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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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III. Kunstgewerbe und Verwandtes.
Dreifuss eine rauhe, wie aus einem Felsen gehauene Oberfläche, in
welche Tafeln aus Kupferblech, umrandet mit dickem Silberdraht, ein-
gelegt sind. Diese Kupfereinlagen wurden vorher mit Gold und Silber
tauschiert. Der schmiedeeiserne Henkel lässt ebenfalls Tauschierarbeit
erkennen, ebenso der dunkle, kupferne Deckel. Auf der einem aus-
gebreiteten Fächer ähnlichen Kupferplatte in Front ist die blühende
Sakura mit der Uguisu, d. h. der japanische wilde Kirschbaum mit
[Abbildung] Fig. 15.

Gusseiserner Kessel mit Tauschierarbeit (Original im Königl. Kunstgewerbemuseum
zu Berlin).

der dortigen Nachtigall in Silber und Gold dargestellt. Eine schmale
Goldplatte bekränzt als Ring die Ausflussröhre.

Zogan oder Tauschierarbeit auf Eisen.

Obgleich das Tauschieren des Eisens schon zur Zeit des Kuwammu
Tenno (782--807 n. Chr.) bekannt war, wurde es doch erst im 16. Jahr-
hundert häufiger angewandt, als unter Ota Nobunaga (1542--1582) in

III. Kunstgewerbe und Verwandtes.
Dreifuss eine rauhe, wie aus einem Felsen gehauene Oberfläche, in
welche Tafeln aus Kupferblech, umrandet mit dickem Silberdraht, ein-
gelegt sind. Diese Kupfereinlagen wurden vorher mit Gold und Silber
tauschiert. Der schmiedeeiserne Henkel lässt ebenfalls Tauschierarbeit
erkennen, ebenso der dunkle, kupferne Deckel. Auf der einem aus-
gebreiteten Fächer ähnlichen Kupferplatte in Front ist die blühende
Sakura mit der Uguisu, d. h. der japanische wilde Kirschbaum mit
[Abbildung] Fig. 15.

Gusseiserner Kessel mit Tauschierarbeit (Original im Königl. Kunstgewerbemuseum
zu Berlin).

der dortigen Nachtigall in Silber und Gold dargestellt. Eine schmale
Goldplatte bekränzt als Ring die Ausflussröhre.

Zogan oder Tauschierarbeit auf Eisen.

Obgleich das Tauschieren des Eisens schon zur Zeit des Kuwammu
Tennô (782—807 n. Chr.) bekannt war, wurde es doch erst im 16. Jahr-
hundert häufiger angewandt, als unter Ota Nobunaga (1542—1582) in

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[518/0566] III. Kunstgewerbe und Verwandtes. Dreifuss eine rauhe, wie aus einem Felsen gehauene Oberfläche, in welche Tafeln aus Kupferblech, umrandet mit dickem Silberdraht, ein- gelegt sind. Diese Kupfereinlagen wurden vorher mit Gold und Silber tauschiert. Der schmiedeeiserne Henkel lässt ebenfalls Tauschierarbeit erkennen, ebenso der dunkle, kupferne Deckel. Auf der einem aus- gebreiteten Fächer ähnlichen Kupferplatte in Front ist die blühende Sakura mit der Uguisu, d. h. der japanische wilde Kirschbaum mit [Abbildung Fig. 15. Gusseiserner Kessel mit Tauschierarbeit (Original im Königl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin).] der dortigen Nachtigall in Silber und Gold dargestellt. Eine schmale Goldplatte bekränzt als Ring die Ausflussröhre. Zogan oder Tauschierarbeit auf Eisen. Obgleich das Tauschieren des Eisens schon zur Zeit des Kuwammu Tennô (782—807 n. Chr.) bekannt war, wurde es doch erst im 16. Jahr- hundert häufiger angewandt, als unter Ota Nobunaga (1542—1582) in

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/566>, abgerufen am 28.03.2024.