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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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der Luft ist sehr verschieden nach dem Boden
des Luftmeers, ob derselbe der Ocean ist,
oder die Continente, die sich als Untiefen
im Boden des Luftmeers erheben. Das
Maximum des Wassergases(Wasserdampfes) (welches sich in der
Luft befindet, ist 0,95 bis 0,96.) Nach dem
Saussurschen Hygrometer. Man sollte
glauben die Luft müßte sich über dem Meere
ganz mit Wassergas(dampf?) sättigen. Doch ist dies
nicht der Fall. Doc hat mehre Versuche
gemacht, und ein das Maximum das Was-
sergases(dampfes?) in der Seeluft gefunden. Man
könnte vielleicht glauben, es sei dies eine
Folge der Salzigkeit des Seewassers, in-
dem nach Gaulussais Versuchen Wasser mit
Salz vermischt nicht so ausdünstet, aber
die Quantitaet ist im Meerwasser so ge-
ring |: es hat nur 3 bis 4 p. Ct Salz :| daß
man daraus nicht die geringe Feuchtig-
keit in der Seeluft erklären kann,
vielmehr ist es eine Folge der Luft-
mischung selbst.

Der Hygrometrische Zustand der Luft

ist

der Luft iſt ſehr verſchieden nach dem Boden
des Luftmeers, ob derſelbe der Ocean iſt,
oder die Continente, die ſich als Untiefen
im Boden des Luftmeers erheben. Das
Maximum des Waſsergaſes(Waſserdampfes) (welches ſich in der
Luft befindet, iſt 0,95 bis 0,96.) Nach dem
Sausſurſchen Hygrometer. Man ſollte
glauben die Luft müßte ſich über dem Meere
ganz mit Waſsergas(dampf?) sättigen. Doch iſt dies
nicht der Fall. Doc hat mehre Verſuche
gemacht, und ein das Maximum das Was-
ſergaſes(dampfes?) in der Seeluft gefunden. Man
könnte vielleicht glauben, es ſei dies eine
Folge der Salzigkeit des Seewaſsers, in-
dem nach Gaulusſais Verſuchen Waſser mit
Salz vermiſcht nicht ſo ausdünſtet, aber
die Quantitaet iſt im Meerwaſser ſo ge-
ring |: es hat nur 3 bis 4 p. Ct Salz :| daß
man daraus nicht die geringe Feuchtig-
keit in der Seeluft erklären kann,
vielmehr iſt es eine Folge der Luft-
miſchung ſelbſt.

Der Hygrometriſche Zuſtand der Luft

ist
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[421/0427] der Luft iſt ſehr verſchieden nach dem Boden des Luftmeers, ob derſelbe der Ocean iſt, oder die Continente, die ſich als Untiefen im Boden des Luftmeers erheben. Das Maximum des Waſsergaſes(Waſserdampfes) (welches ſich in der Luft befindet, iſt 0,95 bis 0,96.) Nach dem Sausſurſchen Hygrometer. Man ſollte glauben die Luft müßte ſich über dem Meere ganz mit Waſsergas(dampf?) sättigen. Doch iſt dies nicht der Fall. Doc hat mehre Verſuche gemacht, und ein das Maximum das Was- ſergaſes(dampfes?) in der Seeluft gefunden. Man könnte vielleicht glauben, es ſei dies eine Folge der Salzigkeit des Seewaſsers, in- dem nach Gaulusſais Verſuchen Waſser mit Salz vermiſcht nicht ſo ausdünſtet, aber die Quantitaet iſt im Meerwaſser ſo ge- ring |: es hat nur 3 bis 4 p. Ct Salz :| daß man daraus nicht die geringe Feuchtig- keit in der Seeluft erklären kann, vielmehr iſt es eine Folge der Luft- miſchung ſelbſt. Der Hygrometriſche Zuſtand der Luft ist

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/427>, abgerufen am 28.03.2024.