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Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.

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Ewigen gnaden wahl Gottes nicht anfechten / Denn das hiesse dieselbigen zu seinem eigenen verderben mißbrauchen / dieweil sie dahin gar nicht gehet / das jemand daher vrsach nehmen soll zuuerzweifeln / oder jhm die gedancken zu machen / Gott lasse wol im Wort sein gnad allen anbieten / aber es sey sein Ernst nicht / sonder er hab heimlich bey sich beschlossen sie zuuerdammen. Darzu aber sollen wir die Lehr von der ewigen gnaden wahl Gottes gebrauchen / das wir vns vnder Gottes gewaltige Hand demütigen / erkennen das es mit vns / vnsern Krefften vnd wercken / allerding nichts sey / sonder er wolle vns aus lauter gnaden selig machen / da er vns eben so wol als den grösten Theil verwerffen möchte / vnd das wir bestendigen Trost haben in allen anfechtungen / das vnser Heil nicht in vnsern Henden stehe / da wirs bald verwarlosen würden / sonder in Gottes Allmechtiger Hand / daraus vns niemand Reissen kan / vnd denn das wir Gott fürchten lernen / das wir nicht in sein schrecklich Gericht fallen. Das ist der rechte gebrauch dieser Lehr / vnd keines Wegs / das wir daher vrsache nemen an Gottes gnad gegen vns zu zweifeln oder Zuuerzweifeln.

Ewigen gnaden wahl Gottes nicht anfechten / Denn das hiesse dieselbigen zu seinem eigenen verderben mißbrauchen / dieweil sie dahin gar nicht gehet / das jemand daher vrsach nehmen soll zuuerzweifeln / oder jhm die gedancken zu machen / Gott lasse wol im Wort sein gnad allen anbieten / aber es sey sein Ernst nicht / sonder er hab heimlich bey sich beschlossen sie zuuerdammen. Darzu aber sollen wir die Lehr von der ewigen gnaden wahl Gottes gebrauchen / das wir vns vnder Gottes gewaltige Hand demütigẽ / erkennen das es mit vns / vnsern Krefften vnd wercken / allerding nichts sey / sonder er wolle vns aus lauter gnadẽ selig machen / da er vns eben so wol als den grösten Theil verwerffẽ möchte / vnd das wir bestendigen Trost haben in allen anfechtungen / das vnser Heil nicht in vnsern Henden stehe / da wirs bald verwarlosen würden / sonder in Gottes Allmechtiger Hand / daraus vns niemand Reissen kan / vnd denn das wir Gott fürchten lernen / das wir nicht in sein schrecklich Gericht fallen. Das ist der rechte gebrauch dieser Lehr / vnd keines Wegs / das wir daher vrsache nemen an Gottes gnad gegen vns zu zweifeln oder Zuuerzweifeln.

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[0023] Ewigen gnaden wahl Gottes nicht anfechten / Denn das hiesse dieselbigen zu seinem eigenen verderben mißbrauchen / dieweil sie dahin gar nicht gehet / das jemand daher vrsach nehmen soll zuuerzweifeln / oder jhm die gedancken zu machen / Gott lasse wol im Wort sein gnad allen anbieten / aber es sey sein Ernst nicht / sonder er hab heimlich bey sich beschlossen sie zuuerdammen. Darzu aber sollen wir die Lehr von der ewigen gnaden wahl Gottes gebrauchen / das wir vns vnder Gottes gewaltige Hand demütigẽ / erkennen das es mit vns / vnsern Krefften vnd wercken / allerding nichts sey / sonder er wolle vns aus lauter gnadẽ selig machen / da er vns eben so wol als den grösten Theil verwerffẽ möchte / vnd das wir bestendigen Trost haben in allen anfechtungen / das vnser Heil nicht in vnsern Henden stehe / da wirs bald verwarlosen würden / sonder in Gottes Allmechtiger Hand / daraus vns niemand Reissen kan / vnd denn das wir Gott fürchten lernen / das wir nicht in sein schrecklich Gericht fallen. Das ist der rechte gebrauch dieser Lehr / vnd keines Wegs / das wir daher vrsache nemen an Gottes gnad gegen vns zu zweifeln oder Zuuerzweifeln.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/23>, abgerufen am 28.03.2024.