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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.

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immer durch dicke rothe und schwarze Umrisse gesondert sind,
mit geringer Spur von Schattengebung in den Augenhöhlen
und Länge des Nasenrückens. Die gerade Haltung des Leibes
theilen sie mit den älteren italienischen und abendländischen
Darstellungen desselben Gegenstandes.



VII.
Dreyzehntes Jahrhundert.
Aufschwung des Geistes der italienischen Kunst;
rascher Fortschritt in Vortheilen der Dar-
stellung. -- Einfluß der Byzantiner auf
die Entwickelung der italienischen Malerey.


Aus einer eigenthümlichen Wendung, aus einer allgemei-
nen Steigerung des Geisteslebens entstand, wie es unter uns
nicht mehr in Frage kommt, jene glänzende Entwickelung der
Kunstanlage, welche die neueren Italiener lange Zeit hindurch
vor anderen Nationen auszeichnete. Demungeachtet werden
auch hier, wie überall, einige äußere Anregungen des Kunst-
triebes, Förderungen seiner Ausbildung eingetreten seyn, denen
die Italiener, zwar nicht die volle Entwickelung ihrer treffli-
chen Anlage, doch immer deren frühere Zeitigung verdanken.

immer durch dicke rothe und ſchwarze Umriſſe geſondert ſind,
mit geringer Spur von Schattengebung in den Augenhoͤhlen
und Laͤnge des Naſenruͤckens. Die gerade Haltung des Leibes
theilen ſie mit den aͤlteren italieniſchen und abendlaͤndiſchen
Darſtellungen deſſelben Gegenſtandes.



VII.
Dreyzehntes Jahrhundert.
Aufſchwung des Geiſtes der italieniſchen Kunſt;
raſcher Fortſchritt in Vortheilen der Dar-
ſtellung. — Einfluß der Byzantiner auf
die Entwickelung der italieniſchen Malerey.


Aus einer eigenthuͤmlichen Wendung, aus einer allgemei-
nen Steigerung des Geiſteslebens entſtand, wie es unter uns
nicht mehr in Frage kommt, jene glaͤnzende Entwickelung der
Kunſtanlage, welche die neueren Italiener lange Zeit hindurch
vor anderen Nationen auszeichnete. Demungeachtet werden
auch hier, wie uͤberall, einige aͤußere Anregungen des Kunſt-
triebes, Foͤrderungen ſeiner Ausbildung eingetreten ſeyn, denen
die Italiener, zwar nicht die volle Entwickelung ihrer treffli-
chen Anlage, doch immer deren fruͤhere Zeitigung verdanken.

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[282/0300] immer durch dicke rothe und ſchwarze Umriſſe geſondert ſind, mit geringer Spur von Schattengebung in den Augenhoͤhlen und Laͤnge des Naſenruͤckens. Die gerade Haltung des Leibes theilen ſie mit den aͤlteren italieniſchen und abendlaͤndiſchen Darſtellungen deſſelben Gegenſtandes. VII. Dreyzehntes Jahrhundert. Aufſchwung des Geiſtes der italieniſchen Kunſt; raſcher Fortſchritt in Vortheilen der Dar- ſtellung. — Einfluß der Byzantiner auf die Entwickelung der italieniſchen Malerey. Aus einer eigenthuͤmlichen Wendung, aus einer allgemei- nen Steigerung des Geiſteslebens entſtand, wie es unter uns nicht mehr in Frage kommt, jene glaͤnzende Entwickelung der Kunſtanlage, welche die neueren Italiener lange Zeit hindurch vor anderen Nationen auszeichnete. Demungeachtet werden auch hier, wie uͤberall, einige aͤußere Anregungen des Kunſt- triebes, Foͤrderungen ſeiner Ausbildung eingetreten ſeyn, denen die Italiener, zwar nicht die volle Entwickelung ihrer treffli- chen Anlage, doch immer deren fruͤhere Zeitigung verdanken.

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/300>, abgerufen am 29.03.2024.