Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

Es erschienen unter den ökonomischen Schrift-
stellern dieser Zeit große Namen, unter denen ich
nur einen Camerarius nennen darf.

Das erste in deutscher Sprache und in
Deutschland geschriebene ökonomische Buch, das
bis itzt, so viel ich weiß, bekannt ist, ist in dem
J. 1530 erschienen.g) Es gehet vorzüglich den
Gartenbau an, ob es gleich dabey auch den Bau
der Gewächse überhaupt mit behandelt. Es
scheint überhaupt der Gartenbau eines der ersten
ökonomischen Geschäffte zu seyn, das von den Hö-

hern
unter dem Titel: Feldbau, in welchem die aus
rechtem Grunde der Natur und langgeübten Er-
fahrung allerbeste Bestellung der Aecker und
Fruchtfelder, Pflanz- und Erbauung allerhand
Obst, Lust- und Weingarten, von Roß- und Vieh-
zucht, sammt allem, was zu einer wohlbestellten
Haushaltung Nutz und Lustshalben nothwendig
begriffen und in 20 Bücher abgetheilt. Erstlich
zwar vom Kaiser Constantino IV. in griechischer
Sprache beschrieben, nachmaln durch D. Michael
Herrn ins Deutsche übersetzt. Strasburg 1592,
wieder aufgelegt Basel 1622.
g) Dieses als das älteste bis jetzt bekannte original-
deutsche Buch vom Landbau ist folgendes: Gär-
ten und Pflanzungen mit wund[er]samer Zierd artli-
cher und seltsamer Verimpfung allerhand Bäum,
Kräuter, Blumen und Früchten, wilder und hey-
mischer, künstlich und lustig zuzurichten. Inhalt
volgends Registers: Wes sich ein Hausvater mit
seiner Arbeit das Jahr über alle Monat insonder-
heit halten soll. Im Bragmond des 1530 Jahrs.
Welches Hr. Hunger anführt in Schrebers neuen
Cameralschriften im 6ten Theil. S. 647.

Es erſchienen unter den oͤkonomiſchen Schrift-
ſtellern dieſer Zeit große Namen, unter denen ich
nur einen Camerarius nennen darf.

Das erſte in deutſcher Sprache und in
Deutſchland geſchriebene oͤkonomiſche Buch, das
bis itzt, ſo viel ich weiß, bekannt iſt, iſt in dem
J. 1530 erſchienen.g) Es gehet vorzuͤglich den
Gartenbau an, ob es gleich dabey auch den Bau
der Gewaͤchſe uͤberhaupt mit behandelt. Es
ſcheint uͤberhaupt der Gartenbau eines der erſten
oͤkonomiſchen Geſchaͤffte zu ſeyn, das von den Hoͤ-

hern
unter dem Titel: Feldbau, in welchem die aus
rechtem Grunde der Natur und langgeuͤbten Er-
fahrung allerbeſte Beſtellung der Aecker und
Fruchtfelder, Pflanz- und Erbauung allerhand
Obſt, Luſt- und Weingarten, von Roß- und Vieh-
zucht, ſammt allem, was zu einer wohlbeſtellten
Haushaltung Nutz und Luſtshalben nothwendig
begriffen und in 20 Buͤcher abgetheilt. Erſtlich
zwar vom Kaiſer Conſtantino IV. in griechiſcher
Sprache beſchrieben, nachmaln durch D. Michael
Herrn ins Deutſche uͤberſetzt. Strasburg 1592,
wieder aufgelegt Baſel 1622.
g) Dieſes als das aͤlteſte bis jetzt bekannte original-
deutſche Buch vom Landbau iſt folgendes: Gaͤr-
ten und Pflanzungen mit wund[er]samer Zierd artli-
cher und ſeltſamer Verimpfung allerhand Baͤum,
Kraͤuter, Blumen und Fruͤchten, wilder und hey-
miſcher, kuͤnſtlich und luſtig zuzurichten. Inhalt
volgends Regiſters: Wes ſich ein Hausvater mit
ſeiner Arbeit das Jahr uͤber alle Monat inſonder-
heit halten ſoll. Im Bragmond des 1530 Jahrs.
Welches Hr. Hunger anfuͤhrt in Schrebers neuen
Cameralſchriften im 6ten Theil. S. 647.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0039" n="13"/>
Es er&#x017F;chienen unter den o&#x0364;konomi&#x017F;chen Schrift-<lb/>
&#x017F;tellern die&#x017F;er Zeit große Namen, unter denen ich<lb/>
nur einen Camerarius nennen darf.</p><lb/>
        <p>Das er&#x017F;te in deut&#x017F;cher Sprache und in<lb/>
Deut&#x017F;chland ge&#x017F;chriebene o&#x0364;konomi&#x017F;che Buch, das<lb/>
bis itzt, &#x017F;o viel ich weiß, bekannt i&#x017F;t, i&#x017F;t in dem<lb/>
J. 1530 er&#x017F;chienen.<note place="foot" n="g)">Die&#x017F;es als das a&#x0364;lte&#x017F;te bis jetzt bekannte original-<lb/>
deut&#x017F;che Buch vom Landbau i&#x017F;t folgendes: Ga&#x0364;r-<lb/>
ten und Pflanzungen mit <choice><sic>wnnd&#x017F;amer</sic><corr>wund<supplied>er</supplied>samer</corr></choice> Zierd artli-<lb/>
cher und &#x017F;elt&#x017F;amer Verimpfung allerhand Ba&#x0364;um,<lb/>
Kra&#x0364;uter, Blumen und Fru&#x0364;chten, wilder und hey-<lb/>
mi&#x017F;cher, ku&#x0364;n&#x017F;tlich und lu&#x017F;tig zuzurichten. Inhalt<lb/>
volgends Regi&#x017F;ters: Wes &#x017F;ich ein Hausvater mit<lb/>
&#x017F;einer Arbeit das Jahr u&#x0364;ber alle Monat in&#x017F;onder-<lb/>
heit halten &#x017F;oll. Im Bragmond des 1530 Jahrs.<lb/>
Welches Hr. Hunger anfu&#x0364;hrt in Schrebers neuen<lb/>
Cameral&#x017F;chriften im 6ten Theil. S. 647.</note> Es gehet vorzu&#x0364;glich den<lb/>
Gartenbau an, ob es gleich dabey auch den Bau<lb/>
der Gewa&#x0364;ch&#x017F;e u&#x0364;berhaupt mit behandelt. Es<lb/>
&#x017F;cheint u&#x0364;berhaupt der Gartenbau eines der er&#x017F;ten<lb/>
o&#x0364;konomi&#x017F;chen Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte zu &#x017F;eyn, das von den Ho&#x0364;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hern</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_3_2" prev="#seg2pn_3_1" place="foot" n="f)">unter dem Titel: Feldbau, in welchem die aus<lb/>
rechtem Grunde der Natur und langgeu&#x0364;bten Er-<lb/>
fahrung allerbe&#x017F;te Be&#x017F;tellung der Aecker und<lb/>
Fruchtfelder, Pflanz- und Erbauung allerhand<lb/>
Ob&#x017F;t, Lu&#x017F;t- und Weingarten, von Roß- und Vieh-<lb/>
zucht, &#x017F;ammt allem, was zu einer wohlbe&#x017F;tellten<lb/>
Haushaltung Nutz und Lu&#x017F;tshalben nothwendig<lb/>
begriffen und in 20 Bu&#x0364;cher abgetheilt. Er&#x017F;tlich<lb/>
zwar vom Kai&#x017F;er Con&#x017F;tantino <hi rendition="#aq">IV.</hi> in griechi&#x017F;cher<lb/>
Sprache be&#x017F;chrieben, nachmaln durch D. Michael<lb/>
Herrn ins Deut&#x017F;che u&#x0364;ber&#x017F;etzt. Strasburg 1592,<lb/>
wieder aufgelegt Ba&#x017F;el 1622.</note><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0039] Es erſchienen unter den oͤkonomiſchen Schrift- ſtellern dieſer Zeit große Namen, unter denen ich nur einen Camerarius nennen darf. Das erſte in deutſcher Sprache und in Deutſchland geſchriebene oͤkonomiſche Buch, das bis itzt, ſo viel ich weiß, bekannt iſt, iſt in dem J. 1530 erſchienen. g) Es gehet vorzuͤglich den Gartenbau an, ob es gleich dabey auch den Bau der Gewaͤchſe uͤberhaupt mit behandelt. Es ſcheint uͤberhaupt der Gartenbau eines der erſten oͤkonomiſchen Geſchaͤffte zu ſeyn, das von den Hoͤ- hern f) g) Dieſes als das aͤlteſte bis jetzt bekannte original- deutſche Buch vom Landbau iſt folgendes: Gaͤr- ten und Pflanzungen mit wundersamer Zierd artli- cher und ſeltſamer Verimpfung allerhand Baͤum, Kraͤuter, Blumen und Fruͤchten, wilder und hey- miſcher, kuͤnſtlich und luſtig zuzurichten. Inhalt volgends Regiſters: Wes ſich ein Hausvater mit ſeiner Arbeit das Jahr uͤber alle Monat inſonder- heit halten ſoll. Im Bragmond des 1530 Jahrs. Welches Hr. Hunger anfuͤhrt in Schrebers neuen Cameralſchriften im 6ten Theil. S. 647. f) unter dem Titel: Feldbau, in welchem die aus rechtem Grunde der Natur und langgeuͤbten Er- fahrung allerbeſte Beſtellung der Aecker und Fruchtfelder, Pflanz- und Erbauung allerhand Obſt, Luſt- und Weingarten, von Roß- und Vieh- zucht, ſammt allem, was zu einer wohlbeſtellten Haushaltung Nutz und Luſtshalben nothwendig begriffen und in 20 Buͤcher abgetheilt. Erſtlich zwar vom Kaiſer Conſtantino IV. in griechiſcher Sprache beſchrieben, nachmaln durch D. Michael Herrn ins Deutſche uͤberſetzt. Strasburg 1592, wieder aufgelegt Baſel 1622.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/39
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/39>, abgerufen am 29.03.2024.