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Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869.

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Anmerkungen.
I. Skizze.--Vulcane.

Anmerkung 1. In Bezug auf diesen, sowie die philippinischen Vulcane überhaupt herrscht in den Handbüchern und Atlanten noch bedeutende Unsicherheit. Ich will versuchen, diese durch eine Zusammenstellung der Angaben früherer Autoren und meiner eigenen Beobachtungen zu zerstreuen, soweit dies überhaupt möglich ist.

Ich beginne mit den Vulcanen von Mindanao. Derjenige, über dessen Vorhandensein und Lage sich gar kein Zweifel erheben kann, ist der Vulcan von Serangani, welcher auf der am Meisten nach Süden hin vorspringenden Halbinsel gleichen Namens liegt in 5° 45' N. Br. nach der Karte von Morata. Die erste geographische Bestimmung ist allerdings durch den P. Murillo geliefert (1749), er gibt auf der von D. Nicolas de la Cruz Bagay gestochenen Karte--die ich im Original besitze--die Lage desselben ziemlich genau an, aber keinen Namen. Berghaus sagt (Geo-hydrograph. Memoir von den Philippinen 1832 pag. 62), dass dieser Vulcan Sanguili heisse, ich weiss nicht, ob bloss auf die Autorität von L. v. Buch gestützt (Canarische Inseln p. 376), den er dabei citirt, oder weil er in dem Nachdruck der Murillo'schen Karte, deren Original er selbst nicht gesehen (l. c. pag. 2), jenen Namen bemerkt hat. War das Letztere der Fall, so muss von Moritz Lawitz, welcher die Copie der Karte 1760 bei Homann's Erben in Nürnberg herausgab, der Name "Sanguili" nach eigenen Quellenstudien hinzugefügt sein; denn er findet sich nicht im Original. Auf dieser Karte ist nur der einzige Vulcan von Serangani angegeben, die beiden andern fehlen. Die einzige Stelle in dem Werke des P. Murillo, welche sich auf den Vulcan Sanguil bezieht, findet sich pag. 124, wo er sagt: "En Sanguil, que esta en la parte meridional de Mindanao, hay un Vulcan, de que los Mindanaos sacaban azufre para hacer polvora". Nach der Karte nun diese Stelle zu deuten, also den im Text angegebenen Namen auf den in der Karte gezeichneten Vulcan zu beziehen,

Anmerkungen.
I. Skizze.—Vulcane.

Anmerkung 1. In Bezug auf diesen, sowie die philippinischen Vulcane überhaupt herrscht in den Handbüchern und Atlanten noch bedeutende Unsicherheit. Ich will versuchen, diese durch eine Zusammenstellung der Angaben früherer Autoren und meiner eigenen Beobachtungen zu zerstreuen, soweit dies überhaupt möglich ist.

Ich beginne mit den Vulcanen von Mindanao. Derjenige, über dessen Vorhandensein und Lage sich gar kein Zweifel erheben kann, ist der Vulcan von Serangani, welcher auf der am Meisten nach Süden hin vorspringenden Halbinsel gleichen Namens liegt in 5° 45′ N. Br. nach der Karte von Morata. Die erste geographische Bestimmung ist allerdings durch den P. Murillo geliefert (1749), er gibt auf der von D. Nicolas de la Cruz Bagay gestochenen Karte—die ich im Original besitze—die Lage desselben ziemlich genau an, aber keinen Namen. Berghaus sagt (Geo-hydrograph. Memoir von den Philippinen 1832 pag. 62), dass dieser Vulcan Sanguili heisse, ich weiss nicht, ob bloss auf die Autorität von L. v. Buch gestützt (Canarische Inseln p. 376), den er dabei citirt, oder weil er in dem Nachdruck der Murillo’schen Karte, deren Original er selbst nicht gesehen (l. c. pag. 2), jenen Namen bemerkt hat. War das Letztere der Fall, so muss von Moritz Lawitz, welcher die Copie der Karte 1760 bei Homann’s Erben in Nürnberg herausgab, der Name “Sanguili” nach eigenen Quellenstudien hinzugefügt sein; denn er findet sich nicht im Original. Auf dieser Karte ist nur der einzige Vulcan von Serangani angegeben, die beiden andern fehlen. Die einzige Stelle in dem Werke des P. Murillo, welche sich auf den Vulcan Sanguil bezieht, findet sich pag. 124, wo er sagt: “En Sanguil, que esta en la parte meridional de Mindanao, hay un Vulcan, de que los Mindanaos sacaban azufre para hacer polvora”. Nach der Karte nun diese Stelle zu deuten, also den im Text angegebenen Namen auf den in der Karte gezeichneten Vulcan zu beziehen,

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[95/0095] Anmerkungen. I. Skizze.—Vulcane. Anmerkung 1. In Bezug auf diesen, sowie die philippinischen Vulcane überhaupt herrscht in den Handbüchern und Atlanten noch bedeutende Unsicherheit. Ich will versuchen, diese durch eine Zusammenstellung der Angaben früherer Autoren und meiner eigenen Beobachtungen zu zerstreuen, soweit dies überhaupt möglich ist. Ich beginne mit den Vulcanen von Mindanao. Derjenige, über dessen Vorhandensein und Lage sich gar kein Zweifel erheben kann, ist der Vulcan von Serangani, welcher auf der am Meisten nach Süden hin vorspringenden Halbinsel gleichen Namens liegt in 5° 45′ N. Br. nach der Karte von Morata. Die erste geographische Bestimmung ist allerdings durch den P. Murillo geliefert (1749), er gibt auf der von D. Nicolas de la Cruz Bagay gestochenen Karte—die ich im Original besitze—die Lage desselben ziemlich genau an, aber keinen Namen. Berghaus sagt (Geo-hydrograph. Memoir von den Philippinen 1832 pag. 62), dass dieser Vulcan Sanguili heisse, ich weiss nicht, ob bloss auf die Autorität von L. v. Buch gestützt (Canarische Inseln p. 376), den er dabei citirt, oder weil er in dem Nachdruck der Murillo’schen Karte, deren Original er selbst nicht gesehen (l. c. pag. 2), jenen Namen bemerkt hat. War das Letztere der Fall, so muss von Moritz Lawitz, welcher die Copie der Karte 1760 bei Homann’s Erben in Nürnberg herausgab, der Name “Sanguili” nach eigenen Quellenstudien hinzugefügt sein; denn er findet sich nicht im Original. Auf dieser Karte ist nur der einzige Vulcan von Serangani angegeben, die beiden andern fehlen. Die einzige Stelle in dem Werke des P. Murillo, welche sich auf den Vulcan Sanguil bezieht, findet sich pag. 124, wo er sagt: “En Sanguil, que esta en la parte meridional de Mindanao, hay un Vulcan, de que los Mindanaos sacaban azufre para hacer polvora”. Nach der Karte nun diese Stelle zu deuten, also den im Text angegebenen Namen auf den in der Karte gezeichneten Vulcan zu beziehen,

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Zitationshilfe: Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semper_philippinen_1869/95>, abgerufen am 16.04.2024.