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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898.

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[Gebhardt, Cora Natalie]

Gebhardt, Cora, Natalie, geboren den 12. April 1782 in Dresden, gestorben den 26. Oktober 1827.

[Gebhardt, Frl. Florentine]

*Gebhardt, Frl. Florentine, Lehrerin, Ps. Stephanie Eusebius, Berlin-Tegel, wurde am 18. April 1865 zu Krossen an der Oder, als die Tochter eines dortigen Juweliers geboren und verlebte eine ernste und arbeitsreiche Jugend. Von ihrem 15. Lebensjahre an war es ihr beschieden, für den Unterhalt der Ihrigen mitsorgen zu müssen. Als dann ihre jüngeren Schwestern ihr dieses Amt abnehmen konnten, gelang es ihr, Aufnahme im Letteverein zu finden, wo sie an Frau Schepeler-Lette eine gütige Beschützerin fand. Sie bildete sich zur Turn- und Industrielehrerin aus, nahm sodann eine praktische Thätigkeit in einem Görlitzer Pensionat an, ging bald darauf nach Halberstadt an ein ähnliches Institut. Im September 1894 legte sie ihr Lehrerinnenexamen für die Volksschule ab, nach welchem sie ein Engagement an einer Privatschule in Sprottau fand, um später einem Rufe an eine städtische Volksschule in Münden-Hannover zu folgen. Von da trat sie im Januar 1897 eine gleiche Stelle in Tegel bei Berlin an. Ein im Jahre 1883 von ihr in der deutschen Romanzeitung abgedrucktes Gedicht spornte sie zu weiterem Schaffen an und es erschienen mit den Jahren in den verschiedenen Zeitschriften Skizzen, Märchen, pädagogische Abhandlungen, Gedichte u.m.a. aus ihrer Feder.

- "In der Stille" ausgewählte Gedichte. Krossen a. d. Oder 1886.

[Gebser, Dr. phil. Anna]

*Gebser, Dr. phil. Anna, Berlin W., Kurfürstenstrasse 148, geboren 1863 zu Heichelheim bei Weimar, erhielt ihre Schulbildung zuerst durch Privatunterricht, dann auf dem Sophienstift in Weimar. Der Vater kaufte später das Rittergut Bergern bei Berka an der Ilm. Die Familie siedelte, als Anna Gebser erwachsen war, nach Sondershausen über und dort beteiligte sich A. G. während einiger Jahre lebhaft an dem gesellschaftlichen Leben der kleinen Stadt, beschäftigte sich daneben mit der gründlichen Lektüre verschiedener litterarischer und wissenschaftlicher Werke. Besonders durch das Eingehen auf die Dramen Shakespeares und geschichtliche Darstellungen, hauptsächlich die römische Geschichte Mommsens, sah A. G. ein, dass ihr Wissen ein sehr lückenhaftes sei; sie trat deshalb in das Fürstliche Lehrerinnenseminar zu Sondershausen ein und legte später ihr Examen dort ab. Sie bereitete sich dann privatim auf das Abiturientenexamen vor, versuchte aber vergeblich, nachdem sie ihre diesbezüglichen Studien beendet hatte, das Abiturium in Deutschland abzulegen. Da A. G. ihrer häuslichen Pflichten wegen das Vaterhaus nicht auf längere Zeit verlassen konnte, ging sie nach Leipzig, wohin auch die Familie übersiedelte. In Leipzig wurde A. G. als ordentliche Hörerin an der Universität zugelassen und studierte während 6 Semester Geschichte als Hauptfach, daneben Philosophie, römische und deutsche Litteratur, Pädagogik etc. Während 3 Semester beteiligte sie sich an den Übungen des Kgl. historischen Seminars der Universität. Zwei Semester studierte sie dann noch in Bern, wurde aber durch Krankheit, wegen der sie einen Winter in Italien zubringen musste, an der Ablegung des

[Gebhardt, Cora Natalie]

Gebhardt, Cora, Natalie, geboren den 12. April 1782 in Dresden, gestorben den 26. Oktober 1827.

[Gebhardt, Frl. Florentine]

*Gebhardt, Frl. Florentine, Lehrerin, Ps. Stephanie Eusebius, Berlin-Tegel, wurde am 18. April 1865 zu Krossen an der Oder, als die Tochter eines dortigen Juweliers geboren und verlebte eine ernste und arbeitsreiche Jugend. Von ihrem 15. Lebensjahre an war es ihr beschieden, für den Unterhalt der Ihrigen mitsorgen zu müssen. Als dann ihre jüngeren Schwestern ihr dieses Amt abnehmen konnten, gelang es ihr, Aufnahme im Letteverein zu finden, wo sie an Frau Schepeler-Lette eine gütige Beschützerin fand. Sie bildete sich zur Turn- und Industrielehrerin aus, nahm sodann eine praktische Thätigkeit in einem Görlitzer Pensionat an, ging bald darauf nach Halberstadt an ein ähnliches Institut. Im September 1894 legte sie ihr Lehrerinnenexamen für die Volksschule ab, nach welchem sie ein Engagement an einer Privatschule in Sprottau fand, um später einem Rufe an eine städtische Volksschule in Münden-Hannover zu folgen. Von da trat sie im Januar 1897 eine gleiche Stelle in Tegel bei Berlin an. Ein im Jahre 1883 von ihr in der deutschen Romanzeitung abgedrucktes Gedicht spornte sie zu weiterem Schaffen an und es erschienen mit den Jahren in den verschiedenen Zeitschriften Skizzen, Märchen, pädagogische Abhandlungen, Gedichte u.m.a. aus ihrer Feder.

‒ »In der Stille« ausgewählte Gedichte. Krossen a. d. Oder 1886.

[Gebser, Dr. phil. Anna]

*Gebser, Dr. phil. Anna, Berlin W., Kurfürstenstrasse 148, geboren 1863 zu Heichelheim bei Weimar, erhielt ihre Schulbildung zuerst durch Privatunterricht, dann auf dem Sophienstift in Weimar. Der Vater kaufte später das Rittergut Bergern bei Berka an der Ilm. Die Familie siedelte, als Anna Gebser erwachsen war, nach Sondershausen über und dort beteiligte sich A. G. während einiger Jahre lebhaft an dem gesellschaftlichen Leben der kleinen Stadt, beschäftigte sich daneben mit der gründlichen Lektüre verschiedener litterarischer und wissenschaftlicher Werke. Besonders durch das Eingehen auf die Dramen Shakespeares und geschichtliche Darstellungen, hauptsächlich die römische Geschichte Mommsens, sah A. G. ein, dass ihr Wissen ein sehr lückenhaftes sei; sie trat deshalb in das Fürstliche Lehrerinnenseminar zu Sondershausen ein und legte später ihr Examen dort ab. Sie bereitete sich dann privatim auf das Abiturientenexamen vor, versuchte aber vergeblich, nachdem sie ihre diesbezüglichen Studien beendet hatte, das Abiturium in Deutschland abzulegen. Da A. G. ihrer häuslichen Pflichten wegen das Vaterhaus nicht auf längere Zeit verlassen konnte, ging sie nach Leipzig, wohin auch die Familie übersiedelte. In Leipzig wurde A. G. als ordentliche Hörerin an der Universität zugelassen und studierte während 6 Semester Geschichte als Hauptfach, daneben Philosophie, römische und deutsche Litteratur, Pädagogik etc. Während 3 Semester beteiligte sie sich an den Übungen des Kgl. historischen Seminars der Universität. Zwei Semester studierte sie dann noch in Bern, wurde aber durch Krankheit, wegen der sie einen Winter in Italien zubringen musste, an der Ablegung des

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[0265] Gebhardt, Cora Natalie Gebhardt, Cora, Natalie, geboren den 12. April 1782 in Dresden, gestorben den 26. Oktober 1827. Gebhardt, Frl. Florentine *Gebhardt, Frl. Florentine, Lehrerin, Ps. Stephanie Eusebius, Berlin-Tegel, wurde am 18. April 1865 zu Krossen an der Oder, als die Tochter eines dortigen Juweliers geboren und verlebte eine ernste und arbeitsreiche Jugend. Von ihrem 15. Lebensjahre an war es ihr beschieden, für den Unterhalt der Ihrigen mitsorgen zu müssen. Als dann ihre jüngeren Schwestern ihr dieses Amt abnehmen konnten, gelang es ihr, Aufnahme im Letteverein zu finden, wo sie an Frau Schepeler-Lette eine gütige Beschützerin fand. Sie bildete sich zur Turn- und Industrielehrerin aus, nahm sodann eine praktische Thätigkeit in einem Görlitzer Pensionat an, ging bald darauf nach Halberstadt an ein ähnliches Institut. Im September 1894 legte sie ihr Lehrerinnenexamen für die Volksschule ab, nach welchem sie ein Engagement an einer Privatschule in Sprottau fand, um später einem Rufe an eine städtische Volksschule in Münden-Hannover zu folgen. Von da trat sie im Januar 1897 eine gleiche Stelle in Tegel bei Berlin an. Ein im Jahre 1883 von ihr in der deutschen Romanzeitung abgedrucktes Gedicht spornte sie zu weiterem Schaffen an und es erschienen mit den Jahren in den verschiedenen Zeitschriften Skizzen, Märchen, pädagogische Abhandlungen, Gedichte u.m.a. aus ihrer Feder. ‒ »In der Stille« ausgewählte Gedichte. Krossen a. d. Oder 1886. Gebser, Dr. phil. Anna *Gebser, Dr. phil. Anna, Berlin W., Kurfürstenstrasse 148, geboren 1863 zu Heichelheim bei Weimar, erhielt ihre Schulbildung zuerst durch Privatunterricht, dann auf dem Sophienstift in Weimar. Der Vater kaufte später das Rittergut Bergern bei Berka an der Ilm. Die Familie siedelte, als Anna Gebser erwachsen war, nach Sondershausen über und dort beteiligte sich A. G. während einiger Jahre lebhaft an dem gesellschaftlichen Leben der kleinen Stadt, beschäftigte sich daneben mit der gründlichen Lektüre verschiedener litterarischer und wissenschaftlicher Werke. Besonders durch das Eingehen auf die Dramen Shakespeares und geschichtliche Darstellungen, hauptsächlich die römische Geschichte Mommsens, sah A. G. ein, dass ihr Wissen ein sehr lückenhaftes sei; sie trat deshalb in das Fürstliche Lehrerinnenseminar zu Sondershausen ein und legte später ihr Examen dort ab. Sie bereitete sich dann privatim auf das Abiturientenexamen vor, versuchte aber vergeblich, nachdem sie ihre diesbezüglichen Studien beendet hatte, das Abiturium in Deutschland abzulegen. Da A. G. ihrer häuslichen Pflichten wegen das Vaterhaus nicht auf längere Zeit verlassen konnte, ging sie nach Leipzig, wohin auch die Familie übersiedelte. In Leipzig wurde A. G. als ordentliche Hörerin an der Universität zugelassen und studierte während 6 Semester Geschichte als Hauptfach, daneben Philosophie, römische und deutsche Litteratur, Pädagogik etc. Während 3 Semester beteiligte sie sich an den Übungen des Kgl. historischen Seminars der Universität. Zwei Semester studierte sie dann noch in Bern, wurde aber durch Krankheit, wegen der sie einen Winter in Italien zubringen musste, an der Ablegung des

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Zitationshilfe: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon01_1898/265>, abgerufen am 18.04.2024.