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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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gelblichgrau und graulichweiss, hat einen dichten, N002
splittrigen Bruch, und enthält grosse Enkrinitenstiele N003
mit weissem späthigen Kalkspath eingeschlossen. In N004
dieser Gegend, 6 Werste von dem Dorfe Talowka N005
liegt auch die Grube Sawodinskoi, wo das bei Bar¬ N006
naul erwähnte Tellursilber 1) vorgekommen ist. Wir N007
setzten bei dem Dorfe über die Buchtarma, fuhren N008
dann in dem weiten Thale schnell weiter, kamen aber N009
doch erst in der Nacht um 1 Uhr ziemlich durchge¬ N010
froren in Syränowsk an.

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Den 16. August. Syränowsk liegt in dem Thale N002
der Maglenka, nicht weit von ihrer Vereinigung mit N003
der Beresowka, welche sich 10 Werste weiter nörd¬ N004
lich in die linke Seite der Buchtarma ergiesst. Das N005
Thal ist weit, aber unfruchtbar, und die Berge die sich N006
an beiden Seiten zu ziemlich bedeutender Höhe er¬ N007
heben, sind fast völlig baumlos, daher die ganze Ge¬ N008
gend ein dürres und ödes Ansehn hat. Die Grube N009
liegt an dem Abhange eines solchen die Thalwand N010
bildenden, ziemlich prall ansteigenden Berges, der aus N011
Thonschiefer besteht. Das Gestein hat eine lichte N012
graulichgrüne Farbe, ist ziemlich dünnschiefrig und N013
enthält zwischen seinen Schichten öfter nussgrosse N014
Kugeln und Knollen von einer grünlichweissen dichten N015
Feldspathmasse. Seine Schichten streichen unten am N016
Berge wie das Thal St. 3,4 von SW. nach NO., und N017
fallen unter steilem Winkel nach NW. widersinnig ein; N018
oben auf dem Berge ist aber das Streichen etwas ver¬ N019
schieden und genauer von O. nach W. Das Ausge¬ N020
hende des Erzlagers, worauf die Grube baut, findet N021
sich fast ganz auf der Höhe des Berges, und ist dort N022
in einer kleinen Pinge entblösst. Es besteht gröss- N023
tentheils aus Hornstein, hat eine verschiedene 3 bis N024
11 Lachter grosse Mächtigkeit und ein ungefähr glei¬ N025
ches Fallen wie der Thonschiefer. Das unmittelbare

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1) Siehe Seite 520.

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gelblichgrau und graulichweiss, hat einen dichten, N002
splittrigen Bruch, und enthält grosse Enkrinitenstiele N003
mit weissem späthigen Kalkspath eingeschlossen. In N004
dieser Gegend, 6 Werste von dem Dorfe Talowka N005
liegt auch die Grube Sawodinskoi, wo das bei Bar¬ N006
naul erwähnte Tellursilber 1) vorgekommen ist. Wir N007
setzten bei dem Dorfe über die Buchtarma, fuhren N008
dann in dem weiten Thale schnell weiter, kamen aber N009
doch erst in der Nacht um 1 Uhr ziemlich durchge¬ N010
froren in Syränowsk an.

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Den 16. August. Syränowsk liegt in dem Thale N002
der Maglenka, nicht weit von ihrer Vereinigung mit N003
der Beresowka, welche sich 10 Werste weiter nörd¬ N004
lich in die linke Seite der Buchtarma ergiesst. Das N005
Thal ist weit, aber unfruchtbar, und die Berge die sich N006
an beiden Seiten zu ziemlich bedeutender Höhe er¬ N007
heben, sind fast völlig baumlos, daher die ganze Ge¬ N008
gend ein dürres und ödes Ansehn hat. Die Grube N009
liegt an dem Abhange eines solchen die Thalwand N010
bildenden, ziemlich prall ansteigenden Berges, der aus N011
Thonschiefer besteht. Das Gestein hat eine lichte N012
graulichgrüne Farbe, ist ziemlich dünnschiefrig und N013
enthält zwischen seinen Schichten öfter nussgrosse N014
Kugeln und Knollen von einer grünlichweissen dichten N015
Feldspathmasse. Seine Schichten streichen unten am N016
Berge wie das Thal St. 3,4 von SW. nach NO., und N017
fallen unter steilem Winkel nach NW. widersinnig ein; N018
oben auf dem Berge ist aber das Streichen etwas ver¬ N019
schieden und genauer von O. nach W. Das Ausge¬ N020
hende des Erzlagers, worauf die Grube baut, findet N021
sich fast ganz auf der Höhe des Berges, und ist dort N022
in einer kleinen Pinge entblösst. Es besteht gröss- N023
tentheils aus Hornstein, hat eine verschiedene 3 bis N024
11 Lachter grosse Mächtigkeit und ein ungefähr glei¬ N025
ches Fallen wie der Thonschiefer. Das unmittelbare

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1) Siehe Seite 520.
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[590/0624] N001 gelblichgrau und graulichweiss, hat einen dichten, N002 splittrigen Bruch, und enthält grosse Enkrinitenstiele N003 mit weissem späthigen Kalkspath eingeschlossen. In N004 dieser Gegend, 6 Werste von dem Dorfe Talowka N005 liegt auch die Grube Sawodinskoi, wo das bei Bar¬ N006 naul erwähnte Tellursilber 1) vorgekommen ist. Wir N007 setzten bei dem Dorfe über die Buchtarma, fuhren N008 dann in dem weiten Thale schnell weiter, kamen aber N009 doch erst in der Nacht um 1 Uhr ziemlich durchge¬ N010 froren in Syränowsk an. N001 Den 16. August. Syränowsk liegt in dem Thale N002 der Maglenka, nicht weit von ihrer Vereinigung mit N003 der Beresowka, welche sich 10 Werste weiter nörd¬ N004 lich in die linke Seite der Buchtarma ergiesst. Das N005 Thal ist weit, aber unfruchtbar, und die Berge die sich N006 an beiden Seiten zu ziemlich bedeutender Höhe er¬ N007 heben, sind fast völlig baumlos, daher die ganze Ge¬ N008 gend ein dürres und ödes Ansehn hat. Die Grube N009 liegt an dem Abhange eines solchen die Thalwand N010 bildenden, ziemlich prall ansteigenden Berges, der aus N011 Thonschiefer besteht. Das Gestein hat eine lichte N012 graulichgrüne Farbe, ist ziemlich dünnschiefrig und N013 enthält zwischen seinen Schichten öfter nussgrosse N014 Kugeln und Knollen von einer grünlichweissen dichten N015 Feldspathmasse. Seine Schichten streichen unten am N016 Berge wie das Thal St. 3,4 von SW. nach NO., und N017 fallen unter steilem Winkel nach NW. widersinnig ein; N018 oben auf dem Berge ist aber das Streichen etwas ver¬ N019 schieden und genauer von O. nach W. Das Ausge¬ N020 hende des Erzlagers, worauf die Grube baut, findet N021 sich fast ganz auf der Höhe des Berges, und ist dort N022 in einer kleinen Pinge entblösst. Es besteht gröss- N023 tentheils aus Hornstein, hat eine verschiedene 3 bis N024 11 Lachter grosse Mächtigkeit und ein ungefähr glei¬ N025 ches Fallen wie der Thonschiefer. Das unmittelbare [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Siehe Seite 520.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/624>, abgerufen am 29.03.2024.