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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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Jahre 1812 -- 13 sogar 282 halbe Tage jeder
gearbeitet. Der Arbeitstag solcher Wechseloch-
sen kommt im Durchschnitt der Jahre 7 Gr.
6 Pf. zu stehen. Sie werden vor dem Pfluge
nur zweispännig gebraucht. Ein solcher Wech-
selochsen-Pflug macht aber beträchtlich mehr als
ein Pferdepflug. Sie beschaffen auch den größ-
ten Theil der Mistausfuhr vierspännig. Wenn
Tagelöhner mit den Ochsen arbeiten, so kommt
der Lohn auf das Conto der Ochsen zu stehen,
was ebenfalls zuweilen bei den Pferden statt
findet.

Der Tagelohn oder Verdungslohn wird, wie
sich versteht, den Artikeln, wofür die Arbeit ge-
schieht, zugeschrieben.

Dies mußte ich vorausschicken, um die Weise,
wie die Feldbestellungskosten und Erträge berech-
net werden, zu zeigen. Einige Annahmen wer-
den in der Folge mehr begründet werden. Jetzt
muß ich zuvörderst von der Natur, Größe und
dem Zustande reden, worin die sieben, auf der
Situations-Karte mit römischen Ziffern bezeich-
neten, sogenannten Fruchtwechselschläge sich be-
finden, wobei ich auf jene Karte Rücksicht zu neh-
men bitte.

Jahre 1812 — 13 ſogar 282 halbe Tage jeder
gearbeitet. Der Arbeitstag ſolcher Wechſeloch-
ſen kommt im Durchſchnitt der Jahre 7 Gr.
6 Pf. zu ſtehen. Sie werden vor dem Pfluge
nur zweiſpaͤnnig gebraucht. Ein ſolcher Wech-
ſelochſen-Pflug macht aber betraͤchtlich mehr als
ein Pferdepflug. Sie beſchaffen auch den groͤß-
ten Theil der Miſtausfuhr vierſpaͤnnig. Wenn
Tageloͤhner mit den Ochſen arbeiten, ſo kommt
der Lohn auf das Conto der Ochſen zu ſtehen,
was ebenfalls zuweilen bei den Pferden ſtatt
findet.

Der Tagelohn oder Verdungslohn wird, wie
ſich verſteht, den Artikeln, wofuͤr die Arbeit ge-
ſchieht, zugeſchrieben.

Dies mußte ich vorausſchicken, um die Weiſe,
wie die Feldbeſtellungskoſten und Ertraͤge berech-
net werden, zu zeigen. Einige Annahmen wer-
den in der Folge mehr begruͤndet werden. Jetzt
muß ich zuvoͤrderſt von der Natur, Groͤße und
dem Zuſtande reden, worin die ſieben, auf der
Situations-Karte mit roͤmiſchen Ziffern bezeich-
neten, ſogenannten Fruchtwechſelſchlaͤge ſich be-
finden, wobei ich auf jene Karte Ruͤckſicht zu neh-
men bitte.

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[90/0107] Jahre 1812 — 13 ſogar 282 halbe Tage jeder gearbeitet. Der Arbeitstag ſolcher Wechſeloch- ſen kommt im Durchſchnitt der Jahre 7 Gr. 6 Pf. zu ſtehen. Sie werden vor dem Pfluge nur zweiſpaͤnnig gebraucht. Ein ſolcher Wech- ſelochſen-Pflug macht aber betraͤchtlich mehr als ein Pferdepflug. Sie beſchaffen auch den groͤß- ten Theil der Miſtausfuhr vierſpaͤnnig. Wenn Tageloͤhner mit den Ochſen arbeiten, ſo kommt der Lohn auf das Conto der Ochſen zu ſtehen, was ebenfalls zuweilen bei den Pferden ſtatt findet. Der Tagelohn oder Verdungslohn wird, wie ſich verſteht, den Artikeln, wofuͤr die Arbeit ge- ſchieht, zugeſchrieben. Dies mußte ich vorausſchicken, um die Weiſe, wie die Feldbeſtellungskoſten und Ertraͤge berech- net werden, zu zeigen. Einige Annahmen wer- den in der Folge mehr begruͤndet werden. Jetzt muß ich zuvoͤrderſt von der Natur, Groͤße und dem Zuſtande reden, worin die ſieben, auf der Situations-Karte mit roͤmiſchen Ziffern bezeich- neten, ſogenannten Fruchtwechſelſchlaͤge ſich be- finden, wobei ich auf jene Karte Ruͤckſicht zu neh- men bitte.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/107>, abgerufen am 29.03.2024.