Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Buchweizen;

je nachdem es kommt, zum Rei-
fen, zum Heumachen oder zum Grünfuttern. Wo
nicht etwa zum Weizen gedüngt worden, erhält
der Schlag eine halbe Düngung von 4 Fudern.
Erbsen haben immer den größten Theil einge-
nommen; aber nur dreimal haben sie einen recht
lohnenden Ertrag gegeben. Sie haben das be-
sonders unangenehme, daß sich unter ihnen wie-
der sehr viel Hederich zeigt und sich aufs neue
besaamet. Zuweilen habe ich einen Theil, der
zu mißrathen schien, von der Dürre zurückgehal-
ten und mit Hederich überwachsen war, oder
stark mit Mehlthau befallen wurde, grün abmä-
hen und zu Heu machen lassen. Im Jahr 1811
sind mir Erbsen, die ich zum Grünmähen an die
Stelle des Klees Anfangs Juni säete, gerade
am besten gerathen und vom Mehlthau verschont
geblieben. Aber das war auch ein außerordent-
licher Sommer in jeder Hinsicht. Oft aber sind
spät gesäete Erbsen mir besser gerathen als die
frühesten. Wahrscheinlich werde ich in der Fol-
ge mit dem Erbsenbau ganz in die Schläge der
andern Rotation übergehen, weil es auf diesen
wenig Hederich giebt, indem der Acker vorher
höchst selten Sömmerung getragen hat. Kommt
in No. 5 in der Folge Rübsen, so folgt in die-

Buchweizen;

je nachdem es kommt, zum Rei-
fen, zum Heumachen oder zum Gruͤnfuttern. Wo
nicht etwa zum Weizen geduͤngt worden, erhaͤlt
der Schlag eine halbe Duͤngung von 4 Fudern.
Erbſen haben immer den groͤßten Theil einge-
nommen; aber nur dreimal haben ſie einen recht
lohnenden Ertrag gegeben. Sie haben das be-
ſonders unangenehme, daß ſich unter ihnen wie-
der ſehr viel Hederich zeigt und ſich aufs neue
beſaamet. Zuweilen habe ich einen Theil, der
zu mißrathen ſchien, von der Duͤrre zuruͤckgehal-
ten und mit Hederich uͤberwachſen war, oder
ſtark mit Mehlthau befallen wurde, gruͤn abmaͤ-
hen und zu Heu machen laſſen. Im Jahr 1811
ſind mir Erbſen, die ich zum Gruͤnmaͤhen an die
Stelle des Klees Anfangs Juni ſaͤete, gerade
am beſten gerathen und vom Mehlthau verſchont
geblieben. Aber das war auch ein außerordent-
licher Sommer in jeder Hinſicht. Oft aber ſind
ſpaͤt geſaͤete Erbſen mir beſſer gerathen als die
fruͤheſten. Wahrſcheinlich werde ich in der Fol-
ge mit dem Erbſenbau ganz in die Schlaͤge der
andern Rotation uͤbergehen, weil es auf dieſen
wenig Hederich giebt, indem der Acker vorher
hoͤchſt ſelten Soͤmmerung getragen hat. Kommt
in No. 5 in der Folge Ruͤbſen, ſo folgt in die-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <head><pb facs="#f0055" n="38"/><hi rendition="#g">Buchweizen</hi>;</head>
          <p>je nachdem es kommt, zum Rei-<lb/>
fen, zum Heumachen oder zum Gru&#x0364;nfuttern. Wo<lb/>
nicht etwa zum Weizen gedu&#x0364;ngt worden, erha&#x0364;lt<lb/>
der Schlag eine halbe Du&#x0364;ngung von 4 Fudern.<lb/>
Erb&#x017F;en haben immer den gro&#x0364;ßten Theil einge-<lb/>
nommen; aber nur dreimal haben &#x017F;ie einen recht<lb/>
lohnenden Ertrag gegeben. Sie haben das be-<lb/>
&#x017F;onders unangenehme, daß &#x017F;ich unter ihnen wie-<lb/>
der &#x017F;ehr viel Hederich zeigt und &#x017F;ich aufs neue<lb/>
be&#x017F;aamet. Zuweilen habe ich einen Theil, der<lb/>
zu mißrathen &#x017F;chien, von der Du&#x0364;rre zuru&#x0364;ckgehal-<lb/>
ten und mit Hederich u&#x0364;berwach&#x017F;en war, oder<lb/>
&#x017F;tark mit Mehlthau befallen wurde, gru&#x0364;n abma&#x0364;-<lb/>
hen und zu Heu machen la&#x017F;&#x017F;en. Im Jahr 1811<lb/>
&#x017F;ind mir Erb&#x017F;en, die ich zum Gru&#x0364;nma&#x0364;hen an die<lb/>
Stelle des Klees Anfangs Juni &#x017F;a&#x0364;ete, gerade<lb/>
am be&#x017F;ten gerathen und vom Mehlthau ver&#x017F;chont<lb/>
geblieben. Aber das war auch ein außerordent-<lb/>
licher Sommer in jeder Hin&#x017F;icht. Oft aber &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;pa&#x0364;t ge&#x017F;a&#x0364;ete Erb&#x017F;en mir be&#x017F;&#x017F;er gerathen als die<lb/>
fru&#x0364;he&#x017F;ten. Wahr&#x017F;cheinlich werde ich in der Fol-<lb/>
ge mit dem Erb&#x017F;enbau ganz in die Schla&#x0364;ge der<lb/>
andern Rotation u&#x0364;bergehen, weil es auf die&#x017F;en<lb/>
wenig Hederich giebt, indem der Acker vorher<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;t &#x017F;elten So&#x0364;mmerung getragen hat. Kommt<lb/>
in No. 5 in der Folge Ru&#x0364;b&#x017F;en, &#x017F;o folgt in die-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0055] Buchweizen;je nachdem es kommt, zum Rei- fen, zum Heumachen oder zum Gruͤnfuttern. Wo nicht etwa zum Weizen geduͤngt worden, erhaͤlt der Schlag eine halbe Duͤngung von 4 Fudern. Erbſen haben immer den groͤßten Theil einge- nommen; aber nur dreimal haben ſie einen recht lohnenden Ertrag gegeben. Sie haben das be- ſonders unangenehme, daß ſich unter ihnen wie- der ſehr viel Hederich zeigt und ſich aufs neue beſaamet. Zuweilen habe ich einen Theil, der zu mißrathen ſchien, von der Duͤrre zuruͤckgehal- ten und mit Hederich uͤberwachſen war, oder ſtark mit Mehlthau befallen wurde, gruͤn abmaͤ- hen und zu Heu machen laſſen. Im Jahr 1811 ſind mir Erbſen, die ich zum Gruͤnmaͤhen an die Stelle des Klees Anfangs Juni ſaͤete, gerade am beſten gerathen und vom Mehlthau verſchont geblieben. Aber das war auch ein außerordent- licher Sommer in jeder Hinſicht. Oft aber ſind ſpaͤt geſaͤete Erbſen mir beſſer gerathen als die fruͤheſten. Wahrſcheinlich werde ich in der Fol- ge mit dem Erbſenbau ganz in die Schlaͤge der andern Rotation uͤbergehen, weil es auf dieſen wenig Hederich giebt, indem der Acker vorher hoͤchſt ſelten Soͤmmerung getragen hat. Kommt in No. 5 in der Folge Ruͤbſen, ſo folgt in die-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/55
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/55>, abgerufen am 28.03.2024.