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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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nach der letztern umändern, fand aber, daß es in
der Buchführung Irrungen veranlaßte.

Die Schläge waren Anfangs zu 100 Mor-
gen angelegt. Die natürlichen Grenzen und die
Beschaffenheit des Bodens gestatteten aber nicht,
diese gleiche Größe allen in einem Zusammen-
hange zu geben. Die Schläge I. V. und VI.
erhielten ein Supplement von dem Lande, was
jetzt zu Schlag 5 gehört. Da die Schläge nicht
als Weide benutzt, sondern mittelst der Stallfut-
terung des Rindviehes betrieben werden sollten,
so war der Zusammenhang der Schläge, dem
bei der Koppelwirthschaft jede andere Rücksicht
nachstehen muß, hier nicht nöthig *).

Wie aber im Jahre 1810 eine zweite Ro-
tation von acht Schlägen, mittelst Zukaufs und
Umlegung des Landes von zwei Reichenower Bau-
erhöfen, die mit der nun angeschafften Schäferei
betrieben werden sollten, eingerichtet ward: ver-
loren jene drei Hauptschläge I. V. und VI. ihr
Supplement, und selbiges kam zu Schlag 5,
wo sie dann nur eine Größe von 76 -- 80 Mor-

*) Der Ausdruck Koppel bezeichnet eine örtlich zusammen-
hängende Fläche; der Ausdruck Schlag Gleichheit der
Bestellung in jedem Jahre des Umlaufs. Ein Gut könnte
also 30 Koppeln aber nur 7 Schläge haben.

nach der letztern umaͤndern, fand aber, daß es in
der Buchfuͤhrung Irrungen veranlaßte.

Die Schlaͤge waren Anfangs zu 100 Mor-
gen angelegt. Die natuͤrlichen Grenzen und die
Beſchaffenheit des Bodens geſtatteten aber nicht,
dieſe gleiche Groͤße allen in einem Zuſammen-
hange zu geben. Die Schlaͤge I. V. und VI.
erhielten ein Supplement von dem Lande, was
jetzt zu Schlag 5 gehoͤrt. Da die Schlaͤge nicht
als Weide benutzt, ſondern mittelſt der Stallfut-
terung des Rindviehes betrieben werden ſollten,
ſo war der Zuſammenhang der Schlaͤge, dem
bei der Koppelwirthſchaft jede andere Ruͤckſicht
nachſtehen muß, hier nicht noͤthig *).

Wie aber im Jahre 1810 eine zweite Ro-
tation von acht Schlaͤgen, mittelſt Zukaufs und
Umlegung des Landes von zwei Reichenower Bau-
erhoͤfen, die mit der nun angeſchafften Schaͤferei
betrieben werden ſollten, eingerichtet ward: ver-
loren jene drei Hauptſchlaͤge I. V. und VI. ihr
Supplement, und ſelbiges kam zu Schlag 5,
wo ſie dann nur eine Groͤße von 76 — 80 Mor-

*) Der Ausdruck Koppel bezeichnet eine oͤrtlich zuſammen-
haͤngende Flaͤche; der Ausdruck Schlag Gleichheit der
Beſtellung in jedem Jahre des Umlaufs. Ein Gut koͤnnte
alſo 30 Koppeln aber nur 7 Schlaͤge haben.
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[23/0040] nach der letztern umaͤndern, fand aber, daß es in der Buchfuͤhrung Irrungen veranlaßte. Die Schlaͤge waren Anfangs zu 100 Mor- gen angelegt. Die natuͤrlichen Grenzen und die Beſchaffenheit des Bodens geſtatteten aber nicht, dieſe gleiche Groͤße allen in einem Zuſammen- hange zu geben. Die Schlaͤge I. V. und VI. erhielten ein Supplement von dem Lande, was jetzt zu Schlag 5 gehoͤrt. Da die Schlaͤge nicht als Weide benutzt, ſondern mittelſt der Stallfut- terung des Rindviehes betrieben werden ſollten, ſo war der Zuſammenhang der Schlaͤge, dem bei der Koppelwirthſchaft jede andere Ruͤckſicht nachſtehen muß, hier nicht noͤthig *). Wie aber im Jahre 1810 eine zweite Ro- tation von acht Schlaͤgen, mittelſt Zukaufs und Umlegung des Landes von zwei Reichenower Bau- erhoͤfen, die mit der nun angeſchafften Schaͤferei betrieben werden ſollten, eingerichtet ward: ver- loren jene drei Hauptſchlaͤge I. V. und VI. ihr Supplement, und ſelbiges kam zu Schlag 5, wo ſie dann nur eine Groͤße von 76 — 80 Mor- *) Der Ausdruck Koppel bezeichnet eine oͤrtlich zuſammen- haͤngende Flaͤche; der Ausdruck Schlag Gleichheit der Beſtellung in jedem Jahre des Umlaufs. Ein Gut koͤnnte alſo 30 Koppeln aber nur 7 Schlaͤge haben.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/40>, abgerufen am 28.03.2024.