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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Herbst.
I.
Schon in's Land der Pyramiden
Flohn die Störche über's Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage
Ach sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Herbſt.
I.
Schon in's Land der Pyramiden
Flohn die Störche über's Meer;
Schwalbenflug iſt längſt geſchieden,
Auch die Lerche ſingt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die ſüßen Sommertage
Ach ſie ſind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verſchlungen,
Der dein ſtillſtes Glück geſehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die ſchöne Welt vergehn.
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[73/0083] Herbſt. I. Schon in's Land der Pyramiden Flohn die Störche über's Meer; Schwalbenflug iſt längſt geſchieden, Auch die Lerche ſingt nicht mehr. Seufzend in geheimer Klage Streift der Wind das letzte Grün; Und die ſüßen Sommertage Ach ſie ſind dahin, dahin! Nebel hat den Wald verſchlungen, Der dein ſtillſtes Glück geſehn; Ganz in Duft und Dämmerungen Will die ſchöne Welt vergehn.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/83>, abgerufen am 28.03.2024.