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Marburger Zeitung. Nr. 58, Marburg, 14.05.1903.

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Marburger Zeitung Nr. 58, 14. Mai 1903.

[Spaltenumbruch]

Mitglieder solcher klerikaler Verbindungen geworben
werden, wie es auch kein Geheimnis ist, daß sich
manche darunter befinden, deren Sinn nicht bei der
Sache ist, die der bitteren Not und nicht dem ei-
genen Triebe gehorchen. Unvergessen ist und bleibt,
wie insbesondere an den unter geistlicher Obhut
stehenden Mittelschulen schon seit Jahren vor dem
Abgang zur Hochschule alle Ueberredungskünste an-
gewendet und jeder nur mögliche Druck versucht
wird, die jungen Männer abzuhalten, einer natio-
nalen Verbindung beizutreten und welche Lockmittel
in Anwendung kommen und welche Lobpreisungen
von den Lippen des Lehrers fließen, um zum
Beitritt zu einer katholischen Verbindung zu be-
wegen und wie selbst vor einer Eidesabnahme nicht
zurückgeschreckt wird.

Sie sind stark geworden, sie haben sich rasch
vermehrt, diese katholischen Verbindungen, deren
Mitglieder Band und Mütze tragen, die im Flaus
und mit dem Schläger in klerikale Konventikel
eilen, sich ihren Herren und Meistern wohlgefällig
zu zeigen, welche fleißig die kirchlichen Uebungen
mitmachen und mit andächtigen Mienen nach oder
vor dem Kommers ihr Dankgebet heruntermurmeln.

Was tut der Mensch eben nicht alles für ein
Stipendium, um ein gutes oder doch genügendes
Mittagsbrot, einige Lektionen und -- was doch die
Hauptsache ist -- um eine gesicherte Versorgung.
Das alles wird den Mitgliedern solcher Verbin-
dungen geboten, daher der Zulauf und daher --
die Begeisterung, mit welcher sich die meisten für
ihre Schützer und Schirmherren, mit welcher sie sich
auch für deren Sache, wenn sie auch nicht ihrer
Ueberzeugung entspricht, einsetzen.

Sie mögen's tun; wer freiheitlich gesinnt ist,
mag ja jeden nach seiner Art selig werden lassen,
wem das Sklavenmahl besser schmeckt als das
dürftige Brot, das in der Freiheit genossen wird,
mag sich unter das Sklavenjoch beugen, er soll
und darf aber dann nicht die Abzeichen des freien
Mannes tragen.

Gegen die Verfälschung der Wahrheit muß
sich der rechtliche Sinn unserer akademischen Jugend
richten, und es ist eine Fälschung der Wahrheit,
wenn junge Leute in Band und Mütze herum-
laufen, den Abzeichen des freien Burschentums, die
sich der Finsternis und dem Rückschritt verkauft
und ergeben haben.

Wie schon angedeutet, hat die Ursache der Er-
regung einen viel tieferen Ursprung als man viel-
fach annimmt, er liegt in der Erkenntnis der Ge-
fahren, welche der Hochschule durch das ungehinderte
Emporwuchern solcher Gewächse drohen, wie sie die
katholischen Verbindungen darstellen, die unter der
Maske echtdeutschen Burschentums auftretend, Un-
erfahrene anlocken und vom rechten Wege abbringen,
welche Verbindungen, wie die Christlichsozialen in der
politischen Bewegung, am Gebiete des Studenten-
lebens das schwarze Römlingstum verhüllen wollen,




[Spaltenumbruch]

nichts von ihm bekämen, ich hätte wohl so viel,
um meinem Schwiegersohn ein Gütchen zu pachten
oder zu kaufen, aber gegen seinen Willen in offener
Auflehnung gegen ihn bekommen Sie meine Tochter
niemals."

Der Buschmüller wollte sich umwenden und
ins Haus gehen, denn die Unterredung hatte im
Garten stattgefunden; der von Natur schweigsame
Mann hatte in dieser halben Stunde mehr ge-
sprochen, als sonst während des ganzen Tages,
er fühlte sich förmlich ermüdet und wünschte abzu-
brechen, aber Werner hielt ihn am Arme zurück.

"Herr Peters, das kann Ihr letztes Wort
nicht sein."

"Ich habe Ihnen nichts weiter zu sagen."

"Bedenken Sie Lieschens Schmerz."

Der Buschmüller seufzte tief auf. "Sie ist
noch jung und wird sich ins Unabänderliche finden."

"Sie wird es nicht!" fuhr Werner auf "und
ich finde mich ebenso wenig. Ich lasse sie nicht."

"In meinem schlichten Hause hat von alters
her der Spruch gegolten: "Ehre Vater und Mutter",
versetzte der Buschmüller streng, "und er gilt heute
noch, Lieschen wird mir nicht ungehorsam sein."

"Das wollen wir sogleich mal sehen!" rief
Werner leidenschaftlich und wollte fortstürzen. Der
Buschmüller vertrat ihm dem Weg.

"Halt!" rief er gebieterisch, "nicht einen
Schritt weiter. Wenn Sie mein Kind wirklich lieben,
so schonen Sie seinen Frieden; wenn Sie ein Mann
von Ehre sind, so meiden Sie von heute ab die
Buschmühle."

(Fortsetzung folgt.)


[Spaltenumbruch]

bis auch der akademische Boden, von dem in
unseren Tagen der erste "Los von Rom"-Ruf in
die Lande gezogen, erobert ist. Des Schutzes ihrer
Brot- und Auftraggeber sicher und vor dem Waffen-
gange gefeit, entwickelten diese dem akademischen
Boden zur Unzier gereichenden Farbenträger eine
Frechheit, die endlich zu Tätlichkeiten führen mußte.
Und bei dieser Lage der Dinge wagt man noch den
Studenten Vorwürfe zu machen, nimmt man sich
in Reden wie in Zeitungsaufsätzen heraus, beleh-
renden Tones die Jugend zu ermahnen an die
Folgen zu denken, die eine Schließung der Hoch-
schule haben könnte, statt in Heil- und Wackerrufe
auszubrechen auf die akademische Jugend, die ihrer
Hochziele tatkräftig gedenkt. Schließlich mußten die
deutschen Studenten zur Selbsthilfe greifen, da
ihnen von der berufenen Seite der entsprechende
Beistand nicht zuteil wurde, weil diejenigen, welche
die Pflicht gehabt hätten, das Recht, welches auf
der Seite der nationalen Studenten steht, zu
schützen, die Zukunft der Hochschulen vor Ueber-
fällen finsterer Mächte zu bewahren, nicht den
nötigen Mut besessen haben, einen entscheidenden
Schritt zu tun, den Klerikalen zu untersagen, durch
ihr Auftreten in Farben u. s. w. Anlaß zu Aergernis
zu geben. Alle Ausreden, dahin gehend, daß bisher
die klerikalen Studenten auch Mütze und Schläger
getragen haben, daß dieses nicht ein Zeichen der
Wehrhaftigkeit, sondern gewissermaßen als Teil
eines -- Maskenanzuges zu gelten habe, sind
haltlos. Die Abzeichen des deutschen Studenten
sollen eben nicht zu Maskenanzügen, zu leeren
Formen herabgewürdigt werden, sie sollen einen
Inhalt haben und zwar jenen Inhalt, den sie bei
der Gründung der deutschen Burschenschaft, vor
fast hundert Jahren, bekamen, als man den Kor-
poralstock und die Schnürbrust nebst den deutsch-
feindlichen Schriften auf der Wartburg verbrannte,
seit überhaupt der Wahlspruch Freiheit, Ehre und
Vaterland das Hochziel deutscher Studentenschaft
kennzeichnet.

Man wird vielleicht die Ruhe erzwingen, der
Gewaltmittel sind ja mannigfache, die Schließung
der Hochschule, Verlust eines Jahres, der Stipen-
dien, sie wiegen bei manchem schwer, wir dürfen
angesichts dieser Umstände nicht zum Widerstande
herausfordern, ohne eine schwere Verantwortung
auf unsere Schultern zu laden, wir können aber
den Wunsch nicht unterdrücken, es möchte auch noch
heute einer Studentenschaft möglich sein, von einer
Stätte ausziehen zu können, wo man die Freiheit
knebeln will. Jenen aber, die wie im Abgeordneten-
hause unseren deutschen Studenten drohen: "Die
Nichtakademiker würden sie zur Ruhe bringen",
möchten wir raten jener Zeiten zu gedenken, in der
sie dankbar der Studentenschaft waren, als sie sich
im Kampfe gegen das Judentum auf ihre Seite
stellte. Trotz der bösen Drohung glauben wir auch
heute noch daran, daß der Philister, aber freilich
nicht der schwarze Bierphilister, einstimmt in den
Sang: "er ahnet im Burschen was Freiheit heißt"
und mit warmen Herzen die heutige Bewegung
verfolgt. Heil dem freiheitlichen deutschen Studenten-
geist! P. p. n.




Politische Umschau.
Inland.
Zu den jüngsten slovenischen Beamten-
ernennungen.

Der nunmehrige Oberlandesgerichtsrat Herr
Dr. Vouschek ließ in der gestrigen Nummer des
hiesigen deutsch geschriebenen Wendenblattes einen
Aufsatz erscheinen, der sich mit seiner eigenen
Ernennung
zum Oberlandesgerichtsrate und mit
den Angriffen befaßt, welche sich auf seine einstige
Tätigkeit als Leiter des Marburger Bezirksgerichtes
beziehen. Herr Dr. Vouschek verweist auf seine
richterliche Tätigkeit bei der Prozeß-Abteilung I
(Stadt Marburg) und auf seine während jener Zeit
gefällten Urteile, von denen jene, welche angefochten
wurden, bis auf sechs vom Berufungsgerichte be-
stätigt wurden. "Ob daraus" -- so schließt der
kurze Aufsatz -- "auf meine mindere Befähigung
oder mangelhafte Beherrschung der neuen Zivil-
prozeßgesetze zulässig ist, mögen die geehrten Leser
selbst entscheiden." Wir bemerken hiezu, daß die
Ausführungen des nunmehrigen Oberlandesgerichts-
rates von einer falschen Voraussetzung ausgehen
und etwas zu beweisen suchen, was nicht bewiesen
werden sollte. Die diesbezüglichen Blätterangriffe
erwähnten nichts von der Art und Weise der vom
[Spaltenumbruch] Herrn Dr. Vouschek gepflogenen Urteilsfällung, sie
befaßten sich vielmehr mit der Tätigkeit des Ge-
nannten als Leiter des Bezirksgerichtes. Daß
zwischen beiden Begriffen eine bedeutende Differenz
besteht, braucht wohl nicht betont zu werden.

Von den windischen Niederlagen.

Des Bischofes Napotnik windische "Pest" ist
begreiflicherweise über die fortwährenden windisch-
klerikalen Wahlniederlagen in keiner rosigen Laune.
Um den deprimierenden Eindruck, den diese Hiobs-
meldungen im windischklerikalen Lager hervorrufen,
einigermaßen abzuschwächen, erklärt das Wendenblatt,
daß es in diesen Wahlergebnissen "keine Niederlage
der slovenischen Partei erblickt." Die pervakischen
Hetzer verlieren im slovenischen Volke schrittweise
den Boden, aber sie erblicken darin keine Niederlagen!
Uns kann diese Auffassung recht sein! In welcher
Weise bei der Besprechung dieser Wahlergebnisse
das zitierte Blatt vorgeht, um seinen Lesern Sand
in die Augen zu streuen, mag z. B. daraus ersehen
werden, daß es aus der beispiellosen Niederlage
der windischen Klerikalen in Kerschbach richtig
eine Niederlage der -- "Stajerc"-Partei macht!
Daß bei der Wahl in Maria-Neustift bei Pettau
die Windischklerikalen zu den ungeheuerlichsten
Mitteln greifen mußten, um ihre verfaulte Herrschaft
noch für eine Weile zu halten und daß die Statt-
halterei mit Rücksicht auf diese ungeheuerlichen
Vorkommnisse die Wahl von amtswegen annullierte
-- darin erblickt diese verzweifelte Partei ebenfalls
keine Niederlage. Das Amt einer Trostspenderin
für Windischklerikale versteht die windische "Pest"
sehr schlecht!

40.000 -- los von Rom!

Nach dem soeben erschienenen Ausweis sind
seit dem Beginn der "Los von Rom"-Bewegung
in Oesterreich 40.000 Personen zum Protestantismus
übergetreten. Aus diesem Anlasse veranstaltet der
Verein Alldeutsche Luther-Sippe heute Donnerstag
den 14. d. im Saale "zum Englischen Hof" in
Wien eine "Los von Rom"-Feier, bei welcher die
Abgeordneten Laurenz Hofer, Iro und Pfarr-
vikar Mahnert aus Mahrenberg sprechen werden.
Aus Anlaß der Feier erscheint eine Festschrift im
Verlage des Vereines, zu welcher hervorragende
völkische Schriftsteller wie Felix Dahn und andere
schwungvolle Beiträge geliefert haben. Beginn der
Feier um halb 8 Uhr abends.

Auch ein "deutscher" Pater"!

Aus Laibach wird dem alldeutschen Tagblatt
geschrieben: Der Komponist Pater Hartmann von
an der Lahn
hatte vor kurzem -- auf wessen
Veranlassung ist unbekannt -- der Laibacher
slovenischen
Musikgesellschaft "Glasbena Matica"
die Gefälligkeit erwiesen, sein Oratorium "St. Fran-
ziskus" in einer Vereinsaufführung persönlich zu
dirigieren. Für die Aufführung, die in der Dom-
kirche stattfand, wurde namentlich von der Geistlich-
keit Stimmung gemacht, so daß der Besuch nichts
zu wünschen übrig ließ und der windischen halb-
verkrachten Gesellschaft, die der berühmten, seit
200 Jahren bestehenden deutschen "Philharmonischen
Gesellschaft" zum Trotze errichtet wurde, einen
namhaften Betrag abgeworfen dürfte. Liegt schon
darin, daß sich ein Deutscher zur Förderung einer
slavischen Kampfanstalt bereit findet, ein Stück
Volksverrat, so ist das Verhalten Pater Hartmanns
den windischen Schlaumeiern gegenüber schmählicher
noch zu nennen. Laut Berichten windischer Blätter
äußerte sich Hartmann bei dem ihm zu Ehren ver-
anstalteten Festessen sehr schmeichelhaft über die
Slovenen und bedauerte (!), ihre "Kultursprache"
nicht zu verstehen. Von Rom aus sandte er an
einige Slovenen Ansichtskarten mit slovenischer
Anschrift und den Worten: ".. ein schmetterndes
Zivijo! ... ein urkräftiges Zivijo!" So verwendet
Hartmman den Ruf, der seinen bedrängten Volks-
genossen so oft als Kampfruf entgegenschallte, zum
Ausdruck seiner freundlichen Gefühle für die windische
"Nation"!

Dr. Schlindra's Lehrerfreundlichkeit.

Ein neues Mittel zur Verbesserung der Lage
des Lehrerstandes hat Dr. Schustersitz, erfunden.
In seiner sogenannten Wählerversammlung erfreut
er -- laut einer Meldung des "Slovenec" -- die
windischen Analphabeten durch den Vorschlag, die
Erhöhung der Lehrergehälter durch eine Beamten-
gehaltssteuer aufzubringen, die Beamten mit über
5000 Kronen Gehalt auferlegt werden soll. Wie

Marburger Zeitung Nr. 58, 14. Mai 1903.

[Spaltenumbruch]

Mitglieder ſolcher klerikaler Verbindungen geworben
werden, wie es auch kein Geheimnis iſt, daß ſich
manche darunter befinden, deren Sinn nicht bei der
Sache iſt, die der bitteren Not und nicht dem ei-
genen Triebe gehorchen. Unvergeſſen iſt und bleibt,
wie insbeſondere an den unter geiſtlicher Obhut
ſtehenden Mittelſchulen ſchon ſeit Jahren vor dem
Abgang zur Hochſchule alle Ueberredungskünſte an-
gewendet und jeder nur mögliche Druck verſucht
wird, die jungen Männer abzuhalten, einer natio-
nalen Verbindung beizutreten und welche Lockmittel
in Anwendung kommen und welche Lobpreiſungen
von den Lippen des Lehrers fließen, um zum
Beitritt zu einer katholiſchen Verbindung zu be-
wegen und wie ſelbſt vor einer Eidesabnahme nicht
zurückgeſchreckt wird.

Sie ſind ſtark geworden, ſie haben ſich raſch
vermehrt, dieſe katholiſchen Verbindungen, deren
Mitglieder Band und Mütze tragen, die im Flaus
und mit dem Schläger in klerikale Konventikel
eilen, ſich ihren Herren und Meiſtern wohlgefällig
zu zeigen, welche fleißig die kirchlichen Uebungen
mitmachen und mit andächtigen Mienen nach oder
vor dem Kommers ihr Dankgebet heruntermurmeln.

Was tut der Menſch eben nicht alles für ein
Stipendium, um ein gutes oder doch genügendes
Mittagsbrot, einige Lektionen und — was doch die
Hauptſache iſt — um eine geſicherte Verſorgung.
Das alles wird den Mitgliedern ſolcher Verbin-
dungen geboten, daher der Zulauf und daher —
die Begeiſterung, mit welcher ſich die meiſten für
ihre Schützer und Schirmherren, mit welcher ſie ſich
auch für deren Sache, wenn ſie auch nicht ihrer
Ueberzeugung entſpricht, einſetzen.

Sie mögen’s tun; wer freiheitlich geſinnt iſt,
mag ja jeden nach ſeiner Art ſelig werden laſſen,
wem das Sklavenmahl beſſer ſchmeckt als das
dürftige Brot, das in der Freiheit genoſſen wird,
mag ſich unter das Sklavenjoch beugen, er ſoll
und darf aber dann nicht die Abzeichen des freien
Mannes tragen.

Gegen die Verfälſchung der Wahrheit muß
ſich der rechtliche Sinn unſerer akademiſchen Jugend
richten, und es iſt eine Fälſchung der Wahrheit,
wenn junge Leute in Band und Mütze herum-
laufen, den Abzeichen des freien Burſchentums, die
ſich der Finſternis und dem Rückſchritt verkauft
und ergeben haben.

Wie ſchon angedeutet, hat die Urſache der Er-
regung einen viel tieferen Urſprung als man viel-
fach annimmt, er liegt in der Erkenntnis der Ge-
fahren, welche der Hochſchule durch das ungehinderte
Emporwuchern ſolcher Gewächſe drohen, wie ſie die
katholiſchen Verbindungen darſtellen, die unter der
Maske echtdeutſchen Burſchentums auftretend, Un-
erfahrene anlocken und vom rechten Wege abbringen,
welche Verbindungen, wie die Chriſtlichſozialen in der
politiſchen Bewegung, am Gebiete des Studenten-
lebens das ſchwarze Römlingstum verhüllen wollen,




[Spaltenumbruch]

nichts von ihm bekämen, ich hätte wohl ſo viel,
um meinem Schwiegerſohn ein Gütchen zu pachten
oder zu kaufen, aber gegen ſeinen Willen in offener
Auflehnung gegen ihn bekommen Sie meine Tochter
niemals.“

Der Buſchmüller wollte ſich umwenden und
ins Haus gehen, denn die Unterredung hatte im
Garten ſtattgefunden; der von Natur ſchweigſame
Mann hatte in dieſer halben Stunde mehr ge-
ſprochen, als ſonſt während des ganzen Tages,
er fühlte ſich förmlich ermüdet und wünſchte abzu-
brechen, aber Werner hielt ihn am Arme zurück.

„Herr Peters, das kann Ihr letztes Wort
nicht ſein.“

„Ich habe Ihnen nichts weiter zu ſagen.“

„Bedenken Sie Lieschens Schmerz.“

Der Buſchmüller ſeufzte tief auf. „Sie iſt
noch jung und wird ſich ins Unabänderliche finden.“

„Sie wird es nicht!“ fuhr Werner auf „und
ich finde mich ebenſo wenig. Ich laſſe ſie nicht.“

„In meinem ſchlichten Hauſe hat von alters
her der Spruch gegolten: „Ehre Vater und Mutter“,
verſetzte der Buſchmüller ſtreng, „und er gilt heute
noch, Lieschen wird mir nicht ungehorſam ſein.“

„Das wollen wir ſogleich mal ſehen!“ rief
Werner leidenſchaftlich und wollte fortſtürzen. Der
Buſchmüller vertrat ihm dem Weg.

„Halt!“ rief er gebieteriſch, „nicht einen
Schritt weiter. Wenn Sie mein Kind wirklich lieben,
ſo ſchonen Sie ſeinen Frieden; wenn Sie ein Mann
von Ehre ſind, ſo meiden Sie von heute ab die
Buſchmühle.“

(Fortſetzung folgt.)


[Spaltenumbruch]

bis auch der akademiſche Boden, von dem in
unſeren Tagen der erſte „Los von Rom“-Ruf in
die Lande gezogen, erobert iſt. Des Schutzes ihrer
Brot- und Auftraggeber ſicher und vor dem Waffen-
gange gefeit, entwickelten dieſe dem akademiſchen
Boden zur Unzier gereichenden Farbenträger eine
Frechheit, die endlich zu Tätlichkeiten führen mußte.
Und bei dieſer Lage der Dinge wagt man noch den
Studenten Vorwürfe zu machen, nimmt man ſich
in Reden wie in Zeitungsaufſätzen heraus, beleh-
renden Tones die Jugend zu ermahnen an die
Folgen zu denken, die eine Schließung der Hoch-
ſchule haben könnte, ſtatt in Heil- und Wackerrufe
auszubrechen auf die akademiſche Jugend, die ihrer
Hochziele tatkräftig gedenkt. Schließlich mußten die
deutſchen Studenten zur Selbſthilfe greifen, da
ihnen von der berufenen Seite der entſprechende
Beiſtand nicht zuteil wurde, weil diejenigen, welche
die Pflicht gehabt hätten, das Recht, welches auf
der Seite der nationalen Studenten ſteht, zu
ſchützen, die Zukunft der Hochſchulen vor Ueber-
fällen finſterer Mächte zu bewahren, nicht den
nötigen Mut beſeſſen haben, einen entſcheidenden
Schritt zu tun, den Klerikalen zu unterſagen, durch
ihr Auftreten in Farben u. ſ. w. Anlaß zu Aergernis
zu geben. Alle Ausreden, dahin gehend, daß bisher
die klerikalen Studenten auch Mütze und Schläger
getragen haben, daß dieſes nicht ein Zeichen der
Wehrhaftigkeit, ſondern gewiſſermaßen als Teil
eines — Maskenanzuges zu gelten habe, ſind
haltlos. Die Abzeichen des deutſchen Studenten
ſollen eben nicht zu Maskenanzügen, zu leeren
Formen herabgewürdigt werden, ſie ſollen einen
Inhalt haben und zwar jenen Inhalt, den ſie bei
der Gründung der deutſchen Burſchenſchaft, vor
faſt hundert Jahren, bekamen, als man den Kor-
poralſtock und die Schnürbruſt nebſt den deutſch-
feindlichen Schriften auf der Wartburg verbrannte,
ſeit überhaupt der Wahlſpruch Freiheit, Ehre und
Vaterland das Hochziel deutſcher Studentenſchaft
kennzeichnet.

Man wird vielleicht die Ruhe erzwingen, der
Gewaltmittel ſind ja mannigfache, die Schließung
der Hochſchule, Verluſt eines Jahres, der Stipen-
dien, ſie wiegen bei manchem ſchwer, wir dürfen
angeſichts dieſer Umſtände nicht zum Widerſtande
herausfordern, ohne eine ſchwere Verantwortung
auf unſere Schultern zu laden, wir können aber
den Wunſch nicht unterdrücken, es möchte auch noch
heute einer Studentenſchaft möglich ſein, von einer
Stätte ausziehen zu können, wo man die Freiheit
knebeln will. Jenen aber, die wie im Abgeordneten-
hauſe unſeren deutſchen Studenten drohen: „Die
Nichtakademiker würden ſie zur Ruhe bringen“,
möchten wir raten jener Zeiten zu gedenken, in der
ſie dankbar der Studentenſchaft waren, als ſie ſich
im Kampfe gegen das Judentum auf ihre Seite
ſtellte. Trotz der böſen Drohung glauben wir auch
heute noch daran, daß der Philiſter, aber freilich
nicht der ſchwarze Bierphiliſter, einſtimmt in den
Sang: „er ahnet im Burſchen was Freiheit heißt“
und mit warmen Herzen die heutige Bewegung
verfolgt. Heil dem freiheitlichen deutſchen Studenten-
geiſt! P. p. n.




Politiſche Umſchau.
Inland.
Zu den jüngſten ſloveniſchen Beamten-
ernennungen.

Der nunmehrige Oberlandesgerichtsrat Herr
Dr. Vouſchek ließ in der geſtrigen Nummer des
hieſigen deutſch geſchriebenen Wendenblattes einen
Aufſatz erſcheinen, der ſich mit ſeiner eigenen
Ernennung
zum Oberlandesgerichtsrate und mit
den Angriffen befaßt, welche ſich auf ſeine einſtige
Tätigkeit als Leiter des Marburger Bezirksgerichtes
beziehen. Herr Dr. Vouſchek verweist auf ſeine
richterliche Tätigkeit bei der Prozeß-Abteilung I
(Stadt Marburg) und auf ſeine während jener Zeit
gefällten Urteile, von denen jene, welche angefochten
wurden, bis auf ſechs vom Berufungsgerichte be-
ſtätigt wurden. „Ob daraus“ — ſo ſchließt der
kurze Aufſatz — „auf meine mindere Befähigung
oder mangelhafte Beherrſchung der neuen Zivil-
prozeßgeſetze zuläſſig iſt, mögen die geehrten Leſer
ſelbſt entſcheiden.“ Wir bemerken hiezu, daß die
Ausführungen des nunmehrigen Oberlandesgerichts-
rates von einer falſchen Vorausſetzung ausgehen
und etwas zu beweiſen ſuchen, was nicht bewieſen
werden ſollte. Die diesbezüglichen Blätterangriffe
erwähnten nichts von der Art und Weiſe der vom
[Spaltenumbruch] Herrn Dr. Vouſchek gepflogenen Urteilsfällung, ſie
befaßten ſich vielmehr mit der Tätigkeit des Ge-
nannten als Leiter des Bezirksgerichtes. Daß
zwiſchen beiden Begriffen eine bedeutende Differenz
beſteht, braucht wohl nicht betont zu werden.

Von den windiſchen Niederlagen.

Des Biſchofes Napotnik windiſche „Peſt“ iſt
begreiflicherweiſe über die fortwährenden windiſch-
klerikalen Wahlniederlagen in keiner roſigen Laune.
Um den deprimierenden Eindruck, den dieſe Hiobs-
meldungen im windiſchklerikalen Lager hervorrufen,
einigermaßen abzuſchwächen, erklärt das Wendenblatt,
daß es in dieſen Wahlergebniſſen „keine Niederlage
der ſloveniſchen Partei erblickt.“ Die pervakiſchen
Hetzer verlieren im ſloveniſchen Volke ſchrittweiſe
den Boden, aber ſie erblicken darin keine Niederlagen!
Uns kann dieſe Auffaſſung recht ſein! In welcher
Weiſe bei der Beſprechung dieſer Wahlergebniſſe
das zitierte Blatt vorgeht, um ſeinen Leſern Sand
in die Augen zu ſtreuen, mag z. B. daraus erſehen
werden, daß es aus der beiſpielloſen Niederlage
der windiſchen Klerikalen in Kerſchbach richtig
eine Niederlage der — „Štajerc“-Partei macht!
Daß bei der Wahl in Maria-Neuſtift bei Pettau
die Windiſchklerikalen zu den ungeheuerlichſten
Mitteln greifen mußten, um ihre verfaulte Herrſchaft
noch für eine Weile zu halten und daß die Statt-
halterei mit Rückſicht auf dieſe ungeheuerlichen
Vorkommniſſe die Wahl von amtswegen annullierte
— darin erblickt dieſe verzweifelte Partei ebenfalls
keine Niederlage. Das Amt einer Troſtſpenderin
für Windiſchklerikale verſteht die windiſche „Peſt“
ſehr ſchlecht!

40.000 — los von Rom!

Nach dem ſoeben erſchienenen Ausweis ſind
ſeit dem Beginn der „Los von Rom“-Bewegung
in Oeſterreich 40.000 Perſonen zum Proteſtantismus
übergetreten. Aus dieſem Anlaſſe veranſtaltet der
Verein Alldeutſche Luther-Sippe heute Donnerstag
den 14. d. im Saale „zum Engliſchen Hof“ in
Wien eine „Los von Rom“-Feier, bei welcher die
Abgeordneten Laurenz Hofer, Iro und Pfarr-
vikar Mahnert aus Mahrenberg ſprechen werden.
Aus Anlaß der Feier erſcheint eine Feſtſchrift im
Verlage des Vereines, zu welcher hervorragende
völkiſche Schriftſteller wie Felix Dahn und andere
ſchwungvolle Beiträge geliefert haben. Beginn der
Feier um halb 8 Uhr abends.

Auch ein „deutſcher“ Pater“!

Aus Laibach wird dem alldeutſchen Tagblatt
geſchrieben: Der Komponiſt Pater Hartmann von
an der Lahn
hatte vor kurzem — auf weſſen
Veranlaſſung iſt unbekannt — der Laibacher
ſloveniſchen
Muſikgeſellſchaft „Glasbena Matica“
die Gefälligkeit erwieſen, ſein Oratorium „St. Fran-
ziskus“ in einer Vereinsaufführung perſönlich zu
dirigieren. Für die Aufführung, die in der Dom-
kirche ſtattfand, wurde namentlich von der Geiſtlich-
keit Stimmung gemacht, ſo daß der Beſuch nichts
zu wünſchen übrig ließ und der windiſchen halb-
verkrachten Geſellſchaft, die der berühmten, ſeit
200 Jahren beſtehenden deutſchen „Philharmoniſchen
Geſellſchaft“ zum Trotze errichtet wurde, einen
namhaften Betrag abgeworfen dürfte. Liegt ſchon
darin, daß ſich ein Deutſcher zur Förderung einer
ſlaviſchen Kampfanſtalt bereit findet, ein Stück
Volksverrat, ſo iſt das Verhalten Pater Hartmanns
den windiſchen Schlaumeiern gegenüber ſchmählicher
noch zu nennen. Laut Berichten windiſcher Blätter
äußerte ſich Hartmann bei dem ihm zu Ehren ver-
anſtalteten Feſteſſen ſehr ſchmeichelhaft über die
Slovenen und bedauerte (!), ihre „Kulturſprache“
nicht zu verſtehen. Von Rom aus ſandte er an
einige Slovenen Anſichtskarten mit ſloveniſcher
Anſchrift und den Worten: „.. ein ſchmetterndes
Zivijo! ... ein urkräftiges Zivijo!“ So verwendet
Hartmman den Ruf, der ſeinen bedrängten Volks-
genoſſen ſo oft als Kampfruf entgegenſchallte, zum
Ausdruck ſeiner freundlichen Gefühle für die windiſche
„Nation“!

Dr. Schlindra’s Lehrerfreundlichkeit.

Ein neues Mittel zur Verbeſſerung der Lage
des Lehrerſtandes hat Dr. Schuſterſitz, erfunden.
In ſeiner ſogenannten Wählerverſammlung erfreut
er — laut einer Meldung des „Slovenec“ — die
windiſchen Analphabeten durch den Vorſchlag, die
Erhöhung der Lehrergehälter durch eine Beamten-
gehaltsſteuer aufzubringen, die Beamten mit über
5000 Kronen Gehalt auferlegt werden ſoll. Wie

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[2/0002] Marburger Zeitung Nr. 58, 14. Mai 1903. Mitglieder ſolcher klerikaler Verbindungen geworben werden, wie es auch kein Geheimnis iſt, daß ſich manche darunter befinden, deren Sinn nicht bei der Sache iſt, die der bitteren Not und nicht dem ei- genen Triebe gehorchen. Unvergeſſen iſt und bleibt, wie insbeſondere an den unter geiſtlicher Obhut ſtehenden Mittelſchulen ſchon ſeit Jahren vor dem Abgang zur Hochſchule alle Ueberredungskünſte an- gewendet und jeder nur mögliche Druck verſucht wird, die jungen Männer abzuhalten, einer natio- nalen Verbindung beizutreten und welche Lockmittel in Anwendung kommen und welche Lobpreiſungen von den Lippen des Lehrers fließen, um zum Beitritt zu einer katholiſchen Verbindung zu be- wegen und wie ſelbſt vor einer Eidesabnahme nicht zurückgeſchreckt wird. Sie ſind ſtark geworden, ſie haben ſich raſch vermehrt, dieſe katholiſchen Verbindungen, deren Mitglieder Band und Mütze tragen, die im Flaus und mit dem Schläger in klerikale Konventikel eilen, ſich ihren Herren und Meiſtern wohlgefällig zu zeigen, welche fleißig die kirchlichen Uebungen mitmachen und mit andächtigen Mienen nach oder vor dem Kommers ihr Dankgebet heruntermurmeln. Was tut der Menſch eben nicht alles für ein Stipendium, um ein gutes oder doch genügendes Mittagsbrot, einige Lektionen und — was doch die Hauptſache iſt — um eine geſicherte Verſorgung. Das alles wird den Mitgliedern ſolcher Verbin- dungen geboten, daher der Zulauf und daher — die Begeiſterung, mit welcher ſich die meiſten für ihre Schützer und Schirmherren, mit welcher ſie ſich auch für deren Sache, wenn ſie auch nicht ihrer Ueberzeugung entſpricht, einſetzen. Sie mögen’s tun; wer freiheitlich geſinnt iſt, mag ja jeden nach ſeiner Art ſelig werden laſſen, wem das Sklavenmahl beſſer ſchmeckt als das dürftige Brot, das in der Freiheit genoſſen wird, mag ſich unter das Sklavenjoch beugen, er ſoll und darf aber dann nicht die Abzeichen des freien Mannes tragen. Gegen die Verfälſchung der Wahrheit muß ſich der rechtliche Sinn unſerer akademiſchen Jugend richten, und es iſt eine Fälſchung der Wahrheit, wenn junge Leute in Band und Mütze herum- laufen, den Abzeichen des freien Burſchentums, die ſich der Finſternis und dem Rückſchritt verkauft und ergeben haben. Wie ſchon angedeutet, hat die Urſache der Er- regung einen viel tieferen Urſprung als man viel- fach annimmt, er liegt in der Erkenntnis der Ge- fahren, welche der Hochſchule durch das ungehinderte Emporwuchern ſolcher Gewächſe drohen, wie ſie die katholiſchen Verbindungen darſtellen, die unter der Maske echtdeutſchen Burſchentums auftretend, Un- erfahrene anlocken und vom rechten Wege abbringen, welche Verbindungen, wie die Chriſtlichſozialen in der politiſchen Bewegung, am Gebiete des Studenten- lebens das ſchwarze Römlingstum verhüllen wollen, nichts von ihm bekämen, ich hätte wohl ſo viel, um meinem Schwiegerſohn ein Gütchen zu pachten oder zu kaufen, aber gegen ſeinen Willen in offener Auflehnung gegen ihn bekommen Sie meine Tochter niemals.“ Der Buſchmüller wollte ſich umwenden und ins Haus gehen, denn die Unterredung hatte im Garten ſtattgefunden; der von Natur ſchweigſame Mann hatte in dieſer halben Stunde mehr ge- ſprochen, als ſonſt während des ganzen Tages, er fühlte ſich förmlich ermüdet und wünſchte abzu- brechen, aber Werner hielt ihn am Arme zurück. „Herr Peters, das kann Ihr letztes Wort nicht ſein.“ „Ich habe Ihnen nichts weiter zu ſagen.“ „Bedenken Sie Lieschens Schmerz.“ Der Buſchmüller ſeufzte tief auf. „Sie iſt noch jung und wird ſich ins Unabänderliche finden.“ „Sie wird es nicht!“ fuhr Werner auf „und ich finde mich ebenſo wenig. Ich laſſe ſie nicht.“ „In meinem ſchlichten Hauſe hat von alters her der Spruch gegolten: „Ehre Vater und Mutter“, verſetzte der Buſchmüller ſtreng, „und er gilt heute noch, Lieschen wird mir nicht ungehorſam ſein.“ „Das wollen wir ſogleich mal ſehen!“ rief Werner leidenſchaftlich und wollte fortſtürzen. Der Buſchmüller vertrat ihm dem Weg. „Halt!“ rief er gebieteriſch, „nicht einen Schritt weiter. Wenn Sie mein Kind wirklich lieben, ſo ſchonen Sie ſeinen Frieden; wenn Sie ein Mann von Ehre ſind, ſo meiden Sie von heute ab die Buſchmühle.“ (Fortſetzung folgt.) bis auch der akademiſche Boden, von dem in unſeren Tagen der erſte „Los von Rom“-Ruf in die Lande gezogen, erobert iſt. Des Schutzes ihrer Brot- und Auftraggeber ſicher und vor dem Waffen- gange gefeit, entwickelten dieſe dem akademiſchen Boden zur Unzier gereichenden Farbenträger eine Frechheit, die endlich zu Tätlichkeiten führen mußte. Und bei dieſer Lage der Dinge wagt man noch den Studenten Vorwürfe zu machen, nimmt man ſich in Reden wie in Zeitungsaufſätzen heraus, beleh- renden Tones die Jugend zu ermahnen an die Folgen zu denken, die eine Schließung der Hoch- ſchule haben könnte, ſtatt in Heil- und Wackerrufe auszubrechen auf die akademiſche Jugend, die ihrer Hochziele tatkräftig gedenkt. Schließlich mußten die deutſchen Studenten zur Selbſthilfe greifen, da ihnen von der berufenen Seite der entſprechende Beiſtand nicht zuteil wurde, weil diejenigen, welche die Pflicht gehabt hätten, das Recht, welches auf der Seite der nationalen Studenten ſteht, zu ſchützen, die Zukunft der Hochſchulen vor Ueber- fällen finſterer Mächte zu bewahren, nicht den nötigen Mut beſeſſen haben, einen entſcheidenden Schritt zu tun, den Klerikalen zu unterſagen, durch ihr Auftreten in Farben u. ſ. w. Anlaß zu Aergernis zu geben. Alle Ausreden, dahin gehend, daß bisher die klerikalen Studenten auch Mütze und Schläger getragen haben, daß dieſes nicht ein Zeichen der Wehrhaftigkeit, ſondern gewiſſermaßen als Teil eines — Maskenanzuges zu gelten habe, ſind haltlos. Die Abzeichen des deutſchen Studenten ſollen eben nicht zu Maskenanzügen, zu leeren Formen herabgewürdigt werden, ſie ſollen einen Inhalt haben und zwar jenen Inhalt, den ſie bei der Gründung der deutſchen Burſchenſchaft, vor faſt hundert Jahren, bekamen, als man den Kor- poralſtock und die Schnürbruſt nebſt den deutſch- feindlichen Schriften auf der Wartburg verbrannte, ſeit überhaupt der Wahlſpruch Freiheit, Ehre und Vaterland das Hochziel deutſcher Studentenſchaft kennzeichnet. Man wird vielleicht die Ruhe erzwingen, der Gewaltmittel ſind ja mannigfache, die Schließung der Hochſchule, Verluſt eines Jahres, der Stipen- dien, ſie wiegen bei manchem ſchwer, wir dürfen angeſichts dieſer Umſtände nicht zum Widerſtande herausfordern, ohne eine ſchwere Verantwortung auf unſere Schultern zu laden, wir können aber den Wunſch nicht unterdrücken, es möchte auch noch heute einer Studentenſchaft möglich ſein, von einer Stätte ausziehen zu können, wo man die Freiheit knebeln will. Jenen aber, die wie im Abgeordneten- hauſe unſeren deutſchen Studenten drohen: „Die Nichtakademiker würden ſie zur Ruhe bringen“, möchten wir raten jener Zeiten zu gedenken, in der ſie dankbar der Studentenſchaft waren, als ſie ſich im Kampfe gegen das Judentum auf ihre Seite ſtellte. Trotz der böſen Drohung glauben wir auch heute noch daran, daß der Philiſter, aber freilich nicht der ſchwarze Bierphiliſter, einſtimmt in den Sang: „er ahnet im Burſchen was Freiheit heißt“ und mit warmen Herzen die heutige Bewegung verfolgt. Heil dem freiheitlichen deutſchen Studenten- geiſt! P. p. n. Politiſche Umſchau. Inland. Zu den jüngſten ſloveniſchen Beamten- ernennungen. Der nunmehrige Oberlandesgerichtsrat Herr Dr. Vouſchek ließ in der geſtrigen Nummer des hieſigen deutſch geſchriebenen Wendenblattes einen Aufſatz erſcheinen, der ſich mit ſeiner eigenen Ernennung zum Oberlandesgerichtsrate und mit den Angriffen befaßt, welche ſich auf ſeine einſtige Tätigkeit als Leiter des Marburger Bezirksgerichtes beziehen. Herr Dr. Vouſchek verweist auf ſeine richterliche Tätigkeit bei der Prozeß-Abteilung I (Stadt Marburg) und auf ſeine während jener Zeit gefällten Urteile, von denen jene, welche angefochten wurden, bis auf ſechs vom Berufungsgerichte be- ſtätigt wurden. „Ob daraus“ — ſo ſchließt der kurze Aufſatz — „auf meine mindere Befähigung oder mangelhafte Beherrſchung der neuen Zivil- prozeßgeſetze zuläſſig iſt, mögen die geehrten Leſer ſelbſt entſcheiden.“ Wir bemerken hiezu, daß die Ausführungen des nunmehrigen Oberlandesgerichts- rates von einer falſchen Vorausſetzung ausgehen und etwas zu beweiſen ſuchen, was nicht bewieſen werden ſollte. Die diesbezüglichen Blätterangriffe erwähnten nichts von der Art und Weiſe der vom Herrn Dr. Vouſchek gepflogenen Urteilsfällung, ſie befaßten ſich vielmehr mit der Tätigkeit des Ge- nannten als Leiter des Bezirksgerichtes. Daß zwiſchen beiden Begriffen eine bedeutende Differenz beſteht, braucht wohl nicht betont zu werden. Von den windiſchen Niederlagen. Des Biſchofes Napotnik windiſche „Peſt“ iſt begreiflicherweiſe über die fortwährenden windiſch- klerikalen Wahlniederlagen in keiner roſigen Laune. Um den deprimierenden Eindruck, den dieſe Hiobs- meldungen im windiſchklerikalen Lager hervorrufen, einigermaßen abzuſchwächen, erklärt das Wendenblatt, daß es in dieſen Wahlergebniſſen „keine Niederlage der ſloveniſchen Partei erblickt.“ Die pervakiſchen Hetzer verlieren im ſloveniſchen Volke ſchrittweiſe den Boden, aber ſie erblicken darin keine Niederlagen! Uns kann dieſe Auffaſſung recht ſein! In welcher Weiſe bei der Beſprechung dieſer Wahlergebniſſe das zitierte Blatt vorgeht, um ſeinen Leſern Sand in die Augen zu ſtreuen, mag z. B. daraus erſehen werden, daß es aus der beiſpielloſen Niederlage der windiſchen Klerikalen in Kerſchbach richtig eine Niederlage der — „Štajerc“-Partei macht! Daß bei der Wahl in Maria-Neuſtift bei Pettau die Windiſchklerikalen zu den ungeheuerlichſten Mitteln greifen mußten, um ihre verfaulte Herrſchaft noch für eine Weile zu halten und daß die Statt- halterei mit Rückſicht auf dieſe ungeheuerlichen Vorkommniſſe die Wahl von amtswegen annullierte — darin erblickt dieſe verzweifelte Partei ebenfalls keine Niederlage. Das Amt einer Troſtſpenderin für Windiſchklerikale verſteht die windiſche „Peſt“ ſehr ſchlecht! 40.000 — los von Rom! Nach dem ſoeben erſchienenen Ausweis ſind ſeit dem Beginn der „Los von Rom“-Bewegung in Oeſterreich 40.000 Perſonen zum Proteſtantismus übergetreten. Aus dieſem Anlaſſe veranſtaltet der Verein Alldeutſche Luther-Sippe heute Donnerstag den 14. d. im Saale „zum Engliſchen Hof“ in Wien eine „Los von Rom“-Feier, bei welcher die Abgeordneten Laurenz Hofer, Iro und Pfarr- vikar Mahnert aus Mahrenberg ſprechen werden. Aus Anlaß der Feier erſcheint eine Feſtſchrift im Verlage des Vereines, zu welcher hervorragende völkiſche Schriftſteller wie Felix Dahn und andere ſchwungvolle Beiträge geliefert haben. Beginn der Feier um halb 8 Uhr abends. Auch ein „deutſcher“ Pater“! Aus Laibach wird dem alldeutſchen Tagblatt geſchrieben: Der Komponiſt Pater Hartmann von an der Lahn hatte vor kurzem — auf weſſen Veranlaſſung iſt unbekannt — der Laibacher ſloveniſchen Muſikgeſellſchaft „Glasbena Matica“ die Gefälligkeit erwieſen, ſein Oratorium „St. Fran- ziskus“ in einer Vereinsaufführung perſönlich zu dirigieren. Für die Aufführung, die in der Dom- kirche ſtattfand, wurde namentlich von der Geiſtlich- keit Stimmung gemacht, ſo daß der Beſuch nichts zu wünſchen übrig ließ und der windiſchen halb- verkrachten Geſellſchaft, die der berühmten, ſeit 200 Jahren beſtehenden deutſchen „Philharmoniſchen Geſellſchaft“ zum Trotze errichtet wurde, einen namhaften Betrag abgeworfen dürfte. Liegt ſchon darin, daß ſich ein Deutſcher zur Förderung einer ſlaviſchen Kampfanſtalt bereit findet, ein Stück Volksverrat, ſo iſt das Verhalten Pater Hartmanns den windiſchen Schlaumeiern gegenüber ſchmählicher noch zu nennen. Laut Berichten windiſcher Blätter äußerte ſich Hartmann bei dem ihm zu Ehren ver- anſtalteten Feſteſſen ſehr ſchmeichelhaft über die Slovenen und bedauerte (!), ihre „Kulturſprache“ nicht zu verſtehen. Von Rom aus ſandte er an einige Slovenen Anſichtskarten mit ſloveniſcher Anſchrift und den Worten: „.. ein ſchmetterndes Zivijo! ... ein urkräftiges Zivijo!“ So verwendet Hartmman den Ruf, der ſeinen bedrängten Volks- genoſſen ſo oft als Kampfruf entgegenſchallte, zum Ausdruck ſeiner freundlichen Gefühle für die windiſche „Nation“! Dr. Schlindra’s Lehrerfreundlichkeit. Ein neues Mittel zur Verbeſſerung der Lage des Lehrerſtandes hat Dr. Schuſterſitz, erfunden. In ſeiner ſogenannten Wählerverſammlung erfreut er — laut einer Meldung des „Slovenec“ — die windiſchen Analphabeten durch den Vorſchlag, die Erhöhung der Lehrergehälter durch eine Beamten- gehaltsſteuer aufzubringen, die Beamten mit über 5000 Kronen Gehalt auferlegt werden ſoll. Wie

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 58, Marburg, 14.05.1903, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger58_1903/2>, abgerufen am 18.04.2024.