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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 207. Köln, 28. Januar 1849. Beilage.

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von Tehuantepec vorzuziehen. Die Gegend liegt schon mehrere Grade nördlicher als Panama. Sodann laufen 2 Flüsse nach Osten und Westen, die sich sehr gut für Dämpfer eignen. Die dazwischen gelegenen Bergrücken und Wasserscheiden sind nicht höher als 650 Fuß und enthalten Ueberfluß an Wasser, mehr als zur Speisung der Schleusen nöthig wäre. Wird zwischen beiden Flüssen eine Eisenbahn angelegt -- und unsere anderweitige Erfahrung im Ueberwinden von großen Steigungen läßt über die Ausführbarkeit keinen Zweifel, so haben wir einen Verbindungsweg zwischen dem Ost der Union und Kalifornien gewonnen, der circa 3000 engl. Meilen kürzer als der ums Cap Horn ist und durch eine gesunde und ziemlich bevölkerte Gegend führt. Die großen engl. Banquierhäuser von Manning und M'Intosh in Mexiko sind, wie Privatbriefe besagen, im Begriff, mit dem Bau der Eisenbahn zu beginnen. Einige amerikanische Kapitalisten haben ihnen den Vorschlag gemacht, sich mit ihnen zu verbinden und eine Anzahl unserer leichten Dampfschleppschiffe auf die gedachten beiden Flüsse zu liefern. Und es ist bekannt, daß Amerikanern in der Branche der Flußdampfschifffahrt nichts unmöglich ist. Während England durch die natürlichen Verhältnisse mit seinen Dämpfern auf den Ozean angewiesen war, da es nur wenig große Flüsse besitzt, und daher das Hauptaugenmerk seiner Ingenieurs auf robuste Festigkeit der Dämpfer gerichtet sein mußte: fanden alle unsre ersten Versuche auf unsern Seen und Flüssen statt. Dadurch wurden unsere Schiffsbauer und Maschinenfabrikanten an leichte Schiffe und Maschinen gewöhnt. Haben die gedachten Flüsse auch nur 3 Fuß tiefes Fahrwasser, so werden unsre Dämpfer schon den Dienst zu versehen wissen.

Sobald die Genehmigung zur Panama-Eisenbahn ertheilt ist: wird das bekannte Projekt einer Riesen-Eisenbahn quer durch den nördlichen Kontinent von Amerika (von den Ufern des Mississippi nach San Francisco) vom Kongreß in ernstliche Betrachtung gezogen werden.

Nach den neuerdings aus Californien angelangten Nachrichten ist dort das Gold in fast unerschöpflicher Masse vorhanden. Schon langen beträchtliche Goldsendungen von daher als Bezahlung für dahin gesandte Schiffsladungen in unsern östlichen Seestädten an. So erhielt dieser Tage ein Kaufmann in Boston die Summe von 33,000 Dollars in Goldsand aus dem Sacramentoflusse. Der Sand war in 10 zinnerne Körbchen verpakt. Zwei Tage nachher erhielt er gegen eine Bescheinigung vom Münzamte der Union den vollen Werth in Landesmünze ausgezahlt. Ein kürzlich aus Californien eingetroffener Reisender erzählt, daß er selbst eine Anzahl Personen das ausgetrocknete Bett eines Gießbachs durchforschen und sie eine Stelle finden sah, die wörtlich von Gold erglänzte. Sofort stürzte Jeder von der kleinen Gesellschaft auf den Boden und beanspruchte, nach dem freilich nirgends verzeichneten "Squatter"-Recht, so viel von der Oberfläche für sich, als er mit seinem Körper bedecken konnte. In kurzer Zeit hatte Jeder circa 60 Pfund Gold in der Tasche. Eine andere Partie entdeckte ein Plätzchen, das auf kleinem Raume eine tägliche Ausbeute von 100,000 Dollars lieferte. Bei all' dem Goldreichthum litten aber die Kolonisten schrecklichen Mangel an Lebensmitteln. Dem wird jedoch bald abgeholfen werden; denn in den letzten 2 Monaten sind immense Ladungen aus unsern Häfen dahin abgegangen. Wie's aber in Californien vor Ankunft dieser Provisionen in besagter Hinsicht steht, zeigt schon der eine Umstand, daß für zwei Fässer Branntwein 18000 Dollars gezahlt wurden. In ihrer Verlegenheit sandten die kalifornischen Kolonisten Schiffe nach Demerara, um ihnen Rum zu holen. Ein solcher Contrast, wie seit einem halben Jahre in Kalifornien, dürfte schwerlich jetzt in irgend einem andern Lande der Welt aufzutreiben sein. Ihr erblickt dort Personen, die mit so schmutzigen und zerrissenen Lumpen bedeckt sind, und so verwachsen im Gesicht aussehen, daß anderswo der dürftigste Bettler noch als Gentleman dagegen erscheint. Dabei aber haben sie oft Goldschätze bei sich, daß vielleicht mancher reiche englische Lord nicht über eine gleiche Summe verfügen kann. Gold und Lumpen sind hier in Einer Person auf ihre Extreme gebracht. Ja, man kann dort eher mit Lumpen Gold, als mit Gold Lumpen gewinnen. Sobald erst Kleider und Kleiderstoffe dort anlangen, wird sich die Lumpengesellschaft sehr bald in feingekleidete Gentlemen und Damen verwandeln. Viel junge Leute aus gutem Stande und von robuster Gesundheit sind im Auftrage von Spekulanten nach den Goldminen abgesandt. Sie erhalten dazu die nöthigen Reise- und Existenzmittel und sind dagegen verpflichtet, während des ersten Jahres die Hälfte des Gewinns an die Spekulanten abzugeben. Letztere gebrauchen die Vorsicht, das Leben ihrer Agenten mindestens auf die vorgeschossene Summe, meist auch viel höher, zu versichern. Die Lebensversicherungs-Gesellschaften haben bereits eine solche Masse derartiger Policen ausgegeben, daß sie zum Theil die Annahme neuer Versicherungen verweigern. Für die, welche über die Landenge von Panama ihren Weg nehmen, wird 2 1/2 Proz. Versicherungsprämie gezahlt unter Verpflichtung für den Hinreisenden, weder in Chagres, noch in einem andern Hafen des mexikanischen Golfs auch nur Eine Nacht zu verweilen (weil das heiße Klima grade dort sehr ungesund ist)

Redakteur en chef: Karl Marx.

In Nr. 20 der Tante Kölnerin steht ein Inserat zu lesen, worin s ein "Berufener" aus dem Kreise Bonn versucht. eine Korrespondenz ine Nro. 189 dieser Zeitung zu widerlegen. -- Nun, Herr "Berufener", Rittersmann oder Knapp, wir wollen Ihr Inserat einmal besehen. Sie erinnern sich gewiß noch, daß ich über reaktionäre Bestrebungen berichtete und diese in der väterlichen Fürsorge fand, welche der Ritter v. Carnap der Kreuzritter angedeihen läßt. -- Nebenbei mache ich die Bemerkung, daß es meiner Ansicht nach besser sein würde, wenn Hr. v. Carnap seinen Tagelöhnern statt 5 Sgr. mindestens 6 Sgr. Tagelohn gäbe. Sie nennen dieses eine hämische Bemerkung und indem Sie an den letzten Funken meines Wahrheitsgefühles appelliren, rathen Sie mir, mich in Bornheim zu erkundigen, wo ich erfahren werde, daß Hr. v. Carnap nicht 5 Sgr., sondern 6 Sgr. und im Sommer sogar 7 Sgr. Tagelohn bezahlte. Hierin haben Sie nicht ganz Unrecht, Herr "Berufener"; aber ich sage Ihnen, daß es weniger hierauf ankommt, da ich nur hervorheben wollte, daß es besser sei, den Tagelohn um mindestens Einen Groschen zu erhöhen, statt die armen Leute mit Zeitungen zu speisen. Ueberigens war ich doch nicht so schlecht unterrichtet, als Sie glauben machen wollen, und sage Ihnen, daß Hr. v. Carnap noch Tagelöhner hat, welche noch weniger als 5 Sgr. per Tag bekommen, und zwar ohne Beköstigung. Vielleicht finden Sie auch diese Bemerkung etwas hämisch. -- Für die Freisinnigkeit des Hrn. v. Carnap führen Sie als hauptsächlichsten Beweis die Rede desselben bei der Versammlung der Landwirthe in Creutznach an. -- Ich habe zwar früher nicht gewußt, daß Hr. v. Carnap auch schöne Reden halten kann, es freut mich deßhalb um so mehr, daß er einmal gesprochen hat; Sie werden mir damit doch nicht die Freisinnigkeit desselben beweisen wollen? Es haben bekanntlich schon oft hoch- und höchststehende Personen recht erbauliche Reden gehalten und Vieles ge- und versprochen, aber Jeder weiß, daß sie blos -- Viel versprochen haben. Für mich sind Handlungen und Thatsachen allein maßgebend; deshalb frage ich Sie, ob Ihnen die landständische Thätigkeit des ci-devant Ritterschaftlichen Abgeordneten v. Carnap bekannt ist? Es wird gewiß selbst der "Galgenzeitung" nicht einfallen, dieselbe als eine freisinnige zu rühmen. -- Thatsachen sprechen! -- Was die Besonnenheit und strenge Rechtlichkeit des Hrn. v. Carnap anbelangt, so weiß ich nicht, wie Sie diese mit der Politik in Verbindung bringen. Hr. v. Carnap kann ein recht besonnener und rechtlicher Mann sein, daraus folgt aber nicht, daß er auch ein freisinniger ist. So ist z. B. Windischgrätz auch ein besonnener, rechtlicher, und wenn nicht strenge doch strang rechtlicher Mann, aber es wird doch keinem Vernünftigen einfallen, die standrechtlichen Begnadigungen desselben zu loben.

Was die Pöbelherrschaft angeht von der Sie sprechen, so wissen sie gewiß eben so gut wie ich, daß der vornehmste Pöbel der schlimmste ist! Adieu.

Bornheim, am 26. Januar 1849.

Der §§-Correspondent der "N. Rh. Z."

Der hiesige Bürgerverein glaubt ein neues Mittel entdeckt zu haben, um die Wahlen, die so entschieden gegen ihn ausgefallen sind, dennoch in setnem Interesse ausbeuten zu können. Er läßt seine beiden früheren Kandidaten fallen und schlägt zwei Handwerker vor, um damit die in den Wahlmännern so zahlreich vertretenen Arbeiter und Handwerker zu bestechen. Diese beiden Handwerker haben früher sehr stark die Liberalen, ja die Demokraten, zu Zeiten selbst die Rothen gespielt, haben sich aber seit einiger Zeit in aller Stille in das Lager der Heuler geschlichen. Der Bürgerverein glaubt nun diese beiden Herren durchzubringen, indem sie bei Manchem noch immer für gute Demokraten gelten und den Wahlmännern von ihrer Thätigkeit im Interesse des Handwerkerstandes goldne Berge versprochen werden.

Wir haben aber unsre Wahlmänner nicht gewählt, damit sie sich durch solche Manöver und Klüngeleien Sand in die Augen streuen lassen, sondern damit sie echte, zuverläsige und muthige Demokraten in die Kammer schicken, die dem Brandenburg-Manteuffelschen Säbelregiment ein Ende machen. Wir erwarten, daß unsere Wahlmänner ihre Pflicht thun.

Mehrere Urwähler.

Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.

Sitzung vom 25. Januar.

Die Verwaltung legt dem Gemeinderathe die Baupläne über die neuen Hafen-Bauten vor, und stattet über dieses Projekt speziellen Bericht ab.

In Folge der über den Ausbau der Zülpicher Straße Statt gehabten Debatten, wird diese Sache durch Majoritäts-Beschluß auf 14 Tage ausgesetzt.

Dem Karnevals-Komite wird die nachgesuchte Ueberlassung des Saales Gürzenich unter den frühern kontraktlichen Stipulationen bewilligt.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Bekanntmachung.

Die diesjahrige ordentliche General-Versammlung der Meistbetheiligten der preußischen Bank wird auf Freitag den 23. Februar d. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1848 den Verwaltungsbericht, den Jahresabschluß nebst der Nachricht über die Dividende zu empfangen und die für den Central-Ausschuß nöthigen Wahlen vorzunehmen. (Bank-Ordnung vom 5. Okt. 1846. §§. 62. 65. 68. 97) Die Versammlung findet im hiesigen Bankgebäude Statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durch besondere, der Post zu übergebenden Anschreiben eingeladen werden.

Berlin, 20. Januar 1849.

Der Chef der preußischen Bank, Hansemann.

Publicandum.

Nachdem die im Jahre 1847 erschienene Auflage der Arznei-Taxe vergriffen ist, habe ich, unter Berücksichtigung der seitdem eingetretenen und der jetzt nothwendig gewordenen Aenderungen in den Taxpreisen, eine neue Auflgage der Arznei-Taxe ausarbeiten lassen, welche mit dem 1. Februar 1849 in Wirksamkeit tritt.

Berlin, 15. Januar 1849.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Ladenberg.

Bekanntmachung.

Die Stiftung HUETTERIANA KEMPENSIS für studirende Verwandte oder Gebürtige aus Kempen und der Umgegend ist erledigt. Wir veranlassen die Betheiligten, ihre Ansprüche bis zum 16. d. J. bei uns nachzuweisen.

Köln, den 16. Januar 1849.

Der Verwaltungsrath der Studien-Stiftungen.

Bekanntmachung.

Herr Christian Dahlen beabsichtigt in dem Kellerraum des an der Steinfeldergasse sub Nr. 1= gelegenen Hauses eine Destillerie anzulegen.

Nach Maßgabe der Vorschrift der allgemeinen Gewerbe-Ordnung vom 17. Jan. 1845 und der Verfügung königl. Regierung vom 10. huj. werden demnach diejenigen, welche glauben gegen dieses Etablissement ein Interesse geltend machen zu können, hiermit aufgefordert, ihre Einsprüche binnen einer präklusivischen Frist von vier Wochen, dem königl. Polizei-Kommissär der IV. Sektion, Herrn Dobler (Tempelstraße), schriftlich anzuzeigen.

Köln, 12. Januar 1849.

Der Polizei-Direktor, Geiger.

Wahlangelegenheiten.

Ich bin ein Handwerker und nähre mich redlich; ist der Verdienst gering, so schränkt man sich desto mehr ein, vertraut auf den alten guten Gott und hofft auf bessere Zeiten; -- aber auch der Handwerker, der im Schweiß des Angesichts sein Brod verdient, hat point d'honneur, und größtentheils wird man finden, daß ihm das Herz auf dem rechten Flecke sitzt; aber auch der Handwerker läßt sich seine Rechte als Bürger nicht nehmen und ist in diesem Punkte sehr kitzlicher Natur. Am 21. d. M., dem Tage vor der Wahl, war ich in drei Kirchen, ich hörte von drei Kanzeln herab predigen: "Wählet frei nach Pflicht und Gewissen, wählet Männer, denen ihr ruhig eure Zukunft anvertrauen könnt; besonders ermahnen wir euch, ihr Handwerker und Arbeiter, den thätigsten Antheil am Wahlgeschäfte zu nehmen, denn eure Zukunft und euer Wohl hangen von der Gesinnungstüchtigkeit, von der Redlichkeit der Wahlmänner ab."

Montag Morgen ging ich nun wie ein gläubiger Christ mit den besten Vorsätzen zum Wahllokal und kehrte nach kurzer Zeit, von Scham und Aerger roth übergossen, in meine Wohnung zurück. -- Ich stand nicht auf der Liste der Urwähler, mein Name wurde nicht verlesen und als ich mich darüber befragte, hieß es: "ich sei nicht zur Wahl berechtigt, da ich aus der hiesigen Armenkasse Unterstützung erhalten habe."

Man hatte meiner Frau vor einiger Zeit ein Brandgeriß- und Brodbriefchen mit dem Bemerken aufgedrungen, dasselbe nur anzunehmen, da der Verdienst gering und über derlei angetragene Unterstützung keine Controlle geführt werde; meine Frau sagte mir dies, als ich aus dem Wahllokal kam, und ich eilte nun, um die Sachnäher zu untersuchen, zum Herrn Pastor in St. Maurietius. -- Der Herr Pastor verschwendete vergebens viele leere Phrasen, und ich vermochte ihn, mir das Verzeichniß derer zu zeigen, welche auf ähnliche Weise wie ich von der Wahl ausgeschlossen worden; -- ich sah und staunte, -- es waren derer circa 500 aus der Pfarre Mauritius, und sogar Leute darunter, welche 8 Thlr. Gewerbesteuer zahlen. --

Endlich ins Wahllokal zurückgekehrt, wollte man mich mit wählen lassen; ich habe aber nicht gewählt. Den Menschen durch solche Intriguen seiner heiligsten Rechte berauben, ist eine Niederträchtigkeit, die wahrlich keines Commentars dedarf; -- ich habe die nackte Wahrheit der Oeffentlichkeit übergeben und überlasse es einer geschickteren und mehr bemittelten Feder, die Sache näher zu beleuchten.

Köln, den 24. Januar 1849.

Cyriacus Zander, Dachdeckermeister, Peterstraße 23, für sich und 500 seiner Standesgenossen.

Am 22. d. M. von 5 bis 8 Uhr Abends sind von einer etwa 600 Mann starken Militärmasse die mir eigenthümzugehörigen, an der Mauritius alten Mauer unter den Nummern 17, 12, 10, 6 und 2 gelegenen fünf Häuser ohne alle Veranlassung und die geringste Anreizung auf die muthwilligste und boshafteste Art, ja mit einer wahrhaft teufelischen Wuth mehr oder weniger so demolirt worden, daß dieselben für den Augenblick ganz unbewohnbar sind. Ich werde deshalb von den 12 Bewohnern dieser Häuser hart und dringend angegangen, denselben bei der jetzigen rauhen und kalten Witterung, um sie vor Krankheit zu schützen, bewohnbare Lokalitäten zu verschaffen, widrigenfalls sie mir nicht nur die Zahlung der Miethe verweigern, sondern auch gegen mich für den nicht bewohnbaren Zustand der ihner vermietheten Zimmer bei Gericht auf Schadenersatz klagen würden. Dieser unerhörte, ungerechte, ja nicht einmal der Barbarei angehörige Eingriff in die Rechte meines mir sauer und mühevoll in glücklicheren Zeiten erworbenen Eigenthums, wurde von dem Militär auf folgende Weise verübt: Zuerst wurden an dem Hause Nro. 12 die Fenster eingeschlagen, dann gewaltsamer Weise in das Innere dieses Hauses eingestiegen und alle vorfindliche Habseligkeiten zertrümmert. Dann wurde in dem Hause Nro. 10 ebenfalls alles demolirt; in diesem Hause wohnt eine Waschfrau, welche für die 7. Comp. des 16. Inf.-Reg. wäscht, und die Ehefrau des Unteroffiziers Everartz vom 28. Inf.-Reg., welcher nicht hier ist. Diese Frau war erst wenige Wochen vorher in Wochen gekommen und liegt vom Schrecken gefährlich krank darnieder. Bei dem wüthenden Angriff in Nro. 6 mußte eine Wittwe mit ihren drei kleinen Kindern sich in den Garten flüchten und suchte Schutz in einem Baume, um den Mißhandlungen des Militärs zu entgehen. In Nro. 17, wo das Unterhaus unbewohnt war, wurde ohne Gnade und Barmherzigkeit der Art gehaußt, daß dieses Haus jeden Augenblick dem Einsturze droht und ein im obern Stocke wohnender Vater mit seinem siebenjährigen Kinde sich mit Todesgefahr durch eine Dachkalle in ein Nachbarhaus retten mußte. Diesem Unfuge wurde nur gegen 8 Uhr durch ein Piquet Soldaten und durch das Erscheinen des Hrn. Obersten Engels in höchst eigener Person ein Ende gemacht, nachdem die Demolirung an den 5 Häusern beendigt war und der Eigenthümer derselben noch nicht weiß, wie er zu seinem bedeutenden Schadenersatze gelangen soll. Bei dem jetzt allgemein herrschenden Geldmangel, bei den verhängnißvollen und sturmbewegten Zeiten ist es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, irgend einen Menschen zu finden, um ihm ein Kapital auf alle diese Häuser zu schießen, damit er dieselben in den gehörigen bewohnbaren Zustand wieder herstellen kann, sie vor dem unausbleiblichen Subhastationsverkauf und dem gänzlichen Untergang zu retten. Bezahle ich dafür meine schweren Grund- und Bodensteuern, um Soldaten zu unterhalten, die mir die Häuser zertrümmern. Ich erwähne zum Schlusse nur noch, daß nur gegen die Bewohner der Häuser Nro. 12 und 2 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist.

P. Theisen.

Wie die rheinischen Segelschiffer sich bemühen, ihre Existenz für die Zukunft, gegenüber der verderblichen Konkurrenz der Aktiengesellschaften und Rhedereien nur einigermaßen zu sichern, geht aus einer zweitägigen hier abgehaltenen Berathung hervor, in welcher (auf alle ferneren Vergleichsversuche mit ihren Gegnern verzichtend) festgestellt wurde:

"Behufs einer festen Vereinigung zur Gründung einer Innung zu schreiten, um so ihren gemeinsamen Feind, das Kapital und die Association, durch gleiche Waffen bekämpfen zu können.

"Und von den betreffenden Regierungen die kräftigste Unterstützung zur Errichtung eines Schleppinstituts zu ermitteln, damit allen Anforderungen des Handelsstandes selbstständig und dauernd genügt werden könne."

Mögen ihre Bemühungen nicht vergebens sein, und die Regierungen wohl beherzigen, daß es jetzt noch Zeit ist, einen so kräftigen, geachteten Stand vom anders sichern Untergange zu retten. Aber auch Alle Schiffer, denen es wirklich um Erhaltung ihrer Existenz zu thun ist, mögen sich mit Ernst und Kraft anschließen, um so dem Unternehmen den nöthigen Erfolg zu sichern.

Koblenz.

Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:

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Hiermit zeige ich ergebenst an, daß ich mit der Vergrößerung meines Ladenlokals fertig bin, und empfehle daher mein mit allen fertigen Sattler-Arbeiten, so wie mit Kanapee's Matratzen, Rouleaux etc. wohlassortirtes Lager zu den bekannten billigen Preisen. Das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen werde ich durch gute und preiswürdige Arbeiten zu erhalten suchen.

Ich bitte um zahlreichen Zuspruch.

A. Schnabel, Bolzengasse Nro. 11.

Zugleich empfehle ich meinen Vorrath von Bruchbändern, Bandagen und allen andern in dieses Fach gehörigen Artikeln.

Köln, im Januar 1849.

A. Schnabel, konzessionirter Bandagist, Bolzengasse Nr. 11.

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Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

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Auf dem Heumarkt oder in der Nähe desselben, wird ein Haus oder Unterhaus zu miethen gesucht, von wem sagt die Exp. d. Bl.

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Bürger- u. Handwerker-Gesang-Verein.

Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1. pr. Direktion: W. Herx, Lehrer.

Theater.

Da wir der Oper "Gustav" beigewohnt haben, halten wir es für unsere Pflicht, dem Herrn Balletmeister Martin unsern Dank für seine Arrangements hiermit auszusprechen. Dienstag soll die Oper noch einmal zu seinem Benefiz wiederholt werden, wo dem Vernehmen nach dieser Künstler beabsichtigt, uns einen ganz neuen Genuß darzubieten, indem er in dem beliebten Pas de la Rose die Rollen vertauschen, Frau Martin die seine und er die ihre tanzen wird, was dem Publikum gewiß einen großen Genuß gewähren wird. Da Herr Martin nur noch zwei Vorstellungen geben wird, da er mit seiner Gattin nach Lüttich engagirt ist, so möge das Publikum durch einen zahlreichen Besuch seine Mühe lohnen.

Mehrere Theaterfreunde.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.

von Tehuantepec vorzuziehen. Die Gegend liegt schon mehrere Grade nördlicher als Panama. Sodann laufen 2 Flüsse nach Osten und Westen, die sich sehr gut für Dämpfer eignen. Die dazwischen gelegenen Bergrücken und Wasserscheiden sind nicht höher als 650 Fuß und enthalten Ueberfluß an Wasser, mehr als zur Speisung der Schleusen nöthig wäre. Wird zwischen beiden Flüssen eine Eisenbahn angelegt — und unsere anderweitige Erfahrung im Ueberwinden von großen Steigungen läßt über die Ausführbarkeit keinen Zweifel, so haben wir einen Verbindungsweg zwischen dem Ost der Union und Kalifornien gewonnen, der circa 3000 engl. Meilen kürzer als der ums Cap Horn ist und durch eine gesunde und ziemlich bevölkerte Gegend führt. Die großen engl. Banquierhäuser von Manning und M'Intosh in Mexiko sind, wie Privatbriefe besagen, im Begriff, mit dem Bau der Eisenbahn zu beginnen. Einige amerikanische Kapitalisten haben ihnen den Vorschlag gemacht, sich mit ihnen zu verbinden und eine Anzahl unserer leichten Dampfschleppschiffe auf die gedachten beiden Flüsse zu liefern. Und es ist bekannt, daß Amerikanern in der Branche der Flußdampfschifffahrt nichts unmöglich ist. Während England durch die natürlichen Verhältnisse mit seinen Dämpfern auf den Ozean angewiesen war, da es nur wenig große Flüsse besitzt, und daher das Hauptaugenmerk seiner Ingenieurs auf robuste Festigkeit der Dämpfer gerichtet sein mußte: fanden alle unsre ersten Versuche auf unsern Seen und Flüssen statt. Dadurch wurden unsere Schiffsbauer und Maschinenfabrikanten an leichte Schiffe und Maschinen gewöhnt. Haben die gedachten Flüsse auch nur 3 Fuß tiefes Fahrwasser, so werden unsre Dämpfer schon den Dienst zu versehen wissen.

Sobald die Genehmigung zur Panama-Eisenbahn ertheilt ist: wird das bekannte Projekt einer Riesen-Eisenbahn quer durch den nördlichen Kontinent von Amerika (von den Ufern des Mississippi nach San Francisco) vom Kongreß in ernstliche Betrachtung gezogen werden.

Nach den neuerdings aus Californien angelangten Nachrichten ist dort das Gold in fast unerschöpflicher Masse vorhanden. Schon langen beträchtliche Goldsendungen von daher als Bezahlung für dahin gesandte Schiffsladungen in unsern östlichen Seestädten an. So erhielt dieser Tage ein Kaufmann in Boston die Summe von 33,000 Dollars in Goldsand aus dem Sacramentoflusse. Der Sand war in 10 zinnerne Körbchen verpakt. Zwei Tage nachher erhielt er gegen eine Bescheinigung vom Münzamte der Union den vollen Werth in Landesmünze ausgezahlt. Ein kürzlich aus Californien eingetroffener Reisender erzählt, daß er selbst eine Anzahl Personen das ausgetrocknete Bett eines Gießbachs durchforschen und sie eine Stelle finden sah, die wörtlich von Gold erglänzte. Sofort stürzte Jeder von der kleinen Gesellschaft auf den Boden und beanspruchte, nach dem freilich nirgends verzeichneten „Squatter“-Recht, so viel von der Oberfläche für sich, als er mit seinem Körper bedecken konnte. In kurzer Zeit hatte Jeder circa 60 Pfund Gold in der Tasche. Eine andere Partie entdeckte ein Plätzchen, das auf kleinem Raume eine tägliche Ausbeute von 100,000 Dollars lieferte. Bei all' dem Goldreichthum litten aber die Kolonisten schrecklichen Mangel an Lebensmitteln. Dem wird jedoch bald abgeholfen werden; denn in den letzten 2 Monaten sind immense Ladungen aus unsern Häfen dahin abgegangen. Wie's aber in Californien vor Ankunft dieser Provisionen in besagter Hinsicht steht, zeigt schon der eine Umstand, daß für zwei Fässer Branntwein 18000 Dollars gezahlt wurden. In ihrer Verlegenheit sandten die kalifornischen Kolonisten Schiffe nach Demerara, um ihnen Rum zu holen. Ein solcher Contrast, wie seit einem halben Jahre in Kalifornien, dürfte schwerlich jetzt in irgend einem andern Lande der Welt aufzutreiben sein. Ihr erblickt dort Personen, die mit so schmutzigen und zerrissenen Lumpen bedeckt sind, und so verwachsen im Gesicht aussehen, daß anderswo der dürftigste Bettler noch als Gentleman dagegen erscheint. Dabei aber haben sie oft Goldschätze bei sich, daß vielleicht mancher reiche englische Lord nicht über eine gleiche Summe verfügen kann. Gold und Lumpen sind hier in Einer Person auf ihre Extreme gebracht. Ja, man kann dort eher mit Lumpen Gold, als mit Gold Lumpen gewinnen. Sobald erst Kleider und Kleiderstoffe dort anlangen, wird sich die Lumpengesellschaft sehr bald in feingekleidete Gentlemen und Damen verwandeln. Viel junge Leute aus gutem Stande und von robuster Gesundheit sind im Auftrage von Spekulanten nach den Goldminen abgesandt. Sie erhalten dazu die nöthigen Reise- und Existenzmittel und sind dagegen verpflichtet, während des ersten Jahres die Hälfte des Gewinns an die Spekulanten abzugeben. Letztere gebrauchen die Vorsicht, das Leben ihrer Agenten mindestens auf die vorgeschossene Summe, meist auch viel höher, zu versichern. Die Lebensversicherungs-Gesellschaften haben bereits eine solche Masse derartiger Policen ausgegeben, daß sie zum Theil die Annahme neuer Versicherungen verweigern. Für die, welche über die Landenge von Panama ihren Weg nehmen, wird 2 1/2 Proz. Versicherungsprämie gezahlt unter Verpflichtung für den Hinreisenden, weder in Chagres, noch in einem andern Hafen des mexikanischen Golfs auch nur Eine Nacht zu verweilen (weil das heiße Klima grade dort sehr ungesund ist)

Redakteur en chef: Karl Marx.

In Nr. 20 der Tante Kölnerin steht ein Inserat zu lesen, worin s ein „Berufener“ aus dem Kreise Bonn versucht. eine Korrespondenz ine Nro. 189 dieser Zeitung zu widerlegen. — Nun, Herr „Berufener“, Rittersmann oder Knapp, wir wollen Ihr Inserat einmal besehen. Sie erinnern sich gewiß noch, daß ich über reaktionäre Bestrebungen berichtete und diese in der väterlichen Fürsorge fand, welche der Ritter v. Carnap der Kreuzritter angedeihen läßt. — Nebenbei mache ich die Bemerkung, daß es meiner Ansicht nach besser sein würde, wenn Hr. v. Carnap seinen Tagelöhnern statt 5 Sgr. mindestens 6 Sgr. Tagelohn gäbe. Sie nennen dieses eine hämische Bemerkung und indem Sie an den letzten Funken meines Wahrheitsgefühles appelliren, rathen Sie mir, mich in Bornheim zu erkundigen, wo ich erfahren werde, daß Hr. v. Carnap nicht 5 Sgr., sondern 6 Sgr. und im Sommer sogar 7 Sgr. Tagelohn bezahlte. Hierin haben Sie nicht ganz Unrecht, Herr „Berufener“; aber ich sage Ihnen, daß es weniger hierauf ankommt, da ich nur hervorheben wollte, daß es besser sei, den Tagelohn um mindestens Einen Groschen zu erhöhen, statt die armen Leute mit Zeitungen zu speisen. Ueberigens war ich doch nicht so schlecht unterrichtet, als Sie glauben machen wollen, und sage Ihnen, daß Hr. v. Carnap noch Tagelöhner hat, welche noch weniger als 5 Sgr. per Tag bekommen, und zwar ohne Beköstigung. Vielleicht finden Sie auch diese Bemerkung etwas hämisch. — Für die Freisinnigkeit des Hrn. v. Carnap führen Sie als hauptsächlichsten Beweis die Rede desselben bei der Versammlung der Landwirthe in Creutznach an. — Ich habe zwar früher nicht gewußt, daß Hr. v. Carnap auch schöne Reden halten kann, es freut mich deßhalb um so mehr, daß er einmal gesprochen hat; Sie werden mir damit doch nicht die Freisinnigkeit desselben beweisen wollen? Es haben bekanntlich schon oft hoch- und höchststehende Personen recht erbauliche Reden gehalten und Vieles ge- und versprochen, aber Jeder weiß, daß sie blos — Viel versprochen haben. Für mich sind Handlungen und Thatsachen allein maßgebend; deshalb frage ich Sie, ob Ihnen die landständische Thätigkeit des ci-devant Ritterschaftlichen Abgeordneten v. Carnap bekannt ist? Es wird gewiß selbst der „Galgenzeitung“ nicht einfallen, dieselbe als eine freisinnige zu rühmen. — Thatsachen sprechen! — Was die Besonnenheit und strenge Rechtlichkeit des Hrn. v. Carnap anbelangt, so weiß ich nicht, wie Sie diese mit der Politik in Verbindung bringen. Hr. v. Carnap kann ein recht besonnener und rechtlicher Mann sein, daraus folgt aber nicht, daß er auch ein freisinniger ist. So ist z. B. Windischgrätz auch ein besonnener, rechtlicher, und wenn nicht strenge doch strang rechtlicher Mann, aber es wird doch keinem Vernünftigen einfallen, die standrechtlichen Begnadigungen desselben zu loben.

Was die Pöbelherrschaft angeht von der Sie sprechen, so wissen sie gewiß eben so gut wie ich, daß der vornehmste Pöbel der schlimmste ist! Adieu.

Bornheim, am 26. Januar 1849.

Der §§-Correspondent der „N. Rh. Z.“

Der hiesige Bürgerverein glaubt ein neues Mittel entdeckt zu haben, um die Wahlen, die so entschieden gegen ihn ausgefallen sind, dennoch in setnem Interesse ausbeuten zu können. Er läßt seine beiden früheren Kandidaten fallen und schlägt zwei Handwerker vor, um damit die in den Wahlmännern so zahlreich vertretenen Arbeiter und Handwerker zu bestechen. Diese beiden Handwerker haben früher sehr stark die Liberalen, ja die Demokraten, zu Zeiten selbst die Rothen gespielt, haben sich aber seit einiger Zeit in aller Stille in das Lager der Heuler geschlichen. Der Bürgerverein glaubt nun diese beiden Herren durchzubringen, indem sie bei Manchem noch immer für gute Demokraten gelten und den Wahlmännern von ihrer Thätigkeit im Interesse des Handwerkerstandes goldne Berge versprochen werden.

Wir haben aber unsre Wahlmänner nicht gewählt, damit sie sich durch solche Manöver und Klüngeleien Sand in die Augen streuen lassen, sondern damit sie echte, zuverläsige und muthige Demokraten in die Kammer schicken, die dem Brandenburg-Manteuffelschen Säbelregiment ein Ende machen. Wir erwarten, daß unsere Wahlmänner ihre Pflicht thun.

Mehrere Urwähler.

Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.

Sitzung vom 25. Januar.

Die Verwaltung legt dem Gemeinderathe die Baupläne über die neuen Hafen-Bauten vor, und stattet über dieses Projekt speziellen Bericht ab.

In Folge der über den Ausbau der Zülpicher Straße Statt gehabten Debatten, wird diese Sache durch Majoritäts-Beschluß auf 14 Tage ausgesetzt.

Dem Karnevals-Komite wird die nachgesuchte Ueberlassung des Saales Gürzenich unter den frühern kontraktlichen Stipulationen bewilligt.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Bekanntmachung.

Die diesjahrige ordentliche General-Versammlung der Meistbetheiligten der preußischen Bank wird auf Freitag den 23. Februar d. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1848 den Verwaltungsbericht, den Jahresabschluß nebst der Nachricht über die Dividende zu empfangen und die für den Central-Ausschuß nöthigen Wahlen vorzunehmen. (Bank-Ordnung vom 5. Okt. 1846. §§. 62. 65. 68. 97) Die Versammlung findet im hiesigen Bankgebäude Statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durch besondere, der Post zu übergebenden Anschreiben eingeladen werden.

Berlin, 20. Januar 1849.

Der Chef der preußischen Bank, Hansemann.

Publicandum.

Nachdem die im Jahre 1847 erschienene Auflage der Arznei-Taxe vergriffen ist, habe ich, unter Berücksichtigung der seitdem eingetretenen und der jetzt nothwendig gewordenen Aenderungen in den Taxpreisen, eine neue Auflgage der Arznei-Taxe ausarbeiten lassen, welche mit dem 1. Februar 1849 in Wirksamkeit tritt.

Berlin, 15. Januar 1849.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Ladenberg.

Bekanntmachung.

Die Stiftung HUETTERIANA KEMPENSIS für studirende Verwandte oder Gebürtige aus Kempen und der Umgegend ist erledigt. Wir veranlassen die Betheiligten, ihre Ansprüche bis zum 16. d. J. bei uns nachzuweisen.

Köln, den 16. Januar 1849.

Der Verwaltungsrath der Studien-Stiftungen.

Bekanntmachung.

Herr Christian Dahlen beabsichtigt in dem Kellerraum des an der Steinfeldergasse sub Nr. 1= gelegenen Hauses eine Destillerie anzulegen.

Nach Maßgabe der Vorschrift der allgemeinen Gewerbe-Ordnung vom 17. Jan. 1845 und der Verfügung königl. Regierung vom 10. huj. werden demnach diejenigen, welche glauben gegen dieses Etablissement ein Interesse geltend machen zu können, hiermit aufgefordert, ihre Einsprüche binnen einer präklusivischen Frist von vier Wochen, dem königl. Polizei-Kommissär der IV. Sektion, Herrn Dobler (Tempelstraße), schriftlich anzuzeigen.

Köln, 12. Januar 1849.

Der Polizei-Direktor, Geiger.

Wahlangelegenheiten.

Ich bin ein Handwerker und nähre mich redlich; ist der Verdienst gering, so schränkt man sich desto mehr ein, vertraut auf den alten guten Gott und hofft auf bessere Zeiten; — aber auch der Handwerker, der im Schweiß des Angesichts sein Brod verdient, hat point d'honneur, und größtentheils wird man finden, daß ihm das Herz auf dem rechten Flecke sitzt; aber auch der Handwerker läßt sich seine Rechte als Bürger nicht nehmen und ist in diesem Punkte sehr kitzlicher Natur. Am 21. d. M., dem Tage vor der Wahl, war ich in drei Kirchen, ich hörte von drei Kanzeln herab predigen: „Wählet frei nach Pflicht und Gewissen, wählet Männer, denen ihr ruhig eure Zukunft anvertrauen könnt; besonders ermahnen wir euch, ihr Handwerker und Arbeiter, den thätigsten Antheil am Wahlgeschäfte zu nehmen, denn eure Zukunft und euer Wohl hangen von der Gesinnungstüchtigkeit, von der Redlichkeit der Wahlmänner ab.“

Montag Morgen ging ich nun wie ein gläubiger Christ mit den besten Vorsätzen zum Wahllokal und kehrte nach kurzer Zeit, von Scham und Aerger roth übergossen, in meine Wohnung zurück. — Ich stand nicht auf der Liste der Urwähler, mein Name wurde nicht verlesen und als ich mich darüber befragte, hieß es: „ich sei nicht zur Wahl berechtigt, da ich aus der hiesigen Armenkasse Unterstützung erhalten habe.“

Man hatte meiner Frau vor einiger Zeit ein Brandgeriß- und Brodbriefchen mit dem Bemerken aufgedrungen, dasselbe nur anzunehmen, da der Verdienst gering und über derlei angetragene Unterstützung keine Controlle geführt werde; meine Frau sagte mir dies, als ich aus dem Wahllokal kam, und ich eilte nun, um die Sachnäher zu untersuchen, zum Herrn Pastor in St. Maurietius. — Der Herr Pastor verschwendete vergebens viele leere Phrasen, und ich vermochte ihn, mir das Verzeichniß derer zu zeigen, welche auf ähnliche Weise wie ich von der Wahl ausgeschlossen worden; — ich sah und staunte, — es waren derer circa 500 aus der Pfarre Mauritius, und sogar Leute darunter, welche 8 Thlr. Gewerbesteuer zahlen. —

Endlich ins Wahllokal zurückgekehrt, wollte man mich mit wählen lassen; ich habe aber nicht gewählt. Den Menschen durch solche Intriguen seiner heiligsten Rechte berauben, ist eine Niederträchtigkeit, die wahrlich keines Commentars dedarf; — ich habe die nackte Wahrheit der Oeffentlichkeit übergeben und überlasse es einer geschickteren und mehr bemittelten Feder, die Sache näher zu beleuchten.

Köln, den 24. Januar 1849.

Cyriacus Zander, Dachdeckermeister, Peterstraße 23, für sich und 500 seiner Standesgenossen.

Am 22. d. M. von 5 bis 8 Uhr Abends sind von einer etwa 600 Mann starken Militärmasse die mir eigenthümzugehörigen, an der Mauritius alten Mauer unter den Nummern 17, 12, 10, 6 und 2 gelegenen fünf Häuser ohne alle Veranlassung und die geringste Anreizung auf die muthwilligste und boshafteste Art, ja mit einer wahrhaft teufelischen Wuth mehr oder weniger so demolirt worden, daß dieselben für den Augenblick ganz unbewohnbar sind. Ich werde deshalb von den 12 Bewohnern dieser Häuser hart und dringend angegangen, denselben bei der jetzigen rauhen und kalten Witterung, um sie vor Krankheit zu schützen, bewohnbare Lokalitäten zu verschaffen, widrigenfalls sie mir nicht nur die Zahlung der Miethe verweigern, sondern auch gegen mich für den nicht bewohnbaren Zustand der ihner vermietheten Zimmer bei Gericht auf Schadenersatz klagen würden. Dieser unerhörte, ungerechte, ja nicht einmal der Barbarei angehörige Eingriff in die Rechte meines mir sauer und mühevoll in glücklicheren Zeiten erworbenen Eigenthums, wurde von dem Militär auf folgende Weise verübt: Zuerst wurden an dem Hause Nro. 12 die Fenster eingeschlagen, dann gewaltsamer Weise in das Innere dieses Hauses eingestiegen und alle vorfindliche Habseligkeiten zertrümmert. Dann wurde in dem Hause Nro. 10 ebenfalls alles demolirt; in diesem Hause wohnt eine Waschfrau, welche für die 7. Comp. des 16. Inf.-Reg. wäscht, und die Ehefrau des Unteroffiziers Everartz vom 28. Inf.-Reg., welcher nicht hier ist. Diese Frau war erst wenige Wochen vorher in Wochen gekommen und liegt vom Schrecken gefährlich krank darnieder. Bei dem wüthenden Angriff in Nro. 6 mußte eine Wittwe mit ihren drei kleinen Kindern sich in den Garten flüchten und suchte Schutz in einem Baume, um den Mißhandlungen des Militärs zu entgehen. In Nro. 17, wo das Unterhaus unbewohnt war, wurde ohne Gnade und Barmherzigkeit der Art gehaußt, daß dieses Haus jeden Augenblick dem Einsturze droht und ein im obern Stocke wohnender Vater mit seinem siebenjährigen Kinde sich mit Todesgefahr durch eine Dachkalle in ein Nachbarhaus retten mußte. Diesem Unfuge wurde nur gegen 8 Uhr durch ein Piquet Soldaten und durch das Erscheinen des Hrn. Obersten Engels in höchst eigener Person ein Ende gemacht, nachdem die Demolirung an den 5 Häusern beendigt war und der Eigenthümer derselben noch nicht weiß, wie er zu seinem bedeutenden Schadenersatze gelangen soll. Bei dem jetzt allgemein herrschenden Geldmangel, bei den verhängnißvollen und sturmbewegten Zeiten ist es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, irgend einen Menschen zu finden, um ihm ein Kapital auf alle diese Häuser zu schießen, damit er dieselben in den gehörigen bewohnbaren Zustand wieder herstellen kann, sie vor dem unausbleiblichen Subhastationsverkauf und dem gänzlichen Untergang zu retten. Bezahle ich dafür meine schweren Grund- und Bodensteuern, um Soldaten zu unterhalten, die mir die Häuser zertrümmern. Ich erwähne zum Schlusse nur noch, daß nur gegen die Bewohner der Häuser Nro. 12 und 2 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist.

P. Theisen.

Wie die rheinischen Segelschiffer sich bemühen, ihre Existenz für die Zukunft, gegenüber der verderblichen Konkurrenz der Aktiengesellschaften und Rhedereien nur einigermaßen zu sichern, geht aus einer zweitägigen hier abgehaltenen Berathung hervor, in welcher (auf alle ferneren Vergleichsversuche mit ihren Gegnern verzichtend) festgestellt wurde:

„Behufs einer festen Vereinigung zur Gründung einer Innung zu schreiten, um so ihren gemeinsamen Feind, das Kapital und die Association, durch gleiche Waffen bekämpfen zu können.

„Und von den betreffenden Regierungen die kräftigste Unterstützung zur Errichtung eines Schleppinstituts zu ermitteln, damit allen Anforderungen des Handelsstandes selbstständig und dauernd genügt werden könne.“

Mögen ihre Bemühungen nicht vergebens sein, und die Regierungen wohl beherzigen, daß es jetzt noch Zeit ist, einen so kräftigen, geachteten Stand vom anders sichern Untergange zu retten. Aber auch Alle Schiffer, denen es wirklich um Erhaltung ihrer Existenz zu thun ist, mögen sich mit Ernst und Kraft anschließen, um so dem Unternehmen den nöthigen Erfolg zu sichern.

Koblenz.

Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:

Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

Empfehlung von Sattler- und Tapezier-Arbeiten.

Hiermit zeige ich ergebenst an, daß ich mit der Vergrößerung meines Ladenlokals fertig bin, und empfehle daher mein mit allen fertigen Sattler-Arbeiten, so wie mit Kanapee's Matratzen, Rouleaux etc. wohlassortirtes Lager zu den bekannten billigen Preisen. Das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen werde ich durch gute und preiswürdige Arbeiten zu erhalten suchen.

Ich bitte um zahlreichen Zuspruch.

A. Schnabel, Bolzengasse Nro. 11.

Zugleich empfehle ich meinen Vorrath von Bruchbändern, Bandagen und allen andern in dieses Fach gehörigen Artikeln.

Köln, im Januar 1849.

A. Schnabel, konzessionirter Bandagist, Bolzengasse Nr. 11.

Zu sehr billigen Preisen wird verkauft:

Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. Gumihosenträger das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w.

Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

Schöne weiße Schmierseife

Per 1/8 Tönnchen von 30 Pfd. à 2 Thlr. 25 Sgr. Gelbliche mit Veilchengeruch à 2 Thlr. 10 Sgr. gelbgraue vorzüglich für die erste Lauge à 1 Thlr. 20 Sgr. per Tonne billiger. Per Pfd. à 2 1/2 Sgr. à 2 Sgr. 8 Pf. und 1 Sgr. 10 Pf., weiße Prima-Sorte à 2 Sgr. 10 Pf. Harte Haushaltungsseifen 9 Pfd. für 1 Thlr. Bessere Sorten verhältnißmäßig theurer. Die bekannten billigen Toilettseifen, Windsor, Cocus-Nuß-Oil-Soda, Mandel etc., sind stets per Pfd. und in Paketen vorräthig

Kendall'sche Seifen- und Parfumerie-Fabrik (H. Pohlen), Hochstraße 146.

Zur Verloosung schöner neuer Oelgemälde sind nur noch bis Ende dieses Monats Loose à 10 Sgr. (10 für 3 Thlr.) zu haben.

G. Tonger, Pauluswache.

Auf dem Heumarkt oder in der Nähe desselben, wird ein Haus oder Unterhaus zu miethen gesucht, von wem sagt die Exp. d. Bl.

Mehrere Ballen ausgezeichnet schöner Spalter Land-Hopfen sind billig zu verkaufen. Wo, sagt d. Exp.

Endlich ist vollständig erschienen und in der Expedition der „Neuen Kölnischen Zeitung, für 5 Sgr. 6 Pf. zu haben: Der politische Tendenz-Prozeß gegen Gottschalk, Annecke und Esser. Buchhändler erhalten gegen Baarzahlung 1/3 Rabatt.

Feinster Punschsyrup.

Rum, Cognac, Arrak.

Holl. Liqueure.

Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 & 11.

Bürger- u. Handwerker-Gesang-Verein.

Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1. pr. Direktion: W. Herx, Lehrer.

Theater.

Da wir der Oper „Gustav“ beigewohnt haben, halten wir es für unsere Pflicht, dem Herrn Balletmeister Martin unsern Dank für seine Arrangements hiermit auszusprechen. Dienstag soll die Oper noch einmal zu seinem Benefiz wiederholt werden, wo dem Vernehmen nach dieser Künstler beabsichtigt, uns einen ganz neuen Genuß darzubieten, indem er in dem beliebten Pas de la Rose die Rollen vertauschen, Frau Martin die seine und er die ihre tanzen wird, was dem Publikum gewiß einen großen Genuß gewähren wird. Da Herr Martin nur noch zwei Vorstellungen geben wird, da er mit seiner Gattin nach Lüttich engagirt ist, so möge das Publikum durch einen zahlreichen Besuch seine Mühe lohnen.

Mehrere Theaterfreunde.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.

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von Tehuantepec vorzuziehen. Die Gegend liegt schon mehrere Grade nördlicher als Panama. Sodann laufen 2 Flüsse nach Osten und Westen, die sich sehr gut für Dämpfer eignen. Die dazwischen gelegenen Bergrücken und Wasserscheiden sind nicht höher als 650 Fuß und enthalten Ueberfluß an Wasser, mehr als zur Speisung der Schleusen nöthig wäre. Wird zwischen beiden Flüssen eine Eisenbahn angelegt &#x2014; und unsere anderweitige Erfahrung im Ueberwinden von großen Steigungen läßt über die Ausführbarkeit keinen Zweifel, so haben wir einen Verbindungsweg zwischen dem Ost der Union und Kalifornien gewonnen, der circa 3000 engl. Meilen kürzer als der ums Cap Horn ist und durch eine gesunde und ziemlich bevölkerte Gegend führt. Die großen engl. Banquierhäuser von Manning und M'Intosh in Mexiko sind, wie Privatbriefe besagen, im Begriff, mit dem Bau der Eisenbahn zu beginnen. Einige amerikanische Kapitalisten haben ihnen den Vorschlag gemacht, sich mit ihnen zu verbinden und eine Anzahl unserer leichten Dampfschleppschiffe auf die gedachten beiden Flüsse zu liefern. Und es ist bekannt, daß Amerikanern in der Branche der Flußdampfschifffahrt nichts unmöglich ist. Während England durch die natürlichen Verhältnisse mit seinen Dämpfern auf den Ozean angewiesen war, da es nur wenig große Flüsse besitzt, und daher das Hauptaugenmerk seiner Ingenieurs auf robuste Festigkeit der Dämpfer gerichtet sein mußte: fanden alle unsre ersten Versuche auf unsern Seen und Flüssen statt. Dadurch wurden unsere Schiffsbauer und Maschinenfabrikanten an leichte Schiffe und Maschinen gewöhnt. Haben die gedachten Flüsse auch nur 3 Fuß tiefes Fahrwasser, so werden unsre Dämpfer schon den Dienst zu versehen wissen.</p>
          <p>Sobald die Genehmigung zur Panama-Eisenbahn ertheilt ist: wird das bekannte Projekt einer Riesen-Eisenbahn quer durch den nördlichen Kontinent von Amerika (von den Ufern des Mississippi nach San Francisco) vom Kongreß in ernstliche Betrachtung gezogen werden.</p>
          <p>Nach den neuerdings aus Californien angelangten Nachrichten ist dort das Gold in fast unerschöpflicher Masse vorhanden. Schon langen beträchtliche Goldsendungen von daher als Bezahlung für dahin gesandte Schiffsladungen in unsern östlichen Seestädten an. So erhielt dieser Tage ein Kaufmann in Boston die Summe von 33,000 Dollars in Goldsand aus dem Sacramentoflusse. Der Sand war in 10 zinnerne Körbchen verpakt. Zwei Tage nachher erhielt er gegen eine Bescheinigung vom Münzamte der Union den vollen Werth in Landesmünze ausgezahlt. Ein kürzlich aus Californien eingetroffener Reisender erzählt, daß er selbst eine Anzahl Personen das ausgetrocknete Bett eines Gießbachs durchforschen und sie eine Stelle finden sah, die wörtlich von Gold erglänzte. Sofort stürzte Jeder von der kleinen Gesellschaft auf den Boden und beanspruchte, nach dem freilich nirgends verzeichneten &#x201E;Squatter&#x201C;-Recht, so viel von der Oberfläche für sich, als er mit seinem Körper bedecken konnte. In kurzer Zeit hatte Jeder circa 60 Pfund Gold in der Tasche. Eine andere Partie entdeckte ein Plätzchen, das auf kleinem Raume eine tägliche Ausbeute von 100,000 Dollars lieferte. Bei all' dem Goldreichthum litten aber die Kolonisten schrecklichen Mangel an Lebensmitteln. Dem wird jedoch bald abgeholfen werden; denn in den letzten 2 Monaten sind immense Ladungen aus unsern Häfen dahin abgegangen. Wie's aber in Californien vor Ankunft dieser Provisionen in besagter Hinsicht steht, zeigt schon der eine Umstand, daß für zwei Fässer Branntwein 18000 Dollars gezahlt wurden. In ihrer Verlegenheit sandten die kalifornischen Kolonisten Schiffe nach Demerara, um ihnen Rum zu holen. Ein solcher Contrast, wie seit einem halben Jahre in Kalifornien, dürfte schwerlich jetzt in irgend einem andern Lande der Welt aufzutreiben sein. Ihr erblickt dort Personen, die mit so schmutzigen und zerrissenen Lumpen bedeckt sind, und so verwachsen im Gesicht aussehen, daß anderswo der dürftigste Bettler noch als Gentleman dagegen erscheint. Dabei aber haben sie oft Goldschätze bei sich, daß vielleicht mancher reiche englische Lord nicht über eine gleiche Summe verfügen kann. Gold und Lumpen sind hier in Einer Person auf ihre Extreme gebracht. Ja, man kann dort eher mit Lumpen Gold, als mit Gold Lumpen gewinnen. Sobald erst Kleider und Kleiderstoffe dort anlangen, wird sich die Lumpengesellschaft sehr bald in feingekleidete Gentlemen und Damen verwandeln. Viel junge Leute aus gutem Stande und von robuster Gesundheit sind im Auftrage von Spekulanten nach den Goldminen abgesandt. Sie erhalten dazu die nöthigen Reise- und Existenzmittel und sind dagegen verpflichtet, während des ersten Jahres die Hälfte des Gewinns an die Spekulanten abzugeben. Letztere gebrauchen die Vorsicht, das Leben ihrer Agenten mindestens auf die vorgeschossene Summe, meist auch viel höher, zu <hi rendition="#g">versichern</hi>. Die Lebensversicherungs-Gesellschaften haben bereits eine solche Masse derartiger Policen ausgegeben, daß sie zum Theil die Annahme neuer Versicherungen verweigern. Für die, welche über die Landenge von Panama ihren Weg nehmen, wird 2 1/2 Proz. Versicherungsprämie gezahlt unter Verpflichtung für den Hinreisenden, weder in Chagres, noch in einem andern Hafen des mexikanischen Golfs auch nur Eine Nacht zu verweilen (weil das heiße Klima grade dort sehr ungesund ist)</p>
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        <bibl>Redakteur en chef: <editor>Karl Marx.</editor>             </bibl>
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          <p>In Nr. 20 der Tante Kölnerin steht ein Inserat zu lesen, worin s ein &#x201E;Berufener&#x201C; aus dem Kreise Bonn versucht. eine Korrespondenz ine Nro. 189 dieser Zeitung zu widerlegen. &#x2014; Nun, Herr &#x201E;Berufener&#x201C;, Rittersmann oder Knapp, wir wollen Ihr Inserat einmal besehen. Sie erinnern sich gewiß noch, daß ich über reaktionäre Bestrebungen berichtete und diese in der väterlichen Fürsorge fand, welche der Ritter v. Carnap der Kreuzritter angedeihen läßt. &#x2014; Nebenbei mache ich die Bemerkung, daß es meiner Ansicht nach besser sein würde, wenn Hr. v. Carnap seinen Tagelöhnern statt 5 Sgr. mindestens 6 Sgr. Tagelohn gäbe. Sie nennen dieses eine hämische Bemerkung und indem Sie an den letzten Funken meines Wahrheitsgefühles appelliren, rathen Sie mir, mich in Bornheim zu erkundigen, wo ich erfahren werde, daß Hr. v. Carnap nicht 5 Sgr., sondern 6 Sgr. und im Sommer sogar 7 Sgr. Tagelohn bezahlte. Hierin haben Sie nicht ganz Unrecht, Herr &#x201E;Berufener&#x201C;; aber ich sage Ihnen, daß es weniger hierauf ankommt, da ich nur hervorheben wollte, daß es besser sei, den Tagelohn um mindestens <hi rendition="#g">Einen</hi> Groschen zu erhöhen, statt die armen Leute mit Zeitungen zu speisen. Ueberigens war ich doch nicht so schlecht unterrichtet, als Sie glauben machen wollen, und sage Ihnen, daß Hr. v. Carnap noch Tagelöhner hat, welche noch <hi rendition="#g">weniger</hi> als 5 Sgr. per Tag bekommen, und zwar ohne Beköstigung. Vielleicht finden Sie auch diese Bemerkung etwas hämisch. &#x2014; Für die Freisinnigkeit des Hrn. v. Carnap führen Sie als hauptsächlichsten Beweis die Rede desselben bei der Versammlung der Landwirthe in Creutznach an. &#x2014; Ich habe zwar früher nicht gewußt, daß Hr. v. Carnap auch schöne Reden halten kann, es freut mich deßhalb um so mehr, daß er einmal gesprochen hat; Sie werden mir damit doch nicht die Freisinnigkeit desselben beweisen wollen? Es haben bekanntlich schon oft hoch- und höchststehende Personen recht erbauliche Reden gehalten und Vieles ge- und versprochen, aber Jeder weiß, daß sie blos &#x2014; Viel <hi rendition="#g">versprochen</hi> haben. Für mich sind Handlungen und Thatsachen allein maßgebend; deshalb frage ich Sie, ob Ihnen die landständische Thätigkeit des ci-devant Ritterschaftlichen Abgeordneten v. Carnap bekannt ist? Es wird gewiß selbst der &#x201E;Galgenzeitung&#x201C; nicht einfallen, dieselbe als eine freisinnige zu rühmen. &#x2014; Thatsachen sprechen! &#x2014; Was die Besonnenheit und strenge Rechtlichkeit des Hrn. v. Carnap anbelangt, so weiß ich nicht, wie Sie diese mit der Politik in Verbindung bringen. Hr. v. Carnap kann ein recht besonnener und rechtlicher Mann sein, daraus folgt aber nicht, daß er auch ein freisinniger ist. So ist z. B. Windischgrätz auch ein besonnener, rechtlicher, und wenn nicht strenge doch <hi rendition="#g">strang</hi> rechtlicher Mann, aber es wird doch keinem Vernünftigen einfallen, die <hi rendition="#g">standrechtlichen Begnadigungen</hi> desselben zu loben.</p>
          <p>Was die Pöbelherrschaft angeht von der Sie sprechen, so wissen sie gewiß eben so gut wie ich, daß der vornehmste Pöbel der schlimmste ist! Adieu.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bornheim,</hi> am 26. Januar 1849.</p>
          <p>Der §§-Correspondent der &#x201E;N. Rh. Z.&#x201C;</p>
        </div>
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          <p>Wir haben aber unsre Wahlmänner nicht gewählt, damit sie sich durch solche Manöver und Klüngeleien Sand in die Augen streuen lassen, sondern damit sie echte, zuverläsige und muthige Demokraten in die Kammer schicken, die dem Brandenburg-Manteuffelschen Säbelregiment ein Ende machen. Wir erwarten, daß unsere Wahlmänner ihre Pflicht thun.</p>
          <p><hi rendition="#g">Mehrere Urwähler</hi>.</p>
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          <head>Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.</head>
          <p>Sitzung vom 25. Januar.</p>
          <p>Die Verwaltung legt dem Gemeinderathe die Baupläne über die neuen Hafen-Bauten vor, und stattet über dieses Projekt speziellen Bericht ab.</p>
          <p>In Folge der über den Ausbau der Zülpicher Straße Statt gehabten Debatten, wird diese Sache durch Majoritäts-Beschluß auf 14 Tage ausgesetzt.</p>
          <p>Dem Karnevals-Komite wird die nachgesuchte Ueberlassung des Saales Gürzenich unter den frühern kontraktlichen Stipulationen bewilligt.</p>
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          <p>Bekanntmachung.</p>
          <p>Die diesjahrige ordentliche General-Versammlung der Meistbetheiligten der preußischen Bank wird auf Freitag den 23. Februar d. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1848 den Verwaltungsbericht, den Jahresabschluß nebst der Nachricht über die Dividende zu empfangen und die für den Central-Ausschuß nöthigen Wahlen vorzunehmen. (Bank-Ordnung vom 5. Okt. 1846. §§. 62. 65. 68. 97) Die Versammlung findet im hiesigen Bankgebäude Statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durch besondere, der Post zu übergebenden Anschreiben eingeladen werden.</p>
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          <p>Nachdem die im Jahre 1847 erschienene Auflage der Arznei-Taxe vergriffen ist, habe ich, unter Berücksichtigung der seitdem eingetretenen und der jetzt nothwendig gewordenen Aenderungen in den Taxpreisen, eine neue Auflgage der Arznei-Taxe ausarbeiten lassen, welche mit dem 1. Februar 1849 in Wirksamkeit tritt.</p>
          <p>Berlin, 15. Januar 1849.</p>
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          <p>Bekanntmachung.</p>
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          <p>Köln, den 16. Januar 1849.</p>
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          <p>Köln, 12. Januar 1849.</p>
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        <div type="jAn">
          <p>Wahlangelegenheiten.</p>
          <p>Ich bin ein Handwerker und nähre mich redlich; ist der Verdienst gering, so schränkt man sich desto mehr ein, vertraut auf den alten guten Gott und hofft auf bessere Zeiten; &#x2014; aber auch der Handwerker, der im Schweiß des Angesichts sein Brod verdient, hat point d'honneur, und größtentheils wird man finden, daß ihm das Herz auf dem rechten Flecke sitzt; aber auch der Handwerker läßt sich seine Rechte als Bürger nicht nehmen und ist in diesem Punkte sehr kitzlicher Natur. Am 21. d. M., dem Tage vor der Wahl, war ich in drei Kirchen, ich hörte von drei Kanzeln herab predigen: &#x201E;Wählet frei nach Pflicht und Gewissen, wählet Männer, denen ihr ruhig eure Zukunft anvertrauen könnt; besonders ermahnen wir euch, ihr Handwerker und Arbeiter, den thätigsten Antheil am Wahlgeschäfte zu nehmen, denn eure Zukunft und euer Wohl hangen von der Gesinnungstüchtigkeit, von der Redlichkeit der Wahlmänner ab.&#x201C;</p>
          <p>Montag Morgen ging ich nun wie ein gläubiger Christ mit den besten Vorsätzen zum Wahllokal und kehrte nach kurzer Zeit, von Scham und Aerger roth übergossen, in meine Wohnung zurück. &#x2014; Ich stand nicht auf der Liste der Urwähler, mein Name wurde nicht verlesen und als ich mich darüber befragte, hieß es: &#x201E;ich sei nicht zur Wahl berechtigt, da ich aus der hiesigen Armenkasse Unterstützung erhalten habe.&#x201C;</p>
          <p>Man hatte meiner Frau vor einiger Zeit ein Brandgeriß- und Brodbriefchen mit dem Bemerken aufgedrungen, dasselbe nur anzunehmen, da der Verdienst gering und über derlei angetragene Unterstützung keine Controlle geführt werde; meine Frau sagte mir dies, als ich aus dem Wahllokal kam, und ich eilte nun, um die Sachnäher zu untersuchen, zum Herrn Pastor in St. Maurietius. &#x2014; Der Herr Pastor verschwendete vergebens viele leere Phrasen, und ich vermochte ihn, mir das Verzeichniß derer zu zeigen, welche auf ähnliche Weise wie ich von der Wahl ausgeschlossen worden; &#x2014; ich sah und staunte, &#x2014; es waren derer circa 500 aus der Pfarre Mauritius, und sogar Leute darunter, welche 8 Thlr. Gewerbesteuer zahlen. &#x2014;</p>
          <p>Endlich ins Wahllokal zurückgekehrt, wollte man mich mit wählen lassen; ich habe aber nicht gewählt. Den Menschen durch solche Intriguen seiner heiligsten Rechte berauben, ist eine Niederträchtigkeit, die wahrlich keines Commentars dedarf; &#x2014; ich habe die nackte Wahrheit der Oeffentlichkeit übergeben und überlasse es einer geschickteren und mehr bemittelten Feder, die Sache näher zu beleuchten.</p>
          <p>Köln, den 24. Januar 1849.</p>
          <p><hi rendition="#g">Cyriacus Zander,</hi> Dachdeckermeister, Peterstraße 23, für sich und 500 seiner Standesgenossen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Am 22. d. M. von 5 bis 8 Uhr Abends sind von einer etwa 600 Mann starken Militärmasse die mir eigenthümzugehörigen, an der Mauritius alten Mauer unter den Nummern 17, 12, 10, 6 und 2 gelegenen fünf Häuser ohne alle Veranlassung und die geringste Anreizung auf die muthwilligste und boshafteste Art, ja mit einer wahrhaft teufelischen Wuth mehr oder weniger so demolirt worden, daß dieselben für den Augenblick ganz unbewohnbar sind. Ich werde deshalb von den 12 Bewohnern dieser Häuser hart und dringend angegangen, denselben bei der jetzigen rauhen und kalten Witterung, um sie vor Krankheit zu schützen, bewohnbare Lokalitäten zu verschaffen, widrigenfalls sie mir nicht nur die Zahlung der Miethe verweigern, sondern auch gegen mich für den nicht bewohnbaren Zustand der ihner vermietheten Zimmer bei Gericht auf Schadenersatz klagen würden. Dieser unerhörte, ungerechte, ja nicht einmal der Barbarei angehörige Eingriff in die Rechte meines mir sauer und mühevoll in glücklicheren Zeiten erworbenen Eigenthums, wurde von dem Militär auf folgende Weise verübt: Zuerst wurden an dem Hause Nro. 12 die Fenster eingeschlagen, dann gewaltsamer Weise in das Innere dieses Hauses eingestiegen und alle vorfindliche Habseligkeiten zertrümmert. Dann wurde in dem Hause Nro. 10 ebenfalls alles demolirt; in diesem Hause wohnt eine Waschfrau, welche für die 7. Comp. des 16. Inf.-Reg. wäscht, und die Ehefrau des Unteroffiziers Everartz vom 28. Inf.-Reg., welcher nicht hier ist. Diese Frau war erst wenige Wochen vorher in Wochen gekommen und liegt vom Schrecken gefährlich krank darnieder. Bei dem wüthenden Angriff in Nro. 6 mußte eine Wittwe mit ihren drei kleinen Kindern sich in den Garten flüchten und suchte Schutz in einem Baume, um den Mißhandlungen des Militärs zu entgehen. In Nro. 17, wo das Unterhaus unbewohnt war, wurde ohne Gnade und Barmherzigkeit der Art gehaußt, daß dieses Haus jeden Augenblick dem Einsturze droht und ein im obern Stocke wohnender Vater mit seinem siebenjährigen Kinde sich mit Todesgefahr durch eine Dachkalle in ein Nachbarhaus retten mußte. Diesem Unfuge wurde nur gegen 8 Uhr durch ein Piquet Soldaten und durch das Erscheinen des Hrn. Obersten Engels in höchst eigener Person ein Ende gemacht, nachdem die Demolirung an den 5 Häusern beendigt war und der Eigenthümer derselben noch nicht weiß, wie er zu seinem bedeutenden Schadenersatze gelangen soll. Bei dem jetzt allgemein herrschenden Geldmangel, bei den verhängnißvollen und sturmbewegten Zeiten ist es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, irgend einen Menschen zu finden, um ihm ein Kapital auf alle diese Häuser zu schießen, damit er dieselben in den gehörigen bewohnbaren Zustand wieder herstellen kann, sie vor dem unausbleiblichen Subhastationsverkauf und dem gänzlichen Untergang zu retten. Bezahle ich dafür meine schweren Grund- und Bodensteuern, um Soldaten zu unterhalten, die mir die Häuser zertrümmern. Ich erwähne zum Schlusse nur noch, daß nur gegen die Bewohner der Häuser Nro. 12 und 2 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist.</p>
          <p>P. <hi rendition="#g">Theisen</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Wie die rheinischen Segelschiffer sich bemühen, ihre Existenz für die Zukunft, gegenüber der verderblichen Konkurrenz der Aktiengesellschaften und Rhedereien nur einigermaßen zu sichern, geht aus einer zweitägigen hier abgehaltenen Berathung hervor, in welcher (auf alle ferneren Vergleichsversuche mit ihren Gegnern verzichtend) festgestellt wurde:</p>
          <p>&#x201E;Behufs einer festen Vereinigung zur Gründung einer Innung zu schreiten, um so ihren gemeinsamen Feind, das Kapital und die Association, durch gleiche Waffen bekämpfen zu können.</p>
          <p>&#x201E;Und von den betreffenden Regierungen die kräftigste Unterstützung zur Errichtung eines Schleppinstituts zu ermitteln, damit allen Anforderungen des Handelsstandes selbstständig und dauernd genügt werden könne.&#x201C;</p>
          <p>Mögen ihre Bemühungen nicht vergebens sein, und die Regierungen wohl beherzigen, daß es jetzt noch Zeit ist, einen so kräftigen, geachteten Stand vom anders sichern Untergange zu retten. Aber auch <hi rendition="#g">Alle</hi> Schiffer, denen es wirklich um Erhaltung ihrer Existenz zu thun ist, mögen sich mit Ernst und Kraft anschließen, um so dem Unternehmen den nöthigen Erfolg zu sichern.</p>
          <p>Koblenz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:</p>
          <p><hi rendition="#g">Haus- und Schlafröcke</hi> gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. <hi rendition="#g">Feinstes Tuch und Bucksking</hi> die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei <hi rendition="#g">Joseph Sacks</hi> aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Empfehlung von Sattler- und Tapezier-Arbeiten.</hi> </p>
          <p>Hiermit zeige ich ergebenst an, daß ich mit der Vergrößerung meines Ladenlokals fertig bin, und empfehle daher mein mit allen fertigen <hi rendition="#g">Sattler-Arbeiten,</hi> so wie mit Kanapee's Matratzen, Rouleaux etc. <hi rendition="#g">wohlassortirtes</hi> Lager zu den bekannten <hi rendition="#g">billigen</hi> Preisen. Das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen werde ich durch <hi rendition="#g">gute und preiswürdige</hi> Arbeiten zu erhalten suchen.</p>
          <p>Ich bitte um zahlreichen Zuspruch.</p>
          <p><hi rendition="#b">A. Schnabel,</hi> Bolzengasse Nro. 11.</p>
          <p>Zugleich empfehle ich meinen <hi rendition="#g">Vorrath</hi> von Bruchbändern, Bandagen und allen andern in dieses Fach gehörigen Artikeln.</p>
          <p>Köln, im Januar 1849.</p>
          <p><hi rendition="#b">A. Schnabel,</hi> konzessionirter Bandagist, Bolzengasse Nr. 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zu sehr billigen Preisen wird verkauft:</p>
          <p>Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. <hi rendition="#g">Gumihosenträger</hi> das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w.</p>
          <p><hi rendition="#g">Joseph Sacks</hi> aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Schöne weiße Schmierseife</p>
          <p>Per 1/8 Tönnchen von 30 Pfd. à 2 Thlr. 25 Sgr. Gelbliche mit Veilchengeruch à 2 Thlr. 10 Sgr. gelbgraue vorzüglich für die erste Lauge à 1 Thlr. 20 Sgr. per Tonne billiger. Per Pfd. à 2 1/2 Sgr. à 2 Sgr. 8 Pf. und 1 Sgr. 10 Pf., weiße Prima-Sorte à 2 Sgr. 10 Pf. Harte Haushaltungsseifen 9 Pfd. für 1 Thlr. Bessere Sorten verhältnißmäßig theurer. Die bekannten billigen Toilettseifen, Windsor, Cocus-Nuß-Oil-Soda, Mandel etc., sind stets per Pfd. und in Paketen vorräthig</p>
          <p><hi rendition="#g">Kendall</hi>'sche Seifen- und Parfumerie-Fabrik (H. <hi rendition="#g">Pohlen</hi>), Hochstraße 146.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zur Verloosung schöner neuer Oelgemälde sind nur noch bis Ende dieses Monats Loose à 10 Sgr. (10 für 3 Thlr.) zu haben.</p>
          <p>G. <hi rendition="#g">Tonger,</hi> <hi rendition="#b">Pauluswache.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Auf dem Heumarkt oder in der Nähe desselben, wird ein Haus oder Unterhaus zu miethen gesucht, von wem sagt die Exp. d. Bl.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mehrere Ballen ausgezeichnet schöner <hi rendition="#b">Spalter Land-Hopfen</hi> sind billig zu verkaufen. Wo, sagt d. Exp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Endlich ist vollständig erschienen und in der Expedition der &#x201E;Neuen Kölnischen Zeitung, für 5 Sgr. 6 Pf. zu haben: Der politische Tendenz-Prozeß gegen Gottschalk, Annecke und Esser. Buchhändler erhalten gegen Baarzahlung 1/3 Rabatt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Feinster Punschsyrup.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Rum, Cognac, Arrak.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Holl. Liqueure.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">Bei Franz Jos. Daniels,</hi> Sternengasse Nr. 9 <hi rendition="#b">&amp;</hi> 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Bürger- u. Handwerker-Gesang-Verein.</hi> </p>
          <p>Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1. pr. Direktion: <hi rendition="#b">W. Herx</hi>, Lehrer.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Theater.</hi> </p>
          <p>Da wir der Oper &#x201E;Gustav&#x201C; beigewohnt haben, halten wir es für unsere Pflicht, dem Herrn Balletmeister Martin unsern Dank für seine Arrangements hiermit auszusprechen. Dienstag soll die Oper noch einmal zu seinem Benefiz wiederholt werden, wo dem Vernehmen nach dieser Künstler beabsichtigt, uns einen ganz neuen Genuß darzubieten, indem er in dem beliebten Pas de la Rose die Rollen vertauschen, Frau Martin die seine und er die ihre tanzen wird, was dem Publikum gewiß einen großen Genuß gewähren wird. Da Herr Martin nur noch zwei Vorstellungen geben wird, da er mit seiner Gattin nach Lüttich engagirt ist, so möge das Publikum durch einen zahlreichen Besuch seine Mühe lohnen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Mehrere Theaterfreunde</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1134/0002] von Tehuantepec vorzuziehen. Die Gegend liegt schon mehrere Grade nördlicher als Panama. Sodann laufen 2 Flüsse nach Osten und Westen, die sich sehr gut für Dämpfer eignen. Die dazwischen gelegenen Bergrücken und Wasserscheiden sind nicht höher als 650 Fuß und enthalten Ueberfluß an Wasser, mehr als zur Speisung der Schleusen nöthig wäre. Wird zwischen beiden Flüssen eine Eisenbahn angelegt — und unsere anderweitige Erfahrung im Ueberwinden von großen Steigungen läßt über die Ausführbarkeit keinen Zweifel, so haben wir einen Verbindungsweg zwischen dem Ost der Union und Kalifornien gewonnen, der circa 3000 engl. Meilen kürzer als der ums Cap Horn ist und durch eine gesunde und ziemlich bevölkerte Gegend führt. Die großen engl. Banquierhäuser von Manning und M'Intosh in Mexiko sind, wie Privatbriefe besagen, im Begriff, mit dem Bau der Eisenbahn zu beginnen. Einige amerikanische Kapitalisten haben ihnen den Vorschlag gemacht, sich mit ihnen zu verbinden und eine Anzahl unserer leichten Dampfschleppschiffe auf die gedachten beiden Flüsse zu liefern. Und es ist bekannt, daß Amerikanern in der Branche der Flußdampfschifffahrt nichts unmöglich ist. Während England durch die natürlichen Verhältnisse mit seinen Dämpfern auf den Ozean angewiesen war, da es nur wenig große Flüsse besitzt, und daher das Hauptaugenmerk seiner Ingenieurs auf robuste Festigkeit der Dämpfer gerichtet sein mußte: fanden alle unsre ersten Versuche auf unsern Seen und Flüssen statt. Dadurch wurden unsere Schiffsbauer und Maschinenfabrikanten an leichte Schiffe und Maschinen gewöhnt. Haben die gedachten Flüsse auch nur 3 Fuß tiefes Fahrwasser, so werden unsre Dämpfer schon den Dienst zu versehen wissen. Sobald die Genehmigung zur Panama-Eisenbahn ertheilt ist: wird das bekannte Projekt einer Riesen-Eisenbahn quer durch den nördlichen Kontinent von Amerika (von den Ufern des Mississippi nach San Francisco) vom Kongreß in ernstliche Betrachtung gezogen werden. Nach den neuerdings aus Californien angelangten Nachrichten ist dort das Gold in fast unerschöpflicher Masse vorhanden. Schon langen beträchtliche Goldsendungen von daher als Bezahlung für dahin gesandte Schiffsladungen in unsern östlichen Seestädten an. So erhielt dieser Tage ein Kaufmann in Boston die Summe von 33,000 Dollars in Goldsand aus dem Sacramentoflusse. Der Sand war in 10 zinnerne Körbchen verpakt. Zwei Tage nachher erhielt er gegen eine Bescheinigung vom Münzamte der Union den vollen Werth in Landesmünze ausgezahlt. Ein kürzlich aus Californien eingetroffener Reisender erzählt, daß er selbst eine Anzahl Personen das ausgetrocknete Bett eines Gießbachs durchforschen und sie eine Stelle finden sah, die wörtlich von Gold erglänzte. Sofort stürzte Jeder von der kleinen Gesellschaft auf den Boden und beanspruchte, nach dem freilich nirgends verzeichneten „Squatter“-Recht, so viel von der Oberfläche für sich, als er mit seinem Körper bedecken konnte. In kurzer Zeit hatte Jeder circa 60 Pfund Gold in der Tasche. Eine andere Partie entdeckte ein Plätzchen, das auf kleinem Raume eine tägliche Ausbeute von 100,000 Dollars lieferte. Bei all' dem Goldreichthum litten aber die Kolonisten schrecklichen Mangel an Lebensmitteln. Dem wird jedoch bald abgeholfen werden; denn in den letzten 2 Monaten sind immense Ladungen aus unsern Häfen dahin abgegangen. Wie's aber in Californien vor Ankunft dieser Provisionen in besagter Hinsicht steht, zeigt schon der eine Umstand, daß für zwei Fässer Branntwein 18000 Dollars gezahlt wurden. In ihrer Verlegenheit sandten die kalifornischen Kolonisten Schiffe nach Demerara, um ihnen Rum zu holen. Ein solcher Contrast, wie seit einem halben Jahre in Kalifornien, dürfte schwerlich jetzt in irgend einem andern Lande der Welt aufzutreiben sein. Ihr erblickt dort Personen, die mit so schmutzigen und zerrissenen Lumpen bedeckt sind, und so verwachsen im Gesicht aussehen, daß anderswo der dürftigste Bettler noch als Gentleman dagegen erscheint. Dabei aber haben sie oft Goldschätze bei sich, daß vielleicht mancher reiche englische Lord nicht über eine gleiche Summe verfügen kann. Gold und Lumpen sind hier in Einer Person auf ihre Extreme gebracht. Ja, man kann dort eher mit Lumpen Gold, als mit Gold Lumpen gewinnen. Sobald erst Kleider und Kleiderstoffe dort anlangen, wird sich die Lumpengesellschaft sehr bald in feingekleidete Gentlemen und Damen verwandeln. Viel junge Leute aus gutem Stande und von robuster Gesundheit sind im Auftrage von Spekulanten nach den Goldminen abgesandt. Sie erhalten dazu die nöthigen Reise- und Existenzmittel und sind dagegen verpflichtet, während des ersten Jahres die Hälfte des Gewinns an die Spekulanten abzugeben. Letztere gebrauchen die Vorsicht, das Leben ihrer Agenten mindestens auf die vorgeschossene Summe, meist auch viel höher, zu versichern. Die Lebensversicherungs-Gesellschaften haben bereits eine solche Masse derartiger Policen ausgegeben, daß sie zum Theil die Annahme neuer Versicherungen verweigern. Für die, welche über die Landenge von Panama ihren Weg nehmen, wird 2 1/2 Proz. Versicherungsprämie gezahlt unter Verpflichtung für den Hinreisenden, weder in Chagres, noch in einem andern Hafen des mexikanischen Golfs auch nur Eine Nacht zu verweilen (weil das heiße Klima grade dort sehr ungesund ist) Redakteur en chef: Karl Marx. In Nr. 20 der Tante Kölnerin steht ein Inserat zu lesen, worin s ein „Berufener“ aus dem Kreise Bonn versucht. eine Korrespondenz ine Nro. 189 dieser Zeitung zu widerlegen. — Nun, Herr „Berufener“, Rittersmann oder Knapp, wir wollen Ihr Inserat einmal besehen. Sie erinnern sich gewiß noch, daß ich über reaktionäre Bestrebungen berichtete und diese in der väterlichen Fürsorge fand, welche der Ritter v. Carnap der Kreuzritter angedeihen läßt. — Nebenbei mache ich die Bemerkung, daß es meiner Ansicht nach besser sein würde, wenn Hr. v. Carnap seinen Tagelöhnern statt 5 Sgr. mindestens 6 Sgr. Tagelohn gäbe. Sie nennen dieses eine hämische Bemerkung und indem Sie an den letzten Funken meines Wahrheitsgefühles appelliren, rathen Sie mir, mich in Bornheim zu erkundigen, wo ich erfahren werde, daß Hr. v. Carnap nicht 5 Sgr., sondern 6 Sgr. und im Sommer sogar 7 Sgr. Tagelohn bezahlte. Hierin haben Sie nicht ganz Unrecht, Herr „Berufener“; aber ich sage Ihnen, daß es weniger hierauf ankommt, da ich nur hervorheben wollte, daß es besser sei, den Tagelohn um mindestens Einen Groschen zu erhöhen, statt die armen Leute mit Zeitungen zu speisen. Ueberigens war ich doch nicht so schlecht unterrichtet, als Sie glauben machen wollen, und sage Ihnen, daß Hr. v. Carnap noch Tagelöhner hat, welche noch weniger als 5 Sgr. per Tag bekommen, und zwar ohne Beköstigung. Vielleicht finden Sie auch diese Bemerkung etwas hämisch. — Für die Freisinnigkeit des Hrn. v. Carnap führen Sie als hauptsächlichsten Beweis die Rede desselben bei der Versammlung der Landwirthe in Creutznach an. — Ich habe zwar früher nicht gewußt, daß Hr. v. Carnap auch schöne Reden halten kann, es freut mich deßhalb um so mehr, daß er einmal gesprochen hat; Sie werden mir damit doch nicht die Freisinnigkeit desselben beweisen wollen? Es haben bekanntlich schon oft hoch- und höchststehende Personen recht erbauliche Reden gehalten und Vieles ge- und versprochen, aber Jeder weiß, daß sie blos — Viel versprochen haben. Für mich sind Handlungen und Thatsachen allein maßgebend; deshalb frage ich Sie, ob Ihnen die landständische Thätigkeit des ci-devant Ritterschaftlichen Abgeordneten v. Carnap bekannt ist? Es wird gewiß selbst der „Galgenzeitung“ nicht einfallen, dieselbe als eine freisinnige zu rühmen. — Thatsachen sprechen! — Was die Besonnenheit und strenge Rechtlichkeit des Hrn. v. Carnap anbelangt, so weiß ich nicht, wie Sie diese mit der Politik in Verbindung bringen. Hr. v. Carnap kann ein recht besonnener und rechtlicher Mann sein, daraus folgt aber nicht, daß er auch ein freisinniger ist. So ist z. B. Windischgrätz auch ein besonnener, rechtlicher, und wenn nicht strenge doch strang rechtlicher Mann, aber es wird doch keinem Vernünftigen einfallen, die standrechtlichen Begnadigungen desselben zu loben. Was die Pöbelherrschaft angeht von der Sie sprechen, so wissen sie gewiß eben so gut wie ich, daß der vornehmste Pöbel der schlimmste ist! Adieu. Bornheim, am 26. Januar 1849. Der §§-Correspondent der „N. Rh. Z.“ Der hiesige Bürgerverein glaubt ein neues Mittel entdeckt zu haben, um die Wahlen, die so entschieden gegen ihn ausgefallen sind, dennoch in setnem Interesse ausbeuten zu können. Er läßt seine beiden früheren Kandidaten fallen und schlägt zwei Handwerker vor, um damit die in den Wahlmännern so zahlreich vertretenen Arbeiter und Handwerker zu bestechen. Diese beiden Handwerker haben früher sehr stark die Liberalen, ja die Demokraten, zu Zeiten selbst die Rothen gespielt, haben sich aber seit einiger Zeit in aller Stille in das Lager der Heuler geschlichen. Der Bürgerverein glaubt nun diese beiden Herren durchzubringen, indem sie bei Manchem noch immer für gute Demokraten gelten und den Wahlmännern von ihrer Thätigkeit im Interesse des Handwerkerstandes goldne Berge versprochen werden. Wir haben aber unsre Wahlmänner nicht gewählt, damit sie sich durch solche Manöver und Klüngeleien Sand in die Augen streuen lassen, sondern damit sie echte, zuverläsige und muthige Demokraten in die Kammer schicken, die dem Brandenburg-Manteuffelschen Säbelregiment ein Ende machen. Wir erwarten, daß unsere Wahlmänner ihre Pflicht thun. Mehrere Urwähler. Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 25. Januar. Die Verwaltung legt dem Gemeinderathe die Baupläne über die neuen Hafen-Bauten vor, und stattet über dieses Projekt speziellen Bericht ab. In Folge der über den Ausbau der Zülpicher Straße Statt gehabten Debatten, wird diese Sache durch Majoritäts-Beschluß auf 14 Tage ausgesetzt. Dem Karnevals-Komite wird die nachgesuchte Ueberlassung des Saales Gürzenich unter den frühern kontraktlichen Stipulationen bewilligt. Handelsnachrichten. _ Bekanntmachung. Die diesjahrige ordentliche General-Versammlung der Meistbetheiligten der preußischen Bank wird auf Freitag den 23. Februar d. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1848 den Verwaltungsbericht, den Jahresabschluß nebst der Nachricht über die Dividende zu empfangen und die für den Central-Ausschuß nöthigen Wahlen vorzunehmen. (Bank-Ordnung vom 5. Okt. 1846. §§. 62. 65. 68. 97) Die Versammlung findet im hiesigen Bankgebäude Statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durch besondere, der Post zu übergebenden Anschreiben eingeladen werden. Berlin, 20. Januar 1849. Der Chef der preußischen Bank, Hansemann. Publicandum. Nachdem die im Jahre 1847 erschienene Auflage der Arznei-Taxe vergriffen ist, habe ich, unter Berücksichtigung der seitdem eingetretenen und der jetzt nothwendig gewordenen Aenderungen in den Taxpreisen, eine neue Auflgage der Arznei-Taxe ausarbeiten lassen, welche mit dem 1. Februar 1849 in Wirksamkeit tritt. Berlin, 15. Januar 1849. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Ladenberg. Bekanntmachung. Die Stiftung HUETTERIANA KEMPENSIS für studirende Verwandte oder Gebürtige aus Kempen und der Umgegend ist erledigt. Wir veranlassen die Betheiligten, ihre Ansprüche bis zum 16. d. J. bei uns nachzuweisen. Köln, den 16. Januar 1849. Der Verwaltungsrath der Studien-Stiftungen. Bekanntmachung. Herr Christian Dahlen beabsichtigt in dem Kellerraum des an der Steinfeldergasse sub Nr. 1= gelegenen Hauses eine Destillerie anzulegen. Nach Maßgabe der Vorschrift der allgemeinen Gewerbe-Ordnung vom 17. Jan. 1845 und der Verfügung königl. Regierung vom 10. huj. werden demnach diejenigen, welche glauben gegen dieses Etablissement ein Interesse geltend machen zu können, hiermit aufgefordert, ihre Einsprüche binnen einer präklusivischen Frist von vier Wochen, dem königl. Polizei-Kommissär der IV. Sektion, Herrn Dobler (Tempelstraße), schriftlich anzuzeigen. Köln, 12. Januar 1849. Der Polizei-Direktor, Geiger. Wahlangelegenheiten. Ich bin ein Handwerker und nähre mich redlich; ist der Verdienst gering, so schränkt man sich desto mehr ein, vertraut auf den alten guten Gott und hofft auf bessere Zeiten; — aber auch der Handwerker, der im Schweiß des Angesichts sein Brod verdient, hat point d'honneur, und größtentheils wird man finden, daß ihm das Herz auf dem rechten Flecke sitzt; aber auch der Handwerker läßt sich seine Rechte als Bürger nicht nehmen und ist in diesem Punkte sehr kitzlicher Natur. Am 21. d. M., dem Tage vor der Wahl, war ich in drei Kirchen, ich hörte von drei Kanzeln herab predigen: „Wählet frei nach Pflicht und Gewissen, wählet Männer, denen ihr ruhig eure Zukunft anvertrauen könnt; besonders ermahnen wir euch, ihr Handwerker und Arbeiter, den thätigsten Antheil am Wahlgeschäfte zu nehmen, denn eure Zukunft und euer Wohl hangen von der Gesinnungstüchtigkeit, von der Redlichkeit der Wahlmänner ab.“ Montag Morgen ging ich nun wie ein gläubiger Christ mit den besten Vorsätzen zum Wahllokal und kehrte nach kurzer Zeit, von Scham und Aerger roth übergossen, in meine Wohnung zurück. — Ich stand nicht auf der Liste der Urwähler, mein Name wurde nicht verlesen und als ich mich darüber befragte, hieß es: „ich sei nicht zur Wahl berechtigt, da ich aus der hiesigen Armenkasse Unterstützung erhalten habe.“ Man hatte meiner Frau vor einiger Zeit ein Brandgeriß- und Brodbriefchen mit dem Bemerken aufgedrungen, dasselbe nur anzunehmen, da der Verdienst gering und über derlei angetragene Unterstützung keine Controlle geführt werde; meine Frau sagte mir dies, als ich aus dem Wahllokal kam, und ich eilte nun, um die Sachnäher zu untersuchen, zum Herrn Pastor in St. Maurietius. — Der Herr Pastor verschwendete vergebens viele leere Phrasen, und ich vermochte ihn, mir das Verzeichniß derer zu zeigen, welche auf ähnliche Weise wie ich von der Wahl ausgeschlossen worden; — ich sah und staunte, — es waren derer circa 500 aus der Pfarre Mauritius, und sogar Leute darunter, welche 8 Thlr. Gewerbesteuer zahlen. — Endlich ins Wahllokal zurückgekehrt, wollte man mich mit wählen lassen; ich habe aber nicht gewählt. Den Menschen durch solche Intriguen seiner heiligsten Rechte berauben, ist eine Niederträchtigkeit, die wahrlich keines Commentars dedarf; — ich habe die nackte Wahrheit der Oeffentlichkeit übergeben und überlasse es einer geschickteren und mehr bemittelten Feder, die Sache näher zu beleuchten. Köln, den 24. Januar 1849. Cyriacus Zander, Dachdeckermeister, Peterstraße 23, für sich und 500 seiner Standesgenossen. Am 22. d. M. von 5 bis 8 Uhr Abends sind von einer etwa 600 Mann starken Militärmasse die mir eigenthümzugehörigen, an der Mauritius alten Mauer unter den Nummern 17, 12, 10, 6 und 2 gelegenen fünf Häuser ohne alle Veranlassung und die geringste Anreizung auf die muthwilligste und boshafteste Art, ja mit einer wahrhaft teufelischen Wuth mehr oder weniger so demolirt worden, daß dieselben für den Augenblick ganz unbewohnbar sind. Ich werde deshalb von den 12 Bewohnern dieser Häuser hart und dringend angegangen, denselben bei der jetzigen rauhen und kalten Witterung, um sie vor Krankheit zu schützen, bewohnbare Lokalitäten zu verschaffen, widrigenfalls sie mir nicht nur die Zahlung der Miethe verweigern, sondern auch gegen mich für den nicht bewohnbaren Zustand der ihner vermietheten Zimmer bei Gericht auf Schadenersatz klagen würden. Dieser unerhörte, ungerechte, ja nicht einmal der Barbarei angehörige Eingriff in die Rechte meines mir sauer und mühevoll in glücklicheren Zeiten erworbenen Eigenthums, wurde von dem Militär auf folgende Weise verübt: Zuerst wurden an dem Hause Nro. 12 die Fenster eingeschlagen, dann gewaltsamer Weise in das Innere dieses Hauses eingestiegen und alle vorfindliche Habseligkeiten zertrümmert. Dann wurde in dem Hause Nro. 10 ebenfalls alles demolirt; in diesem Hause wohnt eine Waschfrau, welche für die 7. Comp. des 16. Inf.-Reg. wäscht, und die Ehefrau des Unteroffiziers Everartz vom 28. Inf.-Reg., welcher nicht hier ist. Diese Frau war erst wenige Wochen vorher in Wochen gekommen und liegt vom Schrecken gefährlich krank darnieder. Bei dem wüthenden Angriff in Nro. 6 mußte eine Wittwe mit ihren drei kleinen Kindern sich in den Garten flüchten und suchte Schutz in einem Baume, um den Mißhandlungen des Militärs zu entgehen. In Nro. 17, wo das Unterhaus unbewohnt war, wurde ohne Gnade und Barmherzigkeit der Art gehaußt, daß dieses Haus jeden Augenblick dem Einsturze droht und ein im obern Stocke wohnender Vater mit seinem siebenjährigen Kinde sich mit Todesgefahr durch eine Dachkalle in ein Nachbarhaus retten mußte. Diesem Unfuge wurde nur gegen 8 Uhr durch ein Piquet Soldaten und durch das Erscheinen des Hrn. Obersten Engels in höchst eigener Person ein Ende gemacht, nachdem die Demolirung an den 5 Häusern beendigt war und der Eigenthümer derselben noch nicht weiß, wie er zu seinem bedeutenden Schadenersatze gelangen soll. Bei dem jetzt allgemein herrschenden Geldmangel, bei den verhängnißvollen und sturmbewegten Zeiten ist es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, irgend einen Menschen zu finden, um ihm ein Kapital auf alle diese Häuser zu schießen, damit er dieselben in den gehörigen bewohnbaren Zustand wieder herstellen kann, sie vor dem unausbleiblichen Subhastationsverkauf und dem gänzlichen Untergang zu retten. Bezahle ich dafür meine schweren Grund- und Bodensteuern, um Soldaten zu unterhalten, die mir die Häuser zertrümmern. Ich erwähne zum Schlusse nur noch, daß nur gegen die Bewohner der Häuser Nro. 12 und 2 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist. P. Theisen. Wie die rheinischen Segelschiffer sich bemühen, ihre Existenz für die Zukunft, gegenüber der verderblichen Konkurrenz der Aktiengesellschaften und Rhedereien nur einigermaßen zu sichern, geht aus einer zweitägigen hier abgehaltenen Berathung hervor, in welcher (auf alle ferneren Vergleichsversuche mit ihren Gegnern verzichtend) festgestellt wurde: „Behufs einer festen Vereinigung zur Gründung einer Innung zu schreiten, um so ihren gemeinsamen Feind, das Kapital und die Association, durch gleiche Waffen bekämpfen zu können. „Und von den betreffenden Regierungen die kräftigste Unterstützung zur Errichtung eines Schleppinstituts zu ermitteln, damit allen Anforderungen des Handelsstandes selbstständig und dauernd genügt werden könne.“ Mögen ihre Bemühungen nicht vergebens sein, und die Regierungen wohl beherzigen, daß es jetzt noch Zeit ist, einen so kräftigen, geachteten Stand vom anders sichern Untergange zu retten. Aber auch Alle Schiffer, denen es wirklich um Erhaltung ihrer Existenz zu thun ist, mögen sich mit Ernst und Kraft anschließen, um so dem Unternehmen den nöthigen Erfolg zu sichern. Koblenz. Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft: Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz. Empfehlung von Sattler- und Tapezier-Arbeiten. Hiermit zeige ich ergebenst an, daß ich mit der Vergrößerung meines Ladenlokals fertig bin, und empfehle daher mein mit allen fertigen Sattler-Arbeiten, so wie mit Kanapee's Matratzen, Rouleaux etc. wohlassortirtes Lager zu den bekannten billigen Preisen. Das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen werde ich durch gute und preiswürdige Arbeiten zu erhalten suchen. Ich bitte um zahlreichen Zuspruch. A. Schnabel, Bolzengasse Nro. 11. Zugleich empfehle ich meinen Vorrath von Bruchbändern, Bandagen und allen andern in dieses Fach gehörigen Artikeln. Köln, im Januar 1849. A. Schnabel, konzessionirter Bandagist, Bolzengasse Nr. 11. Zu sehr billigen Preisen wird verkauft: Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. Gumihosenträger das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w. Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz. Schöne weiße Schmierseife Per 1/8 Tönnchen von 30 Pfd. à 2 Thlr. 25 Sgr. Gelbliche mit Veilchengeruch à 2 Thlr. 10 Sgr. gelbgraue vorzüglich für die erste Lauge à 1 Thlr. 20 Sgr. per Tonne billiger. Per Pfd. à 2 1/2 Sgr. à 2 Sgr. 8 Pf. und 1 Sgr. 10 Pf., weiße Prima-Sorte à 2 Sgr. 10 Pf. Harte Haushaltungsseifen 9 Pfd. für 1 Thlr. Bessere Sorten verhältnißmäßig theurer. Die bekannten billigen Toilettseifen, Windsor, Cocus-Nuß-Oil-Soda, Mandel etc., sind stets per Pfd. und in Paketen vorräthig Kendall'sche Seifen- und Parfumerie-Fabrik (H. Pohlen), Hochstraße 146. Zur Verloosung schöner neuer Oelgemälde sind nur noch bis Ende dieses Monats Loose à 10 Sgr. (10 für 3 Thlr.) zu haben. G. Tonger, Pauluswache. Auf dem Heumarkt oder in der Nähe desselben, wird ein Haus oder Unterhaus zu miethen gesucht, von wem sagt die Exp. d. Bl. Mehrere Ballen ausgezeichnet schöner Spalter Land-Hopfen sind billig zu verkaufen. Wo, sagt d. Exp. Endlich ist vollständig erschienen und in der Expedition der „Neuen Kölnischen Zeitung, für 5 Sgr. 6 Pf. zu haben: Der politische Tendenz-Prozeß gegen Gottschalk, Annecke und Esser. Buchhändler erhalten gegen Baarzahlung 1/3 Rabatt. Feinster Punschsyrup. Rum, Cognac, Arrak. Holl. Liqueure. Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 & 11. Bürger- u. Handwerker-Gesang-Verein. Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1. pr. Direktion: W. Herx, Lehrer. Theater. Da wir der Oper „Gustav“ beigewohnt haben, halten wir es für unsere Pflicht, dem Herrn Balletmeister Martin unsern Dank für seine Arrangements hiermit auszusprechen. Dienstag soll die Oper noch einmal zu seinem Benefiz wiederholt werden, wo dem Vernehmen nach dieser Künstler beabsichtigt, uns einen ganz neuen Genuß darzubieten, indem er in dem beliebten Pas de la Rose die Rollen vertauschen, Frau Martin die seine und er die ihre tanzen wird, was dem Publikum gewiß einen großen Genuß gewähren wird. Da Herr Martin nur noch zwei Vorstellungen geben wird, da er mit seiner Gattin nach Lüttich engagirt ist, so möge das Publikum durch einen zahlreichen Besuch seine Mühe lohnen. Mehrere Theaterfreunde. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 207. Köln, 28. Januar 1849. Beilage, S. 1134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz207b_1849/2>, abgerufen am 24.04.2024.