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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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desselben ist theils nach dem entworfen, was wir auf den N002
Gruben selbst sahen und hörten, theils nach dem was in N003
den oben citirten Abhandlungen angeführt ist; aus letz- N004
tern sind alle in der Beschreibung angeführten Zahlen- N005
werthe entnommen. Um eigene gründliche Untersu- N006
chungen über die Lagerung der Erze anzustellen, war N007
unser Aufenthalt zu kurz. Wir besuchten indessen N008
unter der Führung des Herrn Ober-Bergmeisters Be- N009
ger und des Herrn Markscheiders Ostermeier so- N010
wohl die Frolowsche als auch die Suchodoiskische N011
Grube. Auf der erstern fuhren wir auf dem Archan- N012
gelskischen Schacht an, welcher donlegig und bequem N013
zu befahren ist. Wir kamen zu einer Strecke, die N014
ganz in derbem Kupferkiese getrieben ist, welcher hier N015
wie ein mächtiges Lager erschien, das unter einem N016
Winkel von 45° nach S. einfällt. Es wurde von dem N017
Granatfels bedeckt, der ein so festes Dachgestein bil- N018
dete, dass man der Zimmerung ganz entbehren konnte, N019
und ruhte auf dem körnigen Kalk, der auch hier wie N020
in Gumeschewskoi von den Bergleuten Ural genannt N021
wurde. Den Diorit sahen wir in der Grube selbst N022
nicht anstehen, fanden ihn aber in grossen Massen N023
auf der Halde. Auf der Suchodoiskischen Grube fuh- N024
ren wir in dem Porossowskischen Schachte an, und N025
gingen dann um das gangförmige Durchsetzen des N026
Dioritporphyrs durch den Kalkstein zu sehen, nach N027
dem Wasserstollen, den wir entlang fuhren, bis wir N028
an ein starkes eisernes Gitter kamen, das unsern wei- N029
tern Fortgang hemmte 1). Wir kehrten darauf auf dem- N030
selben Wege zurück und fuhren dann aus dem Kur-

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dieser, und äIter als der Granatfels, und folglich auch als der Diorit N002
zu sein. Wo sich die Kupfererze an der Gränze des Kalksteins und N003
des Dioritporphyrs finden, haben sich die Kupfererze vielleicht auf N004
den Klüften des Kalksteins gebildet, und sind dann später von dem N005
Dioritporphyre durchsetzt worden.
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1) Das eiserne Gitter ist hier angebracht, um das Entweichen der N002
Sträflinge, die in den Gruben arbeiten, zu verhindern.

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desselben ist theils nach dem entworfen, was wir auf den N002
Gruben selbst sahen und hörten, theils nach dem was in N003
den oben citirten Abhandlungen angeführt ist; aus letz- N004
tern sind alle in der Beschreibung angeführten Zahlen- N005
werthe entnommen. Um eigene gründliche Untersu- N006
chungen über die Lagerung der Erze anzustellen, war N007
unser Aufenthalt zu kurz. Wir besuchten indessen N008
unter der Führung des Herrn Ober-Bergmeisters Be- N009
ger und des Herrn Markscheiders Ostermeier so- N010
wohl die Frolowsche als auch die Suchodoiskische N011
Grube. Auf der erstern fuhren wir auf dem Archan- N012
gelskischen Schacht an, welcher donlegig und bequem N013
zu befahren ist. Wir kamen zu einer Strecke, die N014
ganz in derbem Kupferkiese getrieben ist, welcher hier N015
wie ein mächtiges Lager erschien, das unter einem N016
Winkel von 45° nach S. einfällt. Es wurde von dem N017
Granatfels bedeckt, der ein so festes Dachgestein bil- N018
dete, dass man der Zimmerung ganz entbehren konnte, N019
und ruhte auf dem körnigen Kalk, der auch hier wie N020
in Gumeschewskoi von den Bergleuten Ural genannt N021
wurde. Den Diorit sahen wir in der Grube selbst N022
nicht anstehen, fanden ihn aber in grossen Massen N023
auf der Halde. Auf der Suchodoiskischen Grube fuh- N024
ren wir in dem Porossowskischen Schachte an, und N025
gingen dann um das gangförmige Durchsetzen des N026
Dioritporphyrs durch den Kalkstein zu sehen, nach N027
dem Wasserstollen, den wir entlang fuhren, bis wir N028
an ein starkes eisernes Gitter kamen, das unsern wei- N029
tern Fortgang hemmte 1). Wir kehrten darauf auf dem- N030
selben Wege zurück und fuhren dann aus dem Kur-

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dieser, und äIter als der Granatfels, und folglich auch als der Diorit N002
zu sein. Wo sich die Kupfererze an der Gränze des Kalksteins und N003
des Dioritporphyrs finden, haben sich die Kupfererze vielleicht auf N004
den Klüften des Kalksteins gebildet, und sind dann später von dem N005
Dioritporphyre durchsetzt worden.
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1) Das eiserne Gitter ist hier angebracht, um das Entweichen der N002
Sträflinge, die in den Gruben arbeiten, zu verhindern.
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[418/0452] N001 desselben ist theils nach dem entworfen, was wir auf den N002 Gruben selbst sahen und hörten, theils nach dem was in N003 den oben citirten Abhandlungen angeführt ist; aus letz- N004 tern sind alle in der Beschreibung angeführten Zahlen- N005 werthe entnommen. Um eigene gründliche Untersu- N006 chungen über die Lagerung der Erze anzustellen, war N007 unser Aufenthalt zu kurz. Wir besuchten indessen N008 unter der Führung des Herrn Ober-Bergmeisters Be- N009 ger und des Herrn Markscheiders Ostermeier so- N010 wohl die Frolowsche als auch die Suchodoiskische N011 Grube. Auf der erstern fuhren wir auf dem Archan- N012 gelskischen Schacht an, welcher donlegig und bequem N013 zu befahren ist. Wir kamen zu einer Strecke, die N014 ganz in derbem Kupferkiese getrieben ist, welcher hier N015 wie ein mächtiges Lager erschien, das unter einem N016 Winkel von 45° nach S. einfällt. Es wurde von dem N017 Granatfels bedeckt, der ein so festes Dachgestein bil- N018 dete, dass man der Zimmerung ganz entbehren konnte, N019 und ruhte auf dem körnigen Kalk, der auch hier wie N020 in Gumeschewskoi von den Bergleuten Ural genannt N021 wurde. Den Diorit sahen wir in der Grube selbst N022 nicht anstehen, fanden ihn aber in grossen Massen N023 auf der Halde. Auf der Suchodoiskischen Grube fuh- N024 ren wir in dem Porossowskischen Schachte an, und N025 gingen dann um das gangförmige Durchsetzen des N026 Dioritporphyrs durch den Kalkstein zu sehen, nach N027 dem Wasserstollen, den wir entlang fuhren, bis wir N028 an ein starkes eisernes Gitter kamen, das unsern wei- N029 tern Fortgang hemmte 1). Wir kehrten darauf auf dem- N030 selben Wege zurück und fuhren dann aus dem Kur- [footnote-continued reference] [footnote reference] [footnote-continued reference] N001 dieser, und äIter als der Granatfels, und folglich auch als der Diorit N002 zu sein. Wo sich die Kupfererze an der Gränze des Kalksteins und N003 des Dioritporphyrs finden, haben sich die Kupfererze vielleicht auf N004 den Klüften des Kalksteins gebildet, und sind dann später von dem N005 Dioritporphyre durchsetzt worden. [footnote reference] N001 1) Das eiserne Gitter ist hier angebracht, um das Entweichen der N002 Sträflinge, die in den Gruben arbeiten, zu verhindern.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/452>, abgerufen am 19.04.2024.