühlte ihn dieser Entschlossenheit
gegenüber wanken.

Einlenkend sagte er: "Nun du wirst dir die
Sache noch überlegen und zu der Ensicht kommen,
daß dein alter Vater es sehr gut mit dir gemeint
hat."

Mit demselben starren Gesichtsausdruck sagte
sie: "Befiehlst du sonst noch etwas?"

"Geh in dich, geh in dich, du wildes Kind!
Guter Rat kommt über Nacht. Morgen wirst du
anders denken."

Hilda ging.

Bewegt von einem Sturm von Gefühlen, die
ihre Seele erschütterten, schritt sie zu dem Flügel
des Schlosses hinüber, den sie mit Frau von Her-
stell bewohnte.

Ein tiefer Abscheu vor dem Treiben auf Dies-
kau, wenn die männlichen Mitglieder der Familie
anwesend waren, hatte sie längst Harald und auch
dem Vater entfremdet. Hugo hielt sich meist fern
von der Heimat -- so stand sie allein mit ihrem
Fühlen und Denken. -- Also das wagte man ihr
zu bieten? Sie sollte ihre Hand einem Menschen
reichen, der ihr persönlich widerwärtig war und
nach den gelegentlichen Äußerungen ihres Bruders
trotz seines erkauften Adelswappens keine ehren-
werte Vergangenheit hinter sich hatte. Und Harald
steckte dahinter, ihr Bruder, der ihr unheimlicher
war als je. Wahrscheinlich steckte er bei dem Mil-


Marburger Zeitung.



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Der Preis des Blattes beträgt: Für Marburg:
Ganzjährig 12 K, halbjährig 6 K, vierteljährig 3 K, monat-
lich 1 K. Bei Zuſtellung ins Haus monatlich 20 h mehr.

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Ganzjährig 14 K, halbjährig 7 K, vierteljährig 3 K 50 h.
Das Abonnement dauert bis zur ſchriftlichen Abbeſtellung.


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Erſcheint jeden Dienstag, Donnerstag und
Samstag abends.

Sprechſtunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von
11—12 Uhr und von 5—6 Uhr Edmund Schmidgaſſe 4.
Verwaltung: Edmund Schmidgaſſe 4. (Telephon Nr. 24.)


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Anzeigen werden im Verlage des Blattes und von
allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen
und koſtet die fünfmal geſpaltene Kleinzeile 12 h.

Schluß für Einſchaltungen
Dienstag, Donnerstag, Samstag 10 Uhr vormittags.
Die Einzelnummer koſtet 10 Heller.




Nr. 138 Dienstag, 18. November 1913 52. Jahrgang.


[Spaltenumbruch]
Dr. Gustav Delpin.


In einer Zeit, in der man vergeblich aus-
ſpäht nach Lichtpunkten der völkiſchen Allgemein-
entwicklung, hat der Gründer des Deutſchen Volks-
rates für Unterſteter, Herr Doktor Guſtav Delpin,
die Obmannſtelle des Deutſchen Volksrates nieder-
gelegt. Wie ein weithin reichender Schatten muß
dieſes Ereignis auf uns Deutſche im Unterlande
wirken, zumal auf alle jene, welche die Summe
von völkiſcher Arbeit kennen, die Dr. Guſtav Delpin
allein in dieſen ſieben Jahren geleiſtet hat. Es
war ein ſiebenjähriger Krieg, der ſich aber nicht
vor den Augen der Öffentlichkeit abſpielte, der
nicht mit dramatiſchen Entwickelungen in das Be-
wußtſein der breiten Maſſen drang und dennoch
die größten Anforderungen ſtellte an die Pſyche
und an den Körper des Mannes, der ſolchem
Kampfe ſein ganzes Ich geweiht hat. Dr. Delpin
hat uns den glänzenden Beweis dafür erbracht,
daß der ſelbſtloſe völkiſche Idealismus, gepaart
mit eiſenfeſtem Wollen, im ſteiriſchen Unterlande
immer noch leuchtende Vorbilder beſitzt, die nicht
nach äußeren Ehren dürſten, ſondern ihren höchſten
Lohn in ihrem eigenen inneren Bewußtſein finden,
durch zahlloſe, ſtille und verborgene Opfer der
Nation gedient und genützt zu haben. Hart an
der kroatiſchen Grenze, im lieben deutſchen Städtchen
Friedau, das ſeit Jahrhunderten deutſche Grenz-
wacht hält und in dem vom Bürgermeiſter bis
zum letzten deutſchen Gemeindeinſaſſen die deutſche
Lieb und Treu die ſchönſten Blüten bilden, wo
[Spaltenumbruch] der nationale Lebenstrieb aus vielen hundert Augen
ſprießt, dort endeten in Delpins Kanzlei alle
Nervenſtränge des Deutſchtumes im ſteiriſchen
Unterlande und faſt jede Abwehr der offenen und
heimlichen Angriffe unſerer nationalen Gegner
führte zumeiſt zurück auf die unermüdliche Tat-
kraft und Initiative des Deutſchen Volksratsob-
mannes Dr. Delpin. Freilich konnte die Summe
von Arbeit, der ſich Dr. Delpin unabläſſig unter-
zog, nicht immer und nicht in allen Fällen von
Erfolg begleitet ſein; wenn der Mühe ſeiner Tage
und Nächte manchesmal nicht die Freude des
Gelingens beſchert war, dann trugen höhere Ge-
walten die Schuld daran; wenn parlamentariſche
Ereigniſſe und Verhältniſſe, wie ſolche im ſteiriſchen
Landtage, ſich ſtärker erwieſen als ſein hoher
idealer Sinn, als ſeine Überzeugung vom deutſchen
Rechte und von deutſcher Pflicht, dann mußte
auch er wie wir alle mit bitteren Gefühlen ſich
beugen vor der Vollendung des Übels. Aber
immer richtete er ſich nach ſolchen Erfahrungen
und Tagen wieder auf; ſein ſonniges, elaſtiſches
Weſen iſt nicht niederzuhalten auf die Dauer —
er war das Ideal eines Öbmannes des Deutſchen
Volksrates und genoß und genießt allüberall
eine Volkstümlichkeit, die nur ſelten einem Manne
zuteil wird, deſſen Arbeit ſich dem Jahrmarkte
des Lebens entzieht. Wenn aber die ſteigende Fülle
der freiwilligen völkiſchen Arbeit, die ſchwer be-
laſtend eingreift ins Berufsleben, noch vergrößert
wird durch die ungünſtige örtliche Lage und wenn
zu ſo manchem bitteren Ereigniſſe ſich auch noch
geſundheitliche Rückſichten geſellen, deren Gebote
[Spaltenumbruch] dringend werden, dann iſt es kein Wunder, daß
auch der unermüdliche Doktor Delpin ſich endlich
gezwungen ſah, die Leitung der liebſten Schöpfung
ſeines Herzens und ſeines nationalen Sinnes,
des Deutſchen Volksrates für Unterſteier, überzu-
geben in andere Hände. Dr. Delpin hat allein
in dieſen ſieben Jahren für das unterländiſche
Deutſchtum in ſtiller aber hochwichtiger Arbeit
mehr geleiſtet, als tauſend andere Zeit ihres
Lebens, das für ſie bequem verſtreicht und ihnen
vielleicht nur die angenehmſten Emotionen des be-
haglichen Daſeins bereitet. Aber wenn ihm der
Lorbeer der Arbeit gereicht wird, ſolls nicht
ſein, wie wenn man an einem Ende betrachtend
ſteht, und alles eher, nur keinen Nachruf, ſollen
dieſe Zeilen dem getreuen Volksratswardein be-
deuten; noch iſt ſeine Kraft nicht verbraucht, noch
können wir uns ihrer im Volksrate und in allen
Fragen des Deutſchtumes im Unterlande erfreuen
und allzeit ſicher auf ſie rechnen; Dr. Delpin
wird niemals aus den Seelen kommen und man
kann überzeugt ſein davon: Wenn beſonders Arges
uns droht, dann wird er wieder alles andere
vergeſſen und aufſchnellen, wie früher und an
Energie der Jüngſte, Kräftigſte und Zielbewußteſte
ſein! Und gerade ſein Zielbewußtſein möchten wir
doppelt unterſtreichen: Auch die Kleinarbeit, in
der er unvergängliche Vorbilder ſchuf, wird bei
ihm ſtets von einem großen führenden Gedanken
geleitet, dem er alles unterordnet und aus dem er
wie aus einem Jugendborn ſtets neue Kraft zu
ſchöpfen weiß. Heil unſerem Doktor Guſtav
Delpin!




[Spaltenumbruch]
Die Herren von Dieskau.

11 Nachdruck verboten.

Er erſchrack doch und brach jäh ab, als er
jetzt den zornſprühenden Augen des ſo ſanften
Mädchens begegnete.

„Alſo dieſem Herrn bin ich durch deine Für-
ſorge zugedacht? Ich ahnte es. Nun, Papa, ich
würde eher dem letzten deiner Knechte meine Hand
reichen, als dieſem widerwärtigen Parvenü, dem
die Gemeinheit aus allen Knopflöchern leuchtet.
Schon ſeine Nähe erregt mir ein Grauen, das ich
kaum zu überwinden vermag.“

Er ſtarrte ſie ratlos an. Solche Energie hatte
er in dieſer ſtillen ſanften Mädchenblüte, deren
Seele er allerdings gar nicht kannte, nicht erwar-
tet.

„Wie?“ ſtotterte er, „du weigerſt dich?“

„Vor allem wundere ich mich, daß ein Edel-
mann von ſo altem Hauſe ſeine Tochter dieſem
reich gewordenen ungebildeten Spekulanten geben
will.“

So tief geſunken Dieskau durch ſein nur den
materiellen Genüſſen gewidmetes Leben in moraliſcher
Beziehung auch war, die Berufung auf ihre alte
Abſtammung übte doch ihre Wirkung aus und er
aerſtummte für einen Augenblick, denn er taxierte
Sakal nach ſeinem wahren Werte. Aber das Bild
des Elends, das der Juſtizrat und Harald von der
[Spaltenumbruch] Zukunft der Dieskaus entworfen hatten, ſtieg vor
ſeiner ſchwachen, genußſüchtigen Seele auf, die 500000
Mark, die allem Jammer abhelfen ſollten, erſchienen
in verlockender Nähe, und der Stolz des Edel-
mannes tauchte unter, ebenſo raſch wie er aufge-
ſtiegen war.

„Du verſtehſt das nicht, Kind“, erwiderte er
geſchmeidig, „heutzutage muß man über Standes-
vorurteile erhaben ſein.“

„Aber nicht über das Gefühl der Verachtung,
des Ekels.“

„So würdeſt du dich wirklich ernſtlich
weigern?“

„Ich glaube, ich habe mich deutlich genug aus-
geſprochen.“

„Und wenn ich dir befehlen würde, dieſen
trefflichen Mann, gegen den du ganz unbegründete
Vorurteile hegſt, den Freund deines ritterlichen
Bruders zu heiraten, zu deinem eignen Beſten, was
dann?“

„So würde ich mich lieber von dem alten
Turm Dieskaus herabſtürzen, als dieſem Befehle
folgen.“

Das kleine zierliche Weſen ſtand da mit einem
ſolchen Ausdruck von Entſchloſſenheit anf dem faſt
kindlichen Antlitz, daß ſelbſt ihr Vater fühlte, daß
ein furchtbarer Ernſt hinter dieſen Worten ſich
barg. Was war das für ein Mädchen? Dieſes
ſtille Geſchöpf war ja trotziger als ſeine wilden
Söhne:


[Spaltenumbruch]

Moralifcher Mut war nie ſeine ſtarke Seite
geweſen und er fühlte ihn dieſer Entſchloſſenheit
gegenüber wanken.

Einlenkend ſagte er: „Nun du wirſt dir die
Sache noch überlegen und zu der Enſicht kommen,
daß dein alter Vater es ſehr gut mit dir gemeint
hat.“

Mit demſelben ſtarren Geſichtsausdruck ſagte
ſie: „Befiehlſt du ſonſt noch etwas?“

„Geh in dich, geh in dich, du wildes Kind!
Guter Rat kommt über Nacht. Morgen wirſt du
anders denken.“

Hilda ging.

Bewegt von einem Sturm von Gefühlen, die
ihre Seele erſchütterten, ſchritt ſie zu dem Flügel
des Schloſſes hinüber, den ſie mit Frau von Her-
ſtell bewohnte.

Ein tiefer Abſcheu vor dem Treiben auf Dies-
kau, wenn die männlichen Mitglieder der Familie
anweſend waren, hatte ſie längſt Harald und auch
dem Vater entfremdet. Hugo hielt ſich meiſt fern
von der Heimat — ſo ſtand ſie allein mit ihrem
Fühlen und Denken. — Alſo das wagte man ihr
zu bieten? Sie ſollte ihre Hand einem Menſchen
reichen, der ihr perſönlich widerwärtig war und
nach den gelegentlichen Äußerungen ihres Bruders
trotz ſeines erkauften Adelswappens keine ehren-
werte Vergangenheit hinter ſich hatte. Und Harald
ſteckte dahinter, ihr Bruder, der ihr unheimlicher
war als je. Wahrſcheinlich ſteckte er bei dem Mil-


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In einer Zeit, in der man vergeblich aus- ſpäht nach Lichtpunkten der völkiſchen Allgemein- entwicklung, hat der Gründer des Deutſchen Volks- rates für Unterſteter, Herr Doktor Guſtav Delpin, die Obmannſtelle des Deutſchen Volksrates nieder- gelegt. Wie ein weithin reichender Schatten muß dieſes Ereignis auf uns Deutſche im Unterlande wirken, zumal auf alle jene, welche die Summe von völkiſcher Arbeit kennen, die Dr. Guſtav Delpin allein in dieſen ſieben Jahren geleiſtet hat. Es war ein ſiebenjähriger Krieg, der ſich aber nicht vor den Augen der Öffentlichkeit abſpielte, der nicht mit dramatiſchen Entwickelungen in das Be- wußtſein der breiten Maſſen drang und dennoch die größten Anforderungen ſtellte an die Pſyche und an den Körper des Mannes, der ſolchem Kampfe ſein ganzes Ich geweiht hat. Dr. Delpin hat uns den glänzenden Beweis dafür erbracht, daß der ſelbſtloſe völkiſche Idealismus, gepaart mit eiſenfeſtem Wollen, im ſteiriſchen Unterlande immer noch leuchtende Vorbilder beſitzt, die nicht nach äußeren Ehren dürſten, ſondern ihren höchſten Lohn in ihrem eigenen inneren Bewußtſein finden, durch zahlloſe, ſtille und verborgene Opfer der Nation gedient und genützt zu haben. Hart an der kroatiſchen Grenze, im lieben deutſchen Städtchen Friedau, das ſeit Jahrhunderten deutſche Grenz- wacht hält und in dem vom Bürgermeiſter bis zum letzten deutſchen Gemeindeinſaſſen die deutſche Lieb und Treu die ſchönſten Blüten bilden, wo der nationale Lebenstrieb aus vielen hundert Augen ſprießt, dort endeten in Delpins Kanzlei alle Nervenſtränge des Deutſchtumes im ſteiriſchen Unterlande und faſt jede Abwehr der offenen und heimlichen Angriffe unſerer nationalen Gegner führte zumeiſt zurück auf die unermüdliche Tat- kraft und Initiative des Deutſchen Volksratsob- mannes Dr. Delpin. Freilich konnte die Summe von Arbeit, der ſich Dr. Delpin unabläſſig unter- zog, nicht immer und nicht in allen Fällen von Erfolg begleitet ſein; wenn der Mühe ſeiner Tage und Nächte manchesmal nicht die Freude des Gelingens beſchert war, dann trugen höhere Ge- walten die Schuld daran; wenn parlamentariſche Ereigniſſe und Verhältniſſe, wie ſolche im ſteiriſchen Landtage, ſich ſtärker erwieſen als ſein hoher idealer Sinn, als ſeine Überzeugung vom deutſchen Rechte und von deutſcher Pflicht, dann mußte auch er wie wir alle mit bitteren Gefühlen ſich beugen vor der Vollendung des Übels. Aber immer richtete er ſich nach ſolchen Erfahrungen und Tagen wieder auf; ſein ſonniges, elaſtiſches Weſen iſt nicht niederzuhalten auf die Dauer — er war das Ideal eines Öbmannes des Deutſchen Volksrates und genoß und genießt allüberall eine Volkstümlichkeit, die nur ſelten einem Manne zuteil wird, deſſen Arbeit ſich dem Jahrmarkte des Lebens entzieht. Wenn aber die ſteigende Fülle der freiwilligen völkiſchen Arbeit, die ſchwer be- laſtend eingreift ins Berufsleben, noch vergrößert wird durch die ungünſtige örtliche Lage und wenn zu ſo manchem bitteren Ereigniſſe ſich auch noch geſundheitliche Rückſichten geſellen, deren Gebote dringend werden, dann iſt es kein Wunder, daß auch der unermüdliche Doktor Delpin ſich endlich gezwungen ſah, die Leitung der liebſten Schöpfung ſeines Herzens und ſeines nationalen Sinnes, des Deutſchen Volksrates für Unterſteier, überzu- geben in andere Hände. Dr. Delpin hat allein in dieſen ſieben Jahren für das unterländiſche Deutſchtum in ſtiller aber hochwichtiger Arbeit mehr geleiſtet, als tauſend andere Zeit ihres Lebens, das für ſie bequem verſtreicht und ihnen vielleicht nur die angenehmſten Emotionen des be- haglichen Daſeins bereitet. Aber wenn ihm der Lorbeer der Arbeit gereicht wird, ſolls nicht ſein, wie wenn man an einem Ende betrachtend ſteht, und alles eher, nur keinen Nachruf, ſollen dieſe Zeilen dem getreuen Volksratswardein be- deuten; noch iſt ſeine Kraft nicht verbraucht, noch können wir uns ihrer im Volksrate und in allen Fragen des Deutſchtumes im Unterlande erfreuen und allzeit ſicher auf ſie rechnen; Dr. Delpin wird niemals aus den Seelen kommen und man kann überzeugt ſein davon: Wenn beſonders Arges uns droht, dann wird er wieder alles andere vergeſſen und aufſchnellen, wie früher und an Energie der Jüngſte, Kräftigſte und Zielbewußteſte ſein! Und gerade ſein Zielbewußtſein möchten wir doppelt unterſtreichen: Auch die Kleinarbeit, in der er unvergängliche Vorbilder ſchuf, wird bei ihm ſtets von einem großen führenden Gedanken geleitet, dem er alles unterordnet und aus dem er wie aus einem Jugendborn ſtets neue Kraft zu ſchöpfen weiß. Heil unſerem Doktor Guſtav Delpin! N. J. Die Herren von Dieskau. Orignal-Roman von Franz Treller. 11 Nachdruck verboten. Er erſchrack doch und brach jäh ab, als er jetzt den zornſprühenden Augen des ſo ſanften Mädchens begegnete. „Alſo dieſem Herrn bin ich durch deine Für- ſorge zugedacht? Ich ahnte es. Nun, Papa, ich würde eher dem letzten deiner Knechte meine Hand reichen, als dieſem widerwärtigen Parvenü, dem die Gemeinheit aus allen Knopflöchern leuchtet. Schon ſeine Nähe erregt mir ein Grauen, das ich kaum zu überwinden vermag.“ Er ſtarrte ſie ratlos an. Solche Energie hatte er in dieſer ſtillen ſanften Mädchenblüte, deren Seele er allerdings gar nicht kannte, nicht erwar- tet. „Wie?“ ſtotterte er, „du weigerſt dich?“ „Vor allem wundere ich mich, daß ein Edel- mann von ſo altem Hauſe ſeine Tochter dieſem reich gewordenen ungebildeten Spekulanten geben will.“ So tief geſunken Dieskau durch ſein nur den materiellen Genüſſen gewidmetes Leben in moraliſcher Beziehung auch war, die Berufung auf ihre alte Abſtammung übte doch ihre Wirkung aus und er aerſtummte für einen Augenblick, denn er taxierte Sakal nach ſeinem wahren Werte. Aber das Bild des Elends, das der Juſtizrat und Harald von der Zukunft der Dieskaus entworfen hatten, ſtieg vor ſeiner ſchwachen, genußſüchtigen Seele auf, die 500000 Mark, die allem Jammer abhelfen ſollten, erſchienen in verlockender Nähe, und der Stolz des Edel- mannes tauchte unter, ebenſo raſch wie er aufge- ſtiegen war. „Du verſtehſt das nicht, Kind“, erwiderte er geſchmeidig, „heutzutage muß man über Standes- vorurteile erhaben ſein.“ „Aber nicht über das Gefühl der Verachtung, des Ekels.“ „So würdeſt du dich wirklich ernſtlich weigern?“ „Ich glaube, ich habe mich deutlich genug aus- geſprochen.“ „Und wenn ich dir befehlen würde, dieſen trefflichen Mann, gegen den du ganz unbegründete Vorurteile hegſt, den Freund deines ritterlichen Bruders zu heiraten, zu deinem eignen Beſten, was dann?“ „So würde ich mich lieber von dem alten Turm Dieskaus herabſtürzen, als dieſem Befehle folgen.“ Das kleine zierliche Weſen ſtand da mit einem ſolchen Ausdruck von Entſchloſſenheit anf dem faſt kindlichen Antlitz, daß ſelbſt ihr Vater fühlte, daß ein furchtbarer Ernſt hinter dieſen Worten ſich barg. 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Sie ſollte ihre Hand einem Menſchen reichen, der ihr perſönlich widerwärtig war und nach den gelegentlichen Äußerungen ihres Bruders trotz ſeines erkauften Adelswappens keine ehren- werte Vergangenheit hinter ſich hatte. Und Harald ſteckte dahinter, ihr Bruder, der ihr unheimlicher war als je. Wahrſcheinlich ſteckte er bei dem Mil-

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 138, Marburg, 18.11.1913, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger138_1913/1>, abgerufen am 29.03.2024.