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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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met, noch nicht versucht habe; werde es aber
doch nächstens thun.

Nächst der Seifensieder-Asche sind Horn-
späne hier zu haben, aber zu einem nicht unbe-
trächtlichen Preise; denn sie werden, da ihre
Wirkung auffallender und bekannter ist, schon
von vielen gesucht. Das höchste, was ich habe
erhalten können, waren 5 -- 6 Wispel, womit
im Jahre 1810 eben so viele Morgen gedüngt
worden. Die Wirkung hat sich mehr nachhal-
tig als stark gezeigt, vermuthlich weil der größere
Theil aus großen Stücken bestand, die allmäh-
lig zerfielen.

Dasjenige auswärtige Düngungsmittel, wel-
ches ich hier, im Verhältniß seiner Kosten, am
vortheilhaftesten gebrauchen könnte, ist ohne Zwei-
fel der Gips auf Klee. Er zeigt auf diesem
eine sehr kräftige Wirkung. Aber bisher ist es
noch zu schwierig gewesen, ihn in erforderlicher
Menge herbeizuschaffen. Er reichte nur, um den
Stellen, wo der Klee am magersten stand, da-
mit aufzuhelfen, und diese übertrafen dann oft
die, wo er vor dem Gipsen am stärksten war.

Es ist also der Boden ganz durch den, von
ihm selbst erzeugten Dünger aufgeholfen, und
blos durch das Verhältniß des Futterbaues, zum

met, noch nicht verſucht habe; werde es aber
doch naͤchſtens thun.

Naͤchſt der Seifenſieder-Aſche ſind Horn-
ſpaͤne hier zu haben, aber zu einem nicht unbe-
traͤchtlichen Preiſe; denn ſie werden, da ihre
Wirkung auffallender und bekannter iſt, ſchon
von vielen geſucht. Das hoͤchſte, was ich habe
erhalten koͤnnen, waren 5 — 6 Wispel, womit
im Jahre 1810 eben ſo viele Morgen geduͤngt
worden. Die Wirkung hat ſich mehr nachhal-
tig als ſtark gezeigt, vermuthlich weil der groͤßere
Theil aus großen Stuͤcken beſtand, die allmaͤh-
lig zerfielen.

Dasjenige auswaͤrtige Duͤngungsmittel, wel-
ches ich hier, im Verhaͤltniß ſeiner Koſten, am
vortheilhafteſten gebrauchen koͤnnte, iſt ohne Zwei-
fel der Gips auf Klee. Er zeigt auf dieſem
eine ſehr kraͤftige Wirkung. Aber bisher iſt es
noch zu ſchwierig geweſen, ihn in erforderlicher
Menge herbeizuſchaffen. Er reichte nur, um den
Stellen, wo der Klee am magerſten ſtand, da-
mit aufzuhelfen, und dieſe uͤbertrafen dann oft
die, wo er vor dem Gipſen am ſtaͤrkſten war.

Es iſt alſo der Boden ganz durch den, von
ihm ſelbſt erzeugten Duͤnger aufgeholfen, und
blos durch das Verhaͤltniß des Futterbaues, zum

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[175/0192] met, noch nicht verſucht habe; werde es aber doch naͤchſtens thun. Naͤchſt der Seifenſieder-Aſche ſind Horn- ſpaͤne hier zu haben, aber zu einem nicht unbe- traͤchtlichen Preiſe; denn ſie werden, da ihre Wirkung auffallender und bekannter iſt, ſchon von vielen geſucht. Das hoͤchſte, was ich habe erhalten koͤnnen, waren 5 — 6 Wispel, womit im Jahre 1810 eben ſo viele Morgen geduͤngt worden. Die Wirkung hat ſich mehr nachhal- tig als ſtark gezeigt, vermuthlich weil der groͤßere Theil aus großen Stuͤcken beſtand, die allmaͤh- lig zerfielen. Dasjenige auswaͤrtige Duͤngungsmittel, wel- ches ich hier, im Verhaͤltniß ſeiner Koſten, am vortheilhafteſten gebrauchen koͤnnte, iſt ohne Zwei- fel der Gips auf Klee. Er zeigt auf dieſem eine ſehr kraͤftige Wirkung. Aber bisher iſt es noch zu ſchwierig geweſen, ihn in erforderlicher Menge herbeizuſchaffen. Er reichte nur, um den Stellen, wo der Klee am magerſten ſtand, da- mit aufzuhelfen, und dieſe uͤbertrafen dann oft die, wo er vor dem Gipſen am ſtaͤrkſten war. Es iſt alſo der Boden ganz durch den, von ihm ſelbſt erzeugten Duͤnger aufgeholfen, und blos durch das Verhaͤltniß des Futterbaues, zum

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/192>, abgerufen am 29.03.2024.