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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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Der Spezereyen und Materialien
[Spaltenumbruch] tzenden Steinlein versetzt, welche sich als
wie Gestein oder kleine Diamanten er-
heben.

Diesem Steine werden treffliche
Kräfte zugeschrieben, denn er soll gut
seyn wider die schwere Noth, Melancho-
ley, und dergleichen. Er ist eines von
denen Stücken, die zu den Pillen ge-
nommen werden, welche den Zunamen
vom Armenischen Steine bekommen
haben, gleichwie bey vielen Scriben-
ten, die davon gehandelt, kan ersehen
werden. Weil aber dieser Gebrauch
von keiner grossen Wichtigkeit ist, als
will ich sagen, daß dieser Stein, nachdem
er gerieben und gewaschen; damit das
Gestein, und die kleinen Flinterlein, die
wie Goldstäublein schimmern, da es
doch nur Sand ist, davon kommen
mögen; hernach getrocknet worden ist,
uns unter den Titel cendre verte und
Aschgrün,
Bergblau.
Vert de terre, grüne Asche und Berg-
blau
zugesendet, auch gar sehr zu der
Mahlerey gebrauchet werde, absonder-
lich von denjenigen, die das Berggrün
damit zu vermehren wissen, indem sie
[Spaltenumbruch] Pfund auf Pfund setzen, und derge-
stalt den Preiß vermindern, damit sie
es wohlfeiler geben können, als diesel-
bigen, die sich mit dergleichen Betruge
nicht behelffen können: welches auch
gar schwerlich zu mercken ist. Dan-
nenhero mag man ja das Berggrün
nirgend anders als bey redlichen Kauff-
leuten erkauffen, und wenn es derge-
stalt beschaffen ist, gleichwie ich oben
erinnert habe. Es muß überdiß nicht
schmiericht seyn, wenn man etwas da-
von auf Papier streicht, sondern als
wie Sand, welches denn ein Zeichen
seyn kan, daß es mit der grünen Asche
nicht vermischet.

Wir verkauffen sonst auch noch mehr
Sorten der grünen Asche, welche aber
nur, nachdem sie auf diese oder jene Art
bereitet worden, von einander unter-
schieden sind, oder nachdem viel von dem
zarten, eben als wie vom Ultramarin,
davon genommen worden. Jm übri-
gen soll die schöne grüne Asche trucken,
gantz fein und hoch an Farbe seyn. Sie
dient zur Mahlerey.

[Ende Spaltensatz]
Das zehende Capitel.
Von der blauen Asche.
[Beginn Spaltensatz]

CEndre bleue, die blaue Asche/ ist
eine composition oder geriebener
Stein, so wir aus England oder von
Rouan bekommen, dahin sie von den
Schweden/ Hamburgern und Dä-
nen
gebracht worden ist. Die aller-
meiste blaue Asche kommt von Dantzig
in Polen/
wie andere Mahlerfarben
mehr, selbst der Zinck und Bißmuth.
Weil aber dieses ein Handel, der nur
gar wenigen bekannt ist, deswegen kön-
nen diejenigen, die dergleichen Waaren
von Dantzig bringen lassen, dieselben
um ein gutes wohlfeiler geben, denn die,
welche sie aus England, oder von Rou-
[Spaltenumbruch] an bekommen. Jch habe zwar allen
Fleiß drauf gewendet, damit ich erfah-
ren möchte, was doch nur die blaue
Asche
sey, und bin von etlichen ver-
sichert worden, daß es eine gewisse com-
position
sey, die zu Rouan bereitet wür-
de: weil aber diejenigen, die es zurich-
ten, gar geheim damit thun, deshalben
habe ich auch nicht vermocht zu erfah-
ren, wovon sie gemachet werde.

Die blaue Asche soll fein seyn, hoch
an Farbe, so trucken und dem Ultra-
marin so gleich, als immer möglich. Sie
wird ebenfalls zur Mahlerey ge-
braucht.

[Ende Spaltensatz]
Das eilffte Capitel.
Vom Jaspis.
[Beginn Spaltensatz]

DJe vielerley Sorten des Jaspis,
die es giebet, sind Ursach, daß ich
nur von demjenigen reden werde, wel-
chen wir verkauffen, und grün ist: doch
würde ich auch nichts davon gemeldet
haben, dafern er nicht etwas weniges
in der Artzney gebrauchet würde. Weil
[Spaltenumbruch] denn der grüne Jaspis also theuer ist,
und durch allerhand Gläser, die man
dafür einzuschieben pfleget, kan verfäl-
schet werden, deswegen soll man denje-
nigen erwehlen, welcher recht schön
dunckelgrün ist und gläntzend, voll ro-
ther Puncten, als wie Blutstropfen,

es muß

Der Spezereyen und Materialien
[Spaltenumbruch] tzenden Steinlein verſetzt, welche ſich als
wie Geſtein oder kleine Diamanten er-
heben.

Dieſem Steine werden treffliche
Kraͤfte zugeſchrieben, denn er ſoll gut
ſeyn wider die ſchwere Noth, Melancho-
ley, und dergleichen. Er iſt eines von
denen Stuͤcken, die zu den Pillen ge-
nommen werden, welche den Zunamen
vom Armeniſchen Steine bekommen
haben, gleichwie bey vielen Scriben-
ten, die davon gehandelt, kan erſehen
werden. Weil aber dieſer Gebrauch
von keiner groſſen Wichtigkeit iſt, als
will ich ſagen, daß dieſer Stein, nachdem
er gerieben und gewaſchen; damit das
Geſtein, und die kleinen Flinterlein, die
wie Goldſtaͤublein ſchimmern, da es
doch nur Sand iſt, davon kommen
moͤgen; hernach getrocknet worden iſt,
uns unter den Titel cendre verte und
Aſchgruͤn,
Bergblau.
Vert de terre, gruͤne Aſche und Berg-
blau
zugeſendet, auch gar ſehr zu der
Mahlerey gebrauchet werde, abſonder-
lich von denjenigen, die das Berggruͤn
damit zu vermehren wiſſen, indem ſie
[Spaltenumbruch] Pfund auf Pfund ſetzen, und derge-
ſtalt den Preiß vermindern, damit ſie
es wohlfeiler geben koͤnnen, als dieſel-
bigen, die ſich mit dergleichen Betruge
nicht behelffen koͤnnen: welches auch
gar ſchwerlich zu mercken iſt. Dan-
nenhero mag man ja das Berggruͤn
nirgend anders als bey redlichen Kauff-
leuten erkauffen, und wenn es derge-
ſtalt beſchaffen iſt, gleichwie ich oben
erinnert habe. Es muß uͤberdiß nicht
ſchmiericht ſeyn, wenn man etwas da-
von auf Papier ſtreicht, ſondern als
wie Sand, welches denn ein Zeichen
ſeyn kan, daß es mit der gruͤnen Aſche
nicht vermiſchet.

Wir verkauffen ſonſt auch noch mehr
Sorten der gruͤnen Aſche, welche aber
nur, nachdem ſie auf dieſe oder jene Art
bereitet worden, von einander unter-
ſchieden ſind, oder nachdem viel von dem
zarten, eben als wie vom Ultramarin,
davon genommen worden. Jm uͤbri-
gen ſoll die ſchoͤne gruͤne Aſche trucken,
gantz fein und hoch an Farbe ſeyn. Sie
dient zur Mahlerey.

[Ende Spaltensatz]
Das zehende Capitel.
Von der blauen Aſche.
[Beginn Spaltensatz]

CEndre blëue, die blaue Aſche/ iſt
eine compoſition oder geriebener
Stein, ſo wir aus England oder von
Rouan bekommen, dahin ſie von den
Schweden/ Hamburgern und Daͤ-
nen
gebracht worden iſt. Die aller-
meiſte blaue Aſche kommt von Dantzig
in Polen/
wie andere Mahlerfarben
mehr, ſelbſt der Zinck und Bißmuth.
Weil aber dieſes ein Handel, der nur
gar wenigen bekannt iſt, deswegen koͤn-
nen diejenigen, die dergleichen Waaren
von Dantzig bringen laſſen, dieſelben
um ein gutes wohlfeiler geben, denn die,
welche ſie aus England, oder von Rou-
[Spaltenumbruch] an bekommen. Jch habe zwar allen
Fleiß drauf gewendet, damit ich erfah-
ren moͤchte, was doch nur die blaue
Aſche
ſey, und bin von etlichen ver-
ſichert worden, daß es eine gewiſſe com-
poſition
ſey, die zu Rouan bereitet wuͤr-
de: weil aber diejenigen, die es zurich-
ten, gar geheim damit thun, deshalben
habe ich auch nicht vermocht zu erfah-
ren, wovon ſie gemachet werde.

Die blaue Aſche ſoll fein ſeyn, hoch
an Farbe, ſo trucken und dem Ultra-
marin ſo gleich, als immer moͤglich. Sie
wird ebenfalls zur Mahlerey ge-
braucht.

[Ende Spaltensatz]
Das eilffte Capitel.
Vom Jaſpis.
[Beginn Spaltensatz]

DJe vielerley Sorten des Jaſpis,
die es giebet, ſind Urſach, daß ich
nur von demjenigen reden werde, wel-
chen wir verkauffen, und gruͤn iſt: doch
wuͤrde ich auch nichts davon gemeldet
haben, dafern er nicht etwas weniges
in der Artzney gebrauchet wuͤrde. Weil
[Spaltenumbruch] denn der gruͤne Jaſpis alſo theuer iſt,
und durch allerhand Glaͤſer, die man
dafuͤr einzuſchieben pfleget, kan verfaͤl-
ſchet werden, deswegen ſoll man denje-
nigen erwehlen, welcher recht ſchoͤn
dunckelgruͤn iſt und glaͤntzend, voll ro-
ther Puncten, als wie Blutstropfen,

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[0562] Der Spezereyen und Materialien tzenden Steinlein verſetzt, welche ſich als wie Geſtein oder kleine Diamanten er- heben. Dieſem Steine werden treffliche Kraͤfte zugeſchrieben, denn er ſoll gut ſeyn wider die ſchwere Noth, Melancho- ley, und dergleichen. Er iſt eines von denen Stuͤcken, die zu den Pillen ge- nommen werden, welche den Zunamen vom Armeniſchen Steine bekommen haben, gleichwie bey vielen Scriben- ten, die davon gehandelt, kan erſehen werden. Weil aber dieſer Gebrauch von keiner groſſen Wichtigkeit iſt, als will ich ſagen, daß dieſer Stein, nachdem er gerieben und gewaſchen; damit das Geſtein, und die kleinen Flinterlein, die wie Goldſtaͤublein ſchimmern, da es doch nur Sand iſt, davon kommen moͤgen; hernach getrocknet worden iſt, uns unter den Titel cendre verte und Vert de terre, gruͤne Aſche und Berg- blau zugeſendet, auch gar ſehr zu der Mahlerey gebrauchet werde, abſonder- lich von denjenigen, die das Berggruͤn damit zu vermehren wiſſen, indem ſie Pfund auf Pfund ſetzen, und derge- ſtalt den Preiß vermindern, damit ſie es wohlfeiler geben koͤnnen, als dieſel- bigen, die ſich mit dergleichen Betruge nicht behelffen koͤnnen: welches auch gar ſchwerlich zu mercken iſt. Dan- nenhero mag man ja das Berggruͤn nirgend anders als bey redlichen Kauff- leuten erkauffen, und wenn es derge- ſtalt beſchaffen iſt, gleichwie ich oben erinnert habe. Es muß uͤberdiß nicht ſchmiericht ſeyn, wenn man etwas da- von auf Papier ſtreicht, ſondern als wie Sand, welches denn ein Zeichen ſeyn kan, daß es mit der gruͤnen Aſche nicht vermiſchet. Aſchgruͤn, Bergblau. Wir verkauffen ſonſt auch noch mehr Sorten der gruͤnen Aſche, welche aber nur, nachdem ſie auf dieſe oder jene Art bereitet worden, von einander unter- ſchieden ſind, oder nachdem viel von dem zarten, eben als wie vom Ultramarin, davon genommen worden. Jm uͤbri- gen ſoll die ſchoͤne gruͤne Aſche trucken, gantz fein und hoch an Farbe ſeyn. Sie dient zur Mahlerey. Das zehende Capitel. Von der blauen Aſche. CEndre blëue, die blaue Aſche/ iſt eine compoſition oder geriebener Stein, ſo wir aus England oder von Rouan bekommen, dahin ſie von den Schweden/ Hamburgern und Daͤ- nen gebracht worden iſt. Die aller- meiſte blaue Aſche kommt von Dantzig in Polen/ wie andere Mahlerfarben mehr, ſelbſt der Zinck und Bißmuth. Weil aber dieſes ein Handel, der nur gar wenigen bekannt iſt, deswegen koͤn- nen diejenigen, die dergleichen Waaren von Dantzig bringen laſſen, dieſelben um ein gutes wohlfeiler geben, denn die, welche ſie aus England, oder von Rou- an bekommen. Jch habe zwar allen Fleiß drauf gewendet, damit ich erfah- ren moͤchte, was doch nur die blaue Aſche ſey, und bin von etlichen ver- ſichert worden, daß es eine gewiſſe com- poſition ſey, die zu Rouan bereitet wuͤr- de: weil aber diejenigen, die es zurich- ten, gar geheim damit thun, deshalben habe ich auch nicht vermocht zu erfah- ren, wovon ſie gemachet werde. Die blaue Aſche ſoll fein ſeyn, hoch an Farbe, ſo trucken und dem Ultra- marin ſo gleich, als immer moͤglich. Sie wird ebenfalls zur Mahlerey ge- braucht. Das eilffte Capitel. Vom Jaſpis. DJe vielerley Sorten des Jaſpis, die es giebet, ſind Urſach, daß ich nur von demjenigen reden werde, wel- chen wir verkauffen, und gruͤn iſt: doch wuͤrde ich auch nichts davon gemeldet haben, dafern er nicht etwas weniges in der Artzney gebrauchet wuͤrde. Weil denn der gruͤne Jaſpis alſo theuer iſt, und durch allerhand Glaͤſer, die man dafuͤr einzuſchieben pfleget, kan verfaͤl- ſchet werden, deswegen ſoll man denje- nigen erwehlen, welcher recht ſchoͤn dunckelgruͤn iſt und glaͤntzend, voll ro- ther Puncten, als wie Blutstropfen, es muß

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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/562>, abgerufen am 28.03.2024.