Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Livio.
Nun muß mein Leib durchs Beil erkalten,
Peter.
Da will ich ehrlich helffen halten.
Livio.
Mich schimpfft das gantze Vaterland,
Was hilfst du mir o! Adelstand?
Peter.
Meister Putzweg quibus, quabus,
Haut den Nischel per duabus
Scilicet
euch manibus
Denn das Stechen ist verboten,
So marchirt Monsieur Livio sans Compliments
ins Reich der Todten.
Heut geht es auf den letzten Loch,
Livio.
St. Peter! sieh wer kommet doch?
Peter.
Das ist der Mann, der wird euch Rath ertheilen.
SCENA V.
Die vorigen und Antonin.
Livio.
Was bringt ihr Antonin?
Antonin.
Nimm Livio die Zeilen,
Das letzte End-Urtheil vor deine Frevelthat,
Das dir die Obrigkeit mit Recht gesprochen hat.
Du hättest zwar mit Recht so Tod als Beil ver-
dienet,
Weil deine freche Faust den gröbsten Mord er-
kühnet,
Doch
Theatraliſcher Anhang.
Livio.
Nun muß mein Leib durchs Beil erkalten,
Peter.
Da will ich ehrlich helffen halten.
Livio.
Mich ſchimpfft das gantze Vaterland,
Was hilfſt du mir o! Adelſtand?
Peter.
Meiſter Putzweg quibus, quabus,
Haut den Niſchel per duabus
Scilicet
euch manibus
Denn das Stechen iſt verboten,
So marchirt Monſieur Livio ſans Compliments
ins Reich der Todten.
Heut geht es auf den letzten Loch,
Livio.
St. Peter! ſieh wer kommet doch?
Peter.
Das iſt der Mann, der wird euch Rath ertheilen.
SCENA V.
Die vorigen und Antonin.
Livio.
Was bringt ihr Antonin?
Antonin.
Nimm Livio die Zeilen,
Das letzte End-Urtheil vor deine Frevelthat,
Das dir die Obrigkeit mit Recht geſprochen hat.
Du haͤtteſt zwar mit Recht ſo Tod als Beil ver-
dienet,
Weil deine freche Fauſt den groͤbſten Mord er-
kuͤhnet,
Doch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0226" n="196"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi> </fw><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Nun muß mein Leib durchs Beil erkalten,</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PET">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Da will ich ehrlich helffen halten.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Mich &#x017F;chimpfft das gantze Vaterland,<lb/>
Was hilf&#x017F;t du mir o! Adel&#x017F;tand?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PET">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Mei&#x017F;ter Putzweg <hi rendition="#aq">quibus, quabus,</hi><lb/>
Haut den Ni&#x017F;chel <hi rendition="#aq">per duabus<lb/>
Scilicet</hi> euch <hi rendition="#aq">manibus</hi><lb/>
Denn das Stechen i&#x017F;t verboten,<lb/>
So <hi rendition="#aq">marchirt Mon&#x017F;ieur Livio &#x017F;ans Compliments</hi><lb/><hi rendition="#et">ins Reich der Todten.</hi><lb/>
Heut geht es auf den letzten Loch,</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>St. Peter! &#x017F;ieh wer kommet doch?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PET">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Das i&#x017F;t der Mann, der wird euch Rath ertheilen.</p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCENA</hi> V.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#b">Die vorigen und <hi rendition="#aq">Antonin.</hi></hi> </stage><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#in">W</hi>as bringt ihr Antonin?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ANT">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Antonin.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Nimm <hi rendition="#aq">Livio</hi> die Zeilen,<lb/>
Das letzte End-Urtheil vor deine Frevelthat,<lb/>
Das dir die Obrigkeit mit Recht ge&#x017F;prochen hat.<lb/>
Du ha&#x0364;tte&#x017F;t zwar mit Recht &#x017F;o Tod als Beil ver-<lb/><hi rendition="#et">dienet,</hi><lb/>
Weil deine freche Fau&#x017F;t den gro&#x0364;b&#x017F;ten Mord er-<lb/><hi rendition="#et">ku&#x0364;hnet,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Doch</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0226] Theatraliſcher Anhang. Livio. Nun muß mein Leib durchs Beil erkalten, Peter. Da will ich ehrlich helffen halten. Livio. Mich ſchimpfft das gantze Vaterland, Was hilfſt du mir o! Adelſtand? Peter. Meiſter Putzweg quibus, quabus, Haut den Niſchel per duabus Scilicet euch manibus Denn das Stechen iſt verboten, So marchirt Monſieur Livio ſans Compliments ins Reich der Todten. Heut geht es auf den letzten Loch, Livio. St. Peter! ſieh wer kommet doch? Peter. Das iſt der Mann, der wird euch Rath ertheilen. SCENA V. Die vorigen und Antonin. Livio. Was bringt ihr Antonin? Antonin. Nimm Livio die Zeilen, Das letzte End-Urtheil vor deine Frevelthat, Das dir die Obrigkeit mit Recht geſprochen hat. Du haͤtteſt zwar mit Recht ſo Tod als Beil ver- dienet, Weil deine freche Fauſt den groͤbſten Mord er- kuͤhnet, Doch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/226
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/226>, abgerufen am 29.03.2024.