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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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besondere Vorliebe hatten Hrn. v. Froloff in den Stand N002
gesetzt, diesen Sammlungen eine besondere Vollstän- N003
digkeit zu geben. Ausser den chinesischen Manuscrip- N004
ten befanden sich auch noch hier eine Menge tibeta- N005
nischer, mongolischer, persischer und arabischer Ma- N006
nuscripte. --

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Mit der Besichtigung der angeführten Gegenstände, N002
und in dem angenehmen und lehrreichen Umgange mit N003
den Hrn. v. Froloff und Gebler vergingen 3 Tage, N004
die wir jedoch auch zu Vorbereitungen für die wei- N005
tere Reise anwandten. Mit dem Zustande des Altai- N006
schen Bergbaus bekannter geworden, hatten wir näm- N007
lich beschlossen, dieselbe noch weiter auszudehnen als N008
wir uns anfänglich vorgenommen, und hatten dazu fol- N009
genden Hauptplan entworfen. Wir wollten zuerst nach N010
Schlangenberg gehen, dann die Gruben Riddersk und N011
Krukowsk besuchen, und von da über Ustkameno- N012
gorsk und Buchtharminsk nach Syränowsk reisen. Nach- N013
dem wir sodann noch den chinesischen Posten Baty N014
besucht hätten, wollten wir nach Buchtharminsk und N015
auf dem Irtysch nach Ustkamenogorsk zurückkehren, N016
und hiermit unsere Altaische Reise beenden. So ver- N017
liessen wir denn Barnaul Abends am 4. August, und N018
zwar noch in grösserer Gesellschaft als wir gekommen N019
waren. Hr. General-Lieutenant Welljaminoff in To- N020
bolsk hatte sich nämlich nicht begnügt, Herrn v. Jer- N021
moloff beauftragt zu haben, Hrn. v. Humboldt wäh- N022
rend der Reise durch sein Gouvernement zu begleiten, N023
sondern er hatte den nämlichen Befehl auch dem General N024
Litwinoff in Tomsk ertheilt, der sich nun in Barnaul N025
mit seinen Begleitern, einem polnischen Officiere und N026
einem jungen Arzte uns angeschlossen hatte; eine N027
Aufmerksamkeit die uns ebenso ehrenvoll war, als sie N028
uns durch den Umgang mit so gebildeten Männern, N029
wie uns unsere Begleiter gleich bei unserer ersten Be- N030
kanntschaft erschienen, angenehm wurde.

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Der Weg von Barnaul nach Schlangenberg geht

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besondere Vorliebe hatten Hrn. v. Froloff in den Stand N002
gesetzt, diesen Sammlungen eine besondere Vollstän- N003
digkeit zu geben. Ausser den chinesischen Manuscrip- N004
ten befanden sich auch noch hier eine Menge tibeta- N005
nischer, mongolischer, persischer und arabischer Ma- N006
nuscripte. —

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Mit der Besichtigung der angeführten Gegenstände, N002
und in dem angenehmen und lehrreichen Umgange mit N003
den Hrn. v. Froloff und Gebler vergingen 3 Tage, N004
die wir jedoch auch zu Vorbereitungen für die wei- N005
tere Reise anwandten. Mit dem Zustande des Altai- N006
schen Bergbaus bekannter geworden, hatten wir näm- N007
lich beschlossen, dieselbe noch weiter auszudehnen als N008
wir uns anfänglich vorgenommen, und hatten dazu fol- N009
genden Hauptplan entworfen. Wir wollten zuerst nach N010
Schlangenberg gehen, dann die Gruben Riddersk und N011
Krukowsk besuchen, und von da über Ustkameno- N012
gorsk und Buchtharminsk nach Syränowsk reisen. Nach- N013
dem wir sodann noch den chinesischen Posten Baty N014
besucht hätten, wollten wir nach Buchtharminsk und N015
auf dem Irtysch nach Ustkamenogorsk zurückkehren, N016
und hiermit unsere Altaische Reise beenden. So ver- N017
liessen wir denn Barnaul Abends am 4. August, und N018
zwar noch in grösserer Gesellschaft als wir gekommen N019
waren. Hr. General-Lieutenant Welljaminoff in To- N020
bolsk hatte sich nämlich nicht begnügt, Herrn v. Jer- N021
moloff beauftragt zu haben, Hrn. v. Humboldt wäh- N022
rend der Reise durch sein Gouvernement zu begleiten, N023
sondern er hatte den nämlichen Befehl auch dem General N024
Litwinoff in Tomsk ertheilt, der sich nun in Barnaul N025
mit seinen Begleitern, einem polnischen Officiere und N026
einem jungen Arzte uns angeschlossen hatte; eine N027
Aufmerksamkeit die uns ebenso ehrenvoll war, als sie N028
uns durch den Umgang mit so gebildeten Männern, N029
wie uns unsere Begleiter gleich bei unserer ersten Be- N030
kanntschaft erschienen, angenehm wurde.

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Der Weg von Barnaul nach Schlangenberg geht

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[522/0556] N001 besondere Vorliebe hatten Hrn. v. Froloff in den Stand N002 gesetzt, diesen Sammlungen eine besondere Vollstän- N003 digkeit zu geben. Ausser den chinesischen Manuscrip- N004 ten befanden sich auch noch hier eine Menge tibeta- N005 nischer, mongolischer, persischer und arabischer Ma- N006 nuscripte. — N001 Mit der Besichtigung der angeführten Gegenstände, N002 und in dem angenehmen und lehrreichen Umgange mit N003 den Hrn. v. Froloff und Gebler vergingen 3 Tage, N004 die wir jedoch auch zu Vorbereitungen für die wei- N005 tere Reise anwandten. Mit dem Zustande des Altai- N006 schen Bergbaus bekannter geworden, hatten wir näm- N007 lich beschlossen, dieselbe noch weiter auszudehnen als N008 wir uns anfänglich vorgenommen, und hatten dazu fol- N009 genden Hauptplan entworfen. Wir wollten zuerst nach N010 Schlangenberg gehen, dann die Gruben Riddersk und N011 Krukowsk besuchen, und von da über Ustkameno- N012 gorsk und Buchtharminsk nach Syränowsk reisen. Nach- N013 dem wir sodann noch den chinesischen Posten Baty N014 besucht hätten, wollten wir nach Buchtharminsk und N015 auf dem Irtysch nach Ustkamenogorsk zurückkehren, N016 und hiermit unsere Altaische Reise beenden. So ver- N017 liessen wir denn Barnaul Abends am 4. August, und N018 zwar noch in grösserer Gesellschaft als wir gekommen N019 waren. Hr. General-Lieutenant Welljaminoff in To- N020 bolsk hatte sich nämlich nicht begnügt, Herrn v. Jer- N021 moloff beauftragt zu haben, Hrn. v. Humboldt wäh- N022 rend der Reise durch sein Gouvernement zu begleiten, N023 sondern er hatte den nämlichen Befehl auch dem General N024 Litwinoff in Tomsk ertheilt, der sich nun in Barnaul N025 mit seinen Begleitern, einem polnischen Officiere und N026 einem jungen Arzte uns angeschlossen hatte; eine N027 Aufmerksamkeit die uns ebenso ehrenvoll war, als sie N028 uns durch den Umgang mit so gebildeten Männern, N029 wie uns unsere Begleiter gleich bei unserer ersten Be- N030 kanntschaft erschienen, angenehm wurde. N001 Der Weg von Barnaul nach Schlangenberg geht

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/556>, abgerufen am 28.03.2024.